#77 - Andreas Barthelmess: „Deutschland braucht ein Mehrheitswahlrecht“
Wir wollen heute mehr Romantik wagen.
Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht, aber folgt man den Untergangsnarrativen, apokalyptischen Vorhersagen und all den schlechten Nachrichten, scheint diese Welt eine Welt der Hoffnungslosigkeit zu sein.
Es ist kalt, es herrscht Krieg, die Wirtschaft lahmt, und während wir versuchen, künstliche Intelligenz zu verstehen, scheint uns die natürliche Intelligenz abhandenzukommen.
Wir drücken heute die Pausetaste und suchen nach Magie.
Denn wir haben nur dieses eine Leben – das sollten wir nicht zugrunde reden.Deshalb widmen wir uns heute folgendem Ziel: der Wiederverzauberung der Welt.So beschreibt unser heutiger Gast die Epoche der Romantik.
In diesem Achten Tag spricht Alev Doğan mit dem Literatur-Professor Wolfgang Bunzel über Fantasie, Liebe, Wahnsinn und die Renaissance der Romantik.
ID:{1HonmMPNcW37QHjZgJnw2L}Kierkegaard war es, der sagte: „Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.“
Unser heutiger Gast bestätigt dies.
Sie war die jüngste Bundesvorsitzende einer politischen Partei. Seit genau einer Woche ist sie das nicht mehr.
Und manchmal sind ja genau die, die mit etwas aufgehört haben, die wertvollsten Gesprächspartner.
Weil sie befreiter sind, befreiter sprechen, und mit der Distanz auch ein klarerer Blick kommt.
All das trifft in diesem Fall zu.
In diesem Achten Tag spricht Alev Doğan mit der ehemaligen Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang über ihren Rücktritt vom Parteivorsitz, das Ampel-Aus und das Hamsterrad der Politik.Ein Gespräch über Fehler, schmerzhafte Selbstzweifel und die ausschlaggebenden Zukunftsfragen unseres Landes.
ID:{bQUgDiKx7ErAtfra8DVFA}Wenn viel auf dem Spiel steht, so könnte man meinen, reißen sich alle zusammen, besinnen sich, arbeiten ernsthaft und der Würde ihres Amtes oder Mandates entsprechend.
Oder aber es herrscht in Sachen Diskurs der Wilde Westen. Persönlichen Abrechnungen folgen Häme und Spott, charakterlich diskreditierende Kritik vor dem Kanzleramt und im Bundestag, darüber die 16 Meter breite Inschrift: Dem deutschen Volke.
Diskussionen darüber, ob Olaf Scholz nun cool ist oder nicht, mögen zwar unterhaltsam sein, doch hat eine derartige Debattenkultur Folgekosten. Die viel zitierte Entfremdung zwischen Volk und politischer Elite findet genau hier ihre Nahrung.
Die Frage ist völlig berechtigt: Worum geht es wirklich?
Es sind defekte Debatten, durch die Politik zum unterkomplexen Schlagabtausch wird, der intellektuelle Anspruch seinen Abschied nimmt.
Darüber, über einen Wahlkampf, der vermutlich sehr dreckig wird, und auch über die Rolle unserer Branche, der Medien, spricht Alev Doğan mit dem Journalisten Korbinian Frenzel.
Gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach hat er ein Buch zu genau diesem Thema geschrieben: Defekte Debatten - Warum wir als Gesellschaft besser streiten müssen.
ID:{1ld0lAibMkwijBDqboTrqo}Die Ampel ist Geschichte, Deutschland hat keine im Parlament mehrheitsfähige Regierung mehr.
Partner von einst wurden gefeuert, erstaunlich harte, persönliche Abrechnungen öffentlich kundgetan, Entlassungsurkunden erteilt.
Das politische Deutschland steckt fest in einer Patt-Situation.
Und im Hintergrund all dessen macht sich Donald Trump bereit für seine zweite Präsidentschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Um trotz lauter Bäume dennoch den Wald zu sehen, haben wir einen Mann besucht, der uns die in jedem Fall historischen Geschehnisse einordnet.
37 Jahre war er Mitglied des Deutschen Bundestages.
Als bisher einziger übte er das Amt des Bundestagspräsidenten über drei ganze Legislaturperioden aus, jetzt begleitet er die Politik aus einer gewissen Distanz. Und genau diese Distanz hilft uns manchmal, besser zu sehen.
Über das Ende der Ampel-Koalition, die politische aber auch gesellschaftliche Zukunft der Bundesrepublik spricht Alev Doğan mit Bundestagspräsident a.D. Norbert Lammert.
ID:{3ZreNEWWamDthoR6HfALpB}Wir sprechen heute über Schlaf - über das Einschlafen und Durchschlafen, über das gute Schlafen und das gesunde Schlafen.
Um die Nacht und ihren Einfluss auf unseren Körper ranken sich bis heute Mythen und Legenden. Genetik und Epigenetik treffen auf Kultur, Sozialisierung, Lebensstil und Psyche.
Was aber hilft uns aus medizinischer Sicht, damit wir gut ein-, aber eben auch durchschlafen können?
Schlafen wir besser alleine oder zu zweit?
Und stimmt es, dass Frauen einen leichteren Schlaf haben als Männer?
In dieser Folge widmen sich Alev Doğan und der Schlafmediziner Dr. Michael Feld einer modernen, häufig schlaflosen Gesellschaft.
Ein Gespräch über blaues Licht, Ernährung, Sport und Alkohol.
ID:{7glFeYnxcaPjdbE4T9VA8N}Es ist mal wieder Zeit, dass wir uns im Achten Tag dem Krieg Russlands in der Ukraine widmen.
Es geht nicht so sehr um einzelne Landgewinne und tägliche politische Phrasen, sondern um das große Ganze, wie es so schön heißt.Zwei Aspekte stehen bei diesem Gespräch im Fokus:
Erstens: Die Dauer dieses Krieges.
Der ukrainische Präsident Selenskyj mag in seinem Siegesplan vom möglichen Ende des Krieges noch im kommenden Jahr sprechen, unser Gast hält das für unwahrscheinlich. Er geht von Jahrzehnten denn Jahren aus und erklärt weshalb.
Zweitens: Die Person Putin.
Wenn von langfristigen Planungen Russlands und Jahrzehnten Kriegsdauer die Rede ist, rückt das die Diskussionen um die Person Putins in ein neues Licht. Putin ist 72 Jahre alt. Es ist unwahrscheinlich, dass er noch Jahrzehnte lang lebt und regiert.
Wenn Russlands Gebaren mehr ist als der Alleingang eines Mannes mit imperialem Phantomschmerz – warum sprechen wir dann ständig über Putin und ignorieren den Kontext, in den er eingebettet ist – und den er mit erschaffen hat?
Diese Fragen und mehr diskutiert Alev Doğan mit dem Professor Militärgeschichte und Kulturgeschichte der Gewalt Sönke Neitzel.
ID:{5dEACid0Mc1EVFokTI7u6V}Wer darf hier eigentlich was sagen?
Wer wird repräsentiert und wer nicht?
Und was bedeutet eigentlich Meinungsfreiheit – und was nicht?
Wenige Orte eignen sich so gut dafür, diese Fragen zu erörtern wie die Frankfurter Buchmesse.
Zur Frankfurter Buchmesse kommen jedes Jahr die wichtigsten Vertreter der Literaturwelt, frisch gebackene und alt eingesessene Autoren und Verleger, und Hunderttausende Buchbegeisterte zusammen um mit Büchern und Lizenzen zu handeln, zu diskutieren, zu streiten und sich auszutauschen.
Doch was ist mit der Kunst- und Kulturszene?
Der politischen Linken wird immer wieder auch in Deutschland vorgeworfen, so etwas wie ein Anrecht auf Kultur für sich zu beanspruchen. Gibt die Linke in der Kultur den Ton an und lässt keinen Raum für andere Stimmen?
Gibt es eine Repräsentationslücke in der Kultur für konservative Menschen?
Und was ist nun mit dem Vorwurf vieler Menschen, man dürfe nicht mehr sagen, was früher unproblematisch war?
Darüber spricht die Redakteurin Pia von Wersebe mit der Schriftstellerin Eva Melasse. Und zwar vor Ort auf der Frankfurter Buchmesse.
ID:{5hlmYNohw9yXnPf0mMRGmH}Alev Doğan spricht in diesem Achten Tag mit dem Technologie-Experten und Autor Thomas Ramge darüber, wie man die Sonne dimmt und fordert damit die aktuelle Klimadebatte heraus.
Was nach waghalsiger Zukunftsmusik klingt, heißt in der Fachsprache solares Geoengineering.
Dabei wird die Erde durch Reflexion von Sonnenstrahlen in der Atmosphäre künstlich heruntergekühlt. So würde man Zeit gewinnen, die Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzutreiben.
Doch diese Möglichkeit werde, so Thomas Ramge, von der Klima-Politik bisher konsequent ignoriert oder zur Seite geschoben.
ID:{ePhP6ECkV4Xzt440Aq06c}Wir sprechen heute über ein Thema, das momentan relevanter ist, als es uns recht sein will:
Disziplin – ein Begriff, der oft mit Strenge oder Zwang assoziiert wird – hat in unserer Gesellschaft einen Bedeutungsverlust erlitten.Doch warum ist das so? Welche Folgen hat dieser Wandel - für den Einzelnen, für unsere Gesellschaft als Ganzes und vielleicht sogar für unsere Demokratie?
Unser Gast sieht in der Disziplin die Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts.
Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung sind Kernthematiken unseres demokratischen Lebens.
Aber wohin führt all die Freiheit, das auf den einzelnen zugeschnittene, individualisierte und digitalisierte Leben, wenn wir uns darauf ausruhen und es uns allzu gemütlich machen?
Warum Disziplin so häufig missverstanden wird und wie wir durch Disziplin unsere innere Stärke kultivieren können, darüber spricht Alev Doğan mit Ursula Günster-Schöning.
ID:{6a8kbBvGGKVGIFPKPBxAIE}Unser heutiger Gast gehört zu den bekanntesten Podcastern des Landes. Er verantwortete unter anderem die preisgekrönte „Cui Bono“-Reihe.
Nun hat er sich einem Fall gewidmet, der zu den kontroversesten und medial am meisten diskutierten Kriminalfällen der letzten Jahrzehnte zählt. Dem Fall der Amanda Knox.
Es war ein jahrelanger Rechtsstreit, der nicht nur die italienische Justiz, sondern auch die Weltöffentlichkeit in Atem hielt.Die Geschichte vom Engel mit den Eisaugen faszinierte: Zuschauer wurden zu selbsterklärten Ermittlern, die Live-Berichterstattung aus dem Gerichtssaal zum neuen Reality-TV.
Doch warum zieht es uns immer wieder zu extremen Fällen und außergewöhnlichen Persönlichkeiten?
Was sagt dieser Fall über unsere Gesellschaft und den Umgang mit Frauen vor Gericht aus?
Wieso fasziniert uns das Böse der Frau und Geschichten, die sich zwischen öffentlicher Meinung und juristischem Tatbestand bewegen?
Darüber spricht Alev Doğan in diesem Achten Tag mit Khesrau Behroz. Über den Wettlauf um Schlagzeilen, den Einfluss von Schönheitsidealen und den tief verankerten gesellschaftlichen Vorstellungen von Gut und Böse.
Den Podcast „Judging Amanda Knox“ von Khesrau Behroz können Sie sich jetzt auf allen Podcast-Plattformen anhören.
ID:{SvNeRaaWgBrfVLnmVfXBD}Wir sprechen heute über eine nicht ganz einfache Frage, nämlich die, ob vor lauter Gleichstellungspolitik, Mädchen Programmen, Female-Empowerment, die Jungs und jungen Männer aus dem Blick geraten, vielleicht sogar vernachlässigt wurden.
In vielen Bereichen ihrer Entwicklung hinken Jungen den Mädchen hinterher: Sie haben schlechtere Noten, schaffen deutlich seltener das Abitur, leiden häufiger unter ADHS.
Im neuen Bildungsbericht der OECD heißt es, dass in nahezu allen Bereichen Mädchen bessere Resultate als Jungen erzielen und – fast noch wichtiger – dass in vielen Fällen sich der Abstand vergrößert.
In Norwegen tagte in diesem Jahr ein Männerausschuss des Parlaments, der Titel: "Der nächste Schritt der Gleichstellung".
Die Botschaft: Die Politik müsse stärker die Jungen und Männer in den Blick nehmen.
Darüber spricht Alev Doğan in diesem Achten Tag mit Aladin El-Mafaalani, der als Soziologe sehr genau die Verschiebungen in Gesellschaften beobachtet und als Professor für Migrations- und Bildungssoziologie zu Kindern, Jugendlichen und ihren Lebenswelten forscht.
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