Wo war die Varusschlacht? Was steckt hinter dem Mythos der Hanse? War Helmut Kohl ein großer Kanzler? Und wo sind eigentlich die Frauen in der Geschichte? Wir stellen Fragen an die Vergangenheit, beleuchten Ereignisse und Persönlichkeiten – und zeigen, was das alles mit heute zu tun hat. Jeden Monat neu zum Thema des aktuellen Hefts von ZEIT Geschichte. Die Hosts von "Wie war das noch mal?", Markus Flohr und Judith Scholter, haben zusammen in Hamburg Geschichte studiert, Geschichten geschrieben und sind nun Redakteur und Redakteurin bei ZEIT Geschichte. Falls Sie uns nicht nur hören, sondern auch lesen möchten, testen Sie jetzt 4 Wochen kostenlos Die ZEIT: www.zeit.de/podcast-abo
Im Frühling 1525 geht ein Beben durch den Süden Deutschlands: Bauern überfallen Klöster, erobern Städte und lehren die Fürsten das Fürchten. Angeführt von Männern wie dem Raubritter Götz von Berlichingen und dem Prediger Thomas Müntzer rütteln sie an der Macht der Fürsten. Vom Elsass bis nach Salzburg, vom Harz bis nach Tirol breitet sich der Bauernkrieg wie ein Lauffeuer aus. Schon stellen die Fürsten ein Söldnerheer auf, um den Aufruhr niederzuschlagen. Was macht die Landleute so mutig?
In zwei Sendungen widmen wir uns der Geschichte des deutschen Bauernkrieges, des größten Aufstandes der europäischen Geschichte vor der Französischen Revolution. In der ersten Folge breiten wir die Karte aus und schauen, wo die Bauern sich zuerst verbrüderten, wo sie in ihren großen Gruppen, den Bauernhaufen, langzogen und plünderten und kämpften. Wir sprechen mit der bekannten australisch-britischen Historikerin Lyndal Roper darüber, wie es in einem solchen Bauernhaufen eigentlich zuging – und welche Rolle die Reformation für die Aufständischen spielte. Nur wenige Jahre zuvor hatte Martin Luther den Papst und den Kaiser mit seinen Thesen herausgefordert.
Wir fragen uns, warum der Bauernkrieg heute im Gegensatz zur Reformation weitgehend vergessen ist – und rufen die "Zwölf Artikel" in Erinnerung, das Manifest der Bauern, ein frühes Dokument der Menschenrechte. Der Bauernkrieg hat Ideen hinterlassen, die nichts an Aktualität verloren haben.
In der zweiten Sendung widmen wir uns in der kommenden Woche der Rolle der Theologen: Wie kam es zum Streit zwischen Martin Luther und seinem Widersacher Thomas Müntzer? Was unterschied sie? Mehr zum Thema, zum Beispiel ein ausführliches Gespräch mit der Agrarsoziologin Janna Luisa Pieper über die Bauernproteste der Gegenwart, einen archäologischen Besuch auf einem Schlachtfeld und ein Porträt des Götz von Berlichingen, finden Sie in der neuen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte.
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Empfehlen möchten wir unseren Hörerinnen und Hörern folgende Bücher, die wir für die Recherche benutzt haben:
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Seit Jahrzehnten liefern sich die politischen Lager und Milieus in den USA einen Streit über die nationale Identität. Trotz aller Spaltung und Polarisierung war die Stärke der Amerikaner lange ihre Fähigkeit, immer wieder zueinanderzufinden, ihr Stolz auf ihr Land trotz aller Differenzen. Doch in der jüngeren Vergangenheit scheint das kaum noch zu gelingen – die Präsidentschaft von Donald Trump war der bisherige Tiefpunkt dieser Entwicklung. Aber wann öffneten sich die Gräben, und welcher Weg führte zu Trump?
Im zweiten Teil unserer Doppelfolge blicken wir zurück auf die Siebzigerjahre, als in der Zeit von Richard Nixon zum ersten Mal klar wird, dass ein Präsident aus Machtkalkül bereit ist, sein Volk zu belügen – und sich in der Gesellschaft der USA eine Spaltung zu vollziehen beginnt, die so tief werden wird, dass sie die Demokratie selbst in eine Krise stürzt. Wir blicken auf die Regierungszeit von Ronald Reagan, Bill Clinton und Barack Obama, als die politischen Lager immer weniger in der Lage sind, zusammenzuarbeiten, und sich immer stärker als Feinde wahrnehmen. Wir fragen, welche Vorgänger und Vorbilder Trump hatte – und über welche Präsidentschaftswahlen in der amerikanischen Geschichte Streit entbrannte. Mit Manfred Berg, USA-Kenner und Historiker an der Universität Heidelberg, erörtern wir, was die amerikanische von den europäischen Demokratien unterscheidet.
Die gesamte Doppelfolge von "Wie war das noch mal?" schaut zurück auf 60 Jahre US-Geschichte. Sie zeichnet die Geschichte der USA seit den Sechzigerjahren nach, als John F. Kennedy einem Attentat zum Opfer fiel, die Bürgerrechtsbewegung das Land veränderte und die Amerikaner über den Vietnamkrieg stritten. Im ersten Teil geht es auch um die Frage, was Bruce Springsteens Songtitel "Born in the U.S.A." von 1984 über die Seele des Landes aussagt; viele Menschen in den USA aus beiden politischen Lagern – Demokraten und Republikaner, selbst Trump und seine Fans – identifizieren sich auch heute noch mit den berühmten Worten von Springsteen.
Mehr zum Thema, zum Beispiel ein ausführliches Gespräch mit dem Politologen Stephan Bierling über die Spaltung der USA in der Gegenwart sowie alle Präsidenten von George Washington bis Joe Biden, finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte.
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1984 setzt Bruce Springsteen einem fiktiven Vietnamveteranen ein musikalisches Denkmal und veröffentlicht ein Lied, das wie kaum ein zweites auf den Punkt bringt, was es bedeutet, Amerikaner zu sein: "Born in the U.S.A." Der Song ist ambivalent, denn bei aller Kritik, die Springsteen an der amerikanischen Politik äußert, schwingt der Stolz auf dieses besondere Land mit – der Stolz darauf, Amerikaner zu sein.
Doch der Amerikanismus, den Springsteen hier noch einmal beschwört, der Konsens, in einem großartigen Land zu leben, zeigte schon seit den Sechzigerjahren Risse. Damals begann der liberale Konsens zu bröckeln, die politischen Ränder gewannen an Einfluss und es gelang immer weniger, einen Ausgleich zu schaffen – oder überhaupt nur ins Gespräch zu kommen. Ihren bisherigen Höhepunkt fand diese Entwicklung in der Präsidentschaft Donald Trumps, in der Lüge von der gestohlenen Wahl 2020 und im Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021.
In dieser Folge von „Wie war das noch mal?“ fragen wir nach den tief liegenden Ursachen dieser Polarisierung und des Angriffs auf die amerikanische Demokratie. Wir gehen vier großen Konflikt- und Spaltungsthemen auf den Grund, über die sich die amerikanische Gesellschaft entzweit hat: dem gesellschaftliche Umbruch vor allem durch die Bürgerrechtsbewegung und dem Vietnamkrieg in den Sechzigerjahren, die Folgen der Globalisierung seit den Achtzigerjahren, die Einwanderungspolitik und die Kulturkämpfe der neueren Zeit.
Über diese vier Themen sprechen wir auch mit dem Historiker und USA-Kenner Manfred Berg, dem Autor des Buches „Das gespaltene Haus. Eine Geschichte der USA von 1950 bis heute“.
Eine Erkenntnis seiner langjährigen Auseinandersetzung mit der amerikanischen Geschichte lautet, dass kulturelle Themen das politische Handeln der Menschen in den USA oft viel mehr bestimmen als ökonomische. Für Europäer ist nur schwer verständlich, dass viele Amerikaner immer noch an den „American Dream“ glauben, daran, dass es wirklich jeder schaffen kann, wenn die Politik ihn nur machen lassen würde.
Mehr über die Krise der amerikanischen Demokratie finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte.
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Er schien eine böse Vorahnung zu haben. Als Abraham Lincoln sich im Februar 1861 von den Menschen seiner Heimatstadt Springfield im US-Bundesstaat Illinois verabschiedet, sagt er: "Ich verlasse euch, und ich weiß nicht, wann oder ob ich zurückkehren werde. Vor mir liegt eine Aufgabe, die größer als jene ist, die auf George Washington lastete." Lincoln ist gerade zum 16. Präsidenten der USA gewählt worden, und zwar als profilierter Gegner der Sklaverei.
In der Tat steht Lincoln vor kaum zu bewältigenden Aufgaben: Er muss die Union der Vereinigten Staaten von Amerika zusammenhalten. Und er hat sich zum Ziel gesetzt, die Sklaverei, die er für ein Unrecht hält, einzudämmen. Auf lange Sicht, so ist Lincoln überzeugt, gefährdet sie den Charakter der USA als Demokratie. Wie kann ein Land mit dieser Staatsform Millionen Einwohner ihrer Menschen- und Bürgerrechte berauben? Im Süden gilt Lincoln wegen seiner Haltung als Feind und Tyrann. Schon kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten verkündet die Mehrheit der Staaten zwischen Virginia und Texas ihre Abspaltung. Ein Bürgerkrieg scheint unausweichlich. Wenige Monate später, im April 1861, greifen Südstaatler in South Carolina ein Fort der Bundestruppen an – der Bürgerkrieg beginnt, eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte der USA.
In der neuen Folge von Wie war das noch mal? blicken wir ausführlich auf die Jahre vor Lincolns Wahl und dem Beginn des Kriegs: Wir sprechen mit dem in den USA lebenden Historiker und Journalisten Ronald D. Gerste darüber, wie sehr die Gewalt sich schon in den 1850er-Jahren in den USA ausbreitete und warum gerade Kansas, damals ein kaum erschlossenes Territorium in der Mitte des Landes, etwas damit zu tun hat. Wir zeichnen Abraham Lincolns Weg nach, der aus der einfachen Blockhütte an der frontier bis ins Weiße Haus führte. Und wir diskutieren, was die Gegenwart in den USA 2024 mit der Zeit um 1860 verbindet – welche Konflikte waren es damals, die schließlich dazu führten, dass Amerikaner auf Amerikaner schossen? Was ist ähnlich? Was ist 2024 anders? Stehen die USA tatsächlich kurz vor einem Bürgerkrieg?
Mehr zum Thema, zum Beispiel ein ausführliches Gespräch mit dem Politologen Stephan Bierling über die Spaltung der USA in der Gegenwart sowie alle Präsidenten von George Washington bis Joe Biden, finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte.
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Wir haben einige Bücher im Podcast erwähnt und für die Vorbereitung benutzt, die wir gerne zur vertiefenden Lektüre empfehlen wollen:
Ronald D. Gerste: Abraham Lincoln. Begründer des modernen Amerika, Pustet Verlag, 2008.
Jill Lepore: Diese Wahrheiten. Eine Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika, C. H. Beck Verlag, 2018.
Christof Mauch: Die Präsidenten der USA. Historische Porträts von George Washington bis Joe Biden, C. H. Beck Verlag, 2021.
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Es ist die größte Fahndungsaktion in der Geschichte der Gestapo. Kein Beteiligter der Verschwörung um Claus Schenk Graf von Stauffenberg soll davonkommen. Am 21. Juli 1944, einen Tag nach dem missglückten Attentat auf Hitler, bildet sich eine Sonderkommission, die Hunderte Verdächtige verhaftet und viele unter Folter verhört. Angehörige von Widerstandskämpfern werden als "Sippenhäftlinge" verschleppt, Tausende Unbeteiligte in Gefängnisse oder Konzentrationslager gesperrt, weil sie als NS-Gegner gelten.
Das Schicksal der Verschwörer gibt Hitler persönlich vor: Der berüchtigte Volksgerichtshof soll Todesurteile liefern. Dessen Präsident ist Roland Freisler, ein fanatischer Nationalsozialist, der bereits die Geschwister Scholl und viele weitere Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt hat.
In der neuen Folge von Wie war das noch mal? rekonstruieren wir die Folgen des 20. Juli und die Vergeltung des NS-Regimes. Wie groß ist das Netz der Verschwörer, das die Gestapo aufdeckt? Wie treten die Angeklagten dem "Blutrichter" Freisler entgegen? Und welcher künftige Bundeskanzler sitzt mit Sondererlaubnis als Zuschauer im Gerichtssaal?
Anhand der erhalten gebliebenen Filmaufnahmen hören wir in die Verhandlungen hinein. Und stellen sechs Verschwörer näher vor – wie etwa Erwin von Witzleben, den einzigen Generalfeldmarschall im Widerstand, oder den Diplomaten Adam von Trott zu Solz, der heimlich Kontakte zu den Alliierten geknüpft hat. Ihre Geschichten verdeutlichen, wie vielfältig der Widerstand gegen Hitler war, obwohl nur eine winzige Minderheit der Deutschen zu ihm zählten.
Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte handelt vom 20. Juli 1944 und dem militärischen Widerstand im "Dritten Reich". Darin zeichnen wir die dramatischen Ereignisse vor 80 Jahren minutiös nach. Wir erzählen, wie Hitler schon in der Nacht des Anschlags auf Rache sann – und wie der 20. Juli in der deutschen Geschichte bis heute nachwirkt. Die
Journalistin Ruth Hoffmann etwa untersucht das widersprüchliche Gedenken an die Verschwörer, die in der jungen Bundesrepublik als Verräter galten und dennoch zu Gründungshelden wurden. Peter Kümmel beleuchtet, wie das Kino den Blick auf Stauffenberg mitgeprägt hat. Jochen Bittner, ZEIT-Korrespondent in London, berichtet von einer britischen
Spezialeinheit, die auf abenteuerliche Ideen für ein Attentat auf Hitler kam – sei es durch Gift im Wassertank des "Führersonderzugs" oder Hypnose.
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Beinahe hätte der 20. Juli 1944 den Lauf der Geschichte geändert: Vor 80 Jahren zündet Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg eine Bombe im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ in Ostpreußen – als Auftakt eines Staatsstreichs unter dem Decknamen „Walküre“. Das Datum steht wie kein Zweites für den Widerstand gegen Adolf Hitler. Stauffenberg – der charismatische, kriegsversehrte Attentäter mit der Augenklappe – wird zunächst als Verräter verdammt und später zur Ikone.
Doch er wendet sich erst spät gegen Hitler, zu einer Zeit, als die Verschwörer in der Wehrmacht bereits seit Jahren Attentats- und Umsturzpläne schmiedeten. Es ist das Komplott einer kleinen Minderheit von Offizieren in Verbindung mit oppositionellen Zivilisten, die Pläne für ein Deutschland nach Hitler entwerfen: Sie wollen die „Majestät des Rechts“ wiederherstellen und die Verfolgung der Juden beenden. Doch ihre Motive sind vielfältig, viele Offiziere treibt vor allem die Furcht vor einer deutschen Kriegsniederlage in den Widerstand – und nicht wenige sind selbst in die Verbrechen des NS-Regimes verstrickt.
In der neuen Folge von „Wie war das noch mal“ rekonstruieren wir die dramatischen Ereignisse des 20. Juli 1944 – und erzählen auch deren Vorgeschichte. Wieso kam es nicht schon viel früher zum Staatsstreich? Wie groß war das Netz der Verschwörer? Warum scheitert an jenem schicksalshaften Tag die Operation „Walküre“? Und hätte der Umsturz gelingen können, obwohl Hitler die Explosion der Bombe überlebt?
Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte handelt vom 20. Juli und dem Widerstand in der Wehrmacht. Darin zeichnen wir die Ereignisse vor 80 Jahren minutiös nach und erzählen, wie Hitler schon in der Nacht des Anschlags auf Rache sann. Die Ausgabe schildert die Geschichte des militärischen Widerstands von seinen Anfängen im Jahr 1938 an und blickt dabei auch auf weniger bekannte Bespiele wie etwa Helmuth Groscurth, der 1941 in der Sowjetunion gegen die Erschießung jüdischer Kinder protestierte. Die Historikerin Linda von Keyserlingk-Rehbein spürt zudem der Frage nach, wieso die am Umsturzversuch des 20. Juli beteiligten Frauen so lange unsichtbar geblieben sind.
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"Wonder Woman hat gelebt", titelt die Washington Post im September 2017. Gemeint ist eine Kriegerin, die seit mehr als 1.000 Jahren tot ist, aber zugleich gerade auf die Welt kommt. In Schweden teilt damals ein Forscherteam der Weltöffentlichkeit mit, dass in einem der bekanntesten Kriegergräber der Wikingerzeit nicht etwa ein Mann, sondern in Wirklichkeit eine Frau liegt, zwischen einem großen Arsenal von Waffen. Das haben DNA-Analysen an den uralten Knochen ergeben. Doch was bedeutet das?
Liegt hier eine leibhaftige Schildmaid begraben, eine waffentragende Frau, einer Walküre gleich, wie sie in der nordischen Sagaliteratur beschrieben wird? Bis dahin hatte es keinen archäologischen Hinweis darauf gegeben, dass es diese nordischen Amazonen tatsächlich gab.
Wir begeben uns in unserer neuen Folge von Wie war das noch mal? auf die heiße Spur der Kriegerin von Birka und wollen wissen: Wer liegt dort seit Jahrhunderten im Grab auf einer Insel bei Stockholm? Was sagt uns der Fund über Frauen in der Wikingerzeit – und über ihr Zeitalter? Darüber sprechen wir mit Matthias Toplak, dem Leiter des Wikinger Museums Haithabu, der uns unter anderem erzählt, warum Knochen, die bei archäologischen Grabungen gefunden werden, manchmal abhandenkommen – und warum der nordische Gott Odin auch eine queere Seite hatte.
Sehr empfehlen kann die ZEIT-Geschichte-Redaktion einen Besuch im Wikinger Museum Haithabu in Schleswig-Holstein, Näheres unter haithabu.de.
Die Tonsequenz zu Beginn der Sendung stammt aus der sechsten Episode der sechsten und bisher letzten Staffel der Serie Vikings. Die Paper der schwedischen Forschergruppe, die in der Sendung erwähnt werden, sind hier zu finden:
Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte widmet sich der Wikingerzeit.
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Im Sommer des Jahres 793 tauchen Schiffe am Horizont vor der nordenglischen Küste auf. Es sind Seefahrer aus Nordeuropa, die kommen, um zu plündern. Der Überfall auf das Kloster Lindisfarne ist der erste Auftritt der Wikinger auf der Weltbühne, die Räuber aus Skandinavien sind mit ihren pfeilschnellen Kriegsschiffen mitten in die Weltgeschichte gesegelt. Doch was macht die Skandinavier zu solch überragenden Bootsbauern? Wie konstruieren sie ihre Kriegs- und Handelsschiffe? Und wie kam das bislang größte bekannte Frachtschiff der Wikinger in den Schlick am Ufer der Schlei, eines Ostseearms in Norddeutschland, wo es bis heute versunken ist?
Diesen Fragen gehen Urs Willmann, Redakteur im Ressort Wissen der ZEIT, und Judith Scholter in der neuen Folge von "Wie war das noch mal?" nach und sprechen unter anderem mit Matthias Toplak, dem Leiter des Museums von Haithabu.
Auch das neue Heft von ZEIT Geschichte begibt sich auf die Spuren der Wikinger. Die Ausgabe zeigt, dass die Skandinavier nicht nur plünderten und mordeten, sondern auch große Handelsnetzwerke betrieben. Und es geht um das Nachleben der Wikinger: Warum spielen sie für die rechtsextreme Szene eine so große Rolle?
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53-mal "Ja", zwölfmal "Nein" – spät am Abend des 8. Mai 1949 bekommt das Grundgesetz eine satte Mehrheit. Der Parlamentarische Rat in Bonn hat so lange debattiert, dass sein Vorsitzender Konrad Adenauer zur Eile mahnt – das symbolische Datum, der vierte Jahrestag des Kriegsendes, soll auf jeden Fall eingehalten werden. Und die Abstimmung vor Mitternacht gelingt, das Grundgesetz ist beschlossen.
Aber wer waren eigentlich die Menschen, die sich in Bonn im Herbst 1948 trafen? Welche Vorstellungen hatten sie, was war ihre Motivation? Wie liefen die Debatten ab und an welchem Ort traf man sich? Unsere neue Folge ist eine Nahaufnahme vom Parlamentarischen Rat und besonders von seinem Präsidenten Konrad Adenauer. Wir hören in Tondokumenten von damals nach, wie heftig gestritten wurde, zum Beispiel von dem Sozialdemokraten Carlo Schmid oder dem Kommunisten Max Reimann.
Wir diskutieren die Frage, warum Bonn eigentlich wirklich Hauptstadt der Bundesrepublik wurde. Und der Historiker Harald Biermann, Vorsitzender der Stiftung Haus der Geschichte in Bonn, spricht über die gesamtdeutschen politischen Hintergründe der Jahre 1948/49. Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte beschäftigt sich mit dem Grundgesetz und dem Parlamentarischen Rat. Darin schreibt der Historiker Norbert Frei über den Einfluss der Westalliierten auf das Grundgesetz und die Bundesrepublik sowie die politische Atmosphäre in der Bevölkerung. Mit der ehemaligen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und dem Historiker Ulrich Herbert erörtern wir die Frage, ob unsere Demokratie in der Gegenwart noch wehrhaft genug ist – und der Verfassungsrechtler Benjamin Lahusen analysiert, welche Lehren aus Weimar im Grundgesetz stecken.
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Am 18. Januar 1949 schlägt im Hauptausschuss des Parlamentarischen Rates in Bonn eine schicksalhafte Stunde für die Sache der Frauen. Denn zum zweiten Mal steht der Vorschlag der Juristin und Sozialdemokratin Elisabeth Selbert für Artikel 3, Absatz 2 zur Abstimmung: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt." In der ersten Abstimmung wenige Wochen zuvor war Selbert noch am Widerstand der bürgerlichen Parteien gescheitert. Mit neun zu elf Stimmen war die Formulierung abgelehnt worden.
Wie es Elisabeth Selbert schließlich doch noch gelingt, die Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Grundgesetz gegen alle Widerstände durchzusetzen, erzählen Marlen Farina uns Judith Scholter in dieser Folge von "Wie war das noch mal?".
Das Host-Team reist zurück in die Zeit des Kaiserreichs, als sie in Kassel geboren wird, und folgt Elisabeth Selbert auf ihrem unwahrscheinlichen Weg ins Jurastudium und in die Politik bis in die Nachkriegszeit und in den Parlamentarischen Rat in Bonn. Dort gewinnt sie schließlich den jahrzehntelangen Kampf um die formale Gleichberechtigung. Die rechtliche Entwicklung nach 1949 ordnet die Berliner Rechtswissenschaftlerin und Verfassungsrichterin Ulrike Lembke ein.
Mit vielen anderen Fragen rund um die Entstehung des Grundgesetzes und der DDR vor 75 Jahren beschäftigt sich das aktuelle Heft von ZEIT Geschichte. Es heißt "Die wehrhafte Demokratie". Unter anderem geht es darin um die Frage, wie man das Grundgesetz vor Demokratiefeinden schützen kann. Darüber diskutieren der Historiker Ulrich Herbert und die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Die Gründung der DDR beleuchtet der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk in einem großen Text, und auch ein Agentenkrimi ist in ZEIT Geschichte zu lesen: 1954 tauchte der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Otto John, plötzlich in Ost-Berlin auf. Ging er freiwillig oder wurde er entführt? Die Ereignisse und die bis heute offenen Fragen rekonstruiert unser Autor Andreas Molitor.
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Wie sah Immanuel Kants Königsberg aus, wie lebte er dort in Ostpreußens einziger Großstadt, was machte Kants Zeit aus, das 18. Jahrhundert? Wie hat sich die Stadt danach entwickelt – bis sie Ende des Zweiten Weltkrieges vorerst aufhörte zu existieren und als Kaliningrad wieder aufgebaut wurde? Hat bis heute etwas von Kants Königsberg überlebt? Und wie sieht es nun, zum 300. Geburtstag Kants, dort aus?
Für die neue Folge von "Wie war das noch mal?" begeben wir uns auf die Fährte des alten Königsbergs. Wir haben das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg besucht und uns dort vom Kant-Experten Tim Kunze auf eine Reise in die Vergangenheit mitnehmen lassen. Außerdem hat uns der ZEIT-Korrespondent in Russland, Michael Thumann, von seinen Eindrücken aus Kaliningrad erzählt.
Auch die aktuelle Ausgabe des Magazins ZEIT Geschichte beschäftigt sich mit Kant. Darin schreibt der in Zürich lehrende Philosoph Michael Hampe über die "Kritik der reinen Vernunft", die Jenaer Kant-Expertin Andrea Esser beschäftigt sich mit Kants Rassismus, und der Philosoph Markus Gabriel spricht im Interview über Kant, künstliche Intelligenz und die Moral von Maschinen.
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