Wie erklärt man die Corona-Krise? Welche Maßnahmen sind richtig, welche sind übertrieben? Auf die drängenden Fragen antwortet ab sofort der Virologe Prof. Alexander Kekulé in diesem Podcast.
Fünf Jahre und neun Monate lang – 447 Folgen. So lange und so oft hat der Mediziner Alexander Kekulé in Corona- und anderen Gesundheitsfragen Orientierung geboten. Mit dieser Folge endet Kekulés Gesundheits-Kompass und wir sagen Danke: Unseren Hörerinnen und Hörern – und natürlich Alexander Kekulé. Wir schauen zurück auf die Themen, die wir im Podcast behandelt haben. Wie sich die Rolle der Wissenschaft gewandelt hat. Und wie die Wissenschaft nun eine Glaubwürdigkeitskrise hat. Kekulé findet, dass ein wichtiger Ursprung dieses Problems in der Zeit der Pandemie liegt. Heute gebe es beispielsweise in den USA einflussreiche wissenschaftsfeindliche Kräfte. Trotzdem sieht er Grund für Optimismus.
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- In eigener Sache: Pressemitteilung zum Ende des Podcasts Kekulés Gesundheits-Kompass - https://www.mdr.de/presse/kekules-gesundheits-kompass-endet-dezember-100.html
Podcast-Tipp: Ungebremst – Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmark - https://1.ard.de/ungebremst
Wie können wir älter werden und dabei gesund bleiben? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Menschheit seit Tausenden von Jahren. Aktuell ist das Thema wieder sehr gefragt, vor allem in den USA. Das Stichwort heißt "Longevity". Dabei wird auch laut über die Unsterblichkeit nachgedacht. Host Susann Böttcher und Prof. Alexander Kekulé sprechen zunächst darüber, warum wir überhaupt altern und wie alt wir theoretisch werden können. Ausführlich geht es auch um die teils zweifelhaften Versprechungen der Longevity-Bewegung, die Kekulé ein Déjà-vu bescheren.
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- Podcast-Tipp: Dok 5 - Das Feature: Erst die Katze – dann der Mensch - https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:9b72eeb4e40412db/
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Die Aufarbeitung der Corona-Pandemie ist ein Langfristprojekt. In Deutschland versucht sich gerade eine Enquete-Kommission daran. In dieser Woche hat dort unter anderem der Virologe Christian Drosten Fragen beantwortet. Klar ist: Zum Beginn der Pandemie gab es großen Handlungsbedarf, aber wenig Daten. Und es sind Maßnahmen ergriffen worden, die aus heutiger Sicht übertrieben erscheinen. Was hätte man aber damals schon wissen können? Darüber sprechen wir mit dem Virologen Alexander Kekulé in dieser Folge.
Außerdem geht es um die Ergebnisse der staatlichen Kommission in Großbritannien, die die dortige Corona-Politik aufarbeitet. Auch dort stellt der Zwischenbericht eklatante Mängel der Corona-Politik fest. Unter anderem heißt es, dass Zehntausende Tote hätten vermieden werden können. Trotzdem habe es Großbritannien an einigen Stellen besser gemacht in der Pandemie und bei der Aufarbeitung, findet Kekulé.
In medizinischen Ausnahmesituationen mit vielen Verletzten müssen Ärztinnen und Ärzte priorisieren. Wem wird direkt geholfen, wem später – und wem gar nicht mehr? Das Verfahren nennt sich Triage. Es ist in solchen Notfällen wichtig. Aber es ist auch eine extreme Verantwortung für jene, die im Zweifel über Leben und Tod entscheiden. Die Bundesregierung wollte das Verfahren mit einem Gesetz regeln. Das geht zurück auf die Corona-Zeit. Doch nun wurde das Gesetz vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt.
In dieser Folge erklärt Alexander Kekulé zunächst, woher der Begriff Triage stammt und wo er sie selbst schon erlebt hat – nämlich beim Oktoberfestattentat 1980 in München. Wir sprechen darüber, warum der Bund in der Pandemiezeit dazu verpflichtet wurde, ein Triage-Gesetz auf den Weg zu bringen. Es ging unter anderem darum, dass Menschen mit Behinderung nicht benachteiligt werden. Außerdem sprechen wir darüber, warum das Gesetz nun vom Verfassungsgericht kassiert wurde. Kekulé erklärt, wie die Triage alternativ geregelt werden könnte. Dabei geht es auch um die Unabhängigkeit von Ärztinnen und Ärzten.
Podcast-Tipp: ARD Klima Update - https://1.ard.de/ARD_Klima_Update?=cp
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Eine verblüffende Entdeckung könnte die Krebstherapie verändern. Eine neue Studie im Fachmagazin "Nature" kommt zu dem Ergebnis: Die mRNA-Impfstoffe gegen Corona können bei der Heilung von Krebs helfen. Konkret gibt es Hinweise, dass die Impfung Tumore anfälliger macht für Immuntherapien. Wie das genau funktioniert und was das für die Krebstherapie bedeuten könnte, erklärt der Virologe Alexander Kekulé im Podcast.
Zum Beginn des Podcasts sprechen wir außerdem darüber, wie sinnvoll die Corona-Impfung derzeit allgemein noch ist. Auch dazu gibt es eine aktuelle Studie.
Podcast-Tipp: Der Landarzt vom Murgtal - https://www.ardaudiothek.de/sendung/der-landarzt-vom-murgtal/urn:ard:show:215b19ac8dc47b8d/
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Es ist eine Krankheit mit Gruselfaktor. Tollwut wird meist durch den Biss eines infizierten Tieres übertragen. Dabei gelangt das Tollwut-Virus über den Speichel in die Wunde und sorgt für dämonische Symptome. Am Ende steht fast immer der Tod. Tollwut ist eine der ältesten bekannten Infektionskrankheiten - und sie ist noch lange nicht verschwunden.
Host Susann Böttcher spricht mit Prof. Alexander Kekulé über aktuelle Fälle und wie ein tödlicher Verlauf verhindert werden kann. In Deutschland gilt eine Infektion zwar als als extrem unwahrscheinlich. Anders sieht es in den USA oder Ländern in Asien und Afrika aus. Was sollten Reisende beachten und warum kann schon einfache Seifenflüssigkeit Leben retten?
Außerdem: Warum Fledermäuse auch in Europa unterschätzt werden – und weshalb ein ungeimpfter Hund nach Kontakt mit einer tollwütigen Fledermaus eingeschläfert werden muss.
Podcast-Tipp: Fragen an den Autor https://kurz.sr.de/FadA
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Löst die Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft beim Kind Autismus aus? Das behauptet US-Präsident Donald Trump. "Da ist nichts dran", meint das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Prof. Alexander Kekulé widerspricht der Behörde. Die Studienlage sei nicht eindeutig. Das BfArM betreibe mit solchen Behauptungen das Gegenteil von Aufklärung.
Host André Seifert geht mit Kekulé mehrere Studien durch. Dazu gehört auch eine Studie der Drexel University in den USA und des Karolinska Instituts in Schweden. Diese wird oft zitiert, um die Unbedenklichkeit von Paracetamol zu belegen. Dazu meint Kekulé: "Den Freispruch kann ich so nicht unterschreiben." Außerdem geht er auf Schwächen sogenannter Geschwisterstudien ein. Alexander Kekulé gibt für den Umgang mit Paracetamol auch ausführlich Handlungsempfehlungen für Schwangere.
Podcast-Tipp "DNA des Ostens": https://1.ard.de/dna-des-ostens
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Auch die letzten Sommertage können ihn nicht aufhalten: den Erkältungs-, Corona- und Grippeherbst. Was kommt auf uns zu? In dieser Folge spricht Prof. Alexander Kekulé über die neue Corona-Variante Stratus, die derzeit das Infektionsgeschehen dominiert. Dabei ist auch von rasierklingenartigen Halsschmerzen die Rede. Das hält der Virloge aber eher für ein Medienphänomen. Host Susann Böttcher und Prof. Alexander Kekulé schauen auch auf die Impfstofflage: Wie gut schützt der neue Comirnaty-Booster gegen Stratus? Kekulé erklärt, warum die Schutzwirkung zwar nicht perfekt, aber dennoch sinnvoll ist – besonders für ältere Menschen und Risikogruppen.
Außerdem geht es um die Tigermücke. Sie breitet sich auch in Deutschland aus und kann tropische Krankheiten übertragen. Kekulé ordnet ein, wie gefährlich sie wirklich ist und warum die Impfstoffzulassung in Europa und den USA so unterschiedlich bewertet wird.
HINWEIS: Bei der Beschreibung des Chikungunya-Fiebers (ab Minute 24:35) kam es zu einer Verwechslung, die Prof. Kekulé während der Aufzeichnung sofort bemerkte. Aufgrund eines technischen Problems konnte der Fehler jedoch vor Ausstrahlung des Podcasts nicht mehr berichtigt werden. Die Beschreibung von Chikungunya als "Knochenbrecherkrankheit" mit Sterblichkeit von 5% und möglicher Infektion von Pferden trifft nicht zu. Wir bitten das Versehen zu entschuldigen.
Podcast-Tipp: Hormongesteuert - Der Wechseljahrepodcast https://1.ard.de/hormongesteuert
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Eine US-Studie lässt aufhorchen: Brauchen wir noch Auffrischungsimpfungen im Erwachsenenalter für Diphterie und Tetanus? Die Ständige Impfkommission empfiehlt das aktuell noch. Im Gesundheits-Kompass erklärt der Virologe Alexander Kekulé die Studie und wirft einen kritischen Blick auf die aktuellen Empfehlungen. Er sagt, die Impfungen hätten weltweit Millionen Menschen das Leben gerettet. Beim Boostern empfiehlt er der STIKO eine Überarbeitung der Empfehlungen.
Und: Eine Enquete-Kommission des Bundestages soll die die Corona-Pandemie aufarbeiten. Kekulé findet die Zusammensetzung kritikwürdig. Eigentlich hätte er einen Untersuchungsausschuss gewünscht.
- Hörtipp: Radio-Feature Druck im Kessel - https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:section:46d18a91c497e143/
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Haben die Corona-Impfstoffe deutlich weniger Leben gerettet als bisher angenommen? Eine aktuelle Studie der Stanford University und italienischen Wissenschaftlern geht von weltweit 2,5 Millionen geretteten Menschen in den Jahren 2020 bis 2024 aus. Das wären viel weniger als die von der Weltgesundheitsorganisation genannten über 14 Millionen. Prof. Alexander Kekulé erklärt die unterschiedlichen Ergebnisse damit, dass die Wissenschaftler in ihren Untersuchungen verschiedene Herangehensweisen gewählt haben. Die scharfe Kritik der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die Stanford University verharmlose Corona, teilt Kekulé nicht.
Host Susann Böttcher fragt Kekulé auch, ob während der Corona-Krise die richtigen Menschen geimpft worden sind. Der Wissenschaftler verneint das. Beide Studien zeigten, dass es besser gewesen wäre, wenn man nur die Alten geimpft hätte. Das gelte besonders für die Zeit als Impfstoff noch knapp gewesen sei. Weiterhin erklärt Kekulé, warum die Mehrheit der vermiedenen Todesfälle in der Omikron-Phase zu verorten sind. Außerdem kritisiert der Wissenschaftler das Paul-Ehrlich-Institut und seinen Umgang mit der Smartphone-App SafeVac 2.0. Dort können Geimpfte Auskunft darüber geben, wie sie die Spritzen vertragen haben. Laut Kekulé hätten die Daten schon längst ausgewertet werden und die Ergebnisse veröffentlicht werden müssen.
Während der Aufzeichnung gab es technische Probleme. Die leichten Störgeräusche an der ein oder anderen Stelle bitten wir zu entschuldigen.
Studie der Stanford University: https://jamanetwork.com/journals/jama-health-forum/fullarticle/2836434
Zahlen der Weltgesundheitsorganisation: https://www.thelancet.com/journals/lanres/article/PIIS2213-2600(24)00179-6/fulltext
Paul Ehrlich Institut SafeVac 2.0: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/awb/nis-0501-0600/0565-beoplan.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Uni Konstanz- Verlust des öffentlichen Vertrauens bei Epidemien: https://www.uni-konstanz.de/universitaet/aktuelles-und-medien/aktuelle-meldungen/aktuelles-1/epidemien-und-ihre-politischen-auswirkungen/
MDR Investigativ "Wissen in Gefahr": https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:d48ec1a8cd5f71b1/
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Im zweiten Hörerfragen-SPEZIAL spricht Prof. Alexander Kekulé über Long Covid, Impfstoffe und erhöhte Cholesterinwerte. Er verrät, warum er einen neuen mRNA-Impfstoff aus den USA in der EU nicht zugelassen hätte, was Cholesterin-Senker bringen und warum er irgendwann eine "Extra-Sendung über die Kekulé-Irrtümer" machen will.
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