Der historische Podcast mit Augenzwinkern
Was hat der Kölner Dom mit knochenfiltriertem Öl (das Wort hast du schon richtig gelesen) zu tun? Das ist eine Frage, die wir in dieser Episode angehen wollen. Denn es geht heute um Reliquien und um Heilige im Christentum – ganz besonders in der Katholischen Kirche. Reliquien sind nämlich so eine Sache … einerseits sind sie für viele Gläubige wichtig und blicken daher auch auf eine lange Geschichte bis noch vor dem Mittelalter zurück. Andererseits sind sie für die Katholische Kirche aber auch einfach ein Geschäftsmodell.
Nur aufgrund der angeblichen Reliquien der Heiligen Drei Könige wurde in Köln etwa der heutige Dom gebaut. Nikolaus von Myra zieht noch immer massig Menschen nach Bari und es entstehen sogar noch immer neue Heilige und mit ihnen Reliquien. Mit Carlo Acutis soll die Kirche bald sogar einen "Cyber-Apostel" bekommen …
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In den Achtzigerjahren ging der Teufel um! Oder zumindest die Angst vor diesem. Die Satanic Panic breitete sich von den USA aus in die Welt aus. Schockierende Geschichten von satanistischen Netzwerken und ritueller Gewalt machten die Runde. Obwohl rein gar nichts an diesen absurden Anschuldigungen dran war, schien die Satanic Panic in dieser Zeit nicht aufzuhalten und über zehn Jahre hinweg reihten sich Anschuldigungen, krude Theorien und Prozesse aneinander. Eines der Opfer der Satanic Panic: Musik und ganz besonders Metal.
In dieser Folge des Déjà-vu Geschichte Podcast widmen wir uns also dieser Satanic Panic und dem größeren Problem dahinter: Immer wiederkehrenden Moralischen Paniken. Aber das mache ich nicht allein. Paul vom Podcast Reise durchs Mittelalter ist heute mit dabei und gemeinsam finden wir heraus, welchen Einfluss all das auf die Jugendkultur des damaligen Metal hatte und ob das mit dem Satanismus im Metal nicht vielleicht sogar ein Fünkchen Wahrheit beinhaltet. Hrm hrm … Black Metal … hrm hrm. Vor allem soll es aber heute um eines gehen: Die Logik von Moralischen Paniken zu verstehen. Denn sie haben uns noch nie Gutes beschert …
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Nauru ist eine kleine Insel mitten im Pazifik. Seine Geschichte ist aber alles andere als gewöhnlich. Von einer deutschen und später australischen Kolonie katapultiert sich Nauru in den Siebzigerjahren fast über Nacht zum zweitreichsten Land der Welt. Heute gilt die Insel erneut als arm und seine Bevölkerung leidet zu großen Teilen an Fettleibigkeit und Diabetes. Grund für den Aufstieg wie auch Fall Naurus ist dabei der Phosphatabbau. Der und die langen Schatten des Kolonialismus …
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Wenn du an das Mittelalter denkst: Was fällt dir da als erstes ein? Neben einigen Klassikern wie Rittern und Burgen gehören da vielleicht auch die mittelalterlichen Klöster dazu. Die erfüllten in der Zeit immerhin zahlreiche wichtige Aufgaben von der Christianisierung bis zur Absicherung neu eroberter Gebiete für ihre jeweiligen Herrscher. Eine andere Funktion der Klöster war aber auch die Wissensbewahrung. Es waren eben oftmals Mönche, die im Mittelalter Bücher per Hand kopierten und damit alte Literatur und antikes Wissen erhielten. Und die Bedeutung all dessen … die wird oft noch immer unterschätzt.
Wir springen dafür also ins Frühmittelalter. In eine Zeit direkt nach einem für das Menschheitswissen verheerenden Prozess: Dem Bücherverlust der Spätantike. An die 90 Prozent der antiken Schriften waren zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert in Europa wohl verloren gegangen. Bis dann im frühen Mittelalter endlich die Trendwende gelang. Wir kennen diese heute als die Karolingische Renaissance. Und ihre Hauptträger? Das waren die Klöster.
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Es ist das Jahr 1979. Die Islamische Revolution fegt über Iran hinweg und beendet tausende Jahre der Monarchie in diesem so antiken Staat Persien. Dessen letzter Schah – Mohammad Reza Pahlavi – flieht ins Ausland und in Iran wird durch Ayatollah Khomeini eine neue Islamische Republik ausgerufen. Und die Welt … die ist seitdem nicht mehr dieselbe. Diese Islamische Revolution mit all ihren Folgen wirft ihre Schatten nämlich deutlich bis in unsere Gegenwart. Doch eigentlich war das damals im Jahr 1979 gar keine Islamische Revolution! Zumindest zu Beginn nicht. Die Geschichte, wie eine Iranische Revolution zu einer islamischen gemacht wurde.
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Das Great Game des 19. Jahrhunderts gilt als ein epischer Wettkampf europäischer Kolonialmächte um die Weiten Zentralasiens. Großbritannien (vor allem durch seine Kolonie in Indien) und das Zarenreich Russland ringen dort über Jahrzehnte um die Vorherrschaft: Von Iran bis Afghanistan und weit darüber hinaus – sogar bis nach Tibet! Am Ende steht wie so oft eine Aufteilung der gesamten Region in Einflusssphären. Die Geschichte des Kolonialismus findet im Great Game somit einen weiteren traurigen Höhepunkt. Nur ein Problem mit der ganzen Geschichte: Das Great Game … das gab es vielleicht gar nicht. Lass mich erklären.
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Geschichte ist mehr als die ferne Vergangenheit. Wir alle durchleben vielmehr heute die Geschichte von morgen. Und genau deshalb gibt es heute zum International Podcast Day 2024 eine Sonderfolge von mir. Ich habe mich nämlich vor einem Jahr hingesetzt und eine Folge über die (damalige) Gegenwart und damit die heutige Geschichte aufgenommen. Aber nicht nur das: Ich habe mich auch dazu hinreißen lassen, das zu tun, was jede:r Historiker:in stets vermeidet. Ich habe eine Prognose abgegeben, was zwischen Herbst 2023 und Herbst 2024 so geschehen sein könnte. Ein Blick in die Welt vor einem Jahr.
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Wenn du mir einen deutschen Kaiser des Mittelalters nennen müsstest: Welcher wäre es?
Die Chancen stehen ziemlich gut, dass du diese Frage mit Friedrich I. Barbarossa beantworten würdest. Wobei sich dann aber die Folgefrage stellt: Warum denn ausgerechnet er? Der einflussreichste Kaiser des Mittelalters war Barbarossa nämlich nicht. Der erfolgreichste schonmal gar nicht. Wir wissen obendrein weder mit Sicherheit, wie er gestorben ist noch wo er begraben liegt. Und trotz all dem überragt Barbarossa in der Geschichte Deutschlands so ziemlich alle anderen Kaiser seiner Zeit. Fühlen wir dem also auf den Zahn.
Es wird dich wahrscheinlich wenig überraschen, wenn ich dir nun sage: Um diese Frage zu beantworten, müssen wir gar nicht ins Mittelalter springen sondern ins 18. und 19. Jahrhundert und damit wieder mal die Zeit des Nationalismus. Denn es war erst lange Jahre nach seinem Tod, dass aus dem Mann Barbarossa der Mythos Barbarossa wurde. Samt der heute noch berühmten Legende seiner Entrückung im thüringischen Kyffhäuser, wo der alte Kaiser auf sein Erwachen wartet. Wenn sein Volk ihn braucht …
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Ist Österreich denn eigentlich eine Nation? Hat das Land so etwas wie eine eigene nationale Identität? Nun mit Blick auf die Wahlergebnisse hierzulande lässt sich auf jeden Fall nur schlecht behaupten, der Bevölkerung in Österreich wäre der Nationalismus so voll und ganz fern. Mit dem Blick in die Geschichte sieht das aber doch ein wenig schwieriger aus. Denn wo andere Nationalstaaten in Europa auf Mythen bis weit ins Mittelalter oder gar die Antike zurückgreifen, steht es um solche Legenden und Verwurzelungen in Österreich eher schlecht. Sogar so sehr, dass die nationalen Gründungsmythen des Landes allesamt erst im 20. Jahrhundert entstehen.
Aber das heißt dennoch keinesfalls, dass solche Mythen in Österreich nicht präsent oder wirkmächtig wären. Und wie sie das sind! Genau dem wollen wir in dieser Folge des Déjà-vu Geschichte Podcast also auf den Grund gehen. Welche nationalen Mythen existieren im Österreich von heute und wie prägen sie Selbstbild und Geschichtspolitik in dem Land? Von Opfermythos bis Neutralität gibt es da doch einiges zu entpacken – legen wir also los!
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Das Russische Zarenreich und seine Eroberung Sibiriens: Dieser Prozess spielte sich über sage und schreibe drei Jahrhunderte ab und doch wissen nur die Wenigsten etwas über diese Geschichte. Das ist doch einigermaßen seltsam oder? Der Wilde Westen der USA ist immerhin jedem und jeder von uns nur zu gut ein Begriff. Warum also ist Russlands Wilder Osten das nicht? Oder anders gefragt: Warum spielt die Eroberung Sibiriens durch Russland nicht dieselbe kulturelle Rolle wie die Eroberung Kaliforniens durch die USA? Diese Frage wollen wir uns heute stellen und dabei auch herausfinden: Gab es einen Wilden Osten in Sibirien denn überhaupt? …
Und diese Geschichte führt uns weit, weit zurück – sogar bis ans Ende des Mittelalters. Es ist eine komplexe Geschichte. Eine Geschichte von Handel – ganz konkret Pelzhandel – von militärischen Expeditionen, von Koexistenz mit indigenen Bevölkerungen, von den Kosaken um ihren legendären Anführer Jermak Timofejewitsch und am Ende vor allem von einem: Von Kolonialismus. All das ist sie: Die Eroberung Sibiriens.
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Unsere Gedanken und Wünsche … all das sind Schwingungen. Und wenn wir nur die richtigen dieser Schwingungen ins Universum aussenden, kommen auch zwangsläufig die richtigen Dinge zu uns zurück. Das ist zumindest die Idee hinter dem angeblichen Gesetz der Anziehung – oder dem Law of Attraction. Diese ganze Idee der Manifestation und Affirmation stellt heute eine dominante Strömung innerhalb der westlichen Esoterik dar. Mit Bestsellern wie Napoleon Hills "Think and Grow Rich" oder Rhonda Byrnes "The Secret" sind sie heute nichts anderes als Massenphänomene. Dieses Gesetz der Anziehung ist dabei aber Teil einer viel größeren Bewegung: Dem New Thought. Und das geht in der Geschichte weiter zurück, als man glauben möchte …
In dieser Folge des Déjà-vu Geschichte Podcast wollen wir uns also die Frage stellen: Woher kommt all das denn? Und noch viel wichtiger: Wie konnte solches magisches Denken denn bitte bis heute überleben? Wir tauchen dafür tief in die Vergangenheit bis an die Wurzeln der Neugeist-Bewegung. Wir reden über Selbstheilung, über angebliche kosmische Gesetze, Manifestieren und auch die Theosophie. Und wir werden bei all dem auch nicht mit Kritik sparen, denn gesetzmäßig ist an diesem angeblichen Gesetz der Anziehung gar nichts. Wissenschaftlich sowieso nicht.
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