1000 Antworten

Südwestrundfunk

Woher stammt die "Quarantäne"? Wie entsteht ein Schwarzes Loch? Warum fallen Wolken nicht vom Himmel? Jeden Tag erklären wir hier ein kleines Stückchen Welt. | Texte unter http://1000-antworten.de

  • 2 minutes 48 seconds
    Wie funktioniert ein Touchscreen?

    Strom leitende Schicht aus Metalloxid auf der Glasplatte

    Das Prinzip ist folgendes: Sie haben einen Bildschirm – der erzeugt das Bild, das Sie sehen. Doch was Sie mit dem Finger berühren, ist eine transparente Schicht über dem Bildschirm. Das heißt, der eigentliche Bildschirm – die Schicht, die die bunte sichtbare Oberfläche erzeugt – dieser Bildschirm "spürt" gar nichts. Wenn Sie also den Eindruck haben, Sie drücken auf ein Symbol, dann drücken Sie in Wirklichkeit auf eine berührungsempfindliche Glasplatte über dem Bildschirm. Wie empfindet die Glasplatte nun die Berührung? Auf der Glasplatte ist eine hauchdünne Strom leitende Schicht aus einem Metalloxid aufgetragen. Die ist so dünn, dass sie ebenfalls durchsichtig ist. An den vier Ecken dieser Schicht ist wiederum eine elektrische Spannung angelegt, sodass die Oberfläche elektrisch geladen ist.

    Blitzschnelles Errechnen, wo sich der Finger befindet

    Jetzt stellen Sie sich vor, Sie haben das Gerät einfach so in der Hand. Es ist eingeschaltet, aber Sie machen noch nichts damit. Dann ist die Bildschirmoberfläche an jeder Stelle gleichmäßig elektrisch aufgeladen. In dem Moment, wo Sie mit dem Finger draufdrücken, wandert ein Teil dieser Ladung über den Finger in Ihren Körper. Ihr Finger saugt also sozusagen Ladung auf. Dadurch verursachen Sie ein "Ladungsloch" auf der obersten Schicht des Bildschirms, und – weil nach wie vor die Spannung an den Ecken des Bildschirms anliegt, – wird von dort dieses Ladungsloch wieder mit neuer Ladung aufgefüllt. Je nachdem, an welcher Position Ihr Finger auf dem Bildschirm liegt, bekommen das eben die vier Ecken unterschiedlich stark zu spüren, und so rechnet der interne Rechner blitzschnell aus, wo sich der Finger befindet.
    Das ist eine relativ junge Entwicklung. Bei herkömmliche Touchscreens war es etwas anders. Da sind meist zwei elektrisch leitende Platten in einem winzigen Abstand übereinander montiert. Und wenn man sie dann mit dem Finger oder dem Zeigestift berührt, hat man auch die Platten genau an der Stelle zusammengedrückt. So kommt es zum Kontakt zwischen den Platten, Strom fließt. Das war das Signal, um die entsprechende Funktion auszulösen. Nach diesem Prinzip haben zum Beispiel Fahrkartenautomaten funktioniert, genauso die herkömmlichen MP3-Player, die einen Touchscreen hatten, oder auch der Nintendo DS. Nachteil dieses Verfahrens ist, dass die Erkennung nicht immer so punktgenau war oder dass das Gerät nach einer Weile nur noch auf großen Druck oder gar nicht mehr reagiert hat. Der Vorteil dieser neuen Touchscreens ist, dass es nicht nur einen Berührungspunkt erkennt, sondern zwei und mehr. Und es kann Bewegungen der Finger auf dem Bildschirm sauber nachvollziehen. Deshalb heißen die auch Multitouchscreen – sind aber natürlich entsprechend teurer.
    18 December 2024, 12:00 pm
  • 2 minutes 6 seconds
    Führt Kälte zu Erkältungen?

    Nasse Badehosen auf zugigen Fluren und schlotternde Studenten im Keller

    Nein, weder Kälte noch die berüchtigte "Zugluft" lösen Erkältungen aus. Das ist durch viele Experimente belegt. Zum Beispiel gab es schon 1950 einen Versuch in England: Probanden mussten in nassen Badehosen auf einem zugigen Flur ausharren, stundenlang. In nassen Socken auf und abgehen. Anschließend infizierte der Forscher seine Versuchspersonen mit Erkältungsviren. Doch Probanden in der Kälte wurden nicht häufiger krank als Kontrollpersonen, die es warm gehabt hatten. Im selben Jahr führten amerikanische Forscher ganz ähnliche Versuche durch, um den Zusammenhang von Kälte und Erkältung zu zeigen: Spärlich bekleidete Studenten mussten in einem Keller frieren. Eine zweite Gruppe durfte immerhin Winterbekleidung tragen, musste dafür allerdings zwei Stunden in eine Kühlkammer. Das Ergebnis: Beide Gruppen zeigten keine erhöhten Erkältungsraten. Im Jahr 2005 waren es wieder britische Forscher, die Kälte als Ursache für Erkältung aufzeigen wollten. Jetzt mussten Probanden ihre Füße mit Eis unterkühlen. Eine Kontrollgruppe hatte genau gleiche Bedingungen – bis auf das Eis. Diesmal gab es in der Kältegruppe eine minimal erhöhte Erkältungsrate. Doch für einen wissenschaftlichen Beweis für Erkältung durch Kälte war das Ergebnis zu schwach.

    Mehr Viren in der kalten Jahreszeit unterwegs

    Dass es im Winter mehr Erkältungen gibt liegt daran, dass dann mehr Viren unterwegs sind. Aber das ist eher Folge der vermehrten Ansteckungen und nicht Ursache. Ein Grund für die Erkältungssaison könnte ein durch Winterdepression in dunkler Jahreszeit geschwächtes Immunsystem sein. Bewiesen ist das allerdings nicht.

    Nasenschleimhäute schlecht durchblutet und trocken

    Die plausibelste Theorie bezieht sich auf die Nase, die in der Winterluft – auf Wärmebildern kann man das erkennen – auskühlt. Die empfindlichen Schleimhäute sind in der unterkühlten Nase schlecht durchblutet. Hier zirkulieren weniger Abwehrzellen als in einer warmen Nase. So können Erkältungsviren leichter ins Gewebe eindringen. Für Empfindliche ist es also durchaus eine Option, mit einem Nasenwärmer durch die kalte Winterluft zu gehen. Auch trockene Luft in überheizten Winterräumen ist Stress für Nasenschleimhäute. Und wer mehr Zeit in Innenräumen verbringt, hat mehr Gelegenheit zum Austausch von Viren. Der Klassiker: das Wartezimmer beim Arzt. Beihilfe zur Epidemie im besonders schweren Fall. Ein gutes Argument gegen die simple Vorstellung, dass Kälte für Erkältungen verantwortlich ist, liefern Menschen, die Kälte gegen Erkältungen einsetzen. Das ist wahrlich keine Strategie für Warmduscher. Aber: Das winterliche Eisbaden – das sagen vor allem die eingefleischten Kältefans – härtet ab und schützt vor der Erkrankung. Und tatsächlich: Gezieltes Kältetraining stärkt das Immunsystem. Das ist wissenschaftlich erwiesen.
    17 December 2024, 3:15 pm
  • 1 minute 40 seconds
    Grinsen wie ein Honigkuchenpferd – Woher kommt das?

    Honigkuchen, Pfefferkuchen, Lebkuchen

    Man braucht nur auf einen der beliebten Weihnachtsmärkte zu gehen, um sie zu sehen. Freilich muss es einer mit traditionellem Angebot sein wie beispielsweise der Nürnberger Christkindlesmarkt. Hier gibt es noch Honigkuchen in Hülle und Fülle und in vielerlei Formen zu kaufen. Bekannter sind sie allerdings unter dem Namen Pfefferkuchen oder Lebkuchen. Immer geht es um ein Gebäck, das üblicherweise mit Honig sowie Gewürzen wie Zimt, Anis, Nelken, Piment und Kardamom verfeinert ist. Besonders zu Weihnachten diente es als Geschenk für Kinder und andere Naschkatzen.

    Wirkt leider dümmlich: Dauergrinsen

    Eine der beliebtesten Formen dafür war ein Pferd, nicht selten als Schaukelpferd dargestellt. Und den Kopf dieser leckeren Honigkuchenpferde ziert bis heute ein lustiges Dauergrinsen aus weißem Zuckerguss. So ein Grinsen lässt Menschen aber leider nicht fröhlich, sondern eben nur dümmlich oder gar frech aussehen.
    17 December 2024, 12:30 pm
  • 1 minute 38 seconds
    Warum sind die Blätter an Jungtrieben heller?
    Weil in den Blättern der jungen Triebe die Zellen noch nicht voll ausgebildet sind. Das gilt vor allem für die grünen Zellbestandteile, die Chloroplasten, in denen das Chlorophyll eingelagert ist. Das wiederum liegt daran, dass die Zellen zum Aufbau der Chloroplasten Nährstoffe brauchen, vor allem Eisen und Mangan.

    Nährstoffe aus dem Wasser bleiben in den Blättern zurück

    Doch woher bekommen die Zellen in den Blättern die Nährstoffe? Sie bekommen sie vom Wasser – und zwar dem Wasser, das die Blätter ausdünsten. Das heißt, sie transpirieren das Wasser und die Nährstoffe bleiben in den Blättern zurück. Wenn Blätter jung und klein sind, verdunsten sie nicht so viel Wasser, also bleibt auch weniger Eisen und Mangan zurück. Diese Nährstoffe werden aber gebraucht, um die Chloroplasten auszubilden. Das bedeutet, dass die Blätter zunächst mit wenig Chlorophyll starten, entsprechend heller sind und nur wenig Photosynthese, also Stoffwechsel, betreiben können. Erst, wenn der Stoffwechsel in Gang kommt, wird mehr Wasser transpiriert. Es bildet sich mehr Eisen und Mangan und das Chlorophyll nimmt zu – und dann erst werden die Blätter dunkler.
    17 December 2024, 6:00 am
  • 3 minutes 8 seconds
    Warum plätschert Wasser lauter als Öl?

    Öl und Wasser unterscheiden sich in ihrer Viskosität

    Der Eindruck entsteht dadurch, dass Wasser in der Natur häufiger plätschert als Öl. Wasser ist laut in der Brandung, in Wasserfällen – da gibt es keine Entsprechung mit Öl. Wasser kann auch laut sein, wenn man duscht oder mit einem Schlauch irgendwohin spritzt – das macht man mit Öl in der Regel nicht. Insofern lässt sich die Frage zum Teil dadurch erklären, dass man selten in einer Situation ist, in der Öl Krach machen könnte. Richtig ist aber auch: Wenn wir statt mit Wasser mit Salatöl duschen würden oder mit einem Schlauch Öl gegen eine Wand spritzen würden, gäbe das durchaus ein Geräusch, wäre aber sicher etwas leiser. Wenn man Öl aus einer Flasche in den Abguss schüttet (was man natürlich aus Umweltgründen nicht tun sollte), wäre das Geräusch deutlich leiser, als wenn man Wasser auskippt. Das wiederum hängt mit einer physikalischen Eigenschaft zusammen, in der sich Wasser und Öl wesentlich unterscheiden, nämlich der Viskosität.

    Viskosität ist das, was man im Alltag als Zähflüssigkeit bezeichnet

    Öl ist viskoser – also zähflüssiger – als Wasser, weil sich die einzelnen Ölteilchen im flüssigen Öl stärker aneinander reiben. Wasser besteht aus H2O, es ist ein relativ kleines Molekül. Öl besteht aus längeren Kohlenwasserstoffketten. Wenn die sich als Flüssigkeit bewegen, reiben sie sich stärker aneinander. Diese Reibung bremst zum einen den "Fluss" der Flüssigkeit, deshalb fließt sie "zäh". Das bedeutet, dass sie Energie aus der Flüssigkeit nimmt. Während also ein fallender Tropfen Wasser beim Aufprallen so richtig kräftig platscht, verteilt sich beim Öl die Energie gewissermaßen in der Flüssigkeit – das bremst sofort die Bewegung und dadurch entsteht auch weniger Geräusch. Wenn man die Viskosität in Zahlen ausdrückt, dann ist Olivenöl z.B. hundertmal viskoser als Wasser. Honig ist sogar 10.000 Mal viskoser. Aber das Beispiel Honig zeigt auch: Es kommt stark auf die Temperatur an. Wenn man Honig erhitzt, wird er immer flüssiger. Das gilt für eigentlich alle Flüssigkeiten, ob Honig, Öl oder Wasser. Je wärmer sie sind, desto geringer wird die Viskosität. Auch wenn wir es nicht merken: Selbst Wasser ist in der Nähe des Gefrierpunkts fast doppelt so zähflüssig wie bei Zimmertemperatur – nur ist Wasser eben generell so "fluide", dass wir diesen Unterschied im Alltag kaum wahrnehmen. Aber wenn man es genau misst, dann ist auch heißes Wasser, wenn man damit herumspritzt, lauter als kaltes.
    16 December 2024, 7:00 pm
  • 2 minutes 27 seconds
    "Früher war mehr Lametta!" – Woher kommt das?

    Mehr als ein Loriot-Zitat

    Nach Wilhelm Busch ist es erst wieder Loriot gelungen, als Künstler mit geflügelten Worten in allen Schichten volkstümlich zu werden. "Nicht nur zur Weihnachtszeit" hat zwar durch Bölls Satire eine neue, drohende Bedeutung bekommen, doch ist die Redewendung deutlich weniger populär als "Früher war mehr Lametta!"

    Opa Hoppenstedts Stoßseufzer

    Das muss man aus den Zeitumständen heraus verstehen, denn so etwa ab 1960 setzte sich die Überzeugung durch, man solle es mal "ohne viel Lametta" versuchen. "Ohne viel Lametta" hatte als Redensart fürs Schlichte aber keine Chance gegen Opa Hoppenstedts Stoßseufzer, der bis heute deutschlandweit Heiterkeit auslöst. Ähnlich die Ankündigung "Dicki möchte ein Gedicht aufsagen." Oder das Gedicht selbst: "Zicke Zacke, Hühnerkacke." Oder: "Ach, Kinder, ist das gemütlich!" – und "Es hat Puff gemacht." gehören ebenfalls zum Vorrat adventlichen Frohsinns.

    Billige Stanniolstreifen als Eiszapfenersatz

    "Weihnachten bei den Hoppenstedts" ist selbst schon sprichwörtlich geworden, während Lametta seine unangefochtene Stellung am Weihnachtsbaum und im Volksmund nicht erfolgreich verteidigen konnte. Zu billig wirkten die Stanniolstreifen am Baum als Ersatz für Eiszapfen aus Glas.

    Ordensträger – mit Lametta behängt

    Freilich hält sich weiterhin in der Soldatensprache die Bezeichnung "Lametta" und "viel Lametta" für den Behang von Ordensträgern. Auch die Dekoration selbst, die Litzen, Orden, Schützenschnüre, heißt so. Mitte der 1930er-Jahre wurde bereits die Parodie eines durch Claire Waldoff interpretierten Liedes beliebt, die Hermann Görings Ordensprunksucht durch den Kakao zog: Rechts Lametta, links Lametta,
    Und der Bauch wird imma fetta,
    Und in Preußen ist er Meester –
    Hermann heeßt er!

    Quelle: Lied von Claire Waldoff

    Weil es sich um Dekoration handelte, die man oft als billig, protzig, altmodisch und damit verzichtbar empfand, ergab sich die abfällige Redewendung "das ganze Lametta" für überflüssigen Kram jeder Art.
    16 December 2024, 3:00 pm
  • 1 minute 12 seconds
    Woher kommt der Ausdruck "hanebüchen"?
    Dieser Ausdruck wird oft falsch geschrieben, wenn man nicht weiß, dass der Ausdruck von der Hainbuche kommt und nicht vom Hahn.

    "Hanebüchen" kommt von der Hainbuche

    Das Holz der Hainbuche fand vielfältige Verwendung. Auch Holzschnitzer bearbeiteten es, aber es ist sehr knorrig und schwer zu bearbeiten. Deswegen gebrauchte man früher den Ausdruck "hanebüchen" von "Hainbuchen" bzw. dem Holz der Hainbuchen herkommend. Es hat sich dann lautlich ein bisschen verändert. Hanebüchen hieß zunächst knorrig, derb oder grob. Dann sagte man oft: "Das ist hanebüchener Unsinn" – also grober Unfug. Weil jeder wusste, dass das die typische Kombination war, konnte man das Wort "Unfug", "Unsinn" oder "Blödsinn" weglassen und nur noch sagen: "Das ist hanebüchen."
    16 December 2024, 2:00 pm
  • 1 minute 58 seconds
    Ist jede Schneeflocke einzigartig?
    Im letzten Stück wird die Schneeflocke als guter Freund dargestellt, der zu Besuch kommt und den man gern hat. Es klingt fast, als wäre die Schneeflocke ein Individuum. Tatsächlich soll sogar jede Schneeflocke einzigartig sein und keine wie die andere. Aber stimmt das wirklich? Wie unterschiedlich sind Schneeflocken? Um das herauszufinden, lohnt es sich zu verstehen, wie Schneeflocken überhaupt entstehen.

    Der erste Eiskristall

    In den meisten Fällen bilden sich Schneeflocken mithilfe von Staubpartikeln in der Luft. Wasser unter null Grad gefriert nämlich nicht automatisch. Es braucht einen sogenannten Kristallisationskeim, um den es fest werden kann. Der ist häufig ein Staubpartikel. Wenn unterkühlte Tröpfchen in den Wolken auf solche Staubpartikel treffen, gefrieren sie an ihnen und es entstehen Eiskristalle. Ein Eiskristall, der für den Menschen sichtbar ist, besteht bereits aus einer Trilliarde Wassermolekülen, einer unvorstellbar großen Anzahl.

    Die Schneeflocke formt sich

    Am ersten Eiskristall gefrieren dann weitere Wassertröpfchen. Die Eiskristalle bilden so kleine Formen – zum Beispiel Plättchen, Nadeln oder Sterne. Dabei gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten, wie sich die Moleküle zusammenfinden können. Es ist deshalb fast unmöglich, dass es zwei identische Schneeflocken gibt. Irgendwann sind die Schneeflocken so groß und schwer, dass sie zur Erde fallen. Sie können dabei bis zu drei Stunden unterwegs sein. Auf ihrer Reise wird ihre Form noch weiter verändert, denn die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur beeinflussen die Gestalt der Schneeflocke.

    Nicht identisch, aber ähnlich

    Trotzdem sehen sich viele Schneeflocken sehr ähnlich, wenn sie bei uns ankommen. Fast alle besitzen beispielsweise eine sechseckige Grundstruktur. Das hängt mit dem Aufbau der Wassermoleküle zusammen. Die einzelnen Atome im Wassermolekül sind nämlich unterschiedlich geladen und ordnen sich daher in einem speziellen Winkel an. Einige Forscher haben sogar schon versucht, die verschiedenen Formen von Schneeflocken zu kategorisieren. Doch trotz aller Ähnlichkeit gilt: Jede Schneeflocke ist einzigartig. Und je genauer man hinschaut, desto mehr Besonderheiten kann man sehen.
    15 December 2024, 7:00 am
  • 1 minute 48 seconds
    Warum zerfällt Käsefondue oft in seine Bestandteile und was tue ich dagegen?

    Denaturierung im Fonduetopf

    Das kann leider immer passieren. Der Käse besteht im Wesentlichen aus Kaseinen; die Kaseine haben eine gewisse Denaturierungstemperatur. Beim Käse oder Rohmilchkäse sind die Kaseine noch nicht denaturiert. Aber sie denaturieren, wenn es ihnen im Fonduetopf zu warm wird. Dann trennt sich das Fett von den Eiweißen.

    Ein bisschen Schnaps senkt die Temperatur

    Deswegen geben Sie immer ein bisschen Schnaps dazu, weil der Alkohol bei 78 Grad Celsius verdampft. Das heißt, dass die Temperatur nicht ganz so schnell so hoch steigt. Sie können sich immer helfen, wenn Sie ein bisschen Schnaps nachgießen, weil der Alkohol verdunstet und damit die Temperatur wieder etwas gesenkt wird.

    Trennung von Fett und Kasein beginnt bei 138 °C

    Die kritische Temperatur im Fonduekessel liegt bei 138 bis 140 °C. Da beginnt diese Trennung von Fett und Kasein; diese Temperatur sollten Sie nicht erreichen. Allerdings passiert das an der Wand und am Boden sehr schnell. Deswegen müssen Sie gut umrühren und immer wieder mit etwas Alkohol nachhelfen – dann müsste es eigentlich klappen. Ansonsten hilft es, die Temperatur etwas zu reduzieren. Also immer mal das Stövchen niedriger setzen oder den Topf vom Feuer nehmen.
    14 December 2024, 10:00 am
  • 1 minute 2 seconds
    Wie kann ich meine Ohren reinigen und von Ohrenschmalz befreien?

    Bloß keine Wattestäbchen!

    Bitte die Ohren nicht mit Wattestäbchen reinigen, denn dabei passiert es oft, dass man das Ohrenschmalz nach hinten schiebt. Es ist besser, Ohrenschmalz bei Bedarf durch Fachleute entfernen zu lassen. Es kann sonst zu Verletzungen des Gehörgangs oder des Trommelfells kommen. Oder es kann zu einer Schwerhörigkeit führen, wenn man immer mehr Ohrenschmalz nach hinten schiebt.

    Ein Tropfen Olivenöl hilft

    Mein Tipp: Um den Gehörgang geschmeidig zu halten genügt einmal pro Woche ein Tropfen Olivenöl. Das Ohrenschmalz setzt sich dann nicht so fest.
    13 December 2024, 2:00 pm
  • 2 minutes 12 seconds
    Sternschnuppen: Warum sind die Geminiden so besonders und wie entstehen sie?
    Die Astronomen waren verblüfft: Im Dezember des Jahres 1862 tauchten plötzlich Sternschnuppen auf, die es sonst um diese Zeit nie gegeben hatte. Von Jahr zu Jahr wurden es mehr. Die Leuchtspuren waren jedes Mal im Sternbild Zwillinge zu sehen – Gemini lautet der Name der Zwillinge auf Latein. So kamen die Geminiden zu ihrem Namen.

    Quelle der Geminiden-Sternschnuppen lange unklar

    Normalerweise sind Sternschnuppen abgeplatzte kleinste Teilchen von locker aufgebauten Kometen. Nur bei den Geminiden fand man keinen krümelnden Kometen zu den Sternschnuppen. Über 100 Jahre lang suchten Astronomen vergebens nach der Quelle der Geminiden. Erst im Jahr 1983 fiel amerikanischen Astronomen im All ein Brocken auf, der genau auf derselben Flugbahn wie die Geminiden unterwegs war: Ein Asteroid mit Namen Phaeton. Doch die Quelle der krümeligen Geminidenschnuppen konnte dieser Asteroid eigentlich nicht sein – denn Asteroide ziehen keinen Staubschweif hinter sich her, wie das Kometen tun.

    Asteroid mit eisigem Kern zerkrümelt

    Allerdings kommt der Fels im All der Sonne alle eineinhalb Jahre so nahe, dass er an der Oberfläche mehrere hundert Grad heiß wird. Unter diesem Hitzestress könnte das Gestein an seiner Oberfläche zu kleinen Körnern und Staub zerkrümelt werden. Davon gehen Forscher mittlerweile jedenfalls aus. Und sie meinen, dass der Asteroid unter seiner staubigen und damit isolierenden Oberfläche noch eine uralte Eisschicht besitzt. Dieses Eis wird in Sonnennähe zu Gas, das dann schubweise durch die Staubschicht bricht und Gesteinskrümel mit sich hinaus ins All reißt. Daher die Staubfahne. Durch diese Staubfahne fliegt die Erde dann jedes Jahr ein Mal – und zwar immer Mitte Dezember. Dabei sammelt sie, ähnlich wie ein Wischmopp, die Staubteilchen ein. Die rasen mit 35 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre und pressen die Luft vor sich so stark zusammen, dass sie hell aufleuchtet.

    Wie sieht man die Geminiden am besten?

    Höhepunkt des Sternschnuppenfalls ist im Jahr 2024 in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember. Das Sternbild Zwillinge, in dessen Umfeld die Geminiden zu beobachten sind, steht gegen Mitternacht hoch am Südhimmel. Bei gutem Wetter und absoluter Dunkelheit könnten bis zu 150 Meteore pro Stunde beobachtet werden. Doch leider spielt 2024 der Mond nicht mit. In den Tagen rund um das Geminiden-Maximum steht er als hell strahlender Vollmond am Himmel und wird viele der schwachen Leuchtspuren überstrahlen. Umso wichtiger ist 2024 ein wirklich dunkler Beobachtungsort, zumal die Geminiden für Sternschnuppenverhältnisse recht langsam in die Erdatmosphäre eintauchen und deshalb nicht als lange Leuchtspuren zu sehen sind, sondern eher kurz aufblitzen. Kleiner Trost für alle, die wegen einer geschlossenen Wolkendecke 2024 nichts von den Geminiden haben: Die Geminiden besuchen uns noch das gesamte 21. Jahrhundert hindurch. Erst um das Jahr 2100 herum wird die kosmische Staubwolke, aus der sie stammen, die Erdbahn nicht mehr kreuzen. Dann wird die Geminiden-Show für alle Zeiten vorbei sein.
    12 December 2024, 4:05 pm
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