Kulturjournal

Das Kulturjournal ist seit über 30 Jahren: Markenname und Synonym für eine Radio-Kultur der Offenheit, der Neugier und der Differenzierung. Plattform, Spielfläche und offener Raum für alle Arten von Kultur - Wahrnehmung und Darstellung, Reflexion und Diskurs. Jedesmal ein Unikat. Das Kulturjournal bringt Texte, Gespräche und Reportagen. Hausbesuche, Einzelmeinungen und Zumutungen. Meistens anregend, gelegentlich aufregend. Die anstrengendste Sendung am Sonntagabend und ein Angebot für nachdenkliche Zeitgenossen. Mit Musik.

  • 53 minutes 29 seconds
    Kleine Dinge, große Kunst - und die Freiheit
    Ein letztes Kulturjournal, nach über 50 Jahren on air. Mit Josef Straßer von der Neuen Sammlung München, der Schriftstellerin Lena Gorelik und der Illustratorin Rotraut Susanne Berner.
    22 March 2024, 1:00 pm
  • 53 minutes 48 seconds
    Mut zum Umdenken
    Jetzt im Frühjahr können sich die Wandertouristen in Südtirol mit eigenen Augen ansehen, was sie drei Monate zuvor als Skitouristen angerichtet haben. An den Hängen der Alpen wurden Bäume gerodet, um mehr Platz für den Abfahrtsspaß zu schaffen. Jetzt wächst da nicht einmal Gras. Ohne die Baumwurzeln kommen inzwischen die Hänge ins Rutschen. Durch den Freizeitlärm werden scheue Tiere vertrieben. Natürlich haben wir alle durch den Stress der heutigen Arbeitswelten unsere Erholung sehr verdient. Aber beim Buchen der "schönsten Wochen des Jahres" sollten wir auch über den Zusammenhang unseres Verhaltens mit der weltweiten Klimakrise nachdenken. Meint Friederike Haupt / Die Lage ist sehr viel besser als die Stimmung. Das galt in den letzten Wochen nicht nur für den FC Bayern. Auch der deutschen Politik schlägt aus den meisten Medien und vor allem aus Social Media eine wütende Ablehnung entgegen, ein Chor der Empörung, den man so haltlos und bedrohlich noch niemals zuvor gehört hat. Währenddessen klettert die Bundesrepublik wieder auf Platz drei der weltweiten Exportnationen, nach China und den USA. Deutschland hat die Herausforderungen durch den Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise verhältnismäßig gut überstanden. Der Schock aufgrund der Weltlage hat immerhin dazu geführt, dass die Bundeswehr wieder über mehr Mittel verfügt. Auch beim noch wichtigeren Umweltschutz versucht die BRD zu den weltweit führenden Nationen zu gehören. Wenn Berufsgruppen wie die Bauern für ihre Interessen demonstrieren, ist das vollkommen in Ordnung. Aber daraus eine allgemeine Stimmung generieren? Flora Roenneberg plädiert für mehr "Mut zur Zuversicht".
    15 March 2024, 2:00 pm
  • 52 minutes 57 seconds
    Die Arbeit der anderen? Warum wir Care-Arbeit anders bewerten müssen
    Für Care-Arbeit gibt es keinen Lohn, obwohl sie unerlässlich ist. Ohne Füttern, Wickeln, Waschen würde unsere Gesellschaft kollabieren. Wie kann sich das ändern? Außerdem: Thomas Biebricher über die Strategien der Union im Umgang mit den Grünen. Und ein Essay über die scheinbare Ohnmacht gegen Hass im Netz.
    11 March 2024, 11:00 am
  • 55 minutes 8 seconds
    Bilder aus dem Krieg - und der Alltag in der Ukraine
    Ein Gespräch mit den Buch-Künstlern Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw, die in Lwiw zu Hause sind und vom Leben unter ständiger Bedrohung berichten. Außerdem eine Würdigung des großen Theater-Ergründers René Pollesch.
    1 March 2024, 3:00 pm
  • 55 minutes 25 seconds
    Schlaflose Gesellschaft
    Ein Leben im Widerständigen: Der Künstler Hans Platschek im Porträt (ab Min. 5'32) / "Nachtblüher": Die niederländische Autorin Ananda Serné fragt in ihrem Roman, was eigentlich mit einer Gesellschaft passiert, die keinen Schlaf mehr findet (ab Min. 27'26) / "Kein Schlaf und kein Trost": Ein Essay der Schriftstellerin Saskia Hennig von Lange (ab Min. 43'18)
    23 February 2024, 2:00 pm
  • 53 minutes 18 seconds
    Brückenbauer und Rahmenmacher
    Tel Aviv, das gesellschaftliche und wirtschaftliche Zentrum des Staates Israel, war ursprünglich ein Vorort der bereits seit der Antike existierenden Hafenstadt Jaffa. 1950 wurden die beiden Kommunen zusammengelegt. Eines der eindrucksvollsten Gebäude in der Altstadt von Jaffa ist das Sarava-Haus aus dem 18. Jahrhundert. Erst eine Karawanserei, dann Regierungssitz des osmanischen Gouverneurs von Jaffa, schließlich eine Seifenfabrik, ist es seit 1998 der Sitz eines kulturellen Friedensprojekts: Des arabisch-hebräischen Theaters, in dem Juden und arabische Israelis demonstrativ zusammenarbeiten. Auch nach dem 7. Oktober 2023, auch während der israelischen Militäraktion gegen die Hamas im Gazastreifen. Igal Avidan hat in dieser Situation mit den Mitarbeitenden des arabisch-hebräischen Theaters in Jaffa gesprochen. Vor mehr als 40 Jahren hat der Münchner Werner Murrer sein geisteswissenschaftliches Studium aufgegeben, um mit seinen Händen zu arbeiten. Heute rahmt er bedeutende Kunstwerke wie die Sixtinische Madonna in Dresden, die besten Bilder von Edvard Munch in Oslo oder die Hamburger Caspar-David-Friedrich-Ausstellung. Im Gespräch mit Moderator Stefan Mekiska erzählt Werner Murrer, wie er zu einem der weltweit führenden Rahmenmacher geworden ist. Ein weiteres Thema: Die Fehler, die Museen und Sammelnde immer noch machen, wenn sie teurer Kunst einen neuen Bilderrahmen geben wollen. Dieses Kulturjournal besucht nach Jaffa noch eine zweite Hafenstadt, einen weiteren weltoffenen Schmelztiegel der Kulturen. Triest liegt heute am rechten oberen Rand Italiens. Der Balkan, Slowenien, ist nur rund 70 Kilometer entfernt. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte Triest aber zum Habsburger Reich, war der wichtigste Seehafen Österreichs. Das Stadtbild spiegelt noch heute viel von dieser k. u. k. Vergangenheit. Durch dieses Kulturgemisch wurde Triest zu einer der Literaturhauptstädte Europas. Viele namhafte Schriftsteller und Dichter suchten und fanden hier am Adriatischen Meer ihre Inspiration. Flora Roenneberg über einen besonderen Ort und seine Schreibenden.
    19 February 2024, 9:00 am
  • 54 minutes 33 seconds
    Sag mir, wo du stehst
    Sag mir, wo du stehst: In den vergangenen Monaten ging es viel ums "Haltung zeigen", um klare Bekenntnisse und eindeutige Stellungnahmen. Aber wie passt das zusammen: Bekenntnispflicht und liberale Demokratie? Protest gestalten: Der amerikanische Künstler und Aktivist Shepard Fairey bezieht eindeutig Stellung, unermüdlich prangert er in seinen Werken Missstände an, egal ob Umweltzerstörung, Krieg oder Korruption. Fairey ist ein Künstler mit Mission. Wir sprechen mit ihm über seine Motivation und darüber, wie man Menschen mit Bildern wachrütteln kann. Chamäleon: Der Fotograf Abe Frajndlich ist einer der schillerndsten Prominenten-Fotografen Amerikas. Immer wieder hat er neue Wege gefunden, seine kameraerfahrenen Modelle zu inszenieren, nicht wenige seiner Bilder gelten heute als Ikonen der Porträtfotografie. Wir stellen den 77-jährigen und seine aktuelle Ausstellung in München vor. Und: Ein Nachruf. Günter Brus, einer der radikalsten Vertreter des Wiener Aktionismus, ist gestern im Alter von 85 Jahren in Graz gestorben.
    12 February 2024, 8:02 am
  • 53 minutes 21 seconds
    Kritiker der Vernunft: Blicke auf Immanuel Kants Philosophie
    Omri Boehm und Daniel Kehlmann im Gespräch über Freiheit, den Kategorischen Imperativ und die Würde des Menschen. Außerdem: ein Essay über Kant, die Aufklärung und den Rassismus. Und Kant in Bildern, gezeichnet von Antje Herzog.
    2 February 2024, 2:00 pm
  • 36 minutes 5 seconds
    Kant denken! Omri Boehm und Daniel Kehlmann im Gespräch
    Zum 300. Geburtstag Immanuel Kants haben der Philosoph und der Schriftsteller ein besonderes Buch veröffentlicht: einen langen, intensiven Dialog über ein großes Denkgebäude. Ein Interview über einige ihrer großen Fragen.
    2 February 2024, 1:00 pm
  • 55 minutes 30 seconds
    Der Kampf um die Demokratie
    Der Kampf um die Demokratie! Ein Gespräch über die schleichende Normalisierung rechtspopulistische Haltungen und die Widerstandskräfte der Demokratie (ab Min. 39'12) / Der türkische Zeichner Ersin Karabulut erzählt in seinem großen Comicbuch "Tagebuch der Unruhe" über die Geschichte seines Landes und warnt die Demokratien in Europa (ab Min. 23'27) / Die Entdeckung des vielleicht weltbesten Pianisten und die Frage, warum diesen Mann eigentlich niemand in der Klassikszene kennt - dafür aber der Spotify-Algorithmus (ab Min. 4'01)
    26 January 2024, 2:52 pm
  • 53 minutes 21 seconds
    Die ukrainische Kultur nach zwei Jahren Krieg
    Wladimir Putins Attacke auf die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 hat auch einen gnadenlosen Kulturkampf ausgelöst. Die Fronten scheinen dabei in unserer Medienberichterstattung sonnenklar: Hier die russischen Angreifer, da die ukrainisch sprechenden Überfallenen. Dabei nennen etwa 30 Prozent der Ukrainer, vor allem in den östlichen Landesteilen, Russisch als ihre Muttersprache. Das geht bei den Namen weiter. Die bei uns übliche Schreibweise der Hauptstadt Kiew folgt dem russischen kyrillischen Alphabet. Ukrainisch müsste es eigentlich Kyjiw heißen. Die Stadt entstand bereits Ende des 5. Jahrhunderts, als ostslawische Stämme sich zu Gemeinschaften zusammenfanden. Der Urstaat, die Kyiwer Rus, existierte zwischen dem 9. und dem 13. Jahrhundert. Es waren ukrainische, nicht russische, Kosaken, die sich im 16. Jahrhundert gegen die polnische Fremdherrschaft wehrten. Erst im 19. Jahrhundert wurde die Ukraine dann Teil des russischen Zarenreichs. Von russischem kulturellen Hegemonismus kann also keine Rede sein. Dieses Kulturjournal ist auf der Suche nach der ukrainischen Kultur: Einmal unter den Exil-Künstlerinnen und -Künstlern, die sich gerade mit Stipendien in der Villa Concordia in Bamberg versammeln. Dann aber auch im Kriegsgebiet selbst, wo beide Parteien versuchen, die Kultur der Gegenseite zu zerstören. Darüber hinaus treffen wir den 82-jährigen deutschen "Totalkünstler" Timm Ulrichs zu einem Gespräch über die Vorteile von Fehlern und Irrtümern bei der künstlerischen Arbeit. Anlass ist die Ausstellung "Glitch - Die Kunst der Störung" in der Pinakothek der Moderne in München.
    19 January 2024, 2:00 pm
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