Große Gedanken in kurzen Gesprächen: Die Tagesspiegel-Redakteure Fabian Löhe, Anna Sauerbrey und Hannes Soltau diskutieren mit Wissenschaftlerinnen, Publizisten und Think Tankern über die großen Strömungen und Ideen hinter dem täglichen Nachrichtenrauschen. Zum Beispiel? Über die Krise der Sozialdemokratie, den Aufstieg des Populismus, das Verhältnis von Ost- und Westdeutschland, Deutschlands Rolle in der neuen Welt(un)ordnung, die Beschleunigung des Alltags, die Frage, ob eine gerechte Gesellschaft "Scoring" erlauben sollte - und ob wir eine neue Aufklärung brauchen.
Nantke Garrelts geht mit der Architektin Julia Erdmann über den Alexanderplatz, um die Frage zu beantworten: Warum ist der Platz so abstoßend und was könnte man besser machen? Und woran krankt die moderne Stadplanung?
Wie lange hält die große Koalition? Ist Olaf Scholz der "passive Sterbehelfer der SPD"? Ein Gespräch mit einem Ex-Kanzlerkandidat und einem Kabarettisten über Patientin SPD, Smoothie, Bio und Hoodie.
Europa hat gewählt, aber wie sind die Ergebnisse zu deuten? Ist der Rechtspopulismus tatsächlich auf dem Vormarsch? Oder wird die EU doch jünger und grüner? Thorsten Faas beleuchtet verschiedene Narrative kritisch, die sich nach der Wahl herausgebildet haben.
Die Briten haben sich 2016 in einem Referendum entschieden, die Europäische Union zu verlassen. Bis heute ist das nicht geschehen. Welche Folgen hat das für die Insel und die Gemeinschaft?
Aus der bedrängenden Gegenwart schlagen vor allem die Rechten Kapital – dabei sind es linke Themen, die zentral für eine bessere Gesellschaft sind, sagt Julia Fritzsche. Und: Sie werden längst angepackt. Die Autorin will eine neue linke Erzählung, die einerseits die soziale Frage völlig neu und den Kapitalismus wieder in Frage stellt, andererseits keinen Rückschritt in Sachen Diversity macht.
Lange Zeit wurde angenommen, dass Religionen immer schwächer werden, gar vollkommen verschwinden könnten. Aber trifft das zu? Hans Joas wagt einen neuen Blick auf das Verhältnis von Religiösität und Moderne.
Das zentrale Bestreben der Moderne gilt der Vergrößerung der eigenen Reichweite, des Zugriffs auf die Welt: Diese verfügbare Welt ist jedoch, so Hartmut Rosas brisante These, eine verstummte, mit ihr gibt es keinen Dialog mehr. Gegen diese fortschreitende Entfremdung zwischen Mensch und Welt setzt Rosa die "Resonanz", als klingende, unberechenbare Beziehung mit einer nicht-verfügbaren Welt.
Es ist an der Zeit, die Einwanderung nach Deutschland neu zu erzählen – als Teil der deutschen Geschichte, sagt der Historiker Jan Plamper. Denn Deutschland sei längst ein Einwanderungsland wie die USA oder Kanada. Plamper bringt eine neue Perspektive in die Debatte über das Verständnis von Nation und Identität, über eine lebendige Kultur und gemeinsame Werte. Er zeigt: Migration war und ist immer eine Herausforderung, und doch ist sie bei uns eine erstaunliche Geschichte von Integration und Öffnung, von einem nicht immer einfachen, doch bereichernden Miteinander.
Alice Schwarzer ist Gründerin und Herausgeberin der Frauenzeitschrift Emma und die Pionierin der deutschen Frauenbewegung. Margarete Stokowski ist Autorin und Kolumnistin. Sie stehen für verschiedene feministische Generationen und Kämpfe. Im Podcast treffen sie erstmals persönlich aufeinander und diskutieren über den Politischen Islam und das Gendersternchen.
Der politisch organisierte Klassenkonflikt über die Großzügigkeit sozialstaatlicher Leistungen stand im Zentrum der Konfliktlinien in Westeuropa im 20. Jahrhundert. Die Sozialdemokratie erzielte enorme Erfolge, als treibende Kraft, aber auch in Koalition mit der Christdemokratie und den sozialliberalen Kräften. Heute rutscht die deutsche SPD in Wahlen und Umfragen immer weiter ab. Ein Gespräch über Hintergründe und Perspektiven.
Wir haben zu allem eine Meinung, aber kaum noch Argumente - es wird Zeit für eine neue Aufklärungsbewegung! Michael Hampe zeigt, warum auch die Dritte Aufklärung nur eine Bildungsbewegung sein kann. Wir brauchen wieder gemeinsame kulturelle Projekte, aus denen Sinn und nicht nur Reichtum entsteht, um weder Gewalt, Grausamkeit noch Illusionen als Ersatz-Intensitäten in unserer Lebenserfahrung zu verfallen. Es geht Hampe um den Erwerb einer gemeinschaftlichen Kreativität, die uns den Mut und die Mündigkeit verleiht, die Zukunft nicht einfach nur zu beobachten, sondern zu gestalten.
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