Ausgewählte Features nehmen Sie mit in das riesige Themenspektrum der Kultur, vom Blick in die Geschichte bis zu hochaktuellen Fragen unserer Zeit, vom Wissenschafts- bis zum Lifestyle-Thema – lassen Sie sich inspirieren!
Der 22. April 1723 ist ein Schlüsseldatum in der Musikwelt. An diesem Tag wählte der Rat der Stadt Leipzig einstimmig Johann Sebastian Bach, bis dahin Hofkapellmeister des Fürstenhauses Anhalt-Köthen, zum Thomaskantor und städtischen Musikdirektor. Allerdings war er für die Ratsherren nur die "vierte Wahl", sie hätten lieber seine Komponistenkollegen Georg Philipp Telemann, Christoph Graupner oder Johann Friedrich Fasch in dieser Position gesehen. Und auch für Bach selbst war der Wechsel von Köthen nach Leipzig eher eine Verlegenheitslösung als ein Karrieresprung. Denn das Amt eines Hofkapellmeisters genoss im Barock höheres Ansehen als das des Kantors und Schulmeisters. Am wenigsten begeistert war Bach von der Aussicht, die Knaben des Thomanerchors nicht nur in Musik, sondern auch in Latein unterweisen zu müssen. Claus Fischer erzählt von Bachs Dienstantritt in Leipzig als einem holprigen Moment, aus dem dennoch Musikgeschichte wurde. Feature von Claus FischerProduktion: MDR 2023Verfügbar bis 26. Dezember 2025
Ein halbes Jahr lang lebte Etta Streicher im australischen Urwald. Gemeinsam mit anderen jungen Menschen in einem Protestcamp weit oben in den Bäumen. Strickleitern, Hängematten, Plateaus, Bretterbrücken – das alles half nichts. Denn eines nachts kamen die Maschinen, die Männer mit den Kettensägen. Das Waldstück gerodet binnen weniger Tage. Monate des Protestes sinnlos.Wie würden Bäume Hoffnung stiften, wie sich äußern, wenn sie unsere Sprache sprächen? Etta Streicher spielt dieses poetische Experiment durch. Sie raschelt mit dem Ur-Laub, liest aus den feinen Adern der Flug-Blätter eine doch noch mögliche Zukunft heraus. Sie wagt ein "Resistänzchen" unter Bäumen, sie gibt ein sinnliches Versprechen an die Bäume. Sie sagt das Einfache, was schwer zu machen ist: Dass uns jetzt die Bäume so dringend brauchen wie wir schon immer sie.Etta Streicher lebt im Saalekreis unweit von Halle, ist Autorin, Schauspielerin und Moderatorin, seit 1999 auf Bühnen und Bühnenartigem unterwegs mit Performance und Poesie.Feature von Etta StreicherProduktion: MDR 2024Verfügbar bis 21. Dezember 2025
Das ist eine Geschichte aus den 70er-Jahren, eine Familientragödie zwischen Vater, Mutter und Tochter. Zugetragen hat sie sich in der DDR. Der Theaterregisseur Peter Kupke (1932-2022) arbeitete damals als Regisseur am Berliner Ensemble. In den siebziger Jahren erhält er die Möglichkeit, Theaterstücke auf den Bühnen der Bundesrepublik zu inszenieren. Er darf in den Westen. Immer wieder kommt er zurück. Alles verläuft gut für die DDR und für ihn. Doch in den späten 70er-Jahren – Kupke inszeniert am Berliner Ensemble "Der kaukasische Kreidekreis" (1976), "Der Hofmeister" (1977), "Mutter Courage und ihre Kinder" (1978) – beginnt sein Stern zu sinken. Seine Inszenierungen werden kritisiert. Gemeinsam mit seiner Frau fasst er bei einem Auslandsaufenthalt in Dänemark den Entschluss, nicht mehr nach Berlin, in die DDR zurückzukehren. Ihre Tochter Kattrin lassen sie allein in der DDR zurück. Für Kattrin Kupke bedeutete die Flucht der Eltern das sofortige Ende ihrer Ausbildung zur Schauspielerin. Fast fünfzig Jahre später erinnert sie sich an diese Zeit, in der für sie alles anders wurde. Feature von David Zane MairowitzProduktion: MDR 2024Verfügbar bis 17. Dezember 2024
Mit dem Krieg begannen die Kopfschmerzen. Tamer Alawam versuchte sie mit einem Schal zu bekämpfen, den er sich fest um den Kopf schnürte. Er sei abwesend gewesen in der Zeit, erschöpft und launisch, berichten seine Freunde. Tamers Asyl waren Halle und Berlin. Wie ein Geist lief der Regisseur und Aktivist manchmal durch die Straßen, in Gedanken bei seinen Freunden und Verwandten in Syrien. Kurze Zeit später kehrte er selbst in sein Heimatland zurück, ging ins umkämpfte Aleppo, filmte Krieg und Zerstörung, interviewte Rebellen und Zivilisten. Bis ihn eine Granate traf, tödlich. Was trieb ihn an? Was war das Syrien seiner Träume?Feature von Robert DobeProduktion: MDR 2015Verfügbar bis 9. Januar 2025
Ver-Mo-Na, die Abkürzung steht für Vereinigte Harmonikawerke Klingenthal. 1959 begann im vogtländischen Musikwinkel die Serienproduktion elektronischer Tasteninstrumente. Bald wurden die Klangkisten mit Stromanschluss containerweise in den Ostblock geliefert. Robert Schimke traf VERMONA-Tüftler von einst und erzählt vom beschwingten Lebenszyklus einer Marke. Feature von Robert SchimkeProduktion: MDR 2009 (Eine Gemeinschaftssendung mit dem RBB)Verfügbar bis 14. Dezember 2025
Was mit einigen Kiosken auf dem Bahnhof Berlin-Friedrichstraße begann, endete mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde D-Mark. Intershops sind ein Stück DDR-Geschichte, dem jeder DDR-Bürger seine eigene Geschichte hinzufügen könnte. Die Läden lagen versteckt in den Seitenflügeln der Interhotels oder am Ende von Bahnhofshallen. Obwohl es keine Ladenschilder und Auslagen gab, zählten die Waren aus dem "Intershop" zum Objekt der Begierde aller DDR-Bürger. Der "Waschmittelkaffeeparfumschokoladengeruch" wurde für viele zum Inbegriff des "Westens".Nach der Wiedervereinigung war es für viele DDR-Bürger überraschend, dass sich der "Intershop-Geruch" in keinem der Läden auf der anderen Seite der Mauer wiederfand.Feature von Kathrin AehnlichRegie: Andreas MeinetsbergerProduktion: MDR 2013Verfügbar bis 6. Dezember 2025
In den vergangenen Jahren wurde in Deutschland intensiv über strukturellen Rassismus diskutiert, doch wie ergeht es Betroffenen in Gefängnissen? Diese Frage stellt das Feature und sucht Antworten im deutschen Gefängnissystem. Doch schnell wird klar, dass es äußerst schwierig ist, hinter die hohen Mauern zu blicken. Die mehr als einjährige Recherche des Autors nähert sich dem Thema über Gespräche mit aktuellen und ehemaligen Insassen, politischen Verantwortlichen sowie Stimmen aus Wissenschaft und dem Justizvollzugssystem. Zahlreiche aktuelle Fälle illustrieren schockierende Verhältnisse für People of Color, Muslime oder Gefangene mit ausländischen Staatsbürgerschaften. Zeugen berichten von verbaler und physischer Gewalt, Demütigungen und ungleichen Chancen bei der Resozialisierung nach der Haft.Feature von Mohamed AmjahidProduktion: SWR 2024
Immer mehr Plastik gelangt in die Meere, wird kaum abgebaut und sammelt sich in Riesenstrudeln, größer als Kontinente. Dort finden Forscher mehr Plastik als Plankton – versehentlich gefressen ist es eine tödliche Falle für Fische, Schildkröten oder Eissturmvögel. Den Behörden wächst die Müllflut an den Stränden über den Kopf. Gibt es eine Lösung für dieses Problem? Feature von Heidi MühlenbergProduktion: MDR 2012Verfügbar bis 2. Dezember 2025
21. Mai 1940, Dünkirchen: 340.000 britische und französische Soldaten sind der deutschen Wehrmacht hilflos ausgeliefert. Wie soll Großbritannien auf diese Bedrohung reagieren? Während der britische Außenminister Halifax auf Verhandlungen setzt, ist Premierminister Churchill gegen jegliche Friedenskompromisse mit Hitler. Ein Duell zwischen Churchill und Halifax um Großbritanniens Zukunft beginnt. Churchills Karten stehen schlecht. Fast seine ganze Partei steht auf der Seite des Außenministers. Doch am 28. Mai 1940 entscheidet Churchill diese Schlacht für sich. Er siegt Kraft seiner Persönlichkeit, Kraft seiner Worte. Und besiegelt damit den Untergang Nazi-Deutschlands.Feature von Feature von Christian BuckardRegie: Nikolai von KoslowskiProduktion: RBB/DLF 2015Verfügbar bis 30. November 2025
Es liegt etwas Märchenhaftes in der Biografie des Christian Daniel Rauch (1777-1857). Vom Kammerlakaien stieg er auf zu einem der bedeutendsten und erfolgreichsten Bildhauer Deutschlands. Fast ein halbes Jahrhundert wird Rauch, dieser Künstler des strengen kühlen Klassizismus, der Bildhauer und Porträtist der preußischen und europäischen Führungselite sein, ein gerühmter Chronist des romantischen und reaktionären Zeitalters.Rauchs Lebensgeschichte, diese Geschichte eines unglücklichen Glückskindes, spiegelt die Geschichte des Biedermeiers, jener Zeit des ausgebremsten demokratischen Aufbruchs zugunsten des Obrigkeitsstaates, einer widersprüchlichen Epoche mit Stillstand und wachsenden liberalen Ideen, mit Gemütlichkeit und rasanter technischer wie ökonomischer Entwicklung.Feature von Sibylle TaminRegie: Nikolai von KoslowskiProduktion: Mitteldeutscher Rundfunk 2007Mit: Tatja Seibt, Liv-Juliane Barine, Walter RenneisenVerfügbar bis 25. November 2025
Noch heute bleibt das Stollenrezept gut gehütetes Geheimnis vieler Hausfrauen und Bäckerfamilien. Wie lange muss ein Weihnachtsstollen ruhen? Dürfen die Rosinen vor dem Backen in Rum eingelegt werden? Und heißt es nun "der Stollen" oder "die Stolle"? Und welches Gebäck darf sich letztlich "Dresdner Christstollen" nennen?Die Sendung erzählt Geschichte und Geschichten rings um den Weihnachtsstollen. Zum Beispiel vom Butterbackverbot im 17. Jahrhundert, das nur vom Papst selbst aufgehoben werden konnte. Oder vom Zeithainer Lustlager, das August der Starke unter dem Motto "Nicht nur schießen, auch genießen" zur Demonstration militärischer Stärke mitten im Sommer veranstaltete und dabei einen 36 Zentner schweren Riesenstollen auffahren ließ.Feature von Kathrin Aehnlich und Steffi MannschatzProduktion: MDR 2001
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