Endlich ein Podcast von PoC für PoC und für alle, die Lust haben, ihre Perspektive zu erweitern!
Europa zeigt sich in den vergangenen Wochen engagiert und warmherzig bei der Aufnahme von geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Doch immer wieder wird klar: Auf der Flucht sind nicht alle gleich. Medien und Hilfsorganisationen berichten, dass nicht weiße Geflüchtete an den Grenzen stunden, - ja sogar tagelang warten müssen, bis sie die Grenzen überqueren dürfen. BPoC Personen werden in Deutschland von Beamten scheinbar willkürlich kontrolliert, in Mannheim wird einer ukrainischen Romafamilien Hilfe verwehrt. Rassismus hört auf der Flucht nicht auf. Für die Betroffenen bedeutet das eine zusätzliche psychische und traumatische Belastung. Warum misst die Gesellschaft selbst Geflüchtete mit zweierlei Maß? Was bedeutet das für die Solidarität, auf die Geflüchtete hoffen können? Und wie unterscheidet sich die Hilfsbereitschaft diesmal von der 2015?
Darüber sprechen die taz-Redakteurinnen Malaika Rivuzumwami und Jasmin Kalarickal in einer neuen Folge „Weißabgleich“. Als Journalistinnen, aber auch als Betroffene von Rassismus sprechen sie darüber, was diese Berichte in ihnen auslösen – und welche Verantwortung Politik und Gesellschaft tragen.
„Weißabgleich“ Der taz-Podcast über den nicht-weißen Blick auf Politik und Alltag immer monatlich auf taz.de und auf allen gängigen Podcastplattformen.
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Eine 17-Jährige wird an einer Berliner Tram-Haltestelle von sechs Erwachsenen angegriffen. Sie verprügeln sie so stark, dass sie mehrere Tage im Krankenhaus bleiben muss. Die Polizei vermeldet, es habe einen „Streit über eine fehlende Mund-Nase-Bedeckung“ gegeben. Medien machen aus der Jugendlichen eine „Maskenverweigerin“.
Kurz darauf meldet sich die junge Frau selbst mit einem Video aus dem Krankenhaus. Sie schildert, wie sie den Angriff erlebt hat: Die Erwachsenen hätten sie rassistisch beleidigt, geschubst und geschlagen. Sie hätte sehr wohl eine Maske getragen, die Erwachsenen aber nicht. Es hätten viele Menschen drumherum gestanden, aber niemand sei eingeschritten.
Sie belegt ihre Erzählung mit einigen Videoschnipseln, die sie während des Angriffs aufnehmen konnte. Das Video geht viral, mehr als 8 Millionen Menschen haben es bisher gesehen - kurzzeitig war es gelöscht. In den sozialen Medien schimpften viele über die unsensible Polizei, über Medien, die die Meldung einfach ohne Überprüfung übernommen haben und über den Angriff an sich. Die Polizei korrigiert daraufhin ihre Pressemitteilung, viele Medien rudern zurück.
Was ist da schief gelaufen? Darüber diskutieren die taz-Redakteurinnen Lin Hierse und Jasmin Kalarickal in einer neuen Folge „Weißabgleich“. Als Journalistinnen, aber auch als Betroffene von Rassismus sprechen sie darüber, was das Video in ihnen ausgelöst hat – und welche Verantwortung Medien hier tragen.
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Mit Beginn der Pandemie stiegen die Angriffe auf asiatisch gelesene Menschen. Und in Großbritannien und in den USA zeigt sich: Schwarze Menschen und people of color erkranken und sterben häufiger am Corona-Virus. Das hat viele Gründe: Wer wohnt wo und arbeitet in welchen Berufen? Aber auch: Wer hat welchen Zugang zum Gesundheitssystem? In dieser Folge wollen wir uns der mit der Frage beschäftigen: Was hat Corona mit Rassismus zu tun?
In dieser Folge zu hören: Jasmin Kalarickal, Lin Hierse und Cem-Odos Güler
Redaktion: Anne Fromm Produktion: Nicolai Kühnling
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In unserer letzten Folge für dieses Jahr lassen wir die letzten Monate ein wenig Revue passieren. Mit welchen Gefühlen gehen wir aus diesem Jahr? Welche Themen bleiben uns Erinnerung, was ist liegen geblieben, was nehmen wir mit ins neue Jahr? Wir versuchen uns an einem teils spielerischen Jahresrückblick, kühren unsere "Winner und Loser of the year" und stellen uns der entscheidenden Frage: Gibt es Grund für Optimismus?
In dieser Folge zu hören: Lin Hierse, Jasmin Kalarickal und Malaika Rivuzumwami
Redaktion: Anne Fromm Produktion: Nicolai Kühnling
📖 Zum Weiterlesen: Gespräch mit Serpil Temiz Unvar
Rassismus im Gesundheitssystem
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Seit unserer Kindheit werden wir ständig nach unserer Herkunft gefragt. Ob an der Supermarktkasse, auf einer Party, bei der Arbeit – oft nervt es, macht wütend und grenzt aus. "Darf man nicht mal mehr fragen, woher jemand kommt?" - "Das zeigt doch nur Interesse!" - "Das hat mit Rassismus nichts zu tun!" - so die immer gleichen Reaktionen darauf, wenn Menschen fordern, nicht mehr nach ihrer Herkunft gefragt zu werden. Und auch medial wiederholen sich diese Debatten scheinbar alle paar Monate, vor allem aus der Defensive.
Wir sind das Thema leid. Trotzdem kommt es immer wieder. Woran liegt das, und wie gehen wir damit um? Sollte die Fragerei einfach "verboten" werden? Und was sind Umstände, unter denen die Frage nach der Herkunft auch verbindend statt ausgrenzend sein kann?
In dieser Folge zu hören: Lin Hierse und Malaika Rivuzumwami
Redaktion: Anne Fromm Produktion: Nicolai Kühnling
📖 Zum Weiterlesen:
Shitstorm gegen Sarah-Lee Heinrich:Rechtsextreme „Cancel Culture“ von Carolina Schwarz (taz, 15.10.2021)
Kolumne Minority Report: Digga, wer bist du eigentlich? von Fatma Aydemir (taz,29.5.2017)
Kolumne Habibitus: Die Täter-Opfer-Umkehr der Almans von Hengameh Yaghoobifarah
Altagsrassismus in Deutschland: Jeder dieser Momente sticht von Malaika Rivuzumwami (taz, 23.9.2017)
„Hart aber fair“ und #vonhier: Die Frage nach der Herkunft von Frederik Schindler (taz,25.2.2019)
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Wenig Frauen, wenig Menschen mit Migrationsgeschichte und viel zu viele Akademiker:innen: Der deutsche Bundestag ist wenig divers. Dabei sollen Politiker:innen die Bevölkerung vertreten. Warum Vielfalt und Repräsentanz wichtig sind
In dieser Folge zu hören: Lin Hierse, Jasmin Kalarickal und Malaika Rivuzumwami
📖 Zum Weiterlesen:
Bundestagswahl 2021: Die Ausgeschlossenen von Franziska Schindler (taz, 22.9.21)
Grünen-Politikerin Touré über Migration: „Mitleid hilft niemandem weiter“ von Jasmin Kalarickal (taz, 24.8.21)
Fehlende Diversität im Bundestag: House of Academics von Ralf Pauli (taz, 1.8.21)
Bundestagskandidat Tareq Alaows: Verbal und physisch bedroht von Showmik Khan und Raoul Spada (taz, 30.3.21)
Bundestag: Diese Abgeordneten fehlen von Katharina Brunner, Sabrina Ebitsch, Christian Endt, Julian Hosse, Martina Schories, Benedict Witzenberger und Moritz Zajonz (SZ)
In Iran geborene Bundestagsabgeordnete im Interview mit Christiane Hoffmann und Christoph Schult (Spiegel, 3.1.20, leider teilweise hinter einer Paywall)
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Die Ereignisse in Afghanistan überschlagen sich. Menschen versuchen immer noch verzweifelt vor den Taliban zu fliehen. Wie lange die Evakuierungsflüge noch fortgesetzt werden, ist fraglich. Keine 24 Stunden nachdem uns in Deutschland vor knapp zwei Wochen die Nachricht der einmarschierenden Taliban in Kabul erreicht hatten, konnte es mehrere deutsche Politiker:innen nicht schnell genug gehen, ihren Wahlkampf wieder auf Kurs zu bringen. Es waren neben AfD-Spitzenleuten auch zahlreiche CDU-Spitzenpolitiker:innen, darunter Thomas Strobl, Julia Klöckner, Paul Ziemiak und der Kanzlerkandidat Armin Laschet. Sie alle sagten, in leicht unterschiedlichen Variationen: „2015 darf sich nicht wiederholen.“ Was soll das eigentlich heißen? Deutschland soll sich abschotten, Menschen auf der Flucht ignorieren? Sind es nicht auch diesselben Politiker:innen, die ständig über "Westliche Werte" sprechen? Und was steckt eigentlich hinter dieser Worthülse?
In dieser Folgen versuchen wir einigen dieser Fragen nachzugehen, Gedanken auszutauschen und diskutieren darüber, warum Werte nicht nur privat und nachbarschaftlich, sondern unbedingt auch politisch gelebt werden müssen. In dieser Folge zu hören: Malaika Rivuzumwami und Lin Hierse
Hinweis: Diese Folge wurde am 25. August aufgenommen, noch vor den Terroranschlägen am Flughafen von Kabul.
📖 Zum Weiterlesen:
Abschiebungen nach Afghanistan: Unerträgliche Bigotterie von Ulrich Schulte
🎥 Zum Weiteranschauen:
Dokumentationsreihe Arte Afghanistan - Das verwundete Land
🎧 Zum Weiterhören:
taz-Podcast „Bundestalk“: „Zynisch und widerwärtig“
💻 📱 Profil- Empfehlungen: Erik Marquardt - Abgeordneter im Europaparlament (MdEP), Fotograf, grün. Autor: „Europa schafft sich ab“, Podcast: "Dickes Brett".
Ariana Baborie - Radiomoderatorin, Moderatorin und Comedian
Waslat Hasrat-Nazimihttps- Journalistin und Moderatorin
Emran Feroz - Journalist und Author
Düzen Tekkal - Journalistin, Filmemacherin, Kriegsberichterstatterin, Politikwissenschaftlerin
Hila Limar -Vorstandsvorsitzende der Hamburger NGO Visions for Children e.V.
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Ob in Filmen, in Fernsehbeiträgen oder in der Literatur: Wenn Geschichten von Migration erzählt werden, geht es sehr oft auch ums Essen. Welche Erinnerungen an bestimmte Gerichte und Gerüche sind uns wichtig, und warum? Wie prägen die Erfahrungen unserer Eltern und Großeltern unsere Beziehung zu Lebensmitteln? Was ist eigentlich deutsche Esskultur? Und: Ist es mittlerweile cool, wenn Kinder Tofu mit in die Schule bringen?
Eine Folge über Genuss, Erinnerung, Rassismus und kulturelle Aneignung – und natürlich über Lieblingsessen.
In dieser Folge zu hören: Jasmin Kalarickal, Malaika Rivuzumwami und Lin Hierse
📖Zum Weiterlesen:
Studie: Essen als verkörperlichte Erinnerung in der Migrationsforschung
🎥Glutamat Mythos: Video von Mailab
White Veganism: Kulturelle Aneignung und vegane Ernährung
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Wellness wird in unserer immer schneller werdenden Leistungsgesellschaft als Luxusgut betrachtet, anstatt als essenzieller Baustein im Alltag. Momentan wird viel über "Selfcare" in den Sozialen Netzwerken gesprochen, doch dabei kratzt die Diskussionen oft nur an der Oberfläche. Einmal in einem Buch lesen und eine Stunde Yoga kann gut tun, für Menschen die von Rassismus und Diskriminierung betroffen sind, steckt hinter dem Thema aber noch viel mehr. Mittlerweile gibt es Studien, die belegen, welche Auswirkungen Rassismuserfahrungen auf die Psyche haben. Sie machen auch deutlich, wie wichtig die individuelle Gesundheitsförderung für Menschen mit Rassismuserfahrungen ist. Um uns genauer mit dem Thema auseinanderzusetzen, haben wir Mariela Georg für diese Folge eingeladen. Mariela ist Stress Coach, Empowerment- und Fitness-Trainerin. Als Psychologin widmet sich Mariela hauptberuflich der Antidiskriminierungsarbeit. Critical Wellness definiert sie folgendermaßen: „Critical Wellness ist ein ganzheitlicher und bewusst ergriffener Weg hin zur Dekolonisierung von Kopf und Körper, um Selbstverwirklichung zu erreichen. Critical Wellness versucht den Spagat zwischen gesellschaftlicher Partizipation bzw. Aktivismus (Community-care) und dem persönlichen Wohlergehen (Self-care) zu vereinbaren, so dass auch marginalisierte Menschen den sozialen Wandel mitgestalten. Critical Wellness ist ein Prozess und kein Zustand.“
In dieser Folge zu hören: Jasmin Kalarickal, Malaika Rivuzumwami und zu Gast: Mariela Georg
📖 Zum Weiterlesen:
Mehr zu Marielas Arbeit: 📷 @empower.mental.de, www.empower-mental.de
Relevante Literatur Georg, Mariela (2020). Critical Wellness: Der Link zwischen politischem Aktivismus und Self-care. Erschienen in tbd*community am 31.8.2020
hooks, bell (1993). Sisters Of the Yam: Black Women and Self-Recovery. Boston, MA: South End Press.
rosa-mag.de (2021). Critical Wellness: Wie Schwarze Frauen ihr Wohlbefinden ins Zentrum stellen.
Fanon, Frantz (1952/ 2015): Schwarze Haut, weiße Masken. Wien: Turia + Kant.
Howard, Tyrone C. (2019): All Students Must Thrive: Transforming Schools to Combat Toxic Stressors and Cultivate Critical Wellness. Boston: The International Center for Leadership in Education.
Wie internalisierte Unterdrückung gemessen warden kann:
Rangel, Rebecca (2014): The Appropriated Racial Oppression Scale Development and Initial Validation. (Dissertation zur Erlangung des Dr. Phil.) Abgerufen am 2. Mai 2021
Yeboah, Amma (2017): Rassismus und psychische Gesundheit in Deutschland. In: Karim Fereidooni/Meral El (Hgs.): Rassismuskritik und Widerstandsformen. Springer: Heidelberg/Berlin, 143-161.
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Wenn sich die Situation in Nahost verschärft, wird Antisemitismus auch auf Demonstrationen in Deutschland sichtbar. Israelflaggen werden verbrannt oder Jüd:innen offen angefeindet. Rechte sprechen von einem "importierten Problem". Während sich manche ganz klar auf eine "Seite" schlagen, haben andere Schwierigkeiten, angemessene Worte zu finden. Das, was nach der Eskalation in Nahost hierzulande passiert ist, ist nur ein Beispiel für die Komplexität in einer globalisierten Welt. Aber es berührt grundsätzliche Fragen: Können Menschen für die Politik eines Staates oder für das Handeln von Terrorgruppen verantwortlich gemacht werden? Wie verschwindet das Individuum hinter einer Gruppenidentität? Können Konflikte sich überhaupt in eine andere Gesellschaft transferieren? Und welche Rolle spielt deutsche Schuld? Manche Geschichten sind zu vielschichtig, um sie in die Welt zu twittern. Aber Schweigen aus Unsicherheit kann nicht nur als fehlende Solidarität verstanden, sondern auch zur reellen Gefahr werden. Ein Redeversuch.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/israel-gaza-berlin-antisemitismus-araber-1.5301041?reduced=true
Rassistische Übergriffe passieren jeden Tag. Verbal oder körperlich werden Menschen Aufgrund ihrer Herkunft oder ihrem Erscheinungsbild beleidigt. In den vergangen Wochen gab es wieder Vorfälle, dieses Mal öffentlich. In den Sozialen Netzwerken gab es Videos aus Erfurt und Berlin. Was fehlte? Solidarität, Zivilcourage der anwesenden Personen. Wir alle drei haben selbst schon Solidarität vermisst. Waren wütend und enttäuscht über die Anderen, aber auch schon über uns selbst. Wieso fehlt sie so oft, die Solidarität? Und wie lernt man eigentlich Zivilcourage? In dieser Folge zu hören: Lin Hierse, Jasmin Kalarickal, Malaika Rivuzumwami.
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Angriff in der Straßenbahn in Erfurt: „Entsetzen über rassistische Tat“ (Konrad Litschko, 26.4.21)
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