WDR Zeitzeichen

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Der tägliche Podcast über Geschichte von der Antike bis heute, über Europa und die Welt, über die Geschichte der Menschheit: 15 Minuten zu historischen Persönlichkeiten und Erfindungen. Von George Washington bis Rosa Luxemburg, vom Büstenhalter bis Breaking Bad.

  • 14 minutes 44 seconds
    "Like A Virgin" stürmt die Charts: Die Geburt der Queen of Pop

    Madonna liebt die Provokation - auch im Hochzeitskleid, in dem sie "Lika A Virgin" bei den MTV-Awards vorstellt. Am 22.12.1984 stürmt der Song auf Platz 1 der US-Charts.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Jana Fischer:

    • was Madonnas Manager ihr nach ihrem Po-Auftritt prophezeit,
    • wie Madonna selbst das Geschehen auf der Bühne schildert,
    • welche Rolle Sex bei ihrer Karriere spielt,
    • wo die Musikerin ihre Durchsetzungsfähigkeit gelernt hat,
    • welches Motto hinter Madonnas ehrgeiziger Arbeitshaltung steht.

    Der Musiksender MTV richtet 1984 zum ersten Mal eine eigene Preisverleihung aus: die "Video Music Awards", kurz VMAs. Madonna ist damals eine aufstrebende Pop-Sängerin. Ihr erstes Album hat sich gut verkauft und enthielt mit "Holiday" sogar einen kleineren Hit. Jetzt soll sie ihr zweites Album promoten: "Like a Virgin", benannt nach der gleichnamigen Single.

    Im weißen Brautkleid posiert Madonna auf einer riesigen Hochzeitstorte und beginnt zu singen. Dann passieren Dinge, die manchen mehr und anderen weniger gefallen - auf jeden Fall aber gut fürs Geschäft sind. Am 22. Dezember 1984, anderthalb Monate nach der Veröffentlichung, steigt "Like a Virgin" an die Spitze der Billboard-Charts.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen:

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Jana Fischer
    Redaktion: Frank Zirpins
    21 December 2024, 11:01 pm
  • 14 minutes 34 seconds
    21.12.1844: Hans Christian Andersens "Schneekönigin" erscheint

    Er will Chorsänger werden. Tänzer. Schauspieler. Stattdessen wird er Märchendichter. Seine Märchen bringt er zu Papier, als würde er sie erzählen – und wird weltberühmt.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Tiemann:

    • wie Hans Christian Andersens ärmliche Kindheit seine späteren Geschichten prägt,
    • welchen Einfluss Andersens äußeres Erscheinungsbild auf seine Karriere hat,
    • wie das Märchen über Kindheit, Freundschaft und Erwachsenwerden eines der bekanntesten von Andersen wird,
    • dass es Disneys "Eiskönigin" ohne Andersens Märchen nicht geben würde.

    Hans Christian Andersen schreibt „Die Schneekönigin“ im Dezember 1844, gerade rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft. In sieben Geschichten erzählt er von der mutigen Gerda, die ihren Freund Kay rettet, nachdem Splitter eines Zauberspiegels sein Herz gefrieren lassen und ihn ins eisige Schloss der Schneekönigin entführen.

    Das Märchen ist geprägt von Andersens eigener Lebensreise: Armut, die Suche nach künstlerischem Erfolg und die Kraft des Erzählens. Gerdas Abenteuer durch ein skandinavisches Winterwunderland, voller magischer Begegnungen und düsterer Schönheit, berührt bis heute Leser weltweit – und wird, wenn auch lose, durch Disneys "Eiskönigin"-Saga rund um die Heldinnen Anna und Elsa neu interpretiert.

    Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin:
    • Prof. Dr. Frederike Felcht, Institut für Skandinavistik, Goethe-Universität Frankfurt

    Und das sind unsere wichtigsten Quellen:
    • Hans Christian Andersen: Tagebücher 1825 – 1875.
    • Hans Christian Andersen: Das Märchen meines Lebens.
    • Gisela Perlet: Hans Christian Andersen – Leben, Werk, Wirkung. Frankfurt am Main 2005.

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Christoph Tiemann
    Redaktion: Christoph Tiegel und Sefa Inci Suvak
    Technik: Moritz Raestrup
    20 December 2024, 11:01 pm
  • 14 minutes 48 seconds
    Stanley Milgrams Experiment: Der Mann, der wie Welt schockte

    Gehorsam Menschen Stromstöße verabreichen: Wie weit gehen wir? Psychologe Stanley Milgram (gestorben 20.12.1984) veränderte die klassische Vorstellung von Gut und Böse.



    In diesem Zeitzeichen erzählen Ulrich Biermann und Veronika Bock:

    • welches lukrative Angebot Stanley Milgram Versuchspersonen für sein Experiment macht,
    • welche Rolle lebensgefährliche Elektroschocks bei der Versuchsanordnung spielen,
    • wie sich die Ergebnisse von Milgrams Gehorsamkeitsexperiment weltweit unterscheiden,
    • warum die Fachwelt den Versuchsaufbau als unethisch kritisiert,
    • wie sich das Autoritätsverhalten der Versuchspersonen erklären lässt.

    Auch wegen der Ergebnisse erregt Milgram mit seinem Versuch weltweit Aufsehen: Er zeigt, wie leicht Menschen sich dazu bringen lassen, zu quälen und sogar zu töten. Mit seinen Untersuchungen zu Gehorsam und Autorität löst Milgram eine gesellschaftliche Debatte aus, dabei hat er im Verlauf seiner Karriere weit mehr erforscht. Bis heute ist er eine Inspirationsquelle für die Psychologie.

    Über den Menschen Stanley Milgram ist allerdings wenig bekannt. Geboren wird er 1933 in New York, als Kind österreichischer Einwanderer. Er ist schon in der Schule wissbegierig. Zunächst studiert er Politikwissenschaften am Queens College, danach Sozialpsychologie an der Harvard University, eine damals junge Disziplin, die er mitprägt.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor und Autorin: Ulrich Biermann und Veronika Bock
    Redaktion: Matti Hesse
    20 December 2024, 5:00 am
  • 14 minutes 56 seconds
    Geburt des Zirkusgründers Friedrich Knie (im Jahr 1784)

    Der Zirkus Knie ist eine Schweizer Institution - und einer der ältesten seiner Art. Gegründet wird er vom Sohn des Leibarztes von Kaiserin Maria Theresia.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich:

    • wie ein Brand im Jahr 1920 fast das gesamte Zirkuslager zerstört,
    • wie ein gewagter Kunstflug mit einem Zirkuswagen beinahe zu einem tödlichen Unfall führt, aber schließlich zum legendären "Fliegenden Knie" wird,
    • wie die Knie-Familie Anfang des 20. Jahrhunderts eine "Zirkus-Stadt" aufbaut, die 100 Zelte umfasst,
    • und wie der Zirkus während des Zweiten Weltkriegs zur Zuflucht für verfolgte Artisten und Zirkuskünstler wird.

    Sein Leben liest sich wie aus einem Roman: Friedrich Knie wird 1784 in Erfurt geboren und studiert zunächst Medizin. Doch das Leben als Arzt füllt ihn nicht aus. Stattdessen verliebt er sich in eine Kunstreiterin, bricht das Studium ab, schließt sich einem Wanderzirkus an und wird Seiltänzer.

    Mit 22 Jahren gründet er seine eigene Truppe, die später unter dem Namen "Arena Knie" bekannt wird. Bald tourt er mit seiner Familie durch die Schweiz. Die Knie-Dynastie ist geboren.

    Vision und Beharrlichkeit führen ihn durch schwierige Zeiten, und bis heute begeistert der Zircus Knie mit einem abwechslungsreichen Programm aus Akrobatik, Tierdressuren und spektakulären Shows - eine Tradition, die untrennbar mit dem Erbe Friedrich Knies verbunden ist.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen:
    • Alfred A. Häsler: Knie. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Berlin 1980.
    • Hans Rathgeb: Die Zirkusfamilie Knie. Ein Bilderbogen aus sieben Generationen, Rapperswil 1994.

    Und das sind unsere InterviewpartnerInnen:
    • Fredy Knie, Junior Zirkusdirektor, Regisseur und Pferdetrainer
    • Rolf Knie, Clown, Maler und Musicalautor
    • Dr. Franziska Trapp, Zirkuswissenschaftlerin, Uni Münster

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Claudia Friedrich
    Redaktion: Ronald Feisel
    Technik: Felix Herzog
    18 December 2024, 11:01 pm
  • 14 minutes 48 seconds
    Alfred Hitchcocks Film "Der unsichtbare Dritte" in Deutschland

    Legendäre Filmszene: Ein Mann läuft panisch durch in ein Maisfeld und wird aus einem Sprüh-Flugzeug beschossen. Am 18.12.1959 startet Hitchcocks Film im deutschen Kino.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Uwe Schulz:

    • welche Rolle vier US-Präsidenten in dem Thriller spielen,
    • welchen obszönen Satz im Film Hitchcock nachsynchronisieren lässt,
    • was hinter Hitchcocks erzählerischer Perfektion steckt,
    • warum der Regisseur Angst und Lachen in seinen Filmen verbindet,
    • wie viele Oscars Hitchcock in seiner Karriere bekommt.

    "Der unsichtbare Dritte" beginnt auf der Madison Avenue in Manhattan. Die Hauptfigur des New Yorker Werbemanagers Roger O. Thornhill wird von Hollywood-Star Cary Grant gespielt. Der Fachmann für Scheinwelten ist mit seiner Sekretärin auf dem Weg zum Plaza Hotel. Dort sitzt er und trinkt etwas, als ein Herr Kaplan ausgerufen wird.

    In diesem Augenblick winkt Thornhill dem Mann vom Service, weil er eigentlich eine Nachricht aufgeben will. Dadurch kommt es zur Verwechslung: Thornhill wird für Kaplan gehalten und entführt. Damit ist auf einen Schlag alles anders – und Hitchcock hat das Kino auf ewig erschüttert. In der Bundesrepublik ist die Premiere am 18. Dezember 1959.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:

    Weiterführende Links:

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Uwe Schulz
    Redaktion: Sefa Inci Suvak
    18 December 2024, 5:00 am
  • 14 minutes 42 seconds
    Queere Ikone, die Europa schockierte: Christina von Schweden

    Kultur statt Kinder und ein skandalöser Glaubenswechsel: Christina lebt nach ihren Regeln. Am 17.12.1644 übernimmt sie die Regierung und plant dabei schon ihre Abdankung.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach:

    • warum Christina von Schweden als Königin ohne Land weltberühmt wird,
    • wie sie mit 23 Jahren eine prunkvolle Krönung feiert, obwohl sie längst Pläne zur Abdankung schmiedet,
    • weshalb sie den französischen Philosophen René Descartes nach Stockholm einlädt,
    • wie sie mit wertvollen Kunstschätzen heimlich nach Rom reist,
    • und weshalb sie heute als Ikone des Feminismus gilt.

    Christina von Schweden ist vieles – exzentrisch, visionär, rätselhaft. Mit fünf Jahren wird sie Königin, mit 18 übernimmt sie die Regentschaft eines protestantischen Großreichs und beendet den Dreißigjährigen Krieg für die Schweden. Doch das reicht ihr nicht. Christina will Freiheit.

    Sie verzichtet auf den Thron, konvertiert heimlich zum Katholizismus und zieht nach Rom, wo sie als Kunstmäzenin und Politikerin weiter für Furore sorgt.

    Christina brennt für Kultur, Wissenschaft und Selbstbestimmung. In ihren Memoiren schreibt sie über die Ehe: "Es ist mir nicht möglich zu heiraten. Über meine Gründe schweige ich." Ob ihr Lebensentwurf Rebellion, Selbstverwirklichung oder beides ist, darüber wird bis heute spekuliert. Eines ist klar: Christina von Schweden bleibt bis zu ihrem Tod eine Königin – ihrer eigenen Regeln.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen:
    • Christina von Schweden: Memoiren, Aphorismen, München 1967.
    • Jutta Jacobi: Kristinas Mantel oder Das Gewebe der Macht (erscheint im Frühjahr 2026 bei Reclam)
    • Veronica Buckley: Christina, Königin von Schweden. Das rastlose Leben einer europäischen Exzentrikerin, Frankfurt 2005.
    • Ralph Tuchtenhagen: Kleine Geschichte Schwedens, München 2008.

    Und das sind unsere Interviewpartner und -partnerinnen:
    • Dr. Jutta Jacobi, Biographin von Christina von Schweden
    • Prof. Dr. Ralph Tuchtenhagen, Nordeuropa-Historiker, Humboldt Universität Berlin

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Marfa Heimbach
    Redaktion: Carolin Rückl und Matti Hesse
    Technik: Nicolas Dohle
    16 December 2024, 11:01 pm
  • 14 minutes 51 seconds
    1564: Baubeginn des Tuilerienpalasts in Paris

    Einst königliche Residenz, heute fast vergessen: Der Tuilerienpalast in Paris. Untergegangen im Feuersturm der Revolution. Seine Überreste sind über die ganze Welt verstreut.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Jürgen Werth:

    • von der hochgebildeten aber unmoralischen Katharina de Medici, die den Grundstein zum Palast legen lässt,
    • vom Feuer, dass den Palast fast vollständig zerstört,
    • warum sich Reste des Tuilerienschlosses möglicherweise auf der halben Welt befinden,
    • was es mit dem "kleinen roten Mann der Tuilerien" auf sich hat.
    Was heute kaum mehr jemand weiß: Im berühmten Pariser Garten der Tuilerien stand einst ein Palast, der "Palais des Tuileries" - ein gut 200 Meter langer Querriegel westlich des Louvres. Der Name des Palastes leitet sich von "tuiles" (Dachziegel) ab - angelehnt an die ehemalige Ziegelfabrik, an deren Stelle das herrschaftliche Gebäude 1564 errichtet wird.

    Der Bau dient zahlreichen französischen Herrschern als Residenz, darunter die Könige Heinrich IV. und Ludwig XIV. sowie Kaiser Napoleon I. Im Mai 1871 stecken die Mitglieder der "Commune de Paris", des revolutionären Pariser Stadtrats, den Palast als Symbol ungerechter Herrschaft in Brand.

    Der Bau brennt zwei ganze Tage. Anschließend dauert es weitere zwölf Jahre, ehe das langsam verrottende Gemäuer nach endlosem Hin und Her abgerissen wird.

    Das ist unser wichtigster Interviewpartner:
    • Andreas Rentmeister, Restaurator; Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Potsdam

    Weiterführende Links:

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Jürgen Werth
    Redaktion: Christoph Tiegel/David Rother
    15 December 2024, 11:01 pm
  • 14 minutes 50 seconds
    Kaiserliches Beziehungsdrama: Napoleon lässt sich scheiden

    Napoleon ist schwer verliebt, trotzdem löst er am 15.12.1809 mit einer offiziellen Zeremonie die Ehe zu Kaiserin Joséphine. Ihre besondere Beziehung bleibt.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Sabine Mann:

    • warum das Wort "Scheidung" bei der offiziellen Ehe-Auflösungszeremonie nicht fällt,
    • wie nachgiebig der Herrscher gegenüber seiner Frau in Liebesdingen und Verschwendungssucht ist,
    • warum sich die Porträts von Joséphine so wenig ähneln,
    • welche Annehmlichkeiten Napoleon ihr als Trennungsgeschenk zugesteht.

    Der Kaiser spricht in seiner Rede davon, wie schwer ihm die Trennung von seiner "innigstgeliebten Gemahlin" fällt. Die Kaiserin wiederum versichert, es habe sich nichts an den Gefühlen ihres Herzens geändert und sie werde stets seine beste Freundin bleiben. Sie wolle jedoch "Frankreich nicht des Glückes berauben, dereinst von den Nachfahren des großen Mannes regiert zu werden“.

    Das Problem: Joséphine kann keine Kinder mehr bekommen. Aber Napoleon möchte eine Dynastie gründen. Doch er bleibt ihr herzlich verbunden. Selbst als Napoleon vier Monate nach der Trennung Marie-Louise von Österreich heiratet und diese ihm den ersehnten Sohn gebiert, bricht der - jetzt schriftliche - Kontakt nicht ab.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Pierre Branda (Historiker, wissenschaftlicher Direktor der Fondation Napoléon)
    • Pierre Brand: Joséphine. Paris 2020
    • Françoise Wagener: L'impératrice Joséphine. Paris 2005
    • Bernard Chevallier/Christophe Pincemaille: Kaiserin Joséphine. München 1991

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autorin: Sabine Mann
    Redaktion: Carolin Rückl und David Rother
    Technik: Jürgen Beiner
    14 December 2024, 11:01 pm
  • 14 minutes 48 seconds
    "It's yours!": USA geben Panama den Kanal zurück

    Fast sieben Jahrzehnte lang teilte die US-kontrollierte Kanalzone das mittelamerikanische Land. Am 14.12.1999 geht der Panamakanal mit einem Festakt an Panama zurück.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:

    • warum über die Republik Panama nach ihrer Gründung gespottet wird,
    • welcher Bestseller-Autor einen Spionageroman über die Rückgabe des Panama-Kanals schreibt,
    • was Ludwig van Beethoven mit der Kanal-Übergabe zu tun hat,
    • wie hoch die Gebühr für die Kanal-Durchfahrt eines Schiffes mit 10.000 Containern ist,
    • welche Länder einen zweiten Kanal durch Mittelamerika bauen möchten.

    Am 14. Dezember 1999 feiert Panama die Übernahme des Kanals von den USA, auch wenn sie offiziell erst am Jahresende stattfinden wird. Es ist ein Festtag nicht nur für Panama, sondern für ganz Lateinamerika - und der Beginn einer neuen Ära.

    Seit seiner Fertigstellung 1914 gehört der Kanal den Vereinigten Staaten von Amerika. Er ist nur 82 Kilometer lang und er erfüllt einen Traum von Seefahrern und Geostrategen: Endlich gibt es eine Verbindung zwischen dem Pazifik und dem Atlantik. Gleichzeitig ist er der Eintritt der USA in die Weltpolitik. Sie machen Panama faktisch zu ihrer Kolonie und zur Drehscheibe ihrer Einflussnahme in Lateinamerika.

    Erst die Kanal-Verträge, die der amerikanische Präsident Jimmy Carter 1977 aushandelt, schaffen die Grundlagen für eine neue, demokratischere Politik der USA in Mittelamerika. Ganz aufgegeben haben sie den Kanal aber nie.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Holger M. Meding, Professor für Iberische und Lateinamerikanische Geschichte, Universität Köln
    • Holger M. Meding: Panama. Staat und Nation im Wandel. Köln, Weimar, Wien 2002
    • Christian Schmidt-Häuer: Tatort Panama. Konquistadoren, Kanalbauer, Steuerflüchtige. 500 Jahre Kolonialisierung und Globalisierung. Münster 2018

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    Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
    Autor: Christoph Vormweg
    Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse
    Technik: Anne Bohnen
    13 December 2024, 11:01 pm
  • 15 minutes 19 seconds
    Herstatt: Deutschlands erste große Bankenpleite

    Am 13.12.1974 bereiten sich die Gläubiger der Herstatt-Bank auf eine Versammlung in Köln vor. Bekommen sie ihre Ersparnisse zurück, mit denen die Banker gezockt hatten?



    In diesem Zeitzeichen erzählt Thomas Pfaff:

    • was US-Präsident Richard Nixon mit dem internationalen Aufstieg der Herstatt-Bank zu tun hat,
    • wie die futuristisch designte Devisenabteilung der Bank genannt wird,
    • welche wirtschaftliche Krise den "Goldjungs" der Devisenabteilung das Genick bricht,
    • wie viel Geld die Privat- und die Großgläubiger von Herstatt verlieren.

    1955 gründet Iwan David Herstatt, Spross einer alten Kölner Bankiersfamilie, die Herstatt-Bank neu – mit dem Kapital seines Schulfreundes, Versicherungskönig Hans Gerling. Herstatt ist vor allem ein begnadeter Netzwerker. Er wird Mitglied in 52 Kölner Vereinen und hat bald über 50.000 Kunden: vom Stadtkämmerer bis zum Sparverein, vom Eroscenter bis zum Erzbischof.

    Stets zahlt man ein bisschen mehr Zinsen auf Spargelder, nimmt etwas weniger für Kredite - Anfang der 1970er-Jahre ist Herstatt bereits die zweitgrößte Privatbank der Bundesrepublik. Die Devisenabteilung macht erfolgreiche Spekulationsgeschäfte - bis der Absturz kommt. Ende Juni 1974 ist die Bank pleite. Im Winter kommt es zu einer turbulenten Gläubigerversammlung.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Hans Schefczyk (Finanzmarktexperte, Ex-Wirtschaftsjournalist)
    • Iwan David Herstatt: Die Vernichtung. Glanz und Elend des Kölner Bankhauses - oder: Wie ich um mein Lebenswerk betrogen wurde. Berlin 1992

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    Autor: Thomas Pfaff
    Redaktion: Frank Zirpins
    Technik: Beate Prantner
    12 December 2024, 11:01 pm
  • 14 minutes 29 seconds
    NATO-Doppelbeschluss: Frieden schaffen mit noch mehr Waffen

    Die Entscheidung vom 12.12.1979 folgt der alten römischen Logik: Willst du Frieden, bereite den Krieg vor. Die Bundesregierung zerbricht auch an der Frage der Stationierung von Atomraketen.



    In diesem Zeitzeichen erzählt Michael Reinartz:

    • welcher deutsche Politiker der Initiator des NATO-Doppelbeschlusses ist,
    • weshalb die Doppelbeschluss-Idee zur Zerreißprobe für die Regierungspartei SPD wird,
    • welcher CDU-Politiker die Pazifisten für Auschwitz verantwortlich macht,
    • wie die Sowjetunion auf die NATO-Entscheidung reagiert.

    Mitte der 1970er-Jahre sind SS-20 Raketen sowjetischer Bauart auf Mitteleuropa gerichtet. Mit der Stationierung dieser Atomraketen hat die Sowjetunion die Statik im "Gleichgewicht des Schreckens" grundlegend verändert. Und das mitten in der Phase einer vorsichtigen Annäherung von Ost und West: Es gibt Abrüstungsverhandlungen und die Anstrengungen im Zuge der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.

    Am 12. Dezember 1979 treffen sich die Außen- und Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedstaaten und entscheiden sich für die atomare "Nachrüstung". Auf einer Sondersitzung in Brüssel beschließen sie die Stationierung von 108 Pershing-II-Raketen und 464 bodengestützten Marschflugkörpern in Westeuropa - falls die Sowjetunion ihre Mittelstreckenraketen nicht zurückzieht.

    Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
    • Holger Mey (Politik-Professor, Gründer des Instituts für strategische Analysen in Bonn)
    • Dr. Corinna Hauswedell (Historikerin, Friedens- und Konfliktforscherin)
    • Wolfgang Niedecken (Künstler, Musiker, Frontmann der Kölsch-Rockgruppe BAP)
    • Philipp Gasssert, Tim Geiger, Hermann Wentker (Hrsg.): Zweiter Kalter Krieg und Friedensbewegung - Der NATO-Doppelbeschluss in deutsch-deutscher und internationaler Perspektive. München 2011
    • Erich Vad: Abschreckend oder erschreckend? Europa ohne Sicherheit. Frankfurt am Main 2024
    • Holger H. Mey: Deutsche Sicherheitspolitik 2030. Frankfurt am Main 2001

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    Autor: Michael Reinartz
    Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins
    Technik: Sophie Weber
    12 December 2024, 5:00 am
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