Lean Lernen - Lean, Kaizen und Selbstmanagement

Johann Anders: LeanThinker und Selbstverbesserer

Lean Einführung von Anwendern für Anwender

  • 45 minutes 27 seconds
    LL026 – Lean in Japan – Roman Ditzer im Interview

    In dieser Folge des Lean Lernen Podcast habe ich Roman Ditzer von der RD Interlogue zu gast.

    Profilbild Roman Ditzer

    Profilbild Roman Ditzer

    Roman ist ausgebildeter Japanologe und hat durch seine Tätigkeit als Übersetzer für japanische Kaizen-Berater deren Wissen aus erster Hand erlernt und gibt dieses nun mit seiner Firma RD Interlogue als Kaizen-Berater weiter.

    Sein wichtigstes Angebot sind Learning Journeys nach Japan, in denen man im Ursprungsland Lean in Japan selber erleben kann. Wie ich von vielen gehört habe, muss man sich selbst mal ein Bild gemacht haben, um zu verstehen, was hinter Kaizen wirklich steht. Vor allem die Kaizen Führungskräfte in Japan würden Lean ganz anders und vor allem ganzheitlicher verstehen als wir.

    Links:

     

    Lean Lernen Lexikon

    Als Key Performace Indicator (KPI) werden häufig Kennzahlen verstanden, die Aussagen zur Erreichung des Soll-Zustandes eines Prozesses ermöglichen.

    Die gebräuchlichsten KPI sind:

    •   Sicherheit
    •   Qualität
    •   Kosten
    •  Lieferzeit

    Je nach Prozess, müssen diese KPI nicht als Kennzahlen dargestellt werden. So kann die tägliche Erfüllung von Stückzahlen auch über eine Fläche gekennzeichnet werden, die am Ende des Tages gefüllt sein muss.

     

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    3 March 2016, 4:30 am
  • 16 minutes 33 seconds
    LL025 – Lean Lernen 25 – Warum du To-Do-Listen brauchst

    Heute geht es um To-Do-Listen. Wozu du sie brauchen kannst und wie du ein erfolgreiches System rund um deine To-Do-Liste entwickelst.

    Dies ist auch schon die erste wichtige Anmerkung in Bezug auf To-Do-Listen. Das Tool an sich bringt dir nichts. Wenn du kein System hast, das dir hilft deine Aufgaben zu strukturieren, wird dir eine To-Do-Liste nichts bringen.

    Ich zeige dir in diesem Artikel wie du dir solch ein System aufbauen kannst. Doch zunächst möchte ich dir die spannende Geschichte der To-Do-Liste erzählen.

    Die Geschichte der To-Do-Liste

    Die To-Do-Liste geht auf Forschungen der russischen Psychologin Bljuma Zeigarnik aus dem Jahr 1927 zurück. In einem Versuch ließ sie mehrere Probanden einige ganz einfach Aufgaben lösen. Teilweise konnten sie diese ganz ungestört lösen und teilweise wurden sie bei der Durchführung unterbrochen. Anschließend überprüfte sie, an wie viele der Aufgaben sich die Probanden erinnern konnten.

    Überraschender Weise fand Zeigarnik heraus, dass die Aufgaben, die die Probanden nicht erledigen konnten, diejenigen waren, an die sie sich am besten erinnern konnten. Unabhängig von Persönlichkeitsmerkmalen der Probanden, konnten sich diese zu 90 % besser an die unerledigten Aufgaben erinnern.

    Dieses Phänomen nahmen die beiden Psychologen Roy Baumeister und E.J. Masicampo von der Florida State University auf und entdeckten, dass Probanden Schwierigkeiten hatten, ein einfaches Brainstorming durchzuführen, wenn sie vorher eine Aufgabe nicht abschließen konnten. Es schien so, als ob sie durch die unerledigte Aufgabe blockiert wurden.

    Sie beschlossen das Zeigarnik Experiment zu wiederholen, mit der Erweiterung, dass die Probanden die Aufgaben, die sie nicht abschließen konnten auf einer To-Do-Liste festhalten konnten. Sie fanden heraus, dass das Notieren der Aufgaben den gleichen Effekt hatte, als wären die Aufgaben erledigt worden. Die Freiwilligen hatten durch das Notieren der Aufgaben sprichwörtlich „den Kopf frei“ für neue Aufgaben.

    Gehirn

    Mit NLP die Mitarbeiter erreichen

    Du kannst also sagen, dass To-Do-Listen wie eine externe Festplatte dienen und uns den Kopf freimachen für weitere Aufgaben, da uns nicht immer die unerledigten dinge im Kopf herumschwirren.

    Ok, ich brauche also To-Do-Liste – aber was für eine?

     Eines meiner Lieblingszitate von Ivan Blatter lautet:

    Die mit Abstand beste To-do-Liste ist diejenige, die für dich funktioniert!

    Es geht nicht darum, das perfekte System rund um deine To-Do-Liste aufzubauen, sondern einfach mal anzufangen und das System langsam aber sicher aufzubauen. Wie du siehst rede ich hier über ein System. Die To-Do-Liste an sich ist nur ein Werkzeug, dass dir hilft, deine Aufgaben in Griff zu behalten, aber nur durch deine Liste werden sich die Aufgaben nicht von selbst erledigen.

    Daher möchte ich dir hier ein paar Tipps geben, die du bei der Gestaltung deines Aufgaben-Erledigungs-Systems nutzen kannst.

     1. Welche Form?

    Zunächst kannst du dir überlegen, welche Form deine To-Do-Liste haben soll. Generell hast du die Wahl zwischen digital und analog. Also eine To-Do-Liste im Computer bzw. Smartphone oder eine handschriftliche.Die Vorteile einer handschriftlichen Erfassung deiner Aufgaben sind:

     + Du kannst deine Notizen um Skizzen und andere Symbole erweitern

     + Das handschriftliche Aufschreiben ist sehr schnell

     + Wenn du etwas handschriftlich aufschreibst, dann ist die Merkfähigkeit höher

     Nachteillig ist bei der handschriftlichen To-Do-Liste:

     – Du verlierst bei größeren Projekten schnell den Überblick und es artet häufig in eine Zettelwirtschaft aus.

     Für das Verwenden von digitalen To-Do-Listen spricht:

     + Häufig überall verfügbar

     + Gute Synchronisierungsmöglichkeiten mit Kalender und anderen Funktionen

     + Die meisten Tools haben eine gute Erinnerungsfunktion

     + Das (Um)Sortieren von Aufgaben ist einfacher

     + Das Gruppieren von Aufgaben ist einfacher

    Nachteil ist die doch langsamere Erfassung von Aufgaben, da wir meistens handschriftlich schneller sind, als am Computer (auch mit 10 Finger-Tip-System).

     2. welche Struktur?

     Bei diesem Punkt geht es darum, wie deine To-Do-Listen aussehen sollten?

    Das wichtigste ist: EINFACH!

    Vermeide es zu viele Aufgaben in deine Liste einzutragen. Beschränke dich bei den Aufgaben nur auf die für den anstehenden bzw. folgenden Tag, damit es übersichtlich bleibt. Eine To-Do-Liste mit zu vielen Aufgaben kann schnell demotivierend wirken.

    Generell habe ich die Faustformel: Wenn eine Aufgabe weniger als 5 Minuten zum Erledigen benötigt, mache ich sie sofort.

    Größere Aufgaben Pakete, wie Projekte etc. steuere ich über eine zweite Liste bzw. nutze Trello hierfür. Dieses habe ich mit meiner To-Do-Listen App verknüpft und immer wenn ich eine Aufgabe in Trello erstelle und sie in meinen „Doing“ Stapel schiebe, wird sie in meine To-Do-Liste für den kommenden Tag eingetragen.

    Um deine Aufgaben innerhalb der Liste noch zu kategorisieren gibt es die Möglichkeit mit Tags, Farben oder teilweise auch Projekten zu arbeiten. So kannst du zum Beispiel die Wichtigkeit und Dringlichkeit nach der Eisenhower-Methode die ich dir in Episode 05 vorgestellt habe mit Farben symbolisieren.

    3. Arbeiten mit der Liste

    Wenn du weißt, wie deine Liste aufgebaut sein soll, ist das ein guter erster Schritt. Nun gilt es das ganze ans Leben zu bekommen. Hierfür habe ich folgende Tipps für dich.

    Regelmäßiges Arbeiten

    Versuche deine To-Do-Liste regelmäßig abzuarbeiten. Wenn du meinen Vorschlag verwendest, immer nur einen Tagesvorrat an Aufgaben in der Liste zu haben, solltest du konsequenterweise deine Liste auch täglich abarbeiten und neu befüllen.

    Notizbücher helfen

    Notizbücher helfen

    Ich persönlich habe Zeitpunkte am Tag für mich definiert, an denen ich mit der Liste arbeite.

    Während meiner Abendroutine befülle ich die Liste mit neuen Aufgaben, die sich aus den Zielen für den kommenden Tag ableiten. Dies am Abend zu machen hat den Vorteil, dass dir der vergangene Tag noch frisch in Erinnerung ist und du weißt, was für Aufgabe für den morgigen Tag entstanden sind. Zudem schreibst du dir die Aufgaben sozusagen von der Seele (siehe oben) und kannst dadurch besser schlafen.

    Am morgen schaue ich während meiner Morgenroutine auf meine Ziele und Aufgaben und überlege mir dabei schon, wann ich welche Aufgabe umsetzen kann.

    Bleib flexibel

    Helmuth von Moltke hat einmal gesagt:

     Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt.

    Dennoch ist es extrem wichtig zu planen, was du ja mit deiner To-Do-Liste tust. Allerdings solltest du dich nicht grämen, wenn du die ein oder andere Aufgabe nicht erledigt bekommen hast an deinem Tag. Verschiebe die Aufgabe auf den nächsten.

    Wo du natürlich vorsichtig sein musst, ist eine Aufgabe immer wieder zu verschieben. Dann solltest du dich fragen, warum du die Aufgabe immer wieder verschiebst. Willst du sie gar nicht machen? Hast du Angst davor?

    Deine To-Do-Liste ein kein Kalender

    Trage keine Termine in deine To-Do-List ein. Die gehören ganz klar in den Kalender. Die To-Do-Liste ist nur für Aufgaben da, die klar umrissen sind und die du TUN musst. Ein Termin ist keine Aufgabe, die du tun musst und an deren Ende ein „Produkt“ steht.

    Andersherum kannst du gerne Aufgaben in deinen Kalender einfügen. Hierbei streiten sich die Geister, ob du jetzt wirklich jeder einzelnen Aufgabe einen Kalendereintrag geben solltest.

    Ich persönlich habe einen Zeitblock am Tag für das Abarbeiten meiner To-Dos in meinen Kalender eingetragen, den ich mittels der Pomodore-Methode (vgl. Episode 10) strukturiert habe. Wenn eine Aufgabe zu einer anderen Zeit erledigt werden muss, dann trage ich sie mir als separaten Termin in meinen Kalender ein.

    So viel zu meiner To-Do-Liste und warum ich glaube, dass auch du To-Do-Listen nutzen solltest.

    Mich würde interessieren, wie du mit To-Do-Listen umgehst, was für Programme du dafür verwendest und ob du noch andere Tools für deine Produktivität nutzt. Schreib einfach einen Kommentar unterhalb dieses Beitrages.

    Ich wünsche dir eine produktive Zeit!

    Links:

    Ivan BlatterKanban BoardsTrelloToDoIstVerbindung der Apps mittels IFEisenhower Methode in Episode 05Pomodoro Methode in Episode 10

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    25 February 2016, 4:32 am
  • 48 minutes
    LL24 – Design Thinking – Interview mit Ferdinand Grah

    Die Methode des Design Thinking wird in der breiten Öffentlichkeit immer stärker wahrgenommen. Zuletzt veröffentlichte das Manager Magazin in seiner Februar Ausgabe 2016 einen Artikel über die „neue“ Management-Methode. Nicht zuletzt Grund genug meinen guten Freund Ferdinand Grah zu diesem Thema zu interviewen.

    Wir haben über folgende Themen in Bezug zu Design Thinking gesprochen:

    • Lean StartUp und Design
    • Die Methode kommt immer mehr in großen Firmen an, vor allem in Verwaltungen, Banken und Krankenhäsuern
    • Parallelen zwischen Lean und DT
    • Ferdinand Grah’s Tätigkeit am Hasso Plattner Institut HPI
    • Design Thinking als Ideen-Generierung, Lean zum Umsetzen der Ideen
    • Lean macht Spaß – Design Thinking Vorgehen soll Spaß an Problemlösung generieren
    • Wie man Verbesserungsprojekte mittels „spannender“ gestalten kann
    • Die Phasen des Design Thinking:
      • Verstehen
      • Beobachten
      • Synthese
      • Ideen Entwickeln
      • Prototypen erstellen
      • Testen
    • Was die Customer Journey Map ist
    • Was haben Lean, Lean StartUp, DT mit Blues, Rock und Heavy Metal zu tun?

     

    Lean Lernen Lexikon

    Der PDCA Kreis beschreibt eine itterative Problemlösungsmethode, die der kontinuierlichen Verbesserung dient. Häufig wird der PDCA Kreis auch Deming-Kreis oder Deming-Rad, nach William Edwards Deming genannt. PDCA steht für die vier Stufen Plan-Do-Check-Act, auf deutsch Planen-Tun-Kontrollieren-Anpassen. Er bietet eine strukturierte Vorgehensweise im kontinuierlichen Verbesserung Prozess, bei dem zunächst eine Hypothese aufgestellt wird, diese Analysiert wird und mit Experimenten versucht wird eine Verbesserung zu erzielen. Wenn die Experimente erfolgreich waren, wird die Vorgehensweise als neuer Standard festgelegt und unternehmensweit ausgerollt.

     

    Weitere Links:

     

     

    Ferdinand Grah

    ferdi_grahFerdinand Grah auf
    e-mail: mail@ferdinandgrah.de
    web: http://ferdinandgrah.de
    facebook: https://www.facebook.com/ferdinandgrah
    twitter: https://twitter.com/ferdinandgrah

     

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    18 February 2016, 4:30 am
  • 31 minutes 10 seconds
    LL23 – Was Lean von Lean StartUps lernen kann

    Was können wir von Lean StartUps lernen?

    In diesem Podcast habe ich Daniel Bartel zu gast. Er ist passionierter Gründer, Lean Thinker und berät große Firmen, wie sie mit Methoden der Lean StartUps ihre Geschäftsmodelle hinterfragen und an die Zukunft anpassen.

    In dem Interview erzählt uns Daniel wie er:

    • zu Lean StartUps kam und wie er damit größeren Unternehmen helfen will,
    • was ein Lean StartUp ist: Eine Gründung, die zu einem frühen Zeitpunkt versucht ihr Business-Konzept ohne großen Investitionen zu validieren.
    • was ein Business Model Canvas ist und warum es notwendig ist,
    • wie der Lernzyklus im Lean StartUp funktioniert,
    • wie die deutsche Telekom und General Electric Lean StartUp einsetzen,
    • seine Produktivitäts-Tools einsetzt.
    build measure learn cycle - Lean StartUps

    build measure learn cycle – Lean StartUps

    Weitere hilfreiche Links zu Lean StartUps:

    Lean Lernen Lexikon

    genchi genbutso bedeutet „geh und siehe selbst.“ Es beschreibt die Einstellung von Lean Thinkern, dass man sich Probleme und Aufgaben vor Ort anschauen muss, um sie wirklich zu verstehen. Es geht darum, weg von seinem Schreibtisch zu kommen und sich die Dinge vor Ort (am gemba) anzusehen. Häufig verlassen sich Führungskräfte auf Reports und Aussagen ihrer Mitarbeiter ohne sich selbst ein Bild der Lage verschafft zu haben und treffen so oftmals falsche Entscheidungen, da sie nicht alle Details kennen, die durch Informationsketten häufig verloren gehen.

    In der Vergangenheit gab es häufig Initiativen die da hießen: „Go to Gemba!“

    Führungskräfte sollten raus aus den Büros hin zum gemba. Das Problem war, dass sie dies als Aufforderung nahmen, mal schnell durch die Werkshallen zu laufen und ab und zu ein Pläuschchen zu halten. Darum geht es aber nicht. Du musst mit der Absicht an den gemba gehen, etwas besser verstehen zu wollen. Sei es ein Prozess, der in letzter Zeit nicht mehr so gut läuft, ein Mitarbeiter, dessen Verhalten auffällig ist und du verstehen möchtest, was mit diesem Mitarbeiter ist, oder eine Aufgabe, die du erledigen musst und dafür besser verstehen willst, wie der IST-Zustand gerade ist. Habe also einen Grund, warum du an den gemba gehst und lauf nicht einfach „kopflos“ umher.

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    11 February 2016, 4:30 am
  • 37 minutes 55 seconds
    LL22 – Lean = EINFACH BESSER ARBEITEN – Interview mit Jan Bieler

    Einfach Besser Arbeiten, so lautet der Name des Blogs von Jan Bieler. Das er sich zu diesem Thema mit Lean beschäftigt, kam eigentlich ganz automatisch.

    Jan Bieler Blog Logo

    In dem Interview mit Jan sprechen wir über folgende Themen:

    • Jans Werdegang – 03:29
    • Verbindung zwischen Lean und BPM – 05:28
    • Jans Erfahrungen mit Six Sigma – 06:45
    • Lean vs Six Sigma – 08:45
    • Jans Lieblingszitat – 12:43
    • Jans Blog – 14:11
    • Was ist die Berufsoase? – 17:30
    • Lean Ratschlag – 19:45
    • Sein größter Fehler – 21:53
    • Jan wird Geschäftsführer – 30:45
    • Selbstmanagement Tipp – 32:46

    Lean Lexikon – Six Sigma

    Six Sigma ist in erster Linie eine statistische Problemlösungsmethode, die im Laufe der Zeit zu einem kompletten Managementsystem zur Prozessverbesserung weiterentwickelt wurde. Grundlage bildet der Regelkreis aus Beschreiben, Messen, Analisieren, Verbessern und Kontrollorien von Prozessen, der auch DMAIC-Kreis genannt wird (Define-Measure-Analyze-Improve-Control)

    Den Ursprung hat Six Sigma bei Motorola in den 1980er Jahren, auch wenn die ersten Grundsteine bereits früher im japanischen Schiffsbau gelegt wurden. Besonders bekannt wurde Six Sigma bei General Electric.

    Um Six Sigma Projekte durchführen zu können, werden Mitarbeiter extra ausgebildet und mit einem Rang versehen. Diese Ränge sind dem japanischen Kampfsport nachempfunden (Green Belt, Yellow Belt, Black Belt etc.).

    Der Grundgedanke von Six Sigma ist, eine Prozessverbesserung durch Reduzierung der Variation im Prozess zu erreichen. Diese Variation wird mit Hilfe von statistischen Tools erfasst und ausgewertet, um daraus auf eine Ursache schließen zu können, die dann wiederum verbessert werden soll.

    Links:

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    4 February 2016, 4:30 am
  • 15 minutes 14 seconds
    LL21 – Lean Health

    In dieser Epsiode von Lean Lernen geht es um Folgendes:

    1.  Neugestaltung von Lean Lernen im Jahr 2016
    2. Vorstellung von Paul Akers neuem Buch Lean Health

    Neugestaltung des Lean Lernen Podcast

    Lean Lernen Logo

    Lean Lernen

    Letztes Jahr habe ich mit dem Lean Lernen Podcast begonnen und sehr gute Ressonanz hierfür erhalten. Mein Ziel mit dem Podcast ist es, dir immer wieder interessante Interviews und Einsichten in die Lean-Welt zu liefern. Primär richtet sich der Podcast an Menschen, die gerade erst neu mit der Materie Lean und Kaizen in Berühung gekommen sind. Daher möchte ich dir in Zukunft zu Beginn einer Episode immer einen Begriff erklären, der mit Lean in Verbindung steht. Den altgedienten Lean Fachleuten fällt häufig gar nicht auf, wie viele Fachtermini wir verwenden und ich möchte dir die Scheu vor diesen Begriffen nehmen.

    Praxisinterviews im Fokus

    Der Hauptteil wird weiterhin aus Interviews und Solo-Episoden bestehen, in denen ich versuche dir Lean vor allem mehr aus der Praxis heraus zu erklären. Mir ist bewusst, dass es in letzter Zeit vielleicht etwas zu dogmatisch geraten ist. Dies liegt daran, dass mir die Themen der fundamentalen Lean Denkweisen sehr wichtig sind. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass nur diese Denkweise hilft, wirklich Lean zu führen und das Methoden-Wissen hierfür nicht ausreicht.

    Dennoch möchte ich mich im kommenden Jahr vor allem auf Interviews mit Menschen aus der deutschsprachigen Lean Community konzentrieren. Wenn du selbst meinst, wir könnten ein Gespräcch über deine Erfahrungen mit Lean führen, oder du kennst jemanden, den ich unbedingt interviewen sollte, dann melde dich einfach bei mir: [email protected] oder über Twitter oder Facebook.

    Ressourcen als Abschluss

    Wie gewohnt, werde ich am Ende eines Artikels versuchen alle genannten Links und Inhalte zusammenzutragen. Hier werde ich in Zukunft auch versuchen noch mehr zu finden, als im eigentlichen Artikel genannt wurde.

     

    Lean Health

    Lean Health Titelbild

    Lean Health Titelbild

    Vor zwei Wochen hatte ich das große Vergnügen Paul Akers von Fastcap bei metabo begrüßen zu dürfen. Ich folge Paul schon seit Jahren und finde, er ist eine der größten Inspirationen im Bereich Lean momentan. Was ihn so besonders macht, ist, dass er als Unternehmer selbst für die kontinuierliche Verbesserung seiner Firma verantwortlich ist und dabei auf zwei Dinge achtet:

    • Lean ist einfach
    • Lean macht Spaß.

    Ich kann dir die Videos von Paul aus seiner Firma sehr empfehlen. Hier findest du auch das Video von Paul bei metabo.

    Ich habe Paul persönlich erst kennen gelernt, als ich ihm geschrieben habe, dass mir sein Buch Lean Health, das er vor zwei Monaten veröffentlicht hat, sehr geholfen hat.

    Wie du ja vielleicht weißt, hatte ich letzten Sommer mit einer heftigen Erkrankung zu kämpfen und bin danach in ein kleines Loch gefallen. In dieser Zeit habe ich über 10 kg zugenommen und habe mich immer schlapp und ausgelaugt gefühlt.

    Im Dezember des letzten Jahres hatte ich dann auf dem Podcast der gemba academy das vollständige Hörbuch von Pauls Lean Health gehört und war sofort begeißtert. Das Buch war genau die Inspiration und Aufmunterung, die ich in dem Moment brauchte. Paul beschreibt hierin seine eigene Reise von einem übergewichtigen Amerikaner in einen absolut durchtrainierten Unternehmer.

    Mittlerweile kenne ich auch noch weitere Menschen hier in Deutschland, die sich dieser Lean Health Philosophie verschrieben haben und alle von den gleichen Ergebnissen berichten. Neben dem Gewichtsverlust ist das Gewinnen von Energie und Lust aufs Leben ein Grund für uns so zu leben.

    Worum geht’s genau?

    Paul beschreibt in seinem Buch, wie du deinen Körper als deinen Kunden ansehen solltest. Wie kannst du für diesen Kunden einen Mehrwert schaffen? Ganz einfach, du musst versuchen die 8 Verschwendungsarten zu reduzieren und nur Gutes in deinen Tank zu schütten.

    Paul hat versucht die bekannten 8 Verschwendungsarten auf Essen und Gesundheit umzudeuten:

    1. Überproduktion: Wir produzieren deutlich mehr Essen, als das wir es konsumieren können und selbst eine einzelne Person isst häufig mehr, als es sein Körper eigenlich benötigt.
    2. Transport: Es ist fast abartig zu sehen, wie viel Essen um die ganze Welt transportiert wird, nur um dann am Ende doch in der Mülltonne zu landen, da es zu viel war. Generell gilt immer noch die einfache Aussage, esse regionale und saisonale Produkte
    3. Bestand: Wir haben meistens zu viel Bestand an Essen vorrätig. Dieser verlockt dich, immer wieder zu zu langen. Und natürlich haben wir an unserem Körper auch selbst zu viel Bestand, den wir ja loswerden wollen.
    4. Defekte: Die Folgen dieser Überernährung sind körperliche Beschwerden, wie Diabetis und Bluthochdruck.
    5. Falsche Prozesse: Durch diese Defekte ist das Gesundheitssystem damit beschäftigt, Krankheiten zu behandeln, die durch gesunde und ausgewogene Ernährung überhaupt nicht erst enstanden wären.
    6. Unnütze Bewegung: Hier war Paul sehr kreativ. Er sagt, dass wir die Gabel 75% zu häufig zum Mund führen, als wir es eigentlich müssten.
    7. Wartezeit: Unser Kunde, also unser Körper wartet die ganze Zeit darauf, dass wir endlich aufwachen und merken, dass wir ihm nichts gutes tun und anfangen ihm endlich das zu geben, was er von uns verlangt.
    8. Verschwendetes menschliches Potential: Der menschliche Körper ist zu großartigen Leistungen fähig, die wir ALLE erreichen könnten. Wir geben uns aber häufig mit viel zu wenig zu frieden und verschwenden so sein Potential.

    Besonders gut, gefällt mir die Analogie des Ferraris. Wenn du deinen Körper als deinen eigenen Ferrari sehen würdest, würdest du ja auch nicht Diesel einfüllen, sondern nur Super-Plus tanken und ihn hegen und pflegen. Warum tun wir nicht das gleiche mit unserem Körper? Immerhin ist dieser dafür gebaut uns die nächsten 80+ x Jahre in der Welt zu dienen.

    Auf seinen Körper umgemünzt heißt das für Paul, dass er sich auf hauptsächlich Obst und Gemüse und ein wenig Fleisch konzentriert. Er versucht möglichst auf Kohlenhydrate zu verzichten. In seinem Video zeigt er uns hier, wie er seine Mahlzeiten für einen Tag zusammen stellt:

    Paul beschreibt in seinem Buch sehr ausführlich, wie er zu seinen Ideen gekommen ist und wie sie ihn verändert haben. Seine wichtigsten Aussagen lauten:

    • Esse kein verpacktes oder verarbeitetes Essen
    • Trinke Alkohol nur in Maßen, wenn überhaupt
    • Erfasse deine Kalorien
    • Bewege dich (10.000 Schritte am Tag sind eine gute Orientierung)
    • Treibe Sport (Liegestütze und Situps) für den Muskelaufbau

    Wie gesagt, hat mich das Buch absolut motiviert und ich fühle mich seitdem viel Besser, habe abgenommen, habe mehr Energie und Spaß. Ich kann dir das Buch nur empfehlen und das beste ist, dass Paul sein Buch und das Audiobook komplett kostenlos zur Verfügung stellt. Du findest es unter folgendem Link:

    Lean Health Book

     

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    28 January 2016, 4:30 am
  • 7 minutes 53 seconds
    LL20 – Ziele setzen

    Hallo und herzlich Willkommen zum Lean Lernen Podcast. Ich wünsche dir ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2016 und würde mich freuen dieses mit dir teilen zu können.

    Der Jahreswechsel ist traditionell eine Zeit, in der man sich neue Ziele setzt. Auch ich mache das Regelmäßig, wobei ich meine Ziele nicht nur zum Jahresbeginn setze, sondern ein ganz eigenes Ziel-Entfaltungs-System habe.

    Ziele planen!

    Ziele planen!

    So warte ich nicht unbedingt bis zum 01.01 eines Jahres, um mir Gedanken über meine Ziele zu machen. Ich nehme mir lieber eine Auszeit im Sommer und ziehe mich dann für ein paar Tage zurück, um mir Gedanken über meine langfristigen Ziele zu machen und breche diese dann auf Jahres, 3 Monats und Monatsziele herunter.

    Wie setze ich nun meine Ziele?

    Ich fange mit meiner Grabrrede an. Ja genau, ich male mir aus, was die Leute über mich sagen würden, wenn ich eines hoffentlich fernen Tages begraben werde. Was möchte ich hinterlassen haben und wie sollen meine Familie, Freunde, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Bekannte über mich sprechen. Dies gibt mir ein gutes Bild, welche Themen mir wichtig sind. So habe ich für mich festgestellt, dass mir wichtig ist, dass ich Leuten geholfen habe, sich selbst zu finden und sie in ihrer Entwicklung unterstützt habe. Dies ist auch der Grund warum ich diesen Podcast mache. Ich möchte dir Impulse und Hilfe zur Selbsthilfe geben, damit du deine Potentiale im Bereich Lean und Selbstmanagement ausschöpfen kannst.

    Was heißt das jetzt für dich im Unternehmensumfeld? Da wirst du dir ja keine Grabrede wünschen. Aber was möchtest du, dass die Leute über dich sagen, wenn du aus dem Unternehmen ausscheidest, oder wenn dein Projekt zu Ende geht oder wenn einfach nur das Jahr rum ist.

    Es ist wirklich keine schlechte Idee sich 3 Jahresziele zu setzen. Auch im Unternehmensumfeld. Dies ist natürlich schwierig, da sich das Umfeld auch immer mal wieder ändert. Aber die Ziele, die ich meine, sollten von deinen persönlichen Prinzipien und Werten her kommen und somit weniger anfällig für Veränderung sein. Wenn du zum Beispiel überzeugt davon bist, dass die Ausbildung der Mitarbeiter extrem wichtig ist, da diese die Prozesse im Unternehmen erlernen und dadurch besser verstehen, was ihr Beitrag im Unternehmen ist und wie sie diesen durch Verbesserungen steigern können, dann solltest du dir ein Ziel setzen, das mit der Weiterbildung deiner Mitarbeiter zu tun hat. Wie viele, auf welche Weise und wann geschult werden, ist dann abhängig von den Umständen, denen du ausgesetzt bist.

    Bleiben wir jetzt aber bei den Jahreszielen für das kommende Jahr. Wenn du dir klar geworden bist, was für dich langfristig wichtig ist, dann kannst du dir Gedanken machen, was du in diesem Jahr umsetzen kannst.

    Dabei gilt der Leitspruch: Wir überschätzen uns was in kurzer Zeit erreichen können, aber unterschätzen, was wir langfristig erreichen werden.

    SMARTE Ziele setzen

    Wie sollten deine Ziele für dieses Jahr jetzt aussehen? Du kennst sicherlich die S.M.A.R.T. Methode, ich möchte es dir hier aber nochmals in Erinnerung rufen:

    Das Akronym SMART (smart = englisch für intelligent, schlau) steht hierbei für folgende 5 Schritte:

    S – spezifisch | Eindeutig definierte Ziele,

    M – messbar | Das Ziel sollte messbar sein,

    A – akzeptiert | Die Erreichbarkeit des Ziels sollte von den Beteiligten akzeptiert werden,

    R – realistisch | Die Erreichbarkeit des Ziels im gesetzten Rahmen, sollte realistisch sein,

    T – terminiert | Der Zeitpunkt der Zielerreichung ist klar definiert.

     

    DER URSPRUNG DER S.M.A.R.T METHODE

    Die Geschichte zu dieser Methodik startet im Jahr 1981 als George T. Doran, Berater und ehemaliger Direktor Unternehmensplanung für die Washingtoner Water Power Company, einen Artikel mit dem Titel: “There’s a S.M.A.R.T. way to write management’s goals and objectives” veröffentlichte.

    Doran stellte fest, dass die methodische Vorgehensweise Ziele zu definieren den Mitarbeitern half, Handlungen abzuleiten und dadurch ihre Erfolgschancen zu verbessern.

    In vielen Ratgebern wird beschrieben, dass es wichtig sei, alle 5 Schritte durchzuführen, damit man ein Ziel am Ende auch erreicht. Doran schrieb allerdings schon damals:“…, es sollte klar sein, dass das vorgeschlagene Akronym nicht bedeutet, dass jedes Ziel alle fünf Kriterien beinhalten muss. Beispielsweise ist nicht jeder Wert messbar und ein Ziel, das man sich selbst gesetzt hat, muss nicht mit anderen vereinbart werden.”

    WEITERENTWICKLUNG, AUS SMART WIRD SMARTER

    Über die Zeit haben einige der Begriffe einen Wandel erfahren. So stand das A zu beginn für akzeptiert (engl. agreed upon). Dies rührt daher, dass Doran diese Zielformulierungsmethode hauptsächlich für Teams innerhalb eines Unternehmens erdacht hatte. In dieser Hinsicht war es wichtig, dass ein Ziel von allen Beteiligten akzeptiert wurde. Im laufe der Zeit wurde aus “agreed upon” häufig “achievable” oder “attainable” (erreichbar).

    Nicht nur die Begriffe selbst haben sich verändert. Das Akronym an sich hat in letzter Zeit häufig eine Veränderung erfahren. Viele Authoren sind dazu übergegangen aus SMART – SMARTER (deutsch: Schlau – Schlauer) zu machen.

    Das E steht hierbei für “evaluiert”

    Das R steht für “rezensiert.”

    WARUM WURDE SMART SO ERFOLGREICH?

    Meiner Meinung rührt die Beliebtheit von SMARTEN Zielen aus der Einfachheit der Methode und aus der höheren Erfolgswahrscheinlichkeit. Warum diese höher sein soll? Nun die SMART Methode erfordert von der Person oder Abteilung, die sich die Ziele setzten eine gewisse Zeit und Fokussierung auf diese Ziele. Wenn man sich so intensiv mit der Zieldefinition beschäftigt, fallen einem Zwangsläufig schon Wege ein, wie das Ziel zu erreichen sein könnte. Des Weiteren hat man schon den ersten Schritt gemacht und ist nun motivierter die nächsten erforderlichen Schritte zu gehen.

    Natürlich dürfen diese Schritte nicht fehlen. Aus den Zielen müssen Aktionspläne abgeleitet werden, deren Zielerreichungsgrad regelmäßig überprüft werden sollte. Wenn ich 10 kg bis Ende diesen Jahres (31.12) abnehmen will, dann tue ich mir schwer, wenn ich Ende November erst ein Kilogramm abgenommen habe. Das regelmäßige Überprüfen des Fortschritts ermöglicht es mir meine nächsten Aktionen auf die Zielerreichung hin abzustimmen.

    Also wenn du es nicht noch nichgt getan hast, dann nimm dir Zeit und setze dir SMARTE Ziele.

     

    Der Beitrag LL20 – Ziele setzen erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.

    14 January 2016, 4:30 am
  • 11 minutes 44 seconds
    LL19 – Lean Lernen 019 – Lean Tagungen

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    Hallo, herzlich Willkommen zur 19 Episode des Lean Lernen Podcast! Zum Ende des Jahres war ich auf vielen Tagungen zum Thema Lean. Dort traf ich viele interessante Menschen, die sich alle für das Thema Lean genauso begeistern wie ich. Wenn du das auch möchtest aber keine Lust hast auf Stundenlange PowerPoint Vorträge in einem Plenarsaal irgendeines Kongresshotels, dann kann ich dir nur das Lean Around The Clock Event empfehlen. Dort sprechen 24 begeisterte Lean Thinker über ihre Erfahrungen und das über 24 Stunden hinweg. Eine nicht ganz gewöhnliche Versanstaltung im Lean Umfeld. Mehr infos findest du auf sehen-lernen.com/lean-around-the-clock – wenn du bei der Anmeldung angibst, dass du über mich auf das Event aufmerksam geworden bist, erhälst du 15% auf den eh schon supergünstigen Preis von 150€ für beide Tage. Bei den vielen Kongressen sind mir zwei Dinge aufgefallen:

    Die Lean Welt ist in zwei Richtungen unterwegs.

    Auf der einen Seite kämpfen immer noch viele Menschen mit der „Einführung“ von Lean und vor allem dem ganzheitlichen Denken was dahinter steckt. Lean ist nunmal mehr als Kanban, Andon-leuchten und Shopfloortafeln. Es geht um eine Denkweise, sich, seinen Bereich und sein Unternehmen immer weiter zu verbessern. es geht darum an den Ort der Wertschöpfung zu gehen und sich selbst ein Bild der Lage vor Ort zu machen. Es geht darum den Status Quo zu hinterfragen und immer neue herausfordernde Zielzustände zu deifinieren. Auf diese Zielzustände entwickeln wir uns mittels Kaizen hin. Da wir mittlerweile aber in immer komplexeren Organisationen arbeiten, können wir dies nicht allein. Deshalb ist es wichtig im Team über Abteilungsgrenzen zu arbeiten und dies mit viel Respekt voreinander. Respekt heißt hier nicht nur, dass man sich freundlich dem anderen gegenüber benimmt, sondern seine Einwände und Ideen auch tatsächlich ernst nimmt und ihn nicht einfach für einen Sorgenträger abtut.

    Diese 5 Elementaren Denkweisen machen meiner Meinung nach eine Lean Kultur aus

    • genchi genbutsu
    • herausfordern
    • kaizen
    • teamwork
    • kaizen
    (Buch-Tipp: 2 Second Lean) In vielen Vorträgen auf dem Change to Kaizen Symposium kamen genau diese Denkweisen hervor. Vor allem wenn Führungskräfte von ihren erfolgreichen Transformationen in den Unternehmen berichteten. Fast alle haben bemerkt, dass sie integraler Bestandteil dieser Transformation sein müssen. Sie begannen sich mehr am Shopfloor zu zeigen und die Probleme der Mitarbeiter aufzunehmen. Dabei muss man jedoch achten das Ziel des Unternehmens nicht aus den Augen zu verlieren. Zu häufig passiert es, dass man anfängt die Probleme eines Bereiches zu sammeln und kommt dann gar nicht mehr zum abarbeiten dieser. Wichtig ist es immer wieder die Probleme auf das Ziel hin abzuklopfen. Also, wenn wir dieses Problem gelöst haben, bringt uns das einen Schritt näher an unser Ziel. Du hast einfach nicht unbegrenzt Ressourcen um alle Probleme in deinem Team zu lösen. Ende November war ich dann auf dem KVP Kongress. Auch dort war klar, dass sich noch viele schwer tun mit der „Einführung“ von Lean. Ich hatte die Möglichkeit dort zwei Vorträge über Führungskräfte im KVP Umfeld zu halten und anschließend mit vielen der Teilnehmer darüber zu reden. Ich war erstaunt wie viele Unternehmen, auch sehr große, jetzt erst mit einer ganzheitlichen Einführung des Kaizen Gedankens anfangen. Vor allem haben diese keine Ahnung, was genau das bedeutet. In den Gesprächen kam immer wieder heraus, dass sie jetzt mal anfangen würden Whiteboards aufzustellen und tägliche Besprechungen einzuführen. Auf die Frage, was dann das größte Problem in der Abteilung wäre, die diesen Pilot durchführen sollte, konnte mir der Verantwortliche keine Antwort geben. Hier wird einfach wieder ein Werkzeug verwendet ohne das Problem verstanden zu haben. Deswegen ist es immer wichtig zu verstehen, welches Problem man gerade löst. Also immer vom Problem her kommen und dieses genau analysieren. Erst dann kann man sich geeignete Gegenmaßnahmen ausdenken. Um dieses Denken zu schulen gibt es Tools wie das A3 Problemblatt, die 8 Stufen Problemlösungsmethode oder auch TBP und natürlich die Verbesserungskata. Alle drei Methoden folgen dem gleichen Prinzip. Erst das Problem genau verstehen, dann eine Hypothese erstellen, was getan werden sollte, um das Problem zu lösen und ein Experiment durchführen. Wenn das Experiment erfolgreich war, wird nochmal darüber nachgedacht, ob auch das Erwartete eingetreten ist und ob man deswegen die Gegenmaßnahmen, die man getroffen hatte als Standardvorgehen gegen diese Art von Problem übernehmen kann. Genau dieses Vorgehen haben auch Niklas Modig und Pä Ahlström in Ihrem Buch „Das ist Lean“ beschrieben. Ich hatte die Möglichkeit beide Autoren hier in Stuttgart auf einer Buchvorstellung zu treffen. Sie beschreiben in Ihrem Buch sehr anschaulich wie Toyotas Denkweise und Vorgehen bei der Problemlösung ist. Für einen erfahrenen Lean Thinker ist in dem Buch nichts neues zu finden, dennoch sind die Vergleiche und Beispiele sehr gut und vor allem stammen sie nicht aus der Produktion. Niklas Modig hat in seiner Zeit bei Toyota den Service Bereich analysiert und so sind viele Beispiele in dem Buch aus eher für Service und Administrative Aufgaben geeignet. Was meiner Meinung nach eine der nächsten wichtigen Entwicklungen im Lean Umfeld sein wird. Lean Administration gibt es als Begriff schon sehr lange, leider gibt es viele Berater, die meinen, dass man mit ein bisschen Kanban im Materialschrank und 5S am Arbeitsplatz bereits Lean Administration eingeführt habe. Aber auch hier gilt es wieder darauf zu achten, was das Problem des Kunden mit der Abteilung ist und wie dieses gelöst werden kann. Ein weiteres Phänomen das mir aufgefallen ist, ist dass vor allem Berater sich darüber Gedanken machen, was nach Lean kommt. Klar, sie wollen die nächste Methode haben, die sie ihren Kunden verkaufen können. Und so hört und liest man immer wieder: Was kommt nach Lean. Oder Lean 4.0 oder sonst was. Diese Frage ist auch berechtigt, wenn man glaubt, dass Lean einzig und allein ein Effizienzsteigerungsprogramm ist. Wenn es nur darum geht, das Menschen in ihren PRozessen immer schneller und billiger arbeiten sollen. Beim KVP Kongress gab es einen sehr spannenden Vortrag der Volkswagen AG zum Thema Industrie 4.0 und KVP. Die Kernessenz, die ich dabei herausnahm war die, dass Industrie 4.0 kein Paket ist, das man einfach installiert und den Schalter umlegt. Vielmehr ist es eine Entwicklung, die unsere Systeme wie wir zusammen arbeiten verändern wird und teilweise bereits begonnen hat. Wer KVP oder Kaizen hier richtig verstanden hat, nämclich als die Fähigkeit sich immer wieder Gedanken zu Problemen zu machen und diese analytisch zu lösen, wird Kaizen als wichtigen Faktor bei der Einführung von Industrie 4.0 begreifen. Die Lösungen sollten also wider vor Ort untersucht werden und auf den Kundennutzen abgeklopft werden. Wenn man gemeinsam herausfindet, dass ein Kundennutzen in einer engeren Kommunikation von Material und MAschine vorliegt, so werden in kleinen Schritten immer engere Netzwerke gekünpft. Ich glaube, dass Industrie 4.0 in erster Linie viel Marketing ist, aber im Kern ein wirklicher Nutzen für Firmen und Kunden da ist, wenn diese verstehen Ihre Prozesse nach ihrem Kunden auszurichten und nicht nach einem Softwareprodukt, dass ihnen ein Berater verkaufen will. Ein weiterer wichtiger Punkt der beim letzten Lean Stammtisch besprochen wurde, ist der des New Work. Durch die immer weiter fortschreitende Digitalisierung unseres Lebens, verändert sich die Art der Kommunikation. Noch nie war es so einfach die Kommunikation maßentauglich zu machen. Wir können online petitionen und umfragen in windeseile erstellen und erhalten sofort feedback. Ich glaube, dass die veränderte art der kommunikation auch die Unternehmen treffen wird und sich diese über neue arten von Arbeit und der Kommunikation zwischen den Mitarbeitern einstellen werden müssen. Auch hier kann und wird Lean und vor allem natürlich Change Management eine entscheidene Rolle speilen. Zu diesem Thema werde ich aber in einem weiteren Podcast nochmal genauer eingehen.

    Was solltest du aus deisem Podcast für dich mitnehmen?

    Lean ist mehr als nur ein Effizienzsteigerungsprogramm in der Produktion. Es ist eine ganzheitliche Denkweise mit den Kernelementen
    • genchi genbutsu
    • herausforderung
    • kaizen
    • teamwork
    • respekt
    Wichtig bei der „Einführung“ von Lean ist immer vom Problem her zu kommen und nicht mit dem Werkzeug anzufangen. Industrie 4.0 und New Work sind momentan noch hauptsächlich Marketingbegriffe, unter denen aber immer mehr Werkzeuge entstehen. Es schadet nicht, dich immer wieder mit diesen Themen auseinander zusetzen. Denn um dein Probleme adequat zu lösen, musst du wissen, was für Werkzeuge es auf dem Markt gibt.

     

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    22 December 2015, 10:01 am
  • 27 minutes 38 seconds
    LL018 – Interview mit André Kapust zum KVP-Kongress

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    KVP_Kongressbanner 400x200In dieser Folge des Lean Lernen Podcast sprach ich mit André Kapust, dem Leiter des KVP Insituts, über den kommenden KVP Kongress, für den du dir hier 20% Rabatt auf den Eintrittspreis sichern kannst, über die Unterschiede zwischen Lean, Kaizen und KVP und warum nur wenige Firmen Lean mit Qualität verbinden.

    Des Weiteren sprachen wir darüber, wie Industrie 4.0 und Lean zusammen passen und was für Möglichkeiten sich eventuell durch ein Zusammenspiel ergeben.

     

     

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    19 November 2015, 4:30 am
  • 14 minutes 24 seconds
    LL017 – Sinn und Zweck eines Kaizen-Team

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    Toyota definiert Kaizen als Verbesserung von jedem, jeden Tag, überall. Wozu also ein Kaizen Team haben?
    Viele Unternehmen streben nach kontinuierlicher Verbesserung, die durch die Mitarbeiter getragen ist.
    Was viele dabei vergessen ist, dass dies eine Vision ist, ein Fernziel.

    Ich kann meine Organisation nicht jetzt schon danach aufbauen, was ich später mal erreichen will. Das wäre so, wie wenn ich meine Prozesse direkt von Produktion in großen Losen auf One-Piece-Flow umstelle. Was würde dann passieren? – Die ganze Produktion wird komplett still stehen, da die unterstützenden Prozesse, wie schnelle Rüstungen, gut gewartete Maschinen, schneller Materialtransport noch gar nicht vorhanden sind.

    Was würde also passieren, wenn man einfach sagt: Wir wollen, dass alle Mitarbeiter jeden Tag Kaizen machen. Jeder soll jeden Tag eine verbesserung durchführen. Mal angenommen, jeder Mitarbeiter findet tatsächlich jeden Tag eine „Verbesserung“. Woher weiß er, dass die Verbesserung auch dem Kundennutzen entspricht? So schlagen mir meine Logistiker häufiger vor, doch einige Bestellungen zusammen zu fassen und sie auf einer Palette raus in die Montage zu fahren. Sie kennen aber die Abläufe in der Montage gar nicht und wissen nicht, warum diese das Material in Abständen von einer Stunde auf Bodenrollern benötigt.

    Der zweite Punkt ist die Umsetzbarkeit. Unsere Umfrage „Quo Vadis Lean Management“ ergab, dass nur wenige der eingereichten KVP Vorschläge in einem klassischen BVW umgesetzt werden. Und bei solch einem BVW stellen nur ca. 10% der MA einen Vorschlag ein. Stell dir jetzt vor, jeder Mitarbeiter im Unternehmen reicht jeden Tag eine Verbesserung ein. Wie soll das Unternehmen die gnzen Vorschläge umsetzen?

    Jetzt könntest du sagen, dass ja auch nicht das Unternehmen die Vorschläge umsetzen soll, sondern jeder Mitarbeiter jeden Tag eine Verbesserung an seinem eigenen Arbeitsplatz umsetzen soll. Aber mit was für Hilfsmitteln? Was steht ihm für die Umsetzung seiner Ideen zur Verfügung?

    Diese beiden Probleme:
    1) nicht wissen über Prozesse und Kundenanfprderung im Unternehmen,
    2) nicht vorhandensein von Expertise und Ressourcen zur Umsetzung von Verbesserung,
    lassen mich zu dem Entschluss kommen. DAss es absolut sinnvoll ist, ein Kaizen-Team im Unternehmen zu installieren.

    Kaizen-Team Schreibtisch

    Kaizen-Team Schreibtisch

    Wenn ich dich jetzt davon überzeugen konnte, dass es sinnvoll sein kann, ein Kaizen-Team im Unternehmen zu verankern, interessiert dich jetzt vielleicht, wie genau du das machen solltest. Oder du bist bereits Teil eines KVP-Teams und fragst dich, ob ihr selber vielleicht noch was besser machen könnt.
    Deswegen möchte ich dir hier einige Tipps mitgeben, die ein erfolgreiches Kaizen-Team ausmachen:

    1 – Was sind die Aufgaben des Kaizen Team

    •      Beginn
      • Lehren und umsetzen
      • Konzeptionierung eines LMS: Elemente, Methoden und deren Schlung
      • Kaizen-Events planen (Strategie, standardisiertes Vorgehen), moderieren und nachverfolgen
    •      Mitte
      • Führungskräfte-Coaching
      • Mitarbeiter coaching im Problemlösungsmethoden –> Schritt zum täglichen Kaizen
      • Entwicklung dezentraler Kaizen Strukturen und deren Steuerung
    •     langfristig
      • Wissens-Verbreitung
      • Unternehmensweite Prozess-Verbesserung

    2 – Wer sollte in ein Kaizen Team

    • Das Kaizen-Team sollte 1-2% des Personalbestandes abdecken.
    • Mitarbeiter im KVP-Team sollten stark Change Management Skills besitzen.
    • Eine Passion für das Thema Lean und Kaizen sind für den Anfang Grundvoraussetzung.

    3 – Wem sollte ein Kaizen-Team zugeordnet sein

    • Das Kaizen-Team sollte weit oben in der hierarchie aufgehängt sein.
    • Unternehmensweit dem CEO.
      Mache nicht den Fehler es „nur“ dem Produktionsleiter zuzuordnen. Kaizen ist keine Sache, die nur die Fertigung was angeht.
    • Nach Schaffung dezentraler Strukturen mit einem Vertreter in jedem Bereich, sollte diese Position der jeweiligen Führungskraft zugeorndet sein und die Anbindung an das zentrale Kaizen Office stark ausgebaut werden.

    4 – Wie die Effektivität eines Kaizen-Team messen

    Ich hatte in letzter Zeit einige interessante Diskussionen zum dem Thema, wie man die Effektivität eines Kaizen Teams messen kann.
    Mein erster Ansatz ist ganz klar, an den Ergebnissen der Bereiche, in denen das Team aktiv ist. Was sind dort die Produktivitäts- bzw. Qualitätssteigerungen?
    Was für konkrete, messbare Verbesserungen in den Kennzahlen konnten durch Kaizen-Events erlangt werden?

    Dies ist die direkte Art der Erfolgsmessung. Indirekt könnten folgende Punkte interessant sein:
    – Anzahl an dezentralen Kaizen-Experten
    – Etablierung des Produktionssystems innerhalb der Abteilungen.

    Poster_lean-game_querformat-71Dies ist zum Beispiel messbar über ein Reifegradmodell. In diesem werden unterschiedliche Stufen beschrieben, die auf dem Weg zum perfekten Produktionssystem genommen werden müssen. Je nachdem welche Werkzeuge, Methoden et.c im betreffenden Bereich angewendet werden, erhält er bei einem Systemaudit eine dazugehörige Stufe.

    Je mehr Abteilungen eine hohe Stufe erreicht haben, desto besser die Arbeit des Kaizen-Teams.

    Ich empfehle als Orientierung immer die Stufen:
    punktuell – team – fluss – strategie (- personell)

    Die Anzahl durchgeführter Workshops sagt nichts aus

    Du solltest Kennzahlen wie: Anzahl durchgeführter Kaizen-Events, oder Sachnummern umgestellt auf Kanban vermeiden, da sie dazu führen, dass blindlings Kaizen-Events gemacht werden, ohne deren Wirksamkeit zu prüfen und Teile auf Kanban umgestellt werden, die von ihrem Verbrauch her gar nicht für Kanban geeignet sind.

    Baue zwei Standbeine für deinen Kaizen auf

    Wenn du ganz am Anfang stehst, solltest du dir überlegen, mit was für Personen kann ich mein Kaizen-Team bestücken und dann gemeinsam mit dem Team an einem ganzheitlichen Produktionssystem arbeiten. Hierfür kann es sein, dass ihr Hilfe benötigt, scheu dich nicht diese extern zu holen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

    Parallel dazu kannst du aber bereits anfangen die ersten Kaizen-Events durchzuführen. Vielleicht mal ein 5S Event, um die Kraft von Standards aufzuzeigen. Oder ein Event, in dem Ihre eine Zelle kreeirt, die nach dem Fluß-Prinzip gestaltet wurde.
    Wichtig ist fang einfach an und baue parallel deine Organisation auf. Beide Beine sind wichtig.

    Wenn du Fragen zu dem Thema hast, würde ich mich freuen, wenn du diese in den Kommentaren zu dieser Folge reinschreiben würdest.

     

    Links der Folge

    Der Beitrag LL017 – Sinn und Zweck eines Kaizen-Team erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.

    12 November 2015, 4:30 am
  • 8 minutes 40 seconds
    LL016 – Lean Lernen 016 – Gemba Walk

      In dieser Episode von Lean Lernen geht es um den gemba walk. Er dient dazu deine Fähigkeit zur Prozessbeobachtung und Erkennung von Problemen zu trainieren. Gemba steht im japanischen für “der Platz, an dem es tatsächlich passiert.” Das kann die Maschine in der Werkshalle, der Verkaufstresen oder die Transaktion im PC Programm sein. Wichtig ist […]

    Der Beitrag LL016 – Lean Lernen 016 – Gemba Walk erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.

    5 November 2015, 4:30 am
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