WDR Zeitzeichen

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Der tägliche Podcast über Geschichte von der Antike bis heute, über Europa und die Welt, über die Geschichte der Menschheit: 15 Minuten zu historischen Persönlichkeiten und Erfindungen. Von George Washington bis Rosa Luxemburg, vom Büstenhalter bis Breaking Bad.

  • 14 minutes 43 seconds
    Petersburger Blutsonntag: Der Tag, der Russland veränderte

    Der friedliche Protest verzweifelter Arbeiter endet in einem Massaker. Der 22. Januar 1905 gerät zum "Blutsonntag" und läutet das Ende der russischen Zarenherrschaft ein.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Klug:

    • warum zehntausende Arbeiter in St. Petersburg friedlich demonstrieren möchten,
    • warum die Regierung dennoch auf die Menge schießen lässt,
    • dass Maxim Gorki Zeuge des Massakers wird - und darüber berichtet,
    • dass dieser Tag Russland verändert.

    Im Januar 1905 gehen russische Arbeiter unter der Führung von Georgi Apollonowitsch Gapon in St. Petersburg auf die Straße. Sie erhoffen sich vom Zaren Nikolaus II. unter anderem verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen. Doch die Regierung lässt auf die friedlichen Demonstranten schießen.

    Daraufhin erhebt sich das russische Volk gegen die Obrigkeit. Es kommt zu einer Protestwelle gegen die Politik des Zaren. Dieser ist schließlich in einem Oktobermanifest zu Zugeständnissen bereit, es tritt jedoch keine wirkliche Verbesserung ein. Bis zu seinem Sturz durch die Februarrevolution im März 1917 kann sich der Zar an der Macht halten.

    Das ist unsere Quellen und Interviewpartner:

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Thomas Klug
    Redaktion: Christoph Tiegel/Frank Zirpins
    Technik: Holger Maerten
    21 January 2025, 11:01 pm
  • 14 minutes 42 seconds
    George Orwell: Der Mann hinter "1984" und "Farm der Tiere"

    Vor 75 Jahren, am 21.1.1950, starb Geroge Orwell. Er war einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und erschuf die "Big Brother"-Dystopie.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Kath:

    • dass George Orwell mit einer Lungenkrankheit geboren wird,
    • wie er im spanischen Bürgerkrieg gegen die Faschisten kämpft,
    • woher er seine Motivation zum Schreiben nimmt,
    • warum "Farm der Tiere" und "1984 unter einigen Kritikern nicht als seine wichtigsten Werke gelten,
    • über seinen frühen Tod am 21. Januar 1950.

    "Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher", ist eines der berühmtesten Zitate von George Orwell. Es stammt aus "Farm der Tiere." Die 1945 erschienene Fabel ist eine Satire auf die Russische Revolution und zeigt wie aus dem Streben nach Freiheit eine brutale Diktatur entsteht. Auch "1984" prangert einen totalitären Überwachungsstaat an.

    Mit "Farm der Tiere" und "1984" hat George Orwell Literaturgeschichte geschrieben. Zugleich ist er ein brillanter Essayist, dessen schnörkellose Sprache Generationen von Schriftstellern und Journalisten geprägt hat. Zeitlebens versteht er sich als Sozialist, der das politische Schreiben zur Kunstform erhebt und dabei vor allem ein Ziel verfolgt: die Wahrheit zu schreiben.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • D.J. Taylor, Orwell-Biograf
    • Dominic Angeloch, Literaturwissenschaftler Universität Tübingen und Orwell-Biograf
    • Dominic Angeloch: Die Wahrheit schreiben. George Orwell: Entwicklung und Methode seines Erzählens, Berlin 2022
    • D.J. Taylor: George Orwell. The New Life. London 2023
    • Michael Sheldon: Orwell. The authorized Biography. London 1992

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Andrea Kath
    Redaktion: Sefa Inci Suvak
    21 January 2025, 5:00 am
  • 14 minutes 29 seconds
    Rausch ohne Drogen: Achterbahn wird patentiert

    Schreie, wacklige Beine, Angstlust und Erleichterung. Geschwindigkeiten am Rande der körperlichen Belastung. Am 20. Januar 1885 wird die Achterbahn patentiert.



    In diesem Zeitzeichen erzählen Ulrich Biermann und Veronika Bock:

    • von den Anfängen der Achterbahn in den russischen Bergen,
    • welche wichtige Rolle Zuschauer bei Achterbahnfahrten spielen,
    • warum Psychotherapeuten von "Angstlust" sprechen,
    • welche Kräfte der menschliche Körper bei der Fahrt aushalten muss.

    Die ersten Achterbahnen sind eher langsam unterwegs - und das auch nur im Kreisverkehr. Heute setzen viele Freizeitparks auf Loopings und Hochgeschwindigkeit. Dabei hoffen sie auf trainierte Fahrgäste, denn die körperlichen Belastungen bei der Fahrt entsprechen mancherorts denen eines Kampfpiloten beim Katapultstart von einem Flugzeugträger.

    Und längst wird nicht mehr nur gesessen: In einigen Achterbahnen hängt man umgekehrt unter der Schiene mit frei baumelnden Füßen, im "Flying-Coaster" liegt man mit dem Gesicht nach unten und fühlt sich, als hätte man absolut keinen Halt mehr.

    Das ist unsere wichtigste Quelle und unser Interviewpartner:
    • Stefan Poser (Technikhistoriker)
    • Judith A. Adams: The American amusement park industry. Boston 1991

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autoren: Ulrich Biermann und Veronika Bock
    Redaktion: Sefa Inci Suvak
    19 January 2025, 11:01 pm
  • 14 minutes 35 seconds
    Tagsüber Hollywooddiva, nachts Erfinderin: Hedy Lamarr

    Ihre Schönheit machte Hedy Lamarr zum Star – und stand ihrem Erfolg am Ende im Weg. Am 19.1.2000 starb die Schauspielerin, die als Erfinderin den Grundstein für WLAN und Bluetooth geliefert hat.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Christopher Heimer:

    • dass Hedy Lamarr am 9. November 1914 als Hedwig Eva Maria Kiesler in Wien geboren wird,
    • warum sie als 18-Jährige mit ihrem Film "Ekstase" sogar den Papst aufregt,
    • wie die Jüdin 1937 vor den Nazis und ihrem Ehemann in die USA flieht,
    • welche Rolle ihre Brüste im Filmgeschäft spielen,
    • wie ihre Forschung zu wechselnden Frequenzen Wegbereiter für Bluetooth und WLAN sind.
    Mit 18 Jahren heißt Hedy Lamarr noch Hedwig Eva Maria Kiesler und heiratet den reichen österreichischen Waffenfabrikanten Fritz Mandl. Die Ehe soll nicht glücklich gewesen sein, aber Lamarr lernt viel über Waffentechnik.

    Dieses Wissen nutzt die jüdische Schauspielerin später in Hollywood, um gemeinsam mit ihrem Musikerfreund George Antheil die alliierten Torpedos zu verbessern. Ihre Idee, die Steuerung über mehrere schnell wechselnde Frequenzen vorzunehmen, lehnt die Navy jedoch ab.

    Auch ihre Filmgesellschaft MGM will, dass sie ihre Erfindung geheim hält. Intelligenz passe nicht zu ihrem Image als Leinwandgöttin. Später stellt sich heraus, dass die Navy die Idee weiterentwickelt und bereits 1962 während der Kubakrise einsetzt.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Michaela Ehrenstein, Schauspielerin
    • Wilhelm Pellert, Autor und Regisseur
    • Michaela Lindinger: Hedy Lamarr. Filmgöttin - Antifaschistin – Erfinderin, Wien 2019
    • Richard Rhodes: Hedy’s Folly. The Life and Breakthrough Inventions of Hedy Lamarr, the Most Beautiful Woman in the World, New York 2012
    • Jochen Förster/Anthony Loder: Hedy Darling. Hollywood-Ikone, Technik-Pionierin, gefallener Stern. Das filmreife Leben der Hedy Lamarr, erzählt von ihrem Sohn, Hollenstedt 2012

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Christopher Heimer
    Redaktion: Carolin Rückl und David Rother
    18 January 2025, 11:01 pm
  • 14 minutes 49 seconds
    Die "Hakenkreuzwelle" in Deutschland

    Es begann mit einer Schmiererei an Weihnachten und wurde im Januar 1960 zu einer "Hakenkreuzwelle" in BRD und DDR. Wie viele Nazi-Gedankengut hatte in der Nachkriegszeit überlebt?



    In diesem Zeitzeichen erzählt Traudl Bünger :

    • wie zwei 25-Jährige die neue jüdische Synagoge in Köln mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen in der Weihnachtsnacht 1959 beschmieren,
    • dass es in der Folge in ganz Deutschland zu judenfeindlichen Aktionen kommt,
    • woraufhin Konrad Adenauer aufruft: "Wenn ihr irgendwo einen Lümmel erwischt, vollzieht die Strafe auf der Stelle und gebt ihnen einen Tracht Prügel, das ist die Strafe die er verdient",
    • wie die Gegenproteste gegen die "Hakenkreuzwelle" zum ersten Mal die Positionen von früheren Nationalsozialisten in Staat und Verwaltung thematisieren.

    Keine 15 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Anfang 1960 sind Nazi-Symbole und antisemitische Schmierereien plötzlich überall – auf Mauern, Werbetafeln, Gebäuden, Wohnungstüren und S-Bahnen. Willy Brandt, damals Bürgermeister von Berlin, verspricht: "Wir werden neonazistische Gruppen in Berlin sich nicht entfalten lassen." Als Zeichen gehen in Berlin 40.000 zumeist junge Menschen gegen Antisemitismus, NS-Verherrlichung und Rassenhass auf die Straße.

    Auch die Justiz greift schnell und hart durch. Die Kölner Synagogenschänder und andere Täter werden zu Haftstrafen verurteilt. Und wenige Monate nach den Anschlägen verabschiedet der Bundestag ein Gesetz, das Volksverhetzung unter Strafe stellt. Der Nationalsozialismus wird Schulstoff. Die Hakenkreuzwelle beschleunigt letztlich den Diskurs über die Aufarbeitung des Nationalsozialismus.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Gideon Botsch, Professor für Politikwissenschaft, Universität Potsdam
    • Gideon Botsch: Die "Hakenkreuzschmierwelle" 1960 und das Verbot des Bundes Nationaler Studenten, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (2017)
    • Gideon Botsch/Friedrich Burschel/Christoph Kopke/Felix Korsch (Hg.): Rechte Ränder. Faschismus, Gesellschaft und Staat, Berlin 2023
    • Ronen Steinke: Terror gegen Juden. Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt. Eine Anklage. Berlin 2020

    Weiterführende Links:

    Unser Hörtipp: Die neue Staffel Iron East. Es geht um die Musikrichtung Heavy Metal in Ostdeutschland. Diesmal geht es um die Zeit nach dem Mauerfall und wie sich der Ost-Metal entwickelt hat.

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Traudl Bünger
    Redaktion: David Rother
    Technik: Christina Gabriel
    17 January 2025, 11:01 pm
  • 15 minutes 36 seconds
    Kaffee in Wien: Das schwarze Gold der Osmanen

    Einen großen Braunen und einen Einspänner gibt es außerhalb Wiens nur selten. Die österreichische Hauptstadt und Kaiser Leopold setzen ab dem 17.01.1685 auf die Kultur des Kaffeehauses.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Herwig Katzer:

    • wie die Osmanen den Kaffee vor Wien bringen,
    • dass die Wiener Kaffeebohnen anfangs für Kamelfutter halten,
    • dass schon früh in den Kaffeehäusern Wahrsagerinnen im Kaffeesatz lesen,
    • wie sich Kaffeehäuser zum Treffpunkt für Künstler entwickeln,
    • dass die Türken neben Kaffeebohnen auch Cannabis nach Wien gebracht haben könnten.

    Kaffeehäuser sind anfangs besonders bei Männern beliebt, gelten aber auch als "Feinde des Fleisches": Kaufmänner treffen sich dort über Stunden mit Freunden, statt sich um ihren Kaufmannsberuf zu kümmern.

    Später öffnen sich die oft düsteren Kaffeehäuser mit ihren schweren Vorhängen dem Tageslicht und breiteren Schichten der Stadt. Sie werden zum verlängerten Wohnzimmer des Bürgertums. Im 18. Jahrhundert gelten sie als Treffpunkt der Wiener Society, im 20. Jahrhundert treffen sich dort Literaten und Künstler. Heute kehren hier eher Touristinnen und Touristen ein.

    Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:
    • Jens Soentgen, Chemiker und Kaffeeexperte
    • Hedda Reindl-Kiel, Islamwissenschaftlerin
    • Thomas Macho, Kulturwissenschaftler

    Weiterführender Link:

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    Hör-Tipp:
    Der neue Sportschau-Podcast "Handball auf die 1". Dort gibt es täglich alles Wichtige zur WM und exklusive Interviews mit Spielern der deutschen Mannschaft. Der neue Sportschau-Podcast blickt hinter die Kulissen, ist nah dran am deutschen Team und transportieren die Atmosphäre aus dem handballverrückten Dänemark."

    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Herwig Katzer
    Redaktion: Matti Hesse, Christoph Tiegel
    16 January 2025, 11:01 pm
  • 14 minutes 40 seconds
    Eleanor Marx: Karls starke Erbin

    Drei Töchter hat Karl Marx, Eleanor ist die jüngste von ihnen, geboren am 16.1.1855. Die Übersetzerin und Literatur-Enthusiastin erweist sich als die Kämpferischste.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Melahat Simsek:

    • wie die Familie Marx im Londoner Exil lebt,
    • dass Eleanor Marx unangepasst und mutig ist, aber auch unter Depressionen und Magersucht leidet,
    • über ihre schwierige Liebesbeziehung zu dem dubiosen Arzt und Sozialisten Edward Aveling,
    • dass sie sich mit nur 43 Jahren das Leben nimmt.

    Eleanor Marx ist schon als Kind wild, intelligent und ein Sonnenschein für die Familie, von der sie "Tussy" genannt wird. Ihr Vater Karl Marx sagt über sie: "Tussy, das bin ich", weil sie ihm von seinen drei Töchtern am ähnlichsten zu sein scheint. So vertieft sie sich schon früh in seine Theorien, lauscht den Diskussionen im Hause Marx, wo sich Sozialdemokraten und Kulturschaffende aus aller Welt treffen. Als junges Mädchen schwärmt Eleanor für Shakespeare und träumt von einer Karriere als Schauspielerin.

    Ihren eigenen Berufswunsch stellt Eleanor zugunsten ihrer Familie zurück. Karl Marx verhindert auch ihre Beziehung zu dem französischen Sozialisten Olivier Lissagaray. Erst nach Karl Marx' Tod im März 1883 tritt Eleanor aus seinem Schatten: Sie schreibt für sozialistische Zeitungen in England, Frankreich und Deutschland, führt erfolgreich Massenstreikbewegungen an und setzt sich für das jüdische Proletariats im Londoner East End ein.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerin:
    • Eva Weissweiler, Autorin und Journalistin
    • Eva Weissweiler: Lady Liberty. Das Leben der jüngsten Marx-Tochter Eleanor. Hamburg 2018
    • Chūshichi Tsuzuki: The life of Eleanor Marx, 1855-1898: A Socialist Tragedy. Oxford 1967
    • Hans Magnus Enzensberger (Hg.): Gespräche mit Marx und Engels, Frankfurt am Main 1973.

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Melahat Simsek
    Redaktion: Sefa Inci Suvak
    Technik: Jürgen Beiner
    16 January 2025, 5:00 am
  • 14 minutes 45 seconds
    Vom Wüstenführer zum König des Öls: Ibn Saud

    Von seinem Geburtstag, wahrscheinlich am 15.1.1875, hat kaum jemand Notiz genommen. Als Ibn Saud mit 78 Jahren stirbt, ist der Gründer Saudi-Arabiens einer der reichsten und mächtigsten Menschen der Welt...



    In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach:

    • warum die ganze Welt bei Krisen am Persischen Golf auf Saudi-Arabien schaut,
    • welches Bündnis des 18. Jahrhunderts die Grundlage des saudi-arabischen Staates darstellt,
    • wie ein einzelner radikaler Gelehrter Millionen Muslime auf der Welt zu Ungläubigen erklärt,
    • warum Usama bin Laden aus Saudi-Arabien zum Anstifter des Attentats auf das World Trade Center wird.

    Anfang des 20. Jahrhunderts nutzt Abdul Aziz Ibn Saud, Sohn einer einst nach Kuwait vertriebenen Familie, die Schwäche des Osmanischen Reiches, um sich als politischer Anführer am Persischen Golf zu positionieren. Zunächst übernimmt er die Stadt Riad, dann weitere Landesteile. Unterstützt wird er von wahhabitischen Religionsgelehrten, die für eine strikte und konservative Auslegung des Islams einstehen. Im September 1932 wird Abdul Aziz Ibn Saud König von Saudi-Arabien.

    Es kommt noch besser für ihn: Eine US-Firma, die er mit der Suche nach Wasser beauftragt hatte, findet Öl. Mit dem folgenden märchenhaften Öl-Reichtum sichert sich das saudi-arabische Herrscherhaus ein feudales Leben und eine Stimme in der Weltpolitik. Der einfache Saudi spürt hingegen nichts vom Dollar-Regen. Die Familie von Abdul Aziz Ibn Saud sieht das Öl als persönlichen Besitz.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Ulrike Freitag, Islamwissenschaftlerin, Leibniz-Zentrum Moderner Orient Berlin,
    • Guido Steinberg, Islamwissenschaftler, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Marfa Heimbach
    Redaktion: Sefa Inci Suvak
    Technik: Nico Söllner
    14 January 2025, 11:01 pm
  • 14 minutes 41 seconds
    Mäzenin, Frauenrechtlerin, Influencerin: Ida Dehmel

    Im Hause Dehmel trifft sich das Who is Who der deutschen Kunst. Mit ihrem Netzwerk prägt Ida Dehmel (geb. am 14.1.1870) die Szene und fördert besonders Frauen in der Kunst.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Belemann:

    • womit Ida Coblenz und Richard Dehmel sämtliche bürgerlichen Moralvorstellungen des 19. Jahrhunderts hinter sich lassen,
    • welche Bedeutung das Dehmel-Haus für die Hamburger Kulturszene erlangt,
    • wie sich Ida Dehmel einen Namen als Frauenrechtlerin und Kunstförderin macht,
    • warum Ida Dehmel von zahlreichen Reisen immer wieder nach Deutschland zurückkehrt, trotz drohender Deportation durch die Nazis.

    Die Liebe zwischen Ida und Richard Dehmel ist Ende des 19. Jahrhunderts ein Skandal. Er ist einer der damals bekanntesten deutschsprachigen Dichter, sie einflussreiche Salonnière - und beide sind sie schon verheiratet. Aber ihre Liebe setzt sich durch. Das Haus der Dehmels in Hamburg wird bald zum Treffpunkt für Künstler aus dem In- und Ausland.

    Nach dem Tod Richard Dehmels wird die Bewahrung seines Erbes zu Ida Dehmels zentraler Lebensaufgabe. Aber nicht zur einzigen: Sie engagiert sich für das Frauenwahlrecht, fördert Künstlerinnen und bringt zwei Frauenvereinigungen auf den Weg, die heute internationale Bedeutung haben.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen:
    • Carolin Vogel, Dehmelhaus Hamburg
    • Henrike Reemtsma, Dehmelhaus Stiftung
    • Therese Chromik, Dehmel-Förderpreisträgerin und Biographin
    • "Zwei Menschen" Richard und Ida Dehmel. Hg. Von Carolin Vogel. Göttingen 2021
    • Richard Dehmel: Zwei Menschen. Roman in Romanzen. Tredition Classics
    • Therese Chromik: Ida Dehmel. Ein Leben für die Kunst. Husum 2. Aufl. 2023

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Claudia Belemann
    Redaktion: Carolin Rückl und Sefa Inci Suvak
    Technik: Nicolas Dohle
    13 January 2025, 11:01 pm
  • 14 minutes 10 seconds
    Das älteste Lied der Welt: Die "Hymne an Nikkal"

    Das älteste bekannte Lied der Menschheit, aufgefunden 1955, notiert auf 3.500 Jahre alten Tontafeln, ist wahrscheinlich eine Hymne an die Fruchtbarkeit.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Marko Rösseler:

    • wann Forscher auf die Idee kommen, dass auf den Tontafeln aus Ugarit Noten geschrieben stehen,
    • weshalb selbst Experten nicht wissen, wie die Sprache der Hymne ausgesprochen, geschweige denn gesungen wird,
    • warum der Palast von Ugarit eine Schatzkammer der Archäologie ist.

    Text und Melodie der "Hymne an Nikkal" werden auf einer rund dreieinhalbtausend Jahre alten Tontafel in Syrien gefunden. Das Problem: Verfasst sind sie in Hurritisch, einer isolierten Sprache, die mit kaum einer anderen verwandt ist.
    Die frühesten Schrift-Versuche auf Tontafeln sind eine Art Bilderschrift, die vor allem der Verwaltung dienen. Mit den Jahrhunderten aber formt sich daraus eine Lautschrift. Bis ins erste nachchristliche Jahrhundert wird im Nahen Osten in diversen Sprachen Keilschrift geschrieben. Und bei dieser Vielzahl der Sprachen sind Experten sich eigentlich sicher, wie man die Keilschrift lesen muss. Nur was sie bedeutet, das wissen sie nicht immer. Die diversen Deutungsversuche zeigen auf jeden Fall, dass das früheste bekannte Lied der Menschheit die Phantasie der Forschenden beflügelt.

    Das ist unsere Interviewpartnerin:
    • Dr. Dahlia Shehata, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Altorientalistik, Universität Würzburg

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    Autor: Marko Rösseler
    Redaktion: Matti Hesse
    Technik: Sarah Fitzek
    12 January 2025, 11:01 pm
  • 14 minutes 50 seconds
    Als Ketzer verfolgt, bis heute gelesen: Meister Eckhart

    Der Mönch Eckhart (geb. im Jahr 1260) predigt von Gelassenheit statt Höllenangst und auf Deutsch statt Latein. Das macht ihn berühmt, ruft aber auch die Inquisition auf den Plan.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Kosfeld:

    • welchen Weg besonders intelligente Dominikaner im 13. Jahrhundert in ihrer Ausbildung üblicherweise gehen,
    • welche Themen man in Eckharts mehr als 300 überlieferten Predigten vergeblich sucht,
    • wie Meister Eckhart in die Mühlen der Inquisition gerät,
    • wie Meister Eckharts Lehren auch noch rund 500 Jahre nach seinem Tod wirken.

    Eckhart von Hochheim tritt nach der Schule ins Dominikanerkloster in Erfurt ein. Er wird von seinem Orden zum Theologen ausgebildet – und so einer der bedeutendsten Philosophen des Mittelalters. Mit seiner damals außergewöhnlichen Denkweise ruft Meister Eckhart später die Inquisition auf den Plan. Der Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg leitet im Jahr 1325 ein Verfahren ein. Das Verfahren wird an den Papst weitergegeben. Der Vorwurf der Ketzerei wird auf eine Lehr-Untersuchung abgemildert.

    Doch während des langwierigen Prozesses stirbt Meister Eckhart am 28. Januar 1328 in Avignon. Auf Drängen des Kölner Erzbischofs verurteilt der Papst 17 von Eckharts Thesen als Irrlehren. Doch auch nach seinem Tod verbreiten sich seine Predigten und Schriften. Jahrhunderte später setzen sich Philosophen wie Fichte, Hegel, Schopenhauer und Nietzsche mit Eckharts Denken auseinander.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Prof. Dr. Dietmar Mieth, Professor für Theologische Ethik an der Universität Tübingen
    • Meister Eckhart: Texte und Kommentar von Gerhard Wehr. Marix Verlag
    • Dietmar Mieth: Meister Eckhart, München 2014
    • Kurt Flasch: Meister Eckhart. Philosoph des Christentums. Beck, München 2010
    • Gerhard Wehr: Meister Eckhart. Rowohlt 2008

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Christian Kosfeld
    Redaktion: Carolin Rückl/Frank Zirpins
    11 January 2025, 11:01 pm
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