FAZ Bücher-Podcast

Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ

  • 1 hour 16 minutes
    Leben mit Ablaufdatum: Monika Helfer und ihr Roman „Die Jungfrau“
    Ein Abend aus dem Literaturhaus Frankfurt

    Es war ein Brief wie ein Befehl, dabei hatte ihn nicht einmal die Freundin aus Jugendtagen selbst geschrieben: Gloria wünscht sich einen Besuch von Monika, von Moni, wie nur sie die Klassenkameradin damals hatte nennen dürfen. Einen noch, bevor sie stirbt. Und als Monika dann vor ihr in der alten Villa steht, in der die Freundin nur mit ihrer Mutter aufgewachsen war, sind all die Themen wieder da.

    Fast sechzig Jahre lang kennen sich die beiden Frauen in Monika Helfers neuem Roman „Die Jungfrau“, fast vierzig davon hatten sie kaum Kontakt miteinander. Und sofort ist wieder präsent, was sie in der Jugend beschäftigt hat, verbunden und getrennt: Erfolg und Misserfolg, Schönheit und Neid, Armut und Reichtum. Dazu ein Geheimnis, von dem Monika in der ersten Überraschung behauptet, es doch schon immer gewusst zu haben: Gloria vertraut ihr an, noch nie mit einem Mann geschlafen zu haben.

    Sie möge eine Seite über sie schreiben, dann sei noch etwas da, wenn sie stirbt, fordert Gloria ihre Moni auf, die Schriftstellerin ist. Zumindest eine Seite. In ihrem neuen Roman erzählt Monika Helfer von einer Freundschaft, einem Leben, von mindestens einer eigenwilligen Persönlichkeit und von einer Wiederbegegnung nach Jahrzehnten.

    Am 29. November hat Monika Helfer „Die Jungfrau“ im Literaturhaus Frankfurt vorgestellt. Es moderierte Sandra Kegel.

    Monika Helfers Roman „Die Jungfrau“ auf der Website des Hanser Verlags

    Die Hörbuch-Fassung mit der ungekürzten Lesung des Romans durch die Autorin selbst auf der Website des Hörverlags

    „Jungfräulichkeit wird unterschätzt“: Anna-Louisa Schönfeld über Monika Helfers Roman „Die Jungfrau“

    Das Programm des Literaturhauses Frankfurt

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    12 May 2024, 3:00 am
  • 58 minutes 5 seconds
    Fußballstars als Zeichner: Javier Cáceres sammelt „Tore wie gemalt“
    Paul Ingendaay im Gespräch mit Javier Cáceres und Jürgen Kaube

    Javier Cáceres, Fußballreporter der „Süddeutschen Zeitung“, hatte nicht vor, ein neues Genre zu begründen. Er hielt lediglich einem chilenischen WM-Helden von 1962 einen Stift und ein Notizbuch hin, damit der einmal aufzeichne, was er mit Worten irgendwie nicht schildern konnte: das wichtigste Tor seiner Karriere.

    Über 20 Jahre hinweg entstand daraus eine in aller Welt zusammengetragene Sammlung von mehr als 100 Toren, begleitet von Selbstaussagen der Stars: wie ihr berühmtester Treffer entstand, wer ihn vorbereitet oder begünstigt hatte, wie die Umstände waren, der Sonnenstand, das Publikum, die Bandenwerbung, das Feeling, das Glück im allerwichtigsten Fußballermoment überhaupt. Bei „Tore wie gemalt“ handelt es sich nicht nur um Tore bzw. den zeichnerischen Versuch, ein geschossenes Tor auf dem Fußballfeld zu rekonstruieren. Sondern um bewegende, skurrile oder abseitige Momente, die diese Treffer zu etwas Besonderem gemacht haben.

    Mit Javier Cáceres und Jürgen Kaube, dem Herausgeber des Feuilletons der F.A.Z., spreche ich über Tore, Erinnerungen und die Rückkehr in die Kindheit, die der Fußball für so viele von uns ist. Es zeichnen und sprechen Franz Beckenbauer, Pelé, Del Piero, Bobby Charlton, Maradona, Günter Netzer, Mario Kempes, Gerd Müller, Michel Platini, Mario Götze, Michael Laudrup, Rudi Völler, Luis Figo, Pep Guardiola, Kai Havertz und viele, viele mehr. In seinem Nachwort schreibt der Autor, sein Buch kreise „um seltene Augenblicke makellosen Glücks“. Und weiter: „Das Leben stürzt uns in viele Taten und Erlebnisse, die Reue und Schuldgefühle hervorrufen können. Es müssen nicht einmal Untaten sein. Sogar zu viel lieben können wir. Aber es wird sich wohl nie jemand finden lassen, der es bereuen könnte, ein Tor geschossen zu haben.“

    „Tore wie gemalt“ von Javier Cáceres ist erschienen im Insel Verlag, hat 300 Seiten und kostet 22 Euro.

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    5 May 2024, 3:00 am
  • 59 minutes 23 seconds
    Wer macht hier wem was vor? Kristin Höller über ihren Roman „Leute von früher“
    Fridtjof Küchemann im Gespräch mit der Autorin – und ein neues Literaturrätsel

    Eine Kostümgrenze: Wer nach dem Wort googelt, sieht fast nur Suchergebnisse, bei denen es um ein einziges Buch geht, einen Roman, ganz frisch erschienen, in dem ein Dorf auf einer nordfriesischen Insel Gäste empfängt, als wäre dort die Zeit stehengeblieben: in Kittel und Schürze, in einem Laden und einer Teestube wie anno dazumal. Alle Leute, die dorthin zum Arbeiten kommen für die Saison, müssen im Dorf, also hinter der Kostümgrenze, mit den Klamotten herumlaufen, die sie für ihre Jobs zugeteilt bekommen haben, auch wenn sie eigentlich von irgendeiner „My Fair Lady“-Produktion auf irgendeinem Kreuzfahrtschiff stammen.

    Auch das Badehaus mit dem ganzen Spa-Programm hat es so in einem solchen Dorf selbstverständlich nie gegeben, das Teehaus haben sie aus Ostfriesland hergeschafft, und die Kekse im Laden kippen sie für die Kunden einfach aus der Supermarktpackung in die großen Gläser. Das ist das Setting von „Leute von früher“, dem zweiten Roman von Kristin Höller, für den sich die Autorin gleich eine ganze Insel ausgedacht hat, die es so nicht gibt. Die es so nicht mehr gibt, seit bald vierhundert Jahren, als bei der Burchardiflut in der Nacht auf den 12. Oktober 1634 die nordfriesische Insel Strand unterging, zu der Jahrhunderte vorher auch das legendäre Rungholt gehörte. Heute sind nur noch Pellworm, Nordstrand und die Halligen Nordstrandischmoor und Südfall davon übrig.

    Kristin Höller schickt eine junge Frau, Marlene, für sechs Monate nach Strand, mit Ende zwanzig, nach dem Studium, ohne größere Zukunftspläne, ohne größere Fragen an sich selbst oder ihr Leben oder die Welt. Das ändert sich in „Leute von früher“, diesseits und jenseits der Kostümgrenze, in den schmucken Häuschen, bei denen die Touristen Urlaub machen, aber auch in der Barackensiedlung, in der die Saisonkräfte auf Strand hausen. Mitte April ist „Leute von früher“ im Buchhandel angekommen, und diesmal ist Kristin Höller im Bücher-Podcast der F.A.Z. zu Gast.

    Nach dem Gespräch mit Kristin Höller gibt es wieder ein neues Literatur-Rätsel von Tilman Spreckelsen, dazu die Lösung des Rätsels aus dem März 2024 und den Namen des Gewinners oder der Gewinnerin.

    „Leute von früher“ von Kristin Höller auf der Website des Suhrkamp Verlags

    „Speerwerfen in der rheinischen Provinz“: Martin Halter über Kristin Höllers Debütroman „Schöner als überall“

    faz.net/literaturraetsel: Die Seite für Ihre Teilnahme am Literaturrätsel

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    28 April 2024, 3:00 am
  • 42 minutes 57 seconds
    Sie kann nichts dafür, ein Popstar zu sein: Dietmar Dath über Miley Cyrus
    Kai Spanke im Gespräch mit dem Autor

    Im Jahr 2014 besucht Dietmar Dath ein Konzert von Miley Cyrus. Und zwar wegen Sky Ferreira, die als „opening act“ das Publikum auf Betriebstemperatur bringen soll. Mit Miley Cyrus verbindet er „vages Grauen“. Eine nicht weiter relevante Sängerin eben, die als Kinderstar in der züchtigen Disney-Serie „Hannah Montana“ mitspielte. Schon sehr blöd, findet Dietmar Dath. Jedenfalls liefert Sky Ferreira eine ordentliche Darbietung ab. Erwartbar. Dann legt Miley Cyrus los und bläst „dem Heini innerhalb von zwölf Minuten und drei Nummern komplett die Vorurteile aus dem dummen Kopf“.

    Der ehemalige Dummkopf hat sich jetzt ein paar gar nicht so dumme Gedanken darüber gemacht, was an dem Abend mit ihm passiert ist. Miley Cyrus nämlich zählt seit nunmehr zehn Jahren zu seinen „untouchables“. Wehe dem, der unqualifizierten Quark über sie redet. Sie kommt, das ist schon mal sympathisch, aus einer Position des Reichtums, kultiviert deswegen aber nicht gehobenen Snobismus, sondern eine offene Haltung zur Welt. Sie nimmt, auch nicht übel, sehr gute Platten auf. Und sie macht sich, mindestens genauso stark, vernünftige Gedanken über den Inhalt und die Form von Kunst. Warum Disney ein „Verbrecher-Haufen“ ist, was daraus folgt, wenn man in eine Pop-Welt hineingeboren wird, und wieso Miley Cyrusʼ Coverversionen bekannter Songs so besonders sind wie ihre Stimme, all das erläutert Dietmar Dath in dieser Folge des Bücher-Podcasts.

    „Miley Cyrus“ von Dietmar Dath auf der Website des Reclam Verlags

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    21 April 2024, 3:00 am
  • 1 hour 28 minutes
    Hier ist ein Ich, das was erlebt: Judith Schalansky und ihre Buchreihe „Naturkunden“
    Eine Aufnahme vom Rheingau Literatur Festival 2023

    Wo man sich eben so kennenlernt im Berliner Literaturbetrieb: Die Idee zu den „Naturkunden“, der jüngeren der beiden herausragenden Reihen auf dem deutschen Buchmarkt, hatten der Verleger Andreas Rötzer und die Schriftstellerin und Buchgestalterin Judith Schalansky in einem Taxi in Taipeh. Vor etwas mehr als zehn Jahren.

    Seitdem sind mehr als achtzig Bücher in dieser Reihe erschienen. Sie haben das nature writing, eine hierzulande zuvor eher unterrepräsentierte Schreibweise, populär gemacht.

    Am 21. September 2023 war Judith Schalansky im Rheingau Literatur Festival. Als Herausgeberin der „Naturkunden“ spricht sie mit Andreas Platthaus nicht nur über deren Anfänge, sondern über Bücher und die Geschichten hinter Büchern der ersten zehn Jahre, darüber, was wir dem wissenschaftlichen Duktus beim Blick auf die Natur entgegenstellen müssen – und die Sprache der Nachtigall spricht sie ebenfalls.

    Die von Judith Schalansky herausgegebene und gestaltete Reihe „Naturkunden“ auf der Website von Matthes und Seitz Berlin

    Zur Website des Rheingau Literatur Festivals

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    14 April 2024, 3:00 am
  • 29 minutes 41 seconds
    Ein letztes Mal: Die Magie des Nobelpreisträgers Gabriel García Márquez - und ein Erinnerungsbuch seines Sohnes
    Paul Ingendaay im Gespräch mit Rodrigo García

    Gabriel García Márquez (1927 bis 2014) war nicht nur der berühmteste Autor einer literarischen Gruppe, die als lateinamerikanischer „Boom“ Weltruhm erlangte. Er war der Begründer einer vitalen, facettenreichen und sinnlichen Romankunst, die Lateinamerika in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts endgültig auf die Landkarte der Weltliteratur setzte: Gabo, der Mythenstifter, der Schöpfer von Macondo und der Sippe der Buendía in seinem Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ (1967). Selten ist eine Zuerkennung des Nobelpreises auf so einhellige Zustimmung getoßen wie jene an den Kolumbianer García Márquez im fernen Jahr 1982.

    Zehn Jahre nach dem Tod des Schriftstellers erscheint aus seinem Nachlass ein Werk mit dem Titel „Wir sehen uns im August“. Es ist ein poetisches Kammerstück über das Verkümmern der Liebe und den Blick einer Frau auf ihre Ehe, die Familie und das Leben selbst. Aus fünf verschiedenen Versionen hat sein Lektor eine Lesefassung konstruiert, deren literarische Qualität das Vorgehen rechtfertigt. Zur selben Zeit erscheint auf Deutsch das Buch „Abschied von Gabo und Mercedes: Erinnerungen an meinen Vater Gabriel García Márquez“, geschrieben von Rodrigo García, dem älteren der beiden Söhne des Nobelpreisträgers. Beide Werke sind Thema im Bücher-Podcast. Mit Rodrigo García, einem Drehbuchautor, Filmregisseur und Produzenten, sprach ich im Videochat zwischen Berlin und Los Angeles.

    „Wir sehen uns im August“ von Gabriel García Márquez, übersetzt von Dagmar Ploetz, ist erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, hat 144 Seiten und kostet 23 Euro.

    Im selben Verlag, übersetzt von Elke Link: Rodrigo García, „Abschied von Gabo und Mercedes: Erinnerungen an meinen Vater Gabriel García Márquez“. 170 Seiten, 22 Euro.

    7 April 2024, 3:00 am
  • 46 minutes 54 seconds
    Damit das Herz auch weiterschlägt: Die schönsten Kinderbücher von Paul Biegel
    Tilman Spreckelsen und Fridtjof Küchemann über fünf Werke des großen niederländischen Schriftstellers

    An einen Osterhasen hat der große niederländische Kinderbuchautor Paul Biegel bestimmt nicht gedacht, als er sich für sein Buch „Eine Geschichte für den König“ einen letzten treuen Diener für den sterbenskranken Herrscher Mansolin einfallen ließ. Außerdem ist nicht nur Ostersonntag, sondern auch der fünfte Sonntag im Monat März, und damit wie oft in einem Monat mit fünf Sonntagen hier im Bücher-Podcast der F.A.Z. Gelegenheit zu einem Gespräch außer der Reihe, über Kinderbücher.

    Diesmal lassen wir die Bilderbücher und die Jugend- und Sachbücher, um die es sonst meist auch geht, außen vor. Diesmal ist Tilman Spreckelsen, der Kinder- und Jugendbuchexperte bei uns in der F.A.Z., im Bücher-Podcast zu Gast, um uns einen einzelnen Autor und einige seiner wichtigsten Werke näherzubringen. Paul Biegel, den Verfasser von „Eine Geschichte für den König“ und von mehr als fünfzig anderen Kinderbüchern, geboren vor 99 Jahren, Ende März 1925, im nordholländischen Bussum, gestorben am Ende Oktober 2006 in Laren.

    „Eine Geschichte für den König“ von Paul Biegel auf der Website des Verlags Urachhaus

    „Erzählen ist eine Angelegenheit des Herzens“: Fridtjof Küchemann über „Eine Geschichte für den König“ von Paul Biegel

    „Eine Nachtlegende“ von Paul Biegel auf der Website des Verlags Urachhaus

    „Die zerfetzten Flügel der Fee“: Tilman Spreckelsen über „Eine Nachtlegende“ von Paul Biegel

    „Das große Buch vom kleinen Kapitän“ von Paul Biegel auf der Website des Verlags Urachhaus

    „Im Boot mit Heini Hasenfuß“: Tilman Spreckelsen über „Das große Buch vom kleinen Kapitän“ von Paul Biegel

    „Die sieben Federn des Papageis“ von Paul Biegel auf der Website des Verlags Urachhaus

    „Die Gärten von Dorr“ von Paul Biegel auf der Website des Verlags Urachhaus

    „Triffst du nur das Zauberwort“: Jan Wiele über „Die Gärten von Dorr“ von Paul Biegel

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    31 March 2024, 3:00 am
  • 57 minutes 20 seconds
    Der eigene Körper und das Nein: Deniz Ohde über ihren Roman „Ich stelle mich schlafend“
    Maria Wiesner und Fridtjof Küchemann im Gespräch mit der Autorin – und ein neues Literaturrätsel

    „Du bist zu alt für mich“, ruft eine Vierzehnjährige von Hochhaus zu Hochhaus über die Straße, „Schatz, ich liebe nur dich“, ruft der Siebzehnjährige zurück, der ihr eine Sekunde zuvor noch mit einem Laserpointer zwischen die Augenbrauen gezielt hatte. Gerade erst hatte Yasemin mit Vito Schluss gemacht, dabei hatte sie ihn anfangs für die Liebe ihres Lebens gehalten.

    In „Ich stelle mich schlafend“, dem zweiten Roman von Deniz Ohde, folgen wir Yasemin durch ihre Kindheit, durch Jugendepisoden, ihre erste Begegnung mit Vito und eine zweite, verhängnisvolle, zwanzig Jahre später. Männliche Gewalt gegen Frauen, die den Willen beugende oder ihn brechende Gewalt, ist das große Thema des Buchs.

    „Streulicht“, das Debüt von Deniz Ohde, wurde viel gelobt und gelesen, auch in Schulklassen und im vergangenen Jahr beim Lesefest „Frankfurt liest ein Buch“ gleich von einer ganzen Stadt. Gerade ist „Ich stelle mich schlafend“ erschienen, und wir freuen uns sehr, Deniz Ohde uns im Bücher-Podcast der F.A.Z. zu Gast zu haben. Nach dem Gespräch mit der Autorin stellen wir ein neues Literatur-Rätsel von Tilman Spreckelsen, veröffentlichen die Lösung aus dem Februar 2024 und den Namen des Gewinners oder der Gewinnerin.

    „Ich stelle mich schlafend“ von Deniz Ohde auf der Website des Suhrkamp Verlags

    „Sie wirken doch ganz intelligent“: **Fridtjof Küchemann über Deniz Ohdes Roman „Streulicht“ **

    „Sie hatte einen Traum“: Florian Balkes Gespräch mit der Schriftstellerin Deniz Ohde im April 2023 vor dem Festival „Frankfurt liest ein Buch“

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    24 March 2024, 4:00 am
  • 39 minutes 16 seconds
    Die Welt auf der Kippe: Heinz Bude spricht über die Boomer
    Kai Spanke im Gespräch mit dem Autor

    Der Soziologe Heinz Bude sagt, Boomer hätten das Gefühl, von ihnen gebe es zu viele. Die zwischen 1955 und 1970 Geborenen stellen derzeit rund dreißig Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Die Jüngeren unter ihnen bereiten sich langsam auf den Ruhestand vor, die Älteren sind schon in Rente gegangen. Anfang der Dreißigerjahre wird ein Großteil des geburtenstärksten Jahrgangs 1964 aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sein. Die Wünsche der Boomer nach einem guten Leben im Alter sind Bude zufolge gleichermaßen eine Belastung und Bereicherung für Wirtschaft und Gesellschaft.

    Im Podcast erläutert Bude, warum sich viele Boomer auf Peter Frankenfeld oder Willy Brandt berufen, was Boomer West von Boomern Ost unterscheidet – und wieso vor allem Aids und Tschernobyl so prägend für diese Kohorte gewesen sind. Bude sagt, das Wort Aids habe für „das Ende einer Politik der Selbstbefreiung und der Gesellschaftsveränderung“ gestanden. Mit Blick auf Tschernobyl spricht er von einer „Allbetroffenheit der Bedrohung“, denn „kein Erdteil, kein Land, keine Region“ konnte sich sicher fühlen. Was also hat es mit den Boomern auf sich, gibt es gute Gründe, ihnen nachzutrauern? Und wo liegen Gemeinsamkeiten zwischen ihnen und den Millennials? Mehr in dieser Folge unseres Bücher-Podcasts.

    „Sie dachten, das Schlimmste liege hinter ihnen“: Sonja Asals Besprechung von Heinz Budes „Abschied von den Boomern“

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    17 March 2024, 4:00 am
  • 1 hour 30 minutes
    Die Gudrun Ensslin nach dem Bruch: Stephanie Bart und ihr Roman „Erzählung zur Sache“
    Eine Aufnahme vom Rheingau Literatur Festival 2023

    Am 24. Mai 1972 explodierten zwei Bomben der RAF auf dem Heidelberger Gelände des Hauptquartiers der US-Armee in Europa, drei Menschen starben. Mit dem Tag dieses Anschlags, an dem Gudrun Ensslin beteiligt war, eröffnet Stephanie Bart ihren Roman „Erzählung zur Sache“ über das Leben der Terroristin. Das Leben der Terroristin nach dem Bruch, wie die Schriftstellerin präzisiert: Mit dem Schritt in den Untergrund sei „eine zweite Gudrun“ entstanden, die mit der ersten, mit den frühen, bürgerlichen Jahren nicht mehr viel zu tun hat.

    Stephanie Bart nennt sich selbst eine Schriftstellerin, die von ihren Stoffen gefunden werde, statt nach ihnen suchen zu müssen. Was heißt es, einer zentralen Figur der Rote Armee Fraktion literarisch nahe zu kommen? Wie verändert sich der Blick, wenn man, um sie zu verstehen, selbst Marx, Luxemburg und Gramsci zu lesen beginnt? Welche Quellen sind heute zugänglich, und wie geht man mit ihnen literarisch am besten um?

    Am 23. September 2023 war Stephanie Bart mit ihrem Roman „Erzählung zur Sache“ im Rheingau Literatur Festival zu Gast, sie las aus ihrem Buch und sprach über sein Entstehen. Es moderierte Andreas Platthaus.

    Stephanie Barts Roman „Erzählung zur Sache“ auf der Website des Secession Verlags

    „Das große Nein“: Rupert von Plottnitz über Stephanie Barts RAF-Roman „Erzählung zur Sache“

    „Ein Roman wie ein Faustschlag“: Andreas Platthaus über den Roman „Deutscher Meister“ von Stephanie Bart

    Zur Website des Rheingau Literatur Festivals

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    10 March 2024, 4:00 am
  • 49 minutes 12 seconds
    Keine Angst vor dem Jahrhundertbuch: Franz Kafka und eine neue Ausgabe von „Der Process“
    Ein Gespräch mit dem Kafka-Biographen Reiner Stach über einen modernen Klassiker, der nicht altert.

    2024 ist Kafka-Jahr. Vor hundert Jahren starb er, kaum 41 Jahre alt. Seitdem ist Kafkas literarischer Ruhm nur gewachsen und mit den Ruhmeskränzen auch die Schwierigkeit, seinen Büchern unbefangen zu begegnen. Den Beweis dafür erhielt ich nicht nur in einer norwegischen Hafenstadt nahe dem Polarkreis, wo ich mich ins Café Kafka setzte und einsame Menschen bei der Lektüre von Büchern (Kafka?) beobachtete. Nein, der scheue, perfektionistische Prosakünstler, der nur einen Bruchteil seines Werks selbst veröffentlichte, ist längst als Popikone vereinnahmt worden, gilt als emblematischer Schrifsteller der Angst und Prophet totalitärer Überwachungswelten. Nicht ganz von ungefähr bringen Diktaturen, die lange nach seinem Tod entstanden, neue enthusiastische Kafka-Leser hervor. Mehr denn je scheint es, als hätte Kafka die Bürokratisierung der Macht im 20. Jahrhundert, die Kontrolle durch mächtige Institutionen und die Zerstörung der Intimität vorausgeahnt: In seinen Büchern ist sie so handgreiflich Wirklichkeit geworden wie bei keinem anderen Autor.

    Im Bücher-Podcast erzählt Reiner Stach, Autor der gefeierten dreibändigen Kafka-Biographie, nicht nur vom Kafka-Bild der Gegenwart und der einen oder anderen Absurdität, ob in den Social Media oder auf einem anderen Kontinent; der Spezialist erläutert auch seine Neuausgabe des Romans „Der Process“ im Wallstein Verlag und erzählt, warum sich Deutschlehrer so schwer damit tun, Kafka vernünftig im Deutschunterricht zu behandeln. Weg von dem Terror der Interpretation, rät Stach, hin zur humanen Lesehilfe und der neugierigen Lektüre. Denn so hätte Kafka gelesen werden wollen.

    Franz Kafkas Roman „Der Process“, herausgegeben und kommentiert von Reiner Stach, ist erschienen im Wallstein Verlag, hat 400 Seiten und kostet 34 Euro.

    3 March 2024, 4:00 am
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