Wer Musik liebt, kennt seine Stimme aus Fernsehen und Radio: Peter Urban ist ein absoluter Insider, der mit seiner unvergleichlichen Art Musik erklären, einordnen und Geschichten erzählen kann. Er war schon auf über 5000 Konzerten, trifft bis heute die Großen des Musikgeschäfts und ist selbst Musiker. In diesem Podcast spricht er mit Ocke Bandixen, Kulturredakteur bei NDR Info. Sie reden über Weltstars von Bowie bis Springsteen, über persönliche Begegnungen mit Udo Lindenberg, legendäre Konzerte, Insider-Stories und Musik-Historie. Ein Muss für alle Fans von guten Gesprächen über gute Musik.
Leonard Cohen entzieht sich der Welt immer wieder im Laufe seines Lebens, auch seinen Fans und der Musikwelt. Es scheint, als bedeute ihm der Ruhm wenig. Die Sinnsuche treibt ihn anscheinend an. Auch in den 80er Jahren erscheinen nur alle paar Jahre Alben, nur wenige Lieder sind darauf. Cohen arbeitet jahrelang an den Zeilen. Zwischendurch zieht er sich über lange Zeit in ein Zen-Kloster bei Los Angeles zurück. Er wird sogar zum Mönch geweiht, beteuert, die Struktur des einfachen Lebens gebe ihm Halt. Die Alben verkaufen sich schlecht, aber die Bewunderung aus der Musikwelt, auch aus jüngeren Generationen, steigt. Mehrere Tribute-Alben erscheinen, sein Lied „Hallelujah“ wird durch Aufnahmen anderer bekannt. Cohen meldet sich mit „Take this Waltz“ und „First we take Manhattan“ zurück. Seine Ersparnisse gehen durch eine Managerin verloren. So ist Leonard Cohen mit 70 Jahren gezwungen, wieder produktiver zu sein. Jahrelang geht er auf Konzertreisen um die Welt, mehrere Alben erscheinen: Am eindrucksvollsten „You want it darker“, drei Wochen vor seinem Tod veröffentlicht. Cohen singt vom Bereitsein, die Erde zu verlassen. In letzten Interviews relativiert er jedoch: Er habe vor, für immer zu leben.
Peters Musikliste
Various Positions (1984): Dance me to the end of love, Coming back to you, Hallelujah, If it be your will
I’m Your Man (1988): First we take Manhattan, I’m your man, Take this waltz, Tower of song
The Future (1992): The future, Waiting for the miracle, Anthem, Democracy, Light as a breeze
Ten New Songs (2001): In my secret life, A thousand kisses deep, Here it is, By the rivers dark, The land of plenty
Dear Heather (2004): The letters, On that day, There for you, To a teacher, The faith
Live in London (2009) – Live-Dokument
Songs From The Road (2010) – Live-Aufnahmen
Old Ideas (2012): Going home, Show me the place, Darkness
Popular Problems (2014): Almost like the blues, A street, Nevermind, Born in chains, You got me singing
You Want It Darker (2016): You want it darker, Treaty, Leaving the table, If I didn’t have your love, Traveling light, It seemed the better way
Thanks For The Dance (2019): Happens to the heart, The night of Santiago, It’s torn, Puppets, The hills
Unser Podcast-Tipp in dieser Folge: So Long Cohen
https://www.ardaudiothek.de/sendung/so-long-cohen-beautiful-loser-und-weltstar-leonard-cohen/13718691/
Leonard Cohen – der singende Dichter, der Sucher nach Schönheit und Wahrheit, der melancholische Sänger. Die Kindheit in Montreal in einer religiösen jüdischen Familie formt ihn, die Lyrik der 50er Jahre begeistert den jungen Leonard. Er zieht durch die Welt, nach Europa mit diesem Traum, lebt eine Zeitlang auf Hydra unter anderen Künstlern und Aussteigern.
1967, da ist Leonard Cohen Anfang 30, werden erste Lieder von ihm bekannt. Lieder über verlassene Liebschaften, Schmerz und einsame Nächte – das kommt bestens an. Cohen wird bekannt, gerade seine Texte ragen heraus aus in der Musikwelt. Sein persönliches Leben aber gerät immer wieder ins Wanken: Er verlässt seine Freundin Marianne, die er so unsterblich in „So long, Marianne“ besungen hat, wird Vater, flüchtet erneut. Cohen reist nach Israel und singt für die Frontsoldaten, er versinkt in Drogenexperimenten und Depressionen. Sein Publikum steht weiter zu ihm, auch in den 70er Jahren, wo nur alle paar Jahre ein neues Album erscheint. Wenn ich wüsste, woher die guten Songs kommen, würde ich da gern öfter hingehen, räsoniert Cohen.
Seine Suche nach den richtigen Worten ist noch lange nicht zu Ende.
Peters Musikliste
Songs Of Leonard Cohen (1967): Suzanne, Master song, Winter lady, The stranger song, Sisters of mercy, Stories of the street, One of us cannot be wrong
Songs From A Room (1969): Bird on a wire, Story of Isaac, Seems so long ago Nancy, You know who I am
Songs Of Love And Hate (1971): Avalanche, Dress Rehearsal Rag, Love calls you by your name, Famous blue raincoat, Sing another song boys, Joan of Arc
Live Songs (1973): Bird on a wire, Nancy, Please don’t pass me by
New Skin For The Old Ceremony (1974): Chelsea Hotel, Lover lover lover, Field Commander Cohen, There is a war, A singer must die, Who by fire
Death Of A Ladies‘ Man (1977): Memories, Don’t go home with your hard-on
Recent Songs (1979): The guests, The window, Came so far for beauty, The traitor, Our lady of solitude, The smokey life, Ballad oft he absent mare
Unser Podcast-Tipp in dieser Folge: Am Schlick
https://www.ardaudiothek.de/sendung/am-schlick/13305395/
Depeche Mode entwickelte sich bis Mitte der 90er zur erfolgreichsten Band dieses Genres. Regelmäßig veröffentlichte die Band neue Alben. Violator aus dem Jahr 1990 stellte einen Höhepunkt dar, Enjoy the silence und Personal Jesus sind inzwischen Klassiker der Popmusik. Persönliche Krisen, Drogenmissbrauch und Zerwürfnisse innerhalb der Band schwächten die Gruppe; Alan Wilder verließ sie schließlich. Als Trio hielt Depeche Mode sein Niveau, entwickelte den für die Band typischen metallischen Synthieklang mit Rockelementen weiter.
Ausgedehnte Welttourneen feierten die Musik und die besondere Verbundenheit zwischen Band und ihrem Publikum. Auch nach Corona und dem überraschenden Tod des Gründungsmitglieds Andrew Fletcher hielt dies an. Sänger Dave Gahan und Komponist Martin Gore sind nach wie vor – trotz Soloprojekten – sicht- und hörbar Depeche Mode.
Peters Musikliste
Speak & Spell (1981): New life, Puppets, Photographic, Just can’t get enough
A Broken Frame (1982): Leave in silence, My secret garden, Monument, See you, The meaning of love, The sun & the rainfall
Construction Time Again (1983): Love, in itself, Everything counts, Two minute warning, Told you so
Some Great Reward (1984): Something to do, Lie to me, People are people, Somebody, Master and servant
The Singles 81-85 (1985): Shake the disease
Black Celebration (1986): Black celebration, A question of lust, It doesn’t matter two, But not tonight
Music For The Masses (1987): Never let me down again, The things you said,, Strangelove, Little 15, Behind the wheel, Pimpf
Violator (1990): World in my eyes, Personal Jesus, Halo, Enjoy the silence, Policy of truth
Songs Of Faith And Devotion (1993): I feel you, Walking in my shoes, In your room
Ultra (1997): Barrel of a gun, Home, It’s no good, Useless
Exciter (2001): Dream on, Freelove, I feel loved, Goodnight lovers
Playing The Angel (2005): A pain that I’m used to, John the revelator, Suffer well, Precious
Sounds Of The Universe (2009): Wrong, Fragile tension, Little soul, Peace, Come back, Spacewalker
Delta Machine (2013): Welcome to my world, Heaven, Secret tot he end
Spirit (2017): Going backwards, Where’s the revolution, The worst crime, Cover me
Memento Mori (2023): Wagging tongue, Ghosts again, Soul with me, Before we drown, Speak to me
Unser Podcast-Tipp in dieser Folge: So Long, Cohen. Beautiful Loser und Weltstar Leonard Cohen
https://1.ard.de/So-Long
Depeche Mode hat geschafft, was nur wenigen Bands gelingt. Zum einen, über viele Jahre maßgeblich und Taktgeber in ihrem Genre des düsteren Elektropop zu bleiben, sich gleichzeitig über 40 Jahre weiterzuentwickeln und ihre Fans weltweit immer noch zu begeistern.
Depeche Mode war zu Beginn eine weitere bunte Synthiepop-Band in England, geprägt vom Gründungsmitglied Vince Clark, der aber nach dem ersten Album ausstieg.
Depeche Mode entwickelte dann aber einen ganz eigenen Klang und eine Tiefe im Ausdruck, die überraschten. Die Lieder von Martin Gore, die Stimme von Dave Gahan, die Präsentation der vier Bandmitglieder in düsteren Bildern, die zu den Liedern über Sünde und Erlösung passten. Zahlreiche Hits und wachsende Zuschauerzahlen zeugten von ihrem bald weltweiten Erfolg.
Peters Musikliste
Speak & Spell (1981): New life, Puppets, Photographic, Just can’t get enough
A Broken Frame (1982): Leave in silence, My secret garden, Monument, See you, The meaning of love, The sun & the rainfall
Construction Time Again (1983): Love, in itself, Everything counts, Two minute warning, Told you so
Some Great Reward (1984): Something to do, Lie to me, People are people, Somebody, Master and servant
The Singles 81-85 (1985): Shake the disease
Black Celebration (1986): Black celebration, A question of lust, It doesn’t matter two, But not tonight
Music For The Masses (1987): Never let me down again, The things you said,, Strangelove, Little 15, Behind the wheel, Pimpf
Noch ein Tipp: too many tabs - der Podcast
Carolin Worbs und Miguel Robitzky sind zu viel im Internet. Und weil die beiden vor lauter Tabs so langsam den Überblick verlieren – aber immer wieder auf so viele lustige und kuriose Dinge stoßen – kommen Miguel und Caro jede Woche vor dem Mikrofon zusammen, um darüber zu sprechen.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/too-many-tabs-der-podcast/10766603/
Marianne Faithfull fasziniert bis heute die Popwelt: Ihre Stimme, ihre Ausstrahlung, ihre Geschichte. Schon Mitte der 60er Jahre hatte sie Hits, zum Beispiel „As tears go by“, geschrieben von Mick Jagger und Keith Richard für sie. Inszeniert als unschuldiger Pop-Engel fiel sie auf. Das Image änderte sich schnell, vor allem durch ihre turbulente Freundschaft mit dem Sänger der Rolling Stones. Marianne Faithfull stürzte ab und lebte heroinsüchtig auf der Straße. Das Album „Broken English“ im Jahr 1979 war ein unerwartetes Comeback, aber erst sechs Jahre später wurde sie clean. Marianne Faithfull entwickelte in den folgenden Jahren eine erstaunliche dritte Karriere als Interpretin eigener wie Coversongs, als Sängerin klassischer Werke, zum Beispiel von Kurt Weill. Eine jüngere Pop-Generation half gern, schrieb gemeinsam mit ihr oder für sie melancholische und trotzige Songs. Marianne Faithfull genoss ihren späten Triumph als Überlebende des Rock: Glaubwürdig, eigenständig und künstlerisch wertgeschätzt.
Peters Musikliste
Marianne Faithfull (1965): Plaisir D’Amour, As tears go by, What have they done to the rain, I’m a loser
Come My Way (1965): Fare thee well, Mary Ann, Four strong winds
North Country Maid (1966): Green are your eyes, She moved thru‘ the fair, North country maid
Love In A Mist (1967): Ne me quitte pas, Reason to believe, Coquillages, Young girl blues
The Rolling Stones Rock And Roll Circus (1968, erschienen 1995/2018): Something better (sensationelle Live-Fassung)
Single (1969): Something better / Sister Morphine, neu erschienen auf „Songs Of Innocence And Experience 1965-1995“ (2022)
Dreamin‘ My Dreams (1976): Dreamin‘ my dreams
Broken English (1979)
Dangerous Acquaintances (1981): Sweetheart, Intrigue
A Child’s Adventure (1983): Times Square, The blue millionaire, Running for our lives
Lost In The Stars: The Music Of Kurt Weill (1985): Ballad of the soldier’s wife
Strange Weather (1987): Boulevard of broken dreams, Strange weather, As tears go by
A Secret Life (1995): Sleep, Love in the afternoon, She, Bored by dreams, Epilogue
Vagabond Ways (1999): Vagabond ways, Incarceration of a flower child, Tower of song
Kissin Time (2002
Before The Poison (2004): The mystery of love, Crazy love, The last song, There is a ghost
Easy Come, Easy Go (2008): Down from Dover
Horses And High Heels (2011): The stations
Give My Love To London (2014): Love more or less, Deep water, Going home
Negative Capability (2018)
She Walks In Beauty (2021)
Unser Podcast-Tipp in dieser Folge: 11 Km
https://1.ard.de/11KM_Podcast
Jackson Browne hat es als einer der wenigen geschafft, nach großen Erfolgen in den 70er Jahren auch in den 80ern sein Publikum zu finden. Die Alben-Veröffentlichungen erfolgen nur noch alle paar Jahre, sein politisches Engagement nimmt größeren Raum ein. „World in Motion“ (1989) und „I´m Alive“ (1993) liefern vielleicht keine weiteren großen Hits, aber zeigen, wie stabil sein Talent für Melodien und seelenvolle Americana-Musik ist. Seine Musik läuft zudem bei „Miami Vice“, „Forrest Gump“ und „Friends“.
Auf langen Tourneen, auch immer wieder in Deutschland, begeistert er die Menschen. Jackson Browne erhöht sein politisches Engagement gegen Atomkraft und Umweltverschmutzung.
Die Qualität seiner Musik lässt auch auf den folgenden Alben nicht nach, die Pausen dazwischen werden jedoch länger. Jackson Browne lebt einige Zeit in Spanien, er nimmt Solo-Akustik-Alben auf, 2004 wird er von Bruce Springsteen in die „Rock and Roll Hall of Fame“ eingeführt.
Das eigene Alter, die Probleme der Welt, aber auch das Glück von Freundschaften sind seine Themen auf den jüngsten Alben, deren Lieder nach wie vor von seiner kaum gealterten Stimme und seiner Haltung getragen werden, die man aufrecht nennen möchte.
Musikliste:
Hold Out (1980): Disco apocalypse, Of missing persons, Call it a loan
Lawyers in Love (1983): Lawyers in love, Tender is the night
Lives in the Balance (1985): In the shape of a heart, Lives in the balance
World in Motion (1989): World in motion, When the stone begins to turn, I am a patriot
I’m Alive (1993): I’m alive, My problem is you, Everywhere I go, Miles away, Too many angels, Two of me, two of you, Sky blue and black
Looking East (1996): The barricades of heaven, Alive in the world, It is one
The Naked Ride Home (2002): Casino nation, Don’t you want to be there, My stunning mystery companion
Time the Conqueror (2008): Time the conqueror, The drums of war, Where were you
Standing in the Breach (2014): The birds of St. Marks, The long way around, Which side, Standing in the breach
Downhill from Everywhere (2021): My Cleveland heart, Downhill from everywhere, A little soon to say, A song for Barcelona
Best of Compilations und Live-Alben:
The Next Voice You Hear: The Best of Jackson Browne (1997): darin - The rebel Jesus (neuer Song)
The Very Best of Jackson Browne (2004)
Solo Acoustic, Volume 1 (2005) & Volume 2 (2008)
Love Is Strange: En Vivo Con Tino (Live-Album von Jackson Browne & David Lindley, 2010)
Unser Podcast-Tipp in dieser Folge: Score Snacks: https://1.ard.de/score_snacks_cp
Jackson Browne bringt seit Jahrzehnten Musik und Haltung zusammen. In seinen persönlichen Liedern über Liebe und Sehnsucht ebenso wie zu Aufrüstung, Umweltverschmutzung und Menschenrechten.
Geboren wurde der kalifornische Musiker im deutschen Heidelberg. In Kalifornien aufgewachsen, verschlug es den Teenager Ende der 60er Jahre nach New York; an der Seite der Sängerin Nico hatte er erste Erfolge. Zurück in Los Angeles geriet er in die Kreise im Laurel Canyon und fiel auf mit seinen Liedern im „Troubadour“. Die Eagles hatten mit seinem Song „Take it easy“ einen Welterfolg. Die ersten Alben „Jackson Browne“ und „For Everyman“ setzten seine unverkennbare Stimme und Art, Lieder zu schreiben, auf die musikalische Landkarte. Jackson Browne stand für Glaubwürdigkeit und persönliche Geschichten. Vielfach arbeitet er mit anderen Musiker*innen zusammen: Bonnie Raitt, David Crosby, David Lindley, mit dem ihm eine langjährige Partnerschaft verbindet. Die Alben sind große Erfolge. Das auf einer Tour aufgenommene Album „Running on empty“ markiert einen Höhepunkt dieser Phase, darin die Roadie-Hymne „The Load Out“ und das anschließende, mitreißende „Stay“.
Musikliste:
Jackson Browne (1972): Jamaica say you will, Song for Adam, Doctor, my eyes, Something fine, Rock me on the water, My opening farewell
For Everyman (1973): Take it easy, Colors of the sun, These days, Redneck friend, For everyman
Late for the Sky (1974): Late for the sky, Fountain of sorrow, Farther on, For a dancer, Before the deluge
The Pretender (1976): Your bright baby blues, Here come those tears again, The only child, Sleep’s dark and silent gate, The pretender
Running on Empty (1977): als Gesamtwerk mit Livemitschnitten und Aufnahmen aus Bus, Hotel und backstage - Reflektionen über das Musikleben auf Tour
Unser Podcast-Tipp in dieser Folge: NDR INFO Mission Klima https://1.ard.de/MissionKlima_Festivals
„She Loves You“ wurde auf dem Rücksitz eines Tourbusses im Sommer 1963 geschrieben. John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr erlebten im Jahr 1963, wie sie von einer lokal bekannten Band zu einer nationalen Berühmtheit und schließlich zu einem weltweit bestaunten Phänomen wurden: Die Beatlemania brach im zweiten Teil des Jahres 1963 aus. Wie kam es, dass ausgerechnet diese vier jungen Männer aus Liverpool und ihre Musik die Welt, gerade den jüngeren Teil, so faszinierten? Binnen eines Jahres war aus den Beatles von einer Kiez-Kapelle in Hamburg eine international gefeierte Band geworden, bereits auf dem Sprung in die USA.
Darüber sprechen Peter Urban und Ocke Bandixen im zweiten Teil von „Urban Pop - die Beatles im Jahr 1963“. Besonders ihr zweites Album „With The Beatles“ zeigte, wie sehr sie einerseits dem Rock’n‘Roll verbunden waren, aber auch, wie stark ihre eigenen Kompositionen waren.
Musikliste:
The Beatles – With the Beatles, 1963
Singles:
She Loves You, 1963
From Me To You, 1963
Unser Podcast-Tipp in dieser Folge: SWR 2 Wissen:
https://1.ard.de/swr2_wissen_cp
Die Welt schien auf diese vier Liverpooler gewartet zu haben: The Beatles.
Mit Energie, Charisma und Talent zu originellen, eigenen Liedern schafften es die Beatles im Jahr 1963, in Großbritannien und später in der ganzen Welt bekannt zu werden.
Viele ihrer Fähigkeiten trainierten sie in hunderten Stunden auf den Bühnen der Kiezkneipen in Hamburg St. Pauli, wo sie ab 1960 als Rock ‘n‘ Roll-Tanzkapelle aufgetreten waren.
Woher kamen die Vier? Was trieb sie an, was waren ihre musikalischen Einflüsse? Was machte letztlich ihre magische Wirkung Anfang der 60er Jahre aus?
In dieser ersten Folge erzählen Peter Urban und Ocke Bandixen davon, besprechen die Anfänge der jungen Beatles in Hamburg und Liverpool und analysieren das erste Album der Band aus dem Frühjahr 1963, „Please Please Me“.
Musikliste:
The Beatles - Please Please Me, 1963
The Beatles – Anthology I, 1995
The Beatles First – with Tony Sheridan, 1964
Unser Podcast-Tipp in dieser Folge: Philipps Playlist
https://1.ard.de/philipps-playlist-podcast-cp
Die Welt horchte überrascht auf beim Gedenkkonzert für Nelson Mandela 1988: eine junge Frau sang nur zur Gitarre Lieder von Flucht und Aufbruch, von Enge und Hoffnung.
Eigentlich sollte Tracy Chapman nur ein Lied singen, durch eine technische Panne eines anderen Musikers wurde sie für ein zweites Lied auf die Bühne gebeten. Die Geburtsstunde eines Welterfolges: „Talkin´ ´bout a revolution“ oder „Fast Car“ wurden bald von vielen mitgesungen, ihr gerade zuvor erschienenes Debütalbum verkaufte sich millionenfach, „Baby, can I hold you“ oder „Behind the wall“ wurden ebenso bekannte Lieder. Ihre reduzierte Form, sparsam instrumentiert, geschmackvoll produziert, wurde zu ihrem Markenzeichen, ihre Texte waren engagiert, politisch und poetisch.
Der Trubel des Erfolges passte aber wenig zu der schüchternen afroamerikanischen Frau aus Cleveland. In Armut aufgewachsen in einem Vorort, lernte sie schon als Kind Gitarre spielen. Stipendien brachten ihr höhere Schulabschlüsse und einen Zugang zur Universität in New York. Mit Straßenmusik bot sie ihre Musik an, bis ein Kommilitone sie an einen Plattenproduzenten vermittelte.
Tracy Chapman, die sonst sehr zurückgezogen lebt, veröffentlichte bis heute acht Alben, die ihr weitere Grammys einbrachten, ihre Themen sind immer noch die Armut, Rassismus, Aufbruch, und die Hoffnung der Außenseiter. Aber auch viele Liebeslieder voller Sehnsucht und Trauer sind zu hören. Erst in diesem Jahr hatte sie gemeinsam mit dem Countrysänger Luke Combs einen spektakulären Auftritt, gemeinsam sangen sie ihren Hit „Fast Car“. Mit dieser Neufassung erreichte sie als erste afroamerikanische Frau die Topposition in den US-Country-Charts
Peters Playlist Tracy Chapman:
Tracy Chapman (1988): Talkin‘ ‘bout a revolution, Fast car, Behind the wall, Baby can I hold you, Mountain o‘ things, Why?, For my lover
Crossroads (1989): Crossroads, Freedom now, Subcity, All that you have is your soul
Matters Of The Heart (1992): Bang bang bang, Used to be a sailor, Woman’s work, Open arms
New Beginning (1995): Smoke and ashes, The promise, Give me one reason
Telling Stories (1999): Telling stories, Speak the word, Unsung psalm
Let It Rain (2002): Another sun, You’re the one, Goodbye, I am yours
Where You Live (2005): Change, America
Our Bright Future (2008): Sing for you, I did it all, Save us all, For a dream, Thinking of you, Spring
Greatest Hits (2015): alle wichtigen Songs in remasterten Versionen, dazu Stand my me (live in der Dave Letterman Show, 2015)
Ohne den Horizont, das Talent und die künstlerische Kraft von Pete Townshend wäre die Bandgeschichte von The Who wohl nur kurz geblieben. Die Rockmusik sähe wohl ohne ihn deutlich anders aus.
Der Hauptkomponist, Texter, Ideengeber schöpfte seine Ideen oft aus persönlichem Erleben. Der Sohn einer Sängerin und eines Saxophonisten in einem Armee-Tanzorchester war natürlich schon früh von Musik umgeben. Die schwierige Ehe seiner Eltern brachte ihm einige Jahre im Haus seiner Großmutter ein, die den Jungen nach allem, was bekannt ist, mit harten Strafen erzog und wahrscheinlich auch missbrauchte.
Aus dem traumatisierten und verängstigten Kind wurde ein wütender Rockmusiker, der in seinen Liedern viel von Einsamkeit, Gewalt und Verzweiflung anklingen ließ.
Pete Townshend war stets ein Suchender nach Sinn, Spiritualität und Erlösung. Er las die Schriften des indischen Gurus Meher Baba, suchte die Nähe zu anderen Anhängern. Erste Solo-Alben schildern musikalisch diese Bewegung, oft gemeinsam mit dem Faces-Bassisten Ronnie Lane.
In einem sogenannten „Lifehouse“, so seine Idee, wollte er einen musikalischen, energetischen Austausch zwischen Publikum und Bühne ermöglichen, Kunst sollte quasi gemeinsam entstehen. Das für „The Who“ entwickelte Konzept scheiterte, aber viele spätere Veröffentlichungen enthielten noch Fragmente und Lieder aus dieser Phase Anfang der 70er Jahre.
Townshends Solo-Karriere wurde ab den 80er Jahren wichtiger, als The Who eigentlich schon vor dem Ende standen, vor allem in Deutschland wurde das Album „White City“ mit „Face the face“ ein Hit.
Die Ambitionen von Pete Townshend gingen auch als Solokünstler über einzelne Lieder hinaus, oft lagen Konzepte, zusammenhängende Ideen für Filme und Musicals den Alben zugrunde.
Pete Townshend ist nach vielen auch durch Drogenmissbrauch verstärkte Krisen inzwischen ein gelassener, jedoch immer noch hart und präzise arbeitender Künstler, längst ausgesöhnt mit dem Who-Sänger Roger Daltrey und hoch angesehen in der Musikwelt.
Peters Playlist für Pete Townshend solo:
Who Came First (1972): Pure and easy, Parvardigar
Rough Mix (mit Ronnie Lane, 1977): Heart to hang on to
Empty Glass (1980): Rough boys, Let my love open the door
White City: A Novel (1985): Give blood, Face the face, Hiding out, Secondhand love, White City fighting
The Iron Man: The Musical By Pete Townshend (1989): A friend is a friend
Roger Daltrey – solo:
Daltrey (1973): Giving it all away
Under A Raging Moon (1985): After the fire, Under a raging moon
As Long As I Have You (2018): How far, I’ve got your love, Into my arms
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