Das Thema

Süddeutsche Zeitung

  • 37 minutes 5 seconds
    Prinz Reuß vor Gericht: Wie gefährlich ist die Reichsbürgerszene?

    Am 7. Dezember 2022 findet einer der größten Anti-Terror-Einsätze in der Geschichte der Bundesrepublik statt. Etwa 3000 Polizistinnen und Polizisten sind an mehreren Orten beteiligt. Sie nehmen 25 Frauen und Männer fest, die einen Putsch geplant haben sollen. An dessen Ende sollte offenbar Heinrich XIII. Prinz Reuß an der Spitze einer neuen Regierung in Deutschland stehen. Die Ermittlungen zu dem Fall führen in die Reichsbürgerszene. Und auch eine ehemalige AfD-Bundestagsabgeordnete soll Mitglied der Gruppe gewesen sein.

    Am kommenden Montag, dem 29. April, beginnt nun der erste von drei großen Prozessen gegen die sogenannte „Gruppe Reuß“ in Stuttgart. Zwei weitere Prozesse folgen wenig später in Frankfurt am Main und in München. Sie werden größtenteils parallel stattfinden und sich wohl über Jahre ziehen.

    Doch welche Vorwürfe werden dort genau verhandelt? Welche Verschwörungserzählungen sollen in der Gruppe verbreitet worden sein? Und wie sahen ihre mutmaßlichen Umsturzpläne genau aus? Das erklären Annette Ramelsberger und Benedikt Warmbrunn, die SZ-Gerichtsreporter, in dieser Folge.

    Redaktion, Moderation: Vinzent-Vitus Leitgeb Redaktion: Leonardo Kahn Produktion: Carolin Lenk

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    24 April 2024, 3:00 pm
  • 41 minutes 46 seconds
    Hinter Gittern: Wie sinnvoll sind Jugendgefängnisse?

    Was würden Sie als Erstes machen, wenn Sie aus dem Gefängnis frei kommen würden? Viele würden wahrscheinlich ihre Freundinnen und Freunde treffen. Einkaufen gehen. Durch den Park spazieren. Matthias Brink entschied sich für ein Frühstück mit seiner Mutter. Denn im Gefängnis schmeckte ihm das Essen einfach nicht: „Ich habe immer erst um 15:00 Uhr gegessen, damit ich irgendwie auf die Kalorien vom Tag komme, dass ich nicht verhungere“, sagte er dem SZ-Reporter Joshua Beer.

    Eigentlich heißt Matthias Brink auch anders. Nur unter der Bedingung wollte er mit der SZ über seine Zeit im und nach dem Gefängnis sprechen. Er kam mit 17 in die Jugendstrafanstalt Berlin, wo er zwei Jahre verbringen musste. Natürlich habe er davor schwere Straftaten begangen, das sehe er mittlerweile selbst ein. Dennoch stellt sich auch in seinem Fall die Frage: Ist es zielführend, Jugendliche einzusperren? Oder richten die Einsamkeit oder Gewalt, die man dort teils durch Mithäftlinge erfährt, bei Jugendlichen nur weiteren Schaden an?

    Joshua Beer hat Matthias Brink ein Jahr lang begleitet, dessen frühere Jugendstrafanstalt besucht und mit Experten gesprochen. Ronen Steinke, Rechtspolitischer Korrespondent der SZ, hat auch einen Artikel über das hundertjährige Bestehen des Jugendstrafrechts geschrieben.

    Moderation, Redaktion: Léonardo Kahn

    Redaktion: Léonardo Kahn, Vinzent-Vitus Leitgeb, Lars Langenau

    Produktion: Carolin Lenk

    Zusätzliches Audiomaterial über Welt, Bundestag

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    10 April 2024, 3:00 pm
  • 43 minutes 32 seconds
    Corona-Berichterstattung: Was wir hätten besser machen können

    Anfang 2020 hat sich das Corona-Virus weltweit ausgebreitet. Allein in Deutschland sind in den folgenden drei Jahren mehr als 182 000 Menschen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit gestorben. Manche Menschen leiden noch heute an Long Covid.

    Covid 19 hat auch Deutschland verändert, denn zum Schutz von Risikogruppen wurden zeitweise viele Grundrechte außer Kraft gesetzt. Manchen ist der Staat in dieser Zeit fremd geworden, aber auch das Vertrauen in die Medien ist seither geschwunden. Für die Lagerbildung in Deutschland war Corona eindeutig ein Antreiber.

    Angesichts der vielen Unsicherheiten zu Beginn der Pandemie hat der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am 22. April 2020 im Bundestag gesagt: "Wir werden uns alle viel zu verzeihen haben in ein paar Monaten." Doch dafür muss man natürlich bilanzieren, was zu verzeihen ist. Haben wir Journalisten also bei der SZ zu brave Interviews geführt, Forscher und Forschung zu wenig hinterfragt, waren wir frei von Hysterie und Panikmache?

    SZ-Chefredakteurin Judith Wittwer sagt, dass unsere Coronaberichterstattung ihrer Einschätzung nach "in den allermeisten Fällen ausgewogen und unaufgeregt" war. Gerade zu Beginn der Pandemie habe man aber über Ungewissheiten berichten müssen: "Dies transparent zu machen, das hätten wir da und dort vielleicht noch mehr tun müssen."

    "Wir haben nichts verheimlicht, aber vielleicht sind wir zu wenig auf die spezifischen Nebenwirkungen und Risken der Impfungen eingegangen," meint Christina Berndt, Redakteurin des SZ-Wissenschaftsressort. Und sie sagt: "Man muss uns verzeihen, dass wir beim Thema Impfpflicht zum Teil zu einseitig kommentiert haben." Aber was hat es nun mit diesen "RKI-Files" auf sich?

    Moderation, Redaktion: Lars Langenau

    Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb

    Produktion: Carolin Lenk

    Zusätzliches Audiomaterial über ZDF Markus Lanz, SWR, ARD, Phoenix

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    27 March 2024, 4:00 pm
  • 41 minutes 31 seconds
    Im Schattenkloster - Chronik einer Gehirnwäsche

    Diese Woche wollen wir Sie mit einer Sonderfolge von Das Thema auf eine Audio-Serie aufmerksam machen, die vor kurzem bei SZ Plus gestartet ist: „Im Schattenkloster - Chronik einer Gehirnwäsche“.

    Auf der Suche nach einem alternativen Lebensmodell lernen Tom und Jana eine ungewöhnliche WG kennen. Mit ihrem Kind ziehen sie zu der Gemeinschaft in ein ehemaliges Kloster. Aber was nach einer Utopie für Selbstversorger klingt, führt zu Todesfällen und Missbrauch. Wer ist der mysteriöse Guru der Gruppe? Und schafft es die Familie wieder raus?

    Die Journalisten Eva Hoffmann und Patrick Bauer begeben sich auf die Spuren der Gruppe und gehen der Frage nach, was passieren muss, damit Menschen die Kontrolle über ihr Leben komplett in die Hand eines anderen geben?

    Hier im Feed hören Sie die erste Folge, alle weiteren können Sie mit SZ Plus hören unter sz.de/schattenkloster oder in der weißen SZ-Nachrichten-App.

    Die nächste reguläre Folge von "Das Thema" erscheint am 27. März 2024.

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    20 March 2024, 4:00 pm
  • 39 minutes 47 seconds
    Spionage für den Streit: Russlands Strategie hinter dem Taurus-Leak

    Der russische Staatssender Russia Today veröffentlicht am 1. März ein Leak aus der Bundeswehr. Es handelt sich um den Mitschnitt einer etwa 40 minütigen Konferenz vom 19. Februar, bei der deutsche Offiziere sich über die Anwendungsmöglichkeiten des Marschflugkörpers Taurus in der Ukraine und durch ukrainisches Militär beraten.

    Die sogenannte Abhöraffäre beschäftigt seither die deutsche Innenpolitik. Wie konnte Russland ein Gespräch der Bundeswehr abhören? Wie oft kommt so etwas vor? Und wie lassen sich solche Leaks in Zukunft vermeiden? Darüber spricht Vinzent-Vitus Leitgeb mit zwei Experten der SZ: Mit Georg Ismar, der aus Berlin über die Verteidigungspolitik berichtet und deshalb viele Kontakte zum Militär hat – und mit Christoph Koopmann, dem Geheimdienst-Experte der SZ.

    Moderation, Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Léonardo Kahn

    Redaktion: Léonardo Kahn

    Produktion: Carolin Lenk

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    13 March 2024, 4:00 pm
  • 35 minutes 41 seconds
    AfD im Aufwind: Wie wehrhaft ist die Demokratie?

    Seit Wochen gehen Hunderttausende Menschen auf die Straßen. In Berlin, Hamburg, München und vielen anderen, auch deutlich kleineren Städten demonstrieren sie gegen Rechtsextremismus. Hintergrund war eine Recherche von Correctiv, über ein geheimes Treffen, an dem unter anderem Politiker der AfD teilgenommen hatten sowie Aktivisten der rechtsextremen Identitären Bewegung.

    Sie sprachen dort unter anderem über „Remigration“, darüber also, ob man Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland deportieren sollte. Das sind Ideen, über die in extrem rechten Kreisen schon lange diskutiert wird. Und trotzdem hat diese Correctiv-Recherche mächtig was bewirkt. Gerade auch weil das Szenario, dass Rechtsextremisten bald in die Regierung kommen könnten, immer greifbarer wird. Im September stehen drei Landtagswahlen an, und in allen Umfragen liegt die AfD vorne.

    Was könnte dann also passieren? Würden demokratische Regeln und Kontrollen abgebaut werden? Und wie schützt man die Demokratie, falls eine Partei mit vielen Stimmen oder sogar in Regierungsverantwortung sie angreifen möchte?

    Fragen an den SZ-Justizexperten Ronen Steinke. Er recherchiert lange zu dem Thema und hat unter anderem eine Reportage über das „Thüringen Projekt“ geschrieben. Im Projekt versucht Maximilian Steinbeis gemeinsam mit anderen Verfassungsrechtlern herauszufinden, wie der deutsche Rechtsstaat von einer populistischen Regierung ausgehebelt werden könnte.

    Zum Weiterlesen:

    Den Text über das "Thüringen Projekt" können Sie hier lesen.

    Die aktuelle Recherche dazu, wie der Verfassungsschutz eine neue Einstufung der AfD vorbereitet, finden Sie hier.

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    28 February 2024, 4:00 pm
  • 39 minutes 33 seconds
    Rüstungsindustrie im Aufschwung: Ist Deutschland kriegstüchtig?

    Vor fast zwei Jahren, am 24. Februar 2022, hat Russland die Ukraine angegriffen. Seit der "Zeitenwende" steigen weltweit die Rüstungsausgaben. Auch in Deutschland erfährt die Rüstungsindustrie seither rasant gestiegene Aufträge und erlebt grundsätzlich einen Imagewechsel. Ging es zunächst nur um Helme für ukrainische Soldaten, haben sich die Lieferungen schnell beschleunigt: Panzerhaubitzen, Flugabwehr, Panzer, Hubschrauber. Vergangenes Jahr wurde deutsche Rüstung in einem Wert von mehr als 11,7 Milliarden Euro exportiert - ein neuer Rekord.

    Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besucht seit seinem Amtsantritt regelmäßig Fabriken der Hersteller, teils zusammen mit seinem Parteikollegen Kanzler Olaf Scholz, und sagt: "Die Zeitenwende ist eben nicht planbar ohne die Rüstungsunternehmen." Nur zusammen mit der Rüstungsindustrie könne man die neue Sicherheitslage bewältigen. So hat etwa die Aktie von Rheinmetall massiv an Wert gewonnen, ist gar in den DAX aufgestiegen und Rheinmetall-Chef Armin Papperger erwartet "bis 2025 ein Plus von 80 Prozent" bei Umsatz und Gewinn.

    Rheinmetall stellt vor allem Panzer, Geschütze, Bewaffnungen aller Art und Munition her. Es geht hier also nicht um Cabrios, Kühlschränke oder Einbauküchen, deren Produktion auf Hochtouren läuft. Es ist und bleibt ein Geschäft mit dem Tod. Eins, an dem einige viel verdienen. Wie sieht es also bei Rheinmetall und Konsorten mit dem neuen Selbstbewusstsein aus? Ist Deutschland “kriegstüchtig”? Brauchen wir eine "Kriegswirtschaft"? Und: Gibt es überhaupt noch eine Rüstungskontrolle - oder gar eine Moral?

    Fragen an den SZ-Wirtschaftsredakteur Thomas Fromm, der sich seit Kriegsbeginn um Themen der Rüstung kümmert. Seither hat er mit vielen Akteuren dieser jetzt so florierenden Branche gesprochen - und Produktionsstätten für Waffen und sonstiges Kriegsgerät besucht. Fromm konstatiert nüchtern: "Je mehr Krieg, desto besser für das Geschäft."

    Wir freuen uns immer über Feedback. Schreiben Sie uns gern eine Mail an [email protected].

    Moderation, Redaktion: Lars Langenau

    Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Leonardo Kahn

    Produktion: Carolin Lenk, Carlo Sarsky

    Zusätzliches Audiomaterial über Die Welt, Der Aktionär TV.

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    14 February 2024, 4:00 pm
  • 37 minutes 34 seconds
    Russlands Rekruten: Vom Gefängnis an die Front – und in die Freiheit

    Im Januar 2020 wird die 23-jährige Russin Wera Pechtelewa von ihrem Ex-Freund Wladislaw Kanjus umgebracht. Er wird zu 17 Jahren Strafkolonie verurteilt, aber statt seine Strafe abzusitzen, wird er wohl begnadigt – um für Russland im Krieg gegen die Ukraine zu kämpfen, darauf deuten Fotos in sozialen Medien hin. Kanjus Fall ist kein Ausnahmefall, denn seit Kriegsbeginn hat Russland Tausende Strafgefangene an die Front geschickt.

    Viele der überlebenden Frontkämpfer leben inzwischen wieder in Freiheit. Denn der Deal für viele der Straftäter lautete lange Zeit: Sie kämpfen sechs Monate an der Front und können dann als freie Männer in die Heimat zurückkehren – und zwar als Kriegshelden. Evgeny Prigoschin – bis zu seinem gewaltsamen Tod Ende August 2023 Chef der berüchtigten Söldnertruppe Wagner – sagte im Spätsommer 2022, die Gesellschaft müsse diesen Menschen den größten Respekt zollen, sie seien schließlich aufgebrochen, um Russland zu beschützen.

    Was das für die Familien der Opfer und die russische Gesellschaft bedeutet, dass auch Schwerverbrecher begnadigt werden, darüber spricht in dieser Folge von „Das Thema“ die SZ-Korrespondentin in Moskau, Silke Bigalke. Sie hat die Familie von Wera Pechtelewa persönlich getroffen.

    [Den Text von Silke Bigalke über Straftäter in der russischen Armee finden Sie HIER.] (https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/russland-putin-begnadigung-moerder-ukraine-krieg-helden-e016913/)

    Moderation: Vinzent-Vitus Leitgeb Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb, Lars Langenau Produktion: Carolin Lenk

    Zusätzliches Audiomaterial über AFP und The Telegraph

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    31 January 2024, 4:00 pm
  • 36 minutes 13 seconds
    Vermisst im Niemandsland: Flucht und Migration über Belarus nach Europa

    Zwischen 2014 und 2019 gibt es mehr als 20 000 Personen, die die Grenze zur Europäischen Union überschreiten wollten - die seither allerdings als vermisst gelten. Mohammed Sabah teilt dieses Schicksal seit dem Wintern 2021/22. Seine letzten Lebenszeichen stammen aus dem Niemandsland zwischen Polen und Belarus. Und letztendlich will nur Mohammeds Familie wissen, was mit ihm passiert ist. Über eine verzweifelte Suche berichten Ben Heubl und Kristiana Ludwig aus dem Investigativ-Ressort der SZ.

    In internationaler Zusammenarbeit von Journalisten wurden für ihre Geschichte 24 Friedhöfe in Griechenland, Spanien, Italien, Kroatien, Litauen und Polen besucht. Sie fanden dort mehr als 550 anonyme Gräber, in denen Friedhöfen und Behörden zufolge in den vergangenen zehn Jahren Menschen bestattet wurden, die an den Grenzen starben. Das Team überprüfte auch Sterberegister, befragte Staatsanwälte und Gerichtsmediziner, wertete Datensätze von Hilfsorganisationen, Wissenschaftlern und Aktivisten aus.

    Das Team hat 2162 unidentifizierte Tote an Europas Grenzen in den vergangenen zehn Jahren recherchiert.

    Heubl und Ludwig berichten über den Schmerz der Angehörigen, der bleibt, so lange Ungewissheit bleibt - und wenn Trauer nicht möglich ist. “Die Familien sind hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, Abschied zu nehmen, und Schuldgefühlen, dass sie die Person aufgegeben haben.” Schließlich könnte sie ja noch irgendwo am Leben sein. So gehe es vielen Familien, die einen “uneindeutigen Verlust” von Angehörigen zu beklagen haben. Dies sei “ein psychologisch sehr schwieriger Zustand, in dem sich durch das Verschwinden von sehr vielen Menschen an den europäischen Grenzen mittlerweile sehr viele Familien befinden.”

    Heubl und Ludwig sprechen im Podcast “Das Thema” über die humanitäre Notwendigkeit, dass eine “europaweit zugängliche Datenbank mit persönlichen Gegenständen und DNA-Proben der Toten” aufgebaut wird. Damit es für Angehörige überhaupt noch eine Möglichkeit gibt, herauszufinden, ob ihre Verwandten tot sind. Dass das bislang nicht passiert sei, “liege nicht daran, dass es zu schwierig wäre oder dass die Mittel fehlen, sondern es liege am politischen Willen”.

    Die Reportage "Wo bist Du?" über das Verschwinden von Mohammed Sabah finden Sie HIER.

    Moderation, Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb

    Redaktion: Christina Lopinski, Lars Langenau

    Produktion: Julia Ongyerth

    Zusätzliches Audiomaterial über Europäische Kommission

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    17 January 2024, 4:00 pm
  • 38 minutes 45 seconds
    Dämon - Der Exorzist aus dem Internet

    Weil wir derzeit eine kurze Weihnachtspause machen, wollen wir Sie auf eine Audio-Serie aufmerksam machen, die wir vor kurzem exklusiv bei SZ Plus veröffentlicht haben: "Dämon - Der Exorzist aus dem Internet"

    Der SZ-Magazin-Reporter Marvin Ku stößt auf ein schockierendes Video: Eine gefesselte Frau wird exorziert. Offiziell gibt es in Deutschland keine Teufelsaustreibungen mehr. Aber in Sozialen Netzwerken verspricht ein selbsternannter Exorzist namens »Nature23« vor allem jungen Frauen, sie von ihren »Dämonen« zu befreien.

    Wer lässt sich heute noch auf so eine Teufelsaustreibung ein? Wer ist »Nature23«? Und was hat er mit dem Verschwinden eines jungen Mädchens zu tun? Eine verzweifelte Suche beginnt.

    Hier im Feed hören Sie die erste Folge, alle weiteren können Sie mit SZ Plus hören unter sz.de/daemon.

    Die nächste reguläre Folge von "Das Thema" erscheint am 17. Januar 2024.

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    3 January 2024, 4:00 pm
  • 47 minutes 20 seconds
    Rechtsruck in Deutschland und Österreich: Was AfD und FPÖ verbindet

    In allen Umfragen zu Nationalratswahlen in Österreich liegt die FPÖ derzeit in Führung. In Deutschland konnte die AfD bei Landtagswahlen zuletzt stark gewinnen, in einzelnen Bundesländern liegt sie auf Platz 1 in Sonntagsfragen. Was zeichnet die beiden Parteien derzeit aus, deren Spitzen sich erst in diesem Herbst in Wien getroffen haben? Was steckt dahinter, wenn sie einen “gemeinsamen Kampf für Freiheit, Heimat und Demokratie“ ausrufen, gegen „die gesellschaftszersetzende Elitenpolitik”? Und was will die AfD von der FPÖ womöglich lernen, die ja schon seit Jahrzehnten immer wieder in Regierungsverantwortung steht?

    Das diskutieren in dieser Folge von "Das Thema" mit Moderator Vinzent-Vitus Leitgeb: Cathrin Kahlweit, Wien-Korrespondentin der Süddeutsche Zeitung. Julya Rabinowich, Schriftstellerin und Kolumnistin, die zuletzt auch in Romanen über das Thema Flucht, Migration und Integration geschrieben hat. Und Werner Reisinger, Journalist, unter anderem für SZ Österreich, mit Fokus auf Recherchen zu Rechten Parteien und Organisationen in Europa sowie zur österreichischen Innenpolitik.

    Das Gespräch wurde am 12.11.2023 im Rahmen der Buch Wien live aufgezeichnet.

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    27 December 2023, 4:00 pm
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