WDR Zeitzeichen

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Der tägliche Podcast über Geschichte von der Antike bis heute, über Europa und die Welt, über die Geschichte der Menschheit: 15 Minuten zu historischen Persönlichkeiten und Erfindungen. Von George Washington bis Rosa Luxemburg, vom Büstenhalter bis Breaking Bad.

  • 14 minutes 42 seconds
    Satire als Waffe: Wolfgang Neuss, Kabarettist

    Der Mann mit der Pauke, späte Kiffer-Ikone, humorvoller Kritiker der bräsigen Wirtschaftswunder-BRD: Wolfgang Neuss (gestorben am 5.5.1989) war ein herausragender Satiriker.



    Geboren 1923 in Breslau, macht er in den 1950er und 60er Jahren durch seine messerscharfe Satire und seinen humorvollen Stil auf sich aufmerksam. Obwohl Neuss vor allem für seine Bühnenauftritte und kabarettistischen Beiträge bekannt ist, umfasst sein Werk weit mehr als nur oberflächliche Unterhaltung.

    Schon als junger Mann, geprägt von den Erlebnissen des Zweiten Weltkriegs, entwickelt Neuss eine kritische Sicht auf Politik und Gesellschaft. Seine frühen Erfahrungen führen dazu, dass er stets eine anti-autoritäre Haltung einnimmt, die seine Kunst durchdringt. Ernste gesellschaftliche Themen werden auf humorvolle Weise in seine Stücke eingeflochten.

    Seine Vielseitigkeit zeigt sich nicht nur auf der Bühne, sondern auch in seinen zahlreichen Filmrollen. In mehr als 25 Filmen, darunter "Das Wirtshaus im Spessart" und "Die Halbstarken", beweist er seine Fähigkeit, die unterschiedlichsten Charaktere zu verkörpern.

    Neuss' Engagement geht jedoch über die Unterhaltungsindustrie hinaus – zeitlebens lehnt er traditionelle Rollenbilder und gesellschaftliche Normen ab, setzt sich aktiv für soziale Gerechtigkeit ein und unterstützt politische Bewegungen, die sich für Gleichberechtigung und Frieden einsetzen.

    In diesem Zeitzeichen erzählt Inge Braun:

    • was Wolfgang Neuss an der Nachkriegspolitik kritisiert,
    • welches Buch ihn maßgeblich inspiriert,
    • wie Neuss die Nation in Aufruhr bringt,
    • wieso er von der Presse als "trauriger Hippie" bezeichnet wird,
    • und warum "Wir Kellerkinder" heute aktueller denn je ist.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Anke Jablinski: Klettermax – dem Trauma zum Trotz, Roman einer Aufwärtsbewegung. Autobiografisches aus den Kreisen um Wolfgang Neuss, Frankfurt am Main 2011.
    • Gaston Salvatore erzählt die Geschichte des Mannes mit der Pauke. Wolfgang Neuss, ein faltenreiches Kind, Frankfurt am Main 1974.

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Inge Braun
    Redaktion: Gesa Rünker, David Rother
    Technik: Antonia Herzog
    4 May 2024, 10:01 pm
  • 14 minutes 45 seconds
    Ida B. Wells: Kämpferin gegen Lynchjustiz und Unterdrückung

    4. Mai 1884, USA: Die Schwarze Lehrerin Ida B.Wells nimmt im Zugabteil für Damen Platz - doch das ist nur für weiße Frauen. Ihren Rauswurf lässt sie sich nicht gefallen.



    Als Ida B. Wells 1862 geboren wird, lebt ihre Familie noch als Sklaven. Drei Jahren später feiern die Eltern ihre Freiheit, bauen sich eine Existenz auf und sorgen dafür, dass ihre Tochter eine gute Schulausbildung bekommt – und das nötige Selbstbewusstsein, um für ihre Rechte einzustehen.

    Ihre erste Schlagzeile erzeugt Ida B. Wells, als sie sich am 4. Mai 1884 in ein Damenabteil der Bahn setzt, das in den Augen der Bahnmitarbeiter weißen Frauen vorbehalten ist. Das Zugpersonal zerrt die Lehrerin mit Gewalt raus, doch Wells erstreitet später 500 Dollar Schadenersatz vor Gericht.

    Und Ida B. Wells kämpft weiter, denn die Hoffnung der Schwarzen auf Gleichberechtigung nach dem Ende der Sklaverei wird nicht erfüllt. Der Rassismus gipfelt in Lynchjustiz, durch die tausende Schwarze willkürlich getötet werden. Ida B. Wells sorgt als Journalistin dafür, dass die Gräueltaten auch im Ausland bekannt werden und so der Druck auf die USA erhöht wird, gegen die Lynchmorde aktiv zu werden.

    In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Belemann:

    • wie nach dem Ende der Sklaverei die Schwarzen zunächst auf Gleichberechtigung hoffen – und bitter enttäuscht werden,
    • warum Ida B. Wells auch eine Vorreiterin für Frauenrechte ist,
    • dass die Aktivistin die Weltausstellung 1893 für ihren Kampf nutzt,
    • wie Ida B. Wells 2020 posthum den Pulitzer-Preis bekommt.

    Das sind unsere Interviewpartner:
    • Manfred Berg, Professor für Amerikanische Geschichte in Heidelberg,
    • Julia Sattler, Amerikanistin

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Claudia Belemann
    Redaktion: Matti Hesse
    Technik: Nico Söllner
    3 May 2024, 10:01 pm
  • 14 minutes 45 seconds
    03.05.1974: Erich Honecker will auf Flüchtende schießen lassen

    Offiziell gab es den Schießbefehl an der deutsch-deutschen Grenze nie – aber 429 Menschen ließen ihr Leben bei dem Versuch, vor der DDR-Diktatur zu fliehen. Einer der Verantwortlichen: Erich Honecker.



    Selbst Mauerbau, Stacheldraht-Zäune und Selbstschussanlagen halten DDR-Bürger nicht ab, in den Westen zu fliehen. Das will die SED verhindern und setzt auf rigide Überwachung. Für die rund 1.500 Kilometer lange innerdeutsche Grenze werden rund 50.000 Grenzsoldaten benötigt, die meisten von ihnen sind Wehrpflichtige.

    Ein Schwerpunkt ihrer Ausbildung liegt in Schießübungen. Und auch wenn es keinen "offiziellen Schießbefehl" gibt, so wird den Rekruten unmissverständlich klargemacht: Auf Flüchtlinge, Landsleute, sollen die Grenzbewacher – als letztes Mittel – mit ihren Waffen feuern.

    Am 3. Mai 1974 bekräftigt SED-Generalsekretär Erich Honecker im Nationalen Sicherheitsrat, es seien "die Genossen, die die Schusswaffe erfolgreich angewandt haben, zu belobigen". Eine fatale Anweisung: Mehr als 400 Menschen kommen bei Fluchtversuchen ums Leben. Sie werden erschossen, ertrinken oder von Minen und Selbstschussanlagen getötet.

    In diesem Zeitzeichen erzählt Heiner Wember:

    • wie die DDR seit ihren Anfängen Bürger in den Westen verliert,
    • mit welcher Rhetorik die SED-Führung Grenzsoldaten zum Schusswaffen-Gebrauch ermutigt,
    • warum die DDR schließlich Selbstschussanlagen abbaut,
    • über die juristische Aufarbeitung der Todesschüsse nach der Wiedervereinigung.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Heiner Wember
    Redaktion: Frank Zirpins
    2 May 2024, 10:01 pm
  • 14 minutes 42 seconds
    Revolutionär der Oper, ängstliches Genie: Giacomo Meyerbeer

    Vor jeder Premiere war er krank vor Nervosität: Dabei war Giacomo Meyerbeer schon zu Lebzeiten ein Star-Komponist und Erfinder der "Großen Oper". Am 2.5.1864 stirbt er in Paris.



    Am 5. September 1791 wird er bei Berlin als Jakob Meyer Beer in eine großbürgerliche jüdische Familie geboren. Später zieht er den zweiten Vor- und den Nachnamen zu Meyerbeer zusammen.

    Die Bildungschancen des jungen Meyer sind gut. Er wird ausschließlich von Privatlehrern unterrichtet, sein musikalisches Talent fördern die Eltern gezielt. Meyerbeer reüssiert als Pianist, zielt aber früh auf eine Karriere als Komponist für die Oper. In Italien kann er seine ersten Werke platzieren, wo er seinen Vornamen zu Giacomo italianisiert.

    In Paris erfindet er zusammen mit Dramatiker und Theaterprofi Eugène Scribe das Genre der Grand Opéra neu, damals die Blockbuster des Musiktheaters. Für seine Leistungen wird er in Frankreich und Deutschland mit Orden und Titeln geehrt.

    In die Musikgeschichte geht Meyerbeer ein als das "ängstliche Genie" – hochnervös vor jeder Premiere, um das Wohlwollen von Presse und Publikum besorgt.

    In diesem Zeitzeichen erzählt Holger Noltze:

    • mit welcher Komposition Giacomo Meyerbeer 1827 seinen Durchbruch hat,
    • wie er von Richard Wagner ausgenutzt und diffamiert wird,
    • was der Komponist an Heinrich Heine über Antisemitismus schreibt,
    • welche Bitte Giacomo Meyerbeer an den "allmächtigen Gott" notiert,
    • warum seine letzte Oper "L'Africaine" erst nach seinem Tod Premiere hat.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Heinz Becker: Meyerbeer. Reinbek 1980
    • Sabine Henze-Döring; Sieghard Döring: Giacomo Meyerbeer. Der Meister der Grand Opéra. München 2014
    • Anselm Gerhard: Die Verstädterung der Oper. Paris und das Musiktheater des 19. Jahrhunderts. Heidelberg und Berlin 1992
    • Rainer, Zimmermann: Giacomo Meyerbeer. Eine Biographie nach Dokumenten. Berlin 2014

    Mediathek-Tipp:
    50 Jahre ist es her, dass ABBA mit WATERLOO beim Eurovision Song Contest triumphierte. Der Dokumentarfilm "ABBA - die ganze Geschichte" erzählt die ABBA-Story neu und bringt sie in einen musikalischen, persönlichen und auch politischen Kontext. ABBA – Spiegel und Ausdruck des 70er Jahre Zeitgeistes - den Film gibt es hier in der ARD-Mediathek.

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Holger Noltze
    Redaktion: David Rother
    Technikerin: Sarah Fitzek
    1 May 2024, 10:01 pm
  • 14 minutes 42 seconds
    Die Römer verlieren die Varus-Schlacht (im Jahr 9 n. Chr.)

    Was ist wirklich passiert im verregneten Teutoburger Wald? Die Legende der Schlacht von Varus gegen "Hermann" wurde oft erzählt - die Wahrheitssuche ist akribische Forschung...



    Auf dem Weg ins Winterlager gerät die römische Armee im Jahr 9 nach Christus in eine Falle: Die Germanen unter der Führung von Arminius haben die Besatzer in unwegsames Gelände gelockt, das sie nur auf kleinen Pfaden durchquerten können. Wald, Moor und Felsen lassen es nicht zu, dass die Soldaten ihre gewohnte Formation einnehmen können, so dass die Germanen nun attackieren können.

    Nach drei Tagen im Kampf sind die Römer aufgerieben und ihr Anführer Varus stürzt sich – verzweifelt über die demütigende Niederlage – in sein Schwert. Arminius, der später als Hermann eingedeutscht wird, avanciert zum Helden. So will es die Legende um die Varusschlacht.

    Historiker indes rätseln seit Jahren, ob sich der Kampf zwischen den Römern und Germanen tatsächlich so zugetragen haben könnte. Dank neuster Technologie liefern ausgegrabene Fundstücke neue Hinweise über die Varusschlacht, den Helden Arminius und die Frage, ob die Römer in eine Falle gelockt oder in einer Stellung angegriffen wurden.

    In diesem Zeitzeichen erzählt Ralph Erdenberger:

    • wie Arminius, von den Römern ausgebildet, zu den Germanen wechselte,
    • was zeitgenössische Schreiber über die Varusschlacht notiert haben,
    • was ein metallurgischer Fingerabdruck ist,
    • und warum dieser für Historiker so wichtig ist.

    Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin:
    • Dr. Heidrun Derks, Leiterin des Museums Varusschlacht im Osnabrücker Land

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    Die Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Ralph Erdenberger
    Redaktion: David Rother
    30 April 2024, 10:01 pm
  • 13 minutes 42 seconds
    Es war einmal...eine Bierkönigin - Rosemarie Veltins

    Die erste deutsche Bierbraumeisterin brachte ihrer sauerländer Familien-Marke erstaunlichen Erfolg: Rosemarie Veltins. Sie starb am 30.4.1994 im Alter von nur 56 Jahren.



    Im Dorf Grevenstein bei Meschede im Sauerland steht seit 1824 eine kleine Landbrauerei, die der Familie Veltins gehört. Viele Jahre lang heißen die Brauherren Clemens, Carl oder Anton. Das ändert sich, als 1964 Rosemarie Veltins das Unternehmen übernimmt.

    Ihre kleine Brauerei ist zu diesem Zeitpunkt von großen Bierproduzenten aus Ruhrgebiet umgeben. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen, die vor allem Export-Biere verkauft, lässt Rosemarie Veltins nur Pils brauen. Mit dieser Besonderheit hat sie Erfolg: Zunächst beträgt der Jahresausstoß knapp 200.000 Hektoliter, 30 Jahre später sind es zwei Millionen Hektoliter. Rosemarie Veltins wird nun überall "die Bierkönigin" genannt.

    In diesem Zeitzeichen erzählt Martina Meißner:

    • was Rosemarie Veltins als Kind für einen Berufswunsch hat,
    • welchen Ruf sie als Chefin bei der Belegschaft hat,
    • mit welchem Trick sie den Geschäftsführer zu strukturierter Arbeit motiviert,
    • wie Rosemarie Veltins die Räume in der Brauerei benennt,
    • was sie in ihrer Freizeit gern macht.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Dietrich Ballin (ehemaliger kaufmännischer Geschäftsführer bei Veltins)
    • Ulrich Biene (Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Veltins)
    • Armin Naumann (Brauer und Mälzer)

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Martina Meißner
    Redaktion: Christoph Tiegel und David Rother
    29 April 2024, 10:01 pm
  • 14 minutes 42 seconds
    Schneller als 100 km/h: Camille Jenatzys Rekordfahrt im E-Auto

    Es ist der 29.04.1899: Der "rote Teufel" Camille Jenatzy tritt zu einem Duell auf der Straße an. Sein Ziel: Die damals magische Grenze von 100 km/h mit dem Auto knacken.



    Schaulustige der besonderen Art versammeln sich auf den staubigen Straßen von Achères, einem Vorort von Paris, um Zeugen eines spektakulären Ereignisses zu werden: es sind neugierige Automobilisten. Sie sind angereist für das Autorennen, das den legendären "roten Teufel" Camille Jenatzy zur Legende machen sollte.

    Jenatzy, ein charismatischer Belgier mit einem ausgeprägten Sinn für Dramatik und Abenteuer, ist bereits eine bekannte Persönlichkeit in der aufstrebenden Welt des Motorsports. Seine Liebe zur Geschwindigkeit und sein unerschrockener Mut machen ihn zu einem Symbol für Innovation und Kühnheit unter den Rennfahrern seiner Zeit.

    Beim Duell in Achères mit seinem Dauerkonkurrenten am 29.4.1899 knackt Jenatzy die damals magische Grenze von 100 Stundenkilometern.

    In diesem Zeitzeichen erzählt Kay Bandermann:

    • wieso Jenatzy ein "technologischer Dandy" war,
    • wie die Jagd nach Rekorden zur Zeit der Jahrhundertwende eine besondere Rolle spielt,
    • wie der "rote Teufel" zur Werbeikone wird,
    • wie der Rennfahrer schließlich bei einem kuriosen wie tragischen Unfall - jedoch nicht mit dem Auto - stirbt

    Das ist unsere wichtigste Quelle:
    • Prof. Dr. Kurt Möser: Über Mobilität; in: Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt, Bd 42, 2022.

    Interviewpartner:
    • Prof. Dr. Kurt Möser, Karlsruher Institut für Technologie
    • Peter Becker, Mercedes-Benz classic

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Kay Bandermann
    Redaktion: Matti Hesse
    Technik: Nicolas Dohle
    28 April 2024, 10:01 pm
  • 14 minutes 45 seconds
    Die Meuterei auf der Bounty (am 28.4.1789)

    Bei der berühmtesten Meuterei der Seefahrts-Geschichte war manches nicht wie in der Legende: Kapitän Bligh war kein Tyrann, und Fletcher Christian nicht mal der Anführer der Meuterer...



    Es ist das Jahr 1789: die Besatzung des britischen Schiffes HMS Bounty rebelliert gegen ihren Kapitän William Bligh. Das Ereignis ist inzwischen zur Legende geworden und liefert Stoff für unzählige Romane und Kinofilme und prägt nach wie vor die Vorstellung vieler Menschen über das Leben auf See.

    Wachoffizier Fletcher Christian wird zum berühmten Meuterer – Kapitän William Bligh zum tyrannischen Bootsführer, der seine Mannschaft drangsaliert. Deswegen, so die Erzählung, hätte sie am Ende gegen ihren Kapitän gemeutert. Doch vieles über Christian, Bligh und die Meuterei gehört ins Reich der Legenden. Sehr wahrscheinlich ist Fletcher Christian nicht einmal der Anführer der Meuterei. Und Bligh nachgewiesenermaßen kein tyrannischer Kapitän.

    Als die Meuterer am 28. April 1789 Bligh und 17 treue Männer in einem winzigen Boot im Südpazifik aussetzen, war es Bligh, dem sie ihre Rettung nach 48 Tagen auf See verdanken. Er ist zu seiner Zeit einer der besten Navigatoren der Welt. Diese Überlebensfahrt gehört bis heute zu einer der außergewöhnlichsten Leistungen in der Geschichte der Seefahrt.

    In diesem Zeitzeichen erzählt Andrea Kath:

    • was William Blighs besondere Begabung war,
    • warum die Reise der Bounty von Anfang an unter keinem guten Stern steht,
    • wie sehr sich der echte William Bligh von der fiktiven Romanfigur unterscheidet,
    • wie der Kapitän als Held nach England zurückkehrt,
    • wie die Geschichte zu Ende geht, aber doch einige Fragen offen bleiben.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:

    Und das sind unsere Interviewpartner:
    • Caroline Alexander, US-amerikanische Wissenschaftsautorin
    • Simon Young, Bürgermeister von Adamstown, Pitcairn-Inseln

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    Autorin: Andrea Kath
    Redaktion: David Rother
    Technik: Nicolas Dohle
    28 April 2024, 4:00 am
  • 14 minutes 41 seconds
    Ende der Apartheid: Südafrikas langer Weg zur inneren Einheit

    Die neue Übergangsverfassung Südafrikas vom 27.4.1994 bedeutet eine historische Wende. Bis heute kämpft das Land mit den Folgen des rassistischen Systems.



    Im Februar 1990 wird Nelson Mandela nach fast drei Jahrzehnten aus dem Gefängnis entlassen. Dieses Ereignis symbolisiert den Anfang vom Ende der Apartheid in Südafrika. Als Führer des "African National Congress" (ANC) kämpft Mandela gegen die rassistische Politik der Apartheid und setzt sich nach seiner Freilassung für Verhandlungen ein, die zu den ersten demokratischen Wahlen führen werden.
    Die historischen Wahlen vom 27. April 1994 schließen das dunkle Kapitel der Apartheid. Mandela verkörpert als erster demokratisch gewählter Präsident wie kein anderer die Hoffnung auf Versöhnung und Einheit des Landes.
    Doch wie kann die tiefe soziale und wirtschaftliche Ungleichheit als Folge der jahrzehntelangen Apartheidpolitik überwunden werden? Auch wenn die neuen demokratischen Institutionen eine Grundlage für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit schaffen, bleiben Armut, Arbeitslosigkeit und soziale Spannungen bestehen.
    Programme der Regierung zur sozialen Entwicklung und wirtschaftlichen Integration sind erste Schritte, die beachtliche Fortschritte erzielen. Als Vertreter afrikanischer Interessen, aber auch als Fürsprecher der Menschenrechte und des Friedens in der Welt spielt Südafrika auch auf internationaler Ebene eine zunehmend wichtige Rolle. Nach 50 Jahren rassistischer Trennungspolitik ist der Weg aber noch lang.

    In diesem Zeitzeichen erzählt Edda Dammüller:

    • welchen Erniedrigungen schwarze Südafrikanerinnen und Südafrikanner Tag für Tag unter der Apartheid aufgeliefert sind,
    • wieso der Westen das System so lange schützt,
    • wer der ANC ist und warum er sich von Israel und China beraten lässt,
    • und wie die südafrikanische Verfassung dennoch zu einem der demokratischsten und umfassendsten Grundrechtekataloge wird.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen:

    Und das sind unsere Interviewpartner:
    • Prof. emer. Christoph Marx, Professor für Außereuropäische Geschichte, Universität Duisburg-Essen
    • Monde Ralo, Shuttle-Unternehmer, Jeffreys Bay, Südafrika

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    Autorin: Edda Dammmüller
    Redaktion: Matti Hesse
    Technik: Nicolas Dohle
    26 April 2024, 10:01 pm
  • 14 minutes 49 seconds
    Genie und Sturkopf: Ludwig Wittgenstein (Geburtstag, 26.4.1889)

    Der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein hat unser Denken bahnbrechend verändert. Sein Leben ist wenig glücklich, aber in jeder Hinsicht außergewöhnlich.



    Ludwig Wittgenstein ist ein einflussreicher österreichischer Philosoph, der für seine Beiträge zur Logik, Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes bekannt ist. Wittgenstein, der aus einer wohlhabenden Wiener Familie stammt, spendet ein Großteil seines Erbes an Künstler und lebt fast schon asketisch. Er arbeitet zeitweise als Volksschullehrer, im Ersten Weltkrieg dient er als einfacher Soldat.
    Beeinflusst von namhaften Denkern wie Bertrand Russell, veröffentlicht der exzentrische Wissenschaftler zwei bedeutende Werke: „Tractatus Logico-Philosophicus“ (1921) und „Philosophische Untersuchungen“ (1953, posthum). Wittgenstein ist fasziniert von der Frage nach dem Wesen der Sprache und ihrer Beziehung zur Wirklichkeit. In seinem Frühwerk argumentiert er, dass die Grenzen der Sprache die Grenzen unserer Welt sind.
    Die Person Wittgensteins ist so facettenreich wie sein Forschungsgebiet: Er ist getrieben, eigensinnig, schwer depressiv und zeitlebens suizidgefährdet. Gleichzeitig ist er genial, charismatisch und ein brillanter Kopf. Sein privates Glück findet er erst gegen Ende seines Lebens in der Begegnung mit Ben Richard.

    In diesem Zeitzeichen erzählen Ulrich Biermann und Veronika Bock:

    • warum Wittgensteins Professor in Cambridge sich nicht sicher ist, ob sein Student ein Genie oder ein Sonderling ist,
    • wieso der Philosoph der Meinung ist, dass ein Nashorn im Raum sein könne, auch wenn man es nicht sähe,
    • dass Wittgensteins Leben voller Schattenseiten ist,
    • und wieso er der Meinung ist, mit seinem Tractatus die Probleme von Welt und Sprache im wesentlichen gelöst zu haben.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Alfred Schmidt (Hrsg.): I think of you constantly with love - Briefwechsel Ludwig Wittgenstein – Ben Richards 1946–1951, 2023.

    Das ist unser Interviewpartner:
    Alfred Schmidt, Österreichische Nationalbibliothek

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    Autoren: Ulrich Biermann und Veronika Bock
    Redaktion: David Rother
    26 April 2024, 4:00 am
  • 14 minutes 22 seconds
    Rote Nelken in den Gewehrläufen: Portugals Revolution 1974

    Die Nelkenrevolution in Portugal am 25.4.1974 beendet die bislang am längsten dauernde Diktatur Europas mit einem friedlichen Militärputsch. Am Ende siegt die Demokratie.



    In der Nacht zum 25. April 1974 geht ein Lied über den katholischen Rundfunk in Lissabon: "Grândola, Vila Morena". Es ist das verabredete Signal für den Militärputsch der "Bewegung der Streitkräfte", einem Zusammenschluss regimefeindlicher Offiziere.

    Als sie die Hauptstadt Lissabon besetzen, steckt die begeisterte Bevölkerung den Soldaten rote Nelken in die Gewehrläufe. Der Umsturz nach 47 Jahren Faschismus verläuft weitestgehend unblutig. Regierungstreue Truppen schießen allerdings auf unbewaffnete Demonstranten, vier davon sterben.

    Einer der wichtigsten Oppositionspolitiker während der Diktatur ist Mário Soares. 1970 verlässt er Portugal und geht ins Exil. Am 28. April 1974, drei Tage nach der Nelkenrevolution, kommt Soares zurück nach Lissabon. Er begleitet federführend den Gang Portugals in die Demokratie. Nach den ersten Präsidentschaftswahlen nach der Diktatur stellt die sozialistische Partei unter Soares die Regierung,

    In diesem Zeitzeichen erzählt Hans Rubinich:

    • wie eng die Verbindung der katholischen Kirche zur Diktatur ist,
    • wie die Geheimpolizei mit politisch Andersdenkenden umgeht,
    • welche Gründe schließlich zum Putsch führen,
    • in welcher Kleinstadt in NRW die Sozialistische Partei Portugals gegründet wird,
    • wie die Portugiesinnen und Portugiesen heute die Zeit der Diktatur bewerten.

    Das sind unser wichtigsten Interviewpartnerinnen- und partner:
    • Fabian Schmiedel (Politikwissenschaftler und Leiter des Büros der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung in Lissabon)
    • Margarida Peraia-Müller (Vorsitzende der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Lissabon)
    • Nelson Pinto (Doktorand an der Universität Köln im Fach iberische und lateinamerikanische Geschichte)

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Hans Rubinich
    Redaktion: Gesa Rünker
    Technik: Nicolas Dohle
    24 April 2024, 10:01 pm
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