Was denkst du denn?

Nora Hespers und Rita Molzberger

Wo ist die Schamgrenze - zum Beispiel in der Sauna? Wie läuft das mit Schuld und Entschuldigung? Und darf ich eigentlich die politische und moralische Haltung von jemandem in Frage stellen? Rita Molzberger und Nora Hespers stellen sich all diese Fragen und diskutieren. Mal mehr mal weniger fachlich, aber immer auf der Suche nach Erkenntnisgewinn. Klingt bierernst, ist aber mitunter ganz schön witzig. Denn erst mal gibt es keine Denkverbote. Wir umkreisen Themen, decken auf, fragen nach, stellen Vermutungen an, sind uns oft einig - aber lernen immer wieder auch was Neues dazu. Wir haben einfach Spaß daran, laut zu denken. Denkt doch einfach 'n bisschen mit!

  • 23 minutes 24 seconds
    WissPodWeihnacht: Kinderrechte
    Von Adultismus, Autorität und Machtverteilung

    22. Türchen des WissPod Adventskalenders 2025: Bis heute sind Kinderrechte nicht im Grundgesetz verankert. Und das liegt auch daran, wie unsere Gesellschaft auf Kinder schaut. Auf der einen Seite wollen wir sie zu Menschen erziehen, die besser sind als wir selbst. Auf der anderen Seite fällt es uns schwer, sie ehrlich und ernsthaft mit einzubeziehen in unser Leben und die Erwachsenenwelt. Genau da schauen wir in dieser Folge hin.

    Diese Folge ist ein Teil des Wissenschaftspodcasts Adventskalenders 2025. Alle Türchen des Adventskalenders könnt ihr hier öffnen: wissenschaftspodcasts.de/adventskalender2025

    Bildbeschreibung

    Ritas Literaturliste:

    • El-Mafaalani, A./ Kurtenbach, S./ Strohmeier, K. P. (2025): Kinder – Minderheit ohne Schutz: Aufwachsen in der alternden Gesellschaft. Köln.
    • Hansen, R./ Knauer, R./ Sturzenhecker, B. (2015): Partizipation in Kindertageseinrichtungen. So gelingt Demokratiebildung mit Kindern! Weimar. https://www.amnesty.de/alle-30-artikel-der-allgemeinen-erklaerung-der-menschenrechte
    • Korczak, J. (1970): Das Recht des Kindes auf Achtung. Hrsg. von E. Heimpel und H. Roos. Göttingen.
    • Liebel, M. (2010): Diskriminiert, weil sie Kinder sind: ein blinder Fleck im Umgang mit Menschenrechten. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung 5, S. 307–319.
    • Liebel, M. (2020a): Solidarische Hilfe? Kinderrechte als Leitlinie Sozialer Arbeit. In: Sozial Extra 44, S. 326–327.
    • Liebel, M. (2020b): Unerhört. Kinder und Macht. Weinheim, Basel.
    • Maywald, J. (2016): Kinderrechte in der Kita. Kinder schützen, fördern, beteiligen. Freiburg i. Br.
    • Ritz, M. (2024): Adultismus und kritisches Erwachsensein. Hinter (auf-)geschlossenen Türen. Münster.
    • Roth, Xenia (2010): Handbuch Bildungs- und Erziehungspartnerschaft: Zusammenarbeit mit Eltern in der Kita. Freiburg i.Br.
    • Staub-Bernasconi, S. (1995): Systemtheorie, soziale Probleme und Soziale Arbeit. Lokal, national, international, oder: Vom Ende der Bescheidenheit. Bern.
    22 December 2025, 7:00 am
  • 1 hour 59 seconds
    Organspende
    Multidisziplinäre Überlegungen

    "Könnt ihr mal über das Thema Organspende sprechen?" - Dieser Wunsch wurde vor einiger Zeit per Mail an uns herangetragen. Im Sommer. Gefühlt. Also eigentlich wars im Februar 2025. Aber nicht mal zehn Monate später haben wir es jetzt endlich geschafft.

    Und holymoly, was für ein Thema! Denn an der Frage, ob wir uns dazu entscheiden, unsere Organe zu spenden hängen so viele verschiedene Themenbereiche und Fachdisziplinen, da bräuchte es eigentlich mehr als zwei Menschen, um da wirklich fachlich fundiert drüber zu sprechen. Deshalb versuchen wir eine Annäherung. Über persönliche Gefühle, praktische Gedanken und den Hinweis auf die vielen Fachdisziplinen, die sich ebenfalls mit dem Thema auseinandersetzen. Das Wichtigste ist am Ende: Drüber sprechen. Gedanken und Wünsche mitteilen. Ob mit oder ohne Organspende-Ausweis oder -Tattoo. Denn diese Entscheidung betrifft uns eben doch nicht nur als Individuen.

    Ritas Literaturliste:

    • Ach, Johann/ Anderheiden, Michael/ Quante, Michael (2000): Ethik der Organtransplantation. Erlangen. Erk, Christian (2014): Das Eigentliche des Todes. Ein Beitrag zur Be-Lebung der Debatte über Hirntod und Transplantation. In: Ethik in der Medizin 26, S. 121-135
    • Quante, Michael (2002): Personales leben und menschlicher Tod. Personale Identität als Prinzip der biomedizinischen Ethik. Frankfurt/Main.
    • Schaber, Peter (2022): Organspende – Geschenk oder moralische Pflicht?
    • Scheffer, Thomas/ Michaeler, Matthias/ Schank, Jan (2008): Starke und schwache Verfahren. Zur unterschiedlichen Funktionsweise politischer Untersuchungen am Beispiel der englischen „Hutton Inquiry“ und des „CIA-Ausschusses“ der EU. In: Zeitschrift für Soziologie, Jahrgang 37, Heft 5. Stuttgart, S. 423-444.
    • Wiesemann, Claudia/ Biller-Andorno, Nikola (2005): Medizinethik. Unter Mitarbeit von Andreas Frewer. Stuttgart, S. 57-71.

    Unter https://www.organspende-info.de/ findet ihr viele weitere Informationen zum Thema Organspende. Einen Direktlink zum Quiz findet ihr in den Shownotes.

    5 December 2025, 4:00 pm
  • 1 hour 17 minutes
    Kinderrechte
    ins Grundgesetz

    Wenn wir über Care-Arbeit reden, sprechen wir häufig davon, wie Arbeit in der Erwachsenenwelt im Allgemeinen verteilt ist. Wessen Aufgabe es eigentlich ist, sich um die Kinderbetreuung zu kümmern, wer macht mehr, wer macht weniger. Wir könnten aber auch anders diskutieren. Nämlich aus der Perspektive der Kinder und ihrer Rechte. Aus der Perspektive der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung dafür, dass Kinderrechte zur Geltung kommen. Denn würden wir die ernst nehmen, würden sich einige Diskussionen über die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit vielleicht auflösen.

    Ritas Literaturliste

    • El-Mafaalani, A./ Kurtenbach, S./ Strohmeier, K. P. (2025): Kinder – Minderheit ohne Schutz: Aufwachsen in der alternden Gesellschaft. Köln.
    • Hansen, R./ Knauer, R./ Sturzenhecker, B. (2015): Partizipation in Kindertageseinrichtungen. So gelingt Demokratiebildung mit Kindern! Weimar. https://www.amnesty.de/alle-30-artikel-der-allgemeinen-erklaerung-der-menschenrechte
    • Korczak, J. (1970): Das Recht des Kindes auf Achtung. Hrsg. von E. Heimpel und H. Roos. Göttingen.
    • Liebel, M. (2010): Diskriminiert, weil sie Kinder sind: ein blinder Fleck im Umgang mit Menschenrechten. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung 5, S. 307–319.
    • Liebel, M. (2020a): Solidarische Hilfe? Kinderrechte als Leitlinie Sozialer Arbeit. In: Sozial Extra 44, S. 326–327.
    • Liebel, M. (2020b): Unerhört. Kinder und Macht. Weinheim, Basel.
    • Maywald, J. (2016): Kinderrechte in der Kita. Kinder schützen, fördern, beteiligen. Freiburg i. Br.
    • Ritz, M. (2024): Adultismus und kritisches Erwachsensein. Hinter (auf-)geschlossenen Türen. Münster.
    • Roth, Xenia (2010): Handbuch Bildungs- und Erziehungspartnerschaft: Zusammenarbeit mit Eltern in der Kita. Freiburg i.Br.
    • Staub-Bernasconi, S. (1995): Systemtheorie, soziale Probleme und Soziale Arbeit. Lokal, national, international, oder: Vom Ende der Bescheidenheit. Bern.

    Noras Linktipp:

    Carolin Kebekus Show: Kita und Krawall - über Kita-Viren und Eltern-Chats

    7 November 2025, 4:19 pm
  • 1 hour 23 minutes
    Üppiges Chaos
    Von der Kunst zu moderieren - mit Elif Şenel

    Wer sie noch nicht kennt: Elif Şenel moderiert unter anderem das "Tagesgespräch" bei WDR 5. Ein Format, in dem das hörende Publikum zu Wort kommt. Etwas, worauf man sich nicht vorbereiten kann, denn wer sich wie zu welchem Thema äußert, ist sehr unterschiedlich. Für Elif Şenel etwas Wunderbares, weil sie so mit Menschen ins Gespräch kommt, die sie vielleicht so auf der Straße gar nicht treffen würde. Aber natürlich ist das auch herausfordernd.

    Ein Gespräch über die Kunst der Moderation, über Augenhöhe, Zuhören, echte Gespräche mit Erkenntnisgewinn und Fehlerkultur.

    Ritas Literaturliste:

    • Anscombe, G. E. M. (2000): Absicht. Frankfurt/Main. [Orig. 1957]
    • Aristoteles (2020): Nikomachische Ethik. Griechisch–Deutsch, übersetzt und hrsg. von Gernot Krapinger. Stuttgart.
    • Lyssenko, Viktoria (2002): The hard task of hitting the mean: Aristotle’s mean (mesotes) and Buddha’s middle path (Majjhima Patipad). In: Acta Orientalia Vilnensia, S. 81-92.
    • Peters, Werner (1992): Mitte und Maß. In: Guggenberger, Bernd/ Hansen, Klaus (Hrsg.): Die Mitte. Vermessungen in Politik und Kultur. Wiesbaden.
    • Prüwer, Tobias (2011): Zwischen Skylla und Charybdis: Motive von Maß und Mitte: In: Forum für kritische Rechtsextremismusforschung (Hrsg.): Ordnung. Macht, Extremismus. Wiesbaden, S. 59-84.

    Elifs Literaturtipps:

    • Pörksen, Bernhard (2025): Zuhören - Die Kunst, sich der Welt zu öffnen. München.
    • Nordqvist, Sven (1997): Fndus und der Hahn im Korb. Hamburg.

    Noras Literaturtipps:

    • Rabe, Anne (2025): Das M-Wort - Gegen die Verachtung der Moral. Stuttgart.
    • Sahebi, Gilda (2025): Verbinden statt spalten - Eine Antwort auf die Politik der Polarisierung. Frankfurt am Main.

    Noras Hörtipp:

    10 October 2025, 3:00 pm
  • 1 hour 29 minutes
    Wer ist hier empowert?
    Über Empowerment und kritische Autorität

    Was ist eigentlich Empowerment? Das ist gar nicht so einfach zu klären, denn die inflationäre Verwendung des Begriffs sorgt zunehmend dafür, dass seine Bedeutung verschwimmt und zerfasert. Dabei ist der Grundgedanke, nämlich Räume zu schaffen, in denen Menschen eine Bestärkung ihres Selbst erfahren, grundsätzlich ein guter.

    Aber auch Empowerment wird immer mehr zu einem Buzzword. Zum Geschäft. Und Nicole vom "Kleine Pause Podcast" hat sich gefragt, welche Folgen das hat. Und welche Rolle auch Autorität dabei spielt, wenn Menschen sich gegenseitig bestärken und Macht und Machtpositionen gesellschaftlich neu verhandelt werden. Genau das versuchen wir in dieser Folge auszuloten und zu durchdenken.

    Ritas Literaturliste:

    • Albert, Hans: Freiheit und Ordnung: Zwei Abhandlungen zum Problem einer offenen Gesellschaft. Beiträge zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik, Band 109. Tübingen 1986.
    • Arendt, Hannah: Was ist Autorität? In: Dies.: Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Übungen im politischen Denken I. München 1994. S. 159-200. [Orig. 1956]
    • Neiman, Susan: Moralische Klarheit: Eine Anleitung für erwachsene Idealisten. Aus dem Englischen von Matthias Fienbork. München. 2009.
    • Srinivasan, Amia: Das Recht auf Sex: Feminismus im 21. Jahrhundert. Aus dem Englischen von Tanja Handels. Frankfurt/Main. 2022.
    • Wille, Katrin: Feministische Theorie und Praxis der Autorität. In: Landweer, Hilge/ Newmark, Catherine (Hrsg.): Wie männlich ist Autorität? Frankfurt/Main, New York. 2018. S. 343-359. Online verfügbar unter https://www.uni-hildesheim.de/media/fb2/philosophie/ForschungundPromotion/Feministische_Kritik/Veroeffentlichungen/Wille-Autoritaet-Campus-2018.pdf (Datum des letzten Abrufs: 23.08.2025)

    Nicoles Literaturtipps:

    • hooks, belle: Die Welt verändern lernen. Unrast. 2025

    • hooks, belle: Kritisch denken lernen. Unrast. 2025

    • hooks, belle: Gemeinschaft leben lernen. Unrast. 2025

    • Randak, Nadine: Emanzipation, Erziehung, Empowerment - Über einen (nicht nur) pädagogischen Paradigmenwechsel und seine Folgen. In: Gräber, Sebastian / Gutfleisch, Henning / Probst, Tarek / Stahl, Anna-Josepha / Viol, Patrick / Wevelsiep, Max (Hrsg): Halbbildung - Kritische Theorie der Pädgogik. Verbrecher-Verlag. 2025.

    5 September 2025, 3:00 pm
  • 1 hour 19 minutes
    Göttliches Gelächter
    Über die Grenzen des Humors

    Hat Humor eigentlich Grenzen, wenn es um Religion geht? Wie viel Humor hat das Göttliche und warum reagieren Menschen sensibel, wenn über den Glauben gelacht wird? Mit diesen Fragen beschäftigen sich in dieser Folge des "Was denkst du denn? Podcast die Journalistin Nora Hespers, die Philosophin Dr. Rita Molzberger und der Theologe, Clown und Sportwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Stefan Schneider.

    Ritas und Stefans Literaturliste:

    • Fink, Eugen (1960): Nietzsches Philosophie. Stuttgart. (v.a. Kap. 1: Die Artisten-Metaphysik, S. 7-42)
    • Gaut, Berys Nigel (1998): Just Joking: The Ethics and Aesthetics of Humor. In: Philosophy and Literature 22 Baltimore, S. 51-68.
    • Göktürk, Deniz (2017): Die Komik der Kultur. In: Wirth, Uwe (Hrsg.): Komik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart, S. 160-172.
    • Götz, Ignacio L. (2002): Faith, Humor and Paradox. Westport, CT.
    • Hemmelmann, Petra (2021): Ausgelacht? Die alte und neue Frage nach den Grenzen des Humors. In: Communicatio Socialis 1/2021. Online abrufbar unter https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/0010-3497-2021-1-7.pdf?downloadfullpdf=1 (Datum des letzten Abrufs: 14.07.2025)
    • Kehlmann, Daniel (2017): Tyll. Reinbek.
    • Körner, Felix (2021): Der religiöse Witz. Zur Unterdrückung von Unterdrückung. In: Winkler, Ulrich/Boerger, Christian/Klenk, Joel (Hrsg.): Von Peripherien und Zentren, Mächten und Gewalten. Jerusalemer Ansätze für eine postkoloniale Theologie. Münster, S. 191ff.
    • Menze, Nadia (2024): Zur Anatomie der Karikatur. Aschaffenburg.
    • Moore, Christopher (2002): Die Bibel nach Biff. München.
    • Niven, John (2012): Gott bewahre. München. 
    • Plass, Adrian (2020): Tagebuch eines frommen Chaoten. Moers.
    • Tucholsky, Kurt Wrobel, Ignaz: Was darf die Satire? Gesammelte Werke in 10 Bänden. Hrsg. von Mary Gerold-Tucholsky und Fritz J. Raddatz. Band 2. Reinbek, S. 42 ff. [Orig. 1919]
    • Wieß, Andreas G. (2021): Ausgelacht?! Glaube und die Grenzen des Humors. Freiburg i. Br.
    8 August 2025, 3:00 pm
  • 1 hour 7 minutes
    Hold my Sachlichkeit
    Von Allyship und gelebter Solidarität

    Allyship - ein viel genutzter Begriff, wenn es darum geht, marginalisierte und diskriminierte Menschen in ihrem Kampf um Wahrnehmbarkeit zu unterstützen, ihnen zur Seite zu stehen, Räume zu öffnen und zu halten. Immer wieder wird Allyship auch in sozialen Netzwerken thematisiert, gefordert und gelebt. Aber wie macht man das eigentlich richtig? Und wie kommen wir von performativer Allyship in gelebte Solidarität?

    An konkreten Beispielen versuchen wir in dieser Folge, uns dem Begriff Allyship zu nähern und fragen uns, was es eigentlich braucht, um eine guter Ally zu sein? Und ob es am Ende ausschließlich um die Solidarität und Unterstützung von marginalisierten Personengruppen geht oder ob sich unser Engagement nicht eher auf ein drittes stützen muss - nämlich geteilten Werten. Und welche Rolle spielen dabei eigentlich Privilegien, Machtverhältnisse und Abhängigkeiten?

    Ritas Literaturliste:

    • Fallwickl, Mareike (2025): Liebe Jorinde oder Warum wir einen neuen Feminismus des Miteinanders brauchen. Briefe an die kommenden Generationen, Band 5. München.
    • Kalina, Peter (2020): Performative Allyship. In: Technium Social Sciences Journal 11, S. 478-481.
    • Kaufmannn, Margrit E. (2021): Solidarität als Kritik. Gerechtigkeit in Zeiten von Abstandsregelungen, Appellen und Allyship. In: Sozialmagazin 8, S. 14 - 23.
    • Masurkewitz-Möller, Julia (2023): Formen der Solidarität. Eine Begriffssystematik. Bielefeld.
    • Roig, Emilia (2024): Lieben. Berlin.
    • Sunderman, Zachary (2023): Dilemmas of Allyship. White Anti-Racists and the Challenges of Social Justice. London.
    • Susemichel, Lea/ Kastner, Jens (Hrsg.) (2021): Unbedingte Solidarität. Münster.

    Noras Literaturtipp:

    • Endler, Rebekka (2025): Witches, Bitches, It-Girls - Wie patriarchale Mythen uns bis heute prägen. Hamburg.
    5 July 2025, 7:00 am
  • 1 hour 24 minutes
    Denken mit KnI
    Über das Denken in Zeiten künstlich nachahmender Intelligenz

    Womit denken wir eigentlich und was nimmt uns KI ab, wenn wir das Denken an große Sprachmodelle abgeben, die lediglich menschliches Denken simulieren?

    Künstliche Intelligenz bringt große Verunsicherung mit sich. Und doch trauen wir den großen Sprachmodellen wie ChatGPT zu, schlauer zu sein als wir. Eindeutige Antworten zu liefern und damit unser Leben zu erleichtern. Bisweilen stellen wir aber fest, dass wir es doch besser wissen - oder sich unsere Schleichwege zur Erkenntnis als effektiver herausstellen. Im wahren und übertragenen Sinne. In dieser Folge fragen sich Rita und Nora, womit wir eigentlich denken, wovon unser denken abhängig ist und wieso es KI gelingt, uns Denken zu simulieren. Welche Rolle spielen unsere Körper dabei, wenn es um Welterfahrung und Lernprozesse geht - und können wir überhaupt ohne Körper denken? Und ohne die anderen Menschen im Raum? Denn auch wenn große Sprachmodelle den Vorteil haben, dass sie uns optisch nicht bewerten - vielleicht brauchen wir auch die Zumutung in Gesellschaft zu sein, um daran zu wachsen.

    Ritas Literaturliste:

    • Alloa, Emmanuel/ Bedorf, Thomas/ Grüny, Christian/ Klass, Tobias Nikolaus (Hrsg.) (2019): Leiblichkeit. Geschichte und Aktualität eines Konzepts. 2. Auflage. Tübingen.
    • Böhme, Gernot (2003): Leibsein als Aufgabe. Leibphilosophie in pragmatischer Hinsicht. Baden-Baden.
    • Böhme, Gernot (2008): Ethik leiblicher Existenz. Über unseren moralischen Umgang mit der eigenen Natur. Frankfurt/Main.
    • Brinkmann, Malte/ Türstig, Johannes/ Weber-Spanknebel, Martin (Hrsg.) (2019): Leib – Leiblichkeit – Embodiment. Wiesbaden.
    • Cantieni, Benita/ Hüther, Gerald/ Storch, Maja/ Tschacher, Wolfgang (2022): Embodiment. Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und nutzen. 4. Auflage. Bern.
    • Gerl-Falkovitz, Hanna-Barbara (2022): Leib mehr als Körper. Bemerkungen zu Edith Steins Anthropologie. In: Revista Portuguesa de Filosofia, S. 347-360.
    • Kleiner, Konrad (2019): Konturen von Zeit und Zeitdidaktik. Zur Orchestrierung von Lehr- und Lern-Zeit in Bewegung und Sport. In: In Esterbauer, Reinhold/ Palette, Andrea/ Meer, Julia (Hrsg.): Der Leib und seine Zeit. Temporale Prozesse des Körpers und deren Dysregulationen im Burnout und bei anderen Leiberfahrungen. München, S. 227-270.
    • Leder, Drew (1990): The absent body. Chicago.
    • Merleau-Ponty, Maurice (2006): Causerien 1948. Köln.
    • Noë, Alva (2010): Du bist nicht Dein Gehirn. Eine radikale Philosophie des Bewusstseins. München, Zürich.
    • O‘ Connell, Mark (2019): To Be a Machine: Adventures Among Cyborgs, Utopians, Hackers, and the Futurists Solving the Modest Problem of Death. London.
    • Putnam, Hilary (1999): The Threefold Cord Mind, Body and World. New York.
    • Thiele, Jörg (2006): Maurice Merleau-Ponty: Phänomenologie der Wahrnehmung (1966). In: Court, Jürgen/ Meinberg, Eckhard (Hrsg.): Klassiker und Wegbereiter der Sportwissenschaft. Stuttgart, S. 398-405.
    • Waldenfels, Bernhard (2000): Das leibliche Selbst. Vorlesungen zur Phänomenologie des Leibes. Frankfurt/Main.
    6 June 2025, 3:00 pm
  • 59 minutes 36 seconds
    Patriarchale Mythen
    Über die Ursprünge des Patriarchats - mit Rebekka Endler

    In ihrem ersten Buch "Das patriarchat der Dinge" ist die Journalistin und Autorin Rebekka Endler der Frage nachgegangen, wie patriarchales Design unsere Umgebung bestimmt. In ihrem zweiten Buch begibt sie sich auf die Suche nach den Ursprüngen des Patriarchats und die Frage, was das mit Geschichtserzählung zu tun hat.

    Geschichte hat abertausende Autor*innen und das, was kleben bleibt, ist nicht unbedingt das, was am wahrscheinlichsten war, sondern das, was wir als Gesellschaft am wahrscheinlichsten sexy fanden und deswegen weitererzählt haben. - Rebekka Endler

    Am 13. Mai 2025 erscheint "Witches, Bitches, It-Girls - Wie patriarchale Mythen uns bis heute prägen" und deshalb freuen wir uns sehr, dass Rebekka Endler Zeit gefunden hat, im "Was denkst du denn?" Podcast vorbeizuschneien, um mit uns über ihre Recherchen und das neue Buch zu sprechen. Denn - ihr werdet es vielleicht gemerkt haben - auch wir beschäftigen uns immer wieder mit patriarchalen Hierarchien und den Auswirkungen auf unsere Leben. Ausschlaggebend für die Recherchen zum neuen Buch war eine Frage, die Rebekka Endler auf ihren Lesungen zum ersten Buch immer wieder gestellt wurde: Wo kommt es denn jetzt her, das Patriarchat. Warum sind die Dinge, wie sie sind? Eine Frage, auf die Rebekka Endler drei Jahre lang Antworten gesucht hat. Und unter anderem darauf gestoßen ist, dass es auch mit den Geschichten zu tun hat, die wir uns erzählen.

    Ritas Literaturliste:

    • Endler, Rebekka (2025): Witches, Bitches, It-Girls. Wie patriarchale Mythen uns bis heute prägen. Hamburg.
    • Gerhard, Ute (2017): Patriarchat – Patriarchalismus: Kampfparole und analytisches Konzept. In: Kortendiek, Beate/ Riegraf, Birgit/ Sabisch, Katja (Hrsg.): Handbuch interdisziplinäre Geschlechterforschung. Band 1. Wiesbaden, S. 221-230.
    • Kuster, Friederike (2020): Leben wir schon im Post-Patriarchat? In: Rendtorff, Barbara/ Mahs, Claudia/ Warmuth, Anne-Dorothee (Hrsg.): Geschlechterverwirrungen. Was wir wissen, was wir glauben und was nicht stimmt. Frankfurt/Main, New York, S. 116-122.
    • Radford Ruether, Rosemary (2007): "Patriarchy". In: Malti-Douglas, Fedwa (Hrsg.): Encyclopedia of Sex and Gender. Band 3. Detroit, S. 1104-1106.
    • Warda, Johanna (2023): Die Entdeckung des Patriarchats. In: fluter. Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung. Abrufbar unter https://www.fluter.de/barbie-film-feminismus-mattel (Datum des letzten Abrufs: 07.05.2025)
    • Winkler, Katharina (2017): Blauschmuck. Berlin.
    9 May 2025, 3:00 pm
  • 1 hour 4 minutes
    Digitale Aufklärung
    ChatGPT - Das T steht für Trottel

    Wie abhängig sind wir eigentlich inzwischen von digitalen Apps und Anwendungen? Und wie sieht eigentlich Aufklärung aus im digitalen Zeitalter. Dazu schauen wir uns die Fragen an, die von der historischen Aufklärung gestellt wurden. Es geht zum Beispiel um die Frage nach der Mündigkeit. Aber auch darum im Angesicht von Künstlicher Intelligenz zu fragen, was eigentlich der Mensch ist.

    Rita hat dazu unter anderem ChatGPT auf Herz und Nieren geprüft und stellt fest: Noch ist der künstlichen Intelligenz die analoge Intelligenz "Rita" deutlich überlegen. Und wir stellen fest, dass die Fragen der Aufklärung hoch aktuell sind, und vielleicht neu beantwortet werden müssen.

    Ritas Literaturliste:

    • AG Digitalitätsforschung/ Philosophie der Digitalität der DGPhil: Digitaler, kuratierter Handapparat unter https://digitale-philosophie.de/publikationen/digitaler-handapparat (Datum des letzten Abrufs: 08.04.2025)
    • Gramelsberger, Gabriele: Philosophie des Digitalen zur Einführung. Hamburg 2024.  
    • Harris, Michael John: The End of Absence: Reclaiming What We've Lost in a World of Constant Connection. London 2015.
    • Krämer, Sybille/ Noller, Jörg (Hrsg.): Was ist digitale Philosophie? Phänomene, Formen und Methoden. Paderborn 2024.
    • Nida-Rümelin, Julian/ Wiedenfeld, Nathalie: Digitaler Humanismus: Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz. München 2018.

    Noras Linktipps:

    Aus dem Weird-Newsletter von Krautreporter: Reporterin Theresa Bäuerlein hat ChatGPT gebeten, ein korrektes Bild der Klitoris zu erstellen. Das Ergebnis findet ihr in diesem instagram-Post

    13 April 2025, 7:50 am
  • 1 hour 5 minutes
    Eigentümlich
    Über Eigentum, Müllberge und das Leben in den Dingen der Welt

    Es ist schon erstaunlich, wo einen die Gedanken hintragen wenn es um das Thema Eigentum geht. Von der Frage, was uns denn zu eigen ist, über die Frage, was wir nicht als Eigentum betrachten bis hin zu den Emotionen, die damit verbunden sind. Es sind so viele Themen anhängig, dass es eigentlich eine ganze Podcastreihe dazu bräuchte. Wir fangen mal mit einer Stunde an.

    Es geht um Kapitalismuskritik, Neuen Materialismus und Posthumanismus. Darum, was wir überhaupt als "eigen" also zu uns gehörig betrachten, obwohl es augenscheinlich erst mal nicht Teil unseres Körpers ist. Es geht um Verantwortung und Verpflichtung, Macht und Konsum. Es ist ein wilder Gedankenritt. Aber ihr kennt uns: Meist gibt es dabei auch was zu lachen.

    Ritas Literaturliste:

    • Bennett, Jane: Lebhafte Materie. Eine politische Ökologie der Dinge. Berlin 2020.
    • Braidotti, Rosi: Posthumanismus: Leben jenseits des Menschen. Frankfurt/Main 2014.
    • Fromm, Erich: Haben oder Sein. München 1976.
    • Hoppe, Katharina/ Lemke, Thomas: Neue Materialismen zur Einführung. Hamburg 2021.
    • Marx, Karl: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. 3 Bände. Berlin 2013-2022. [Orig. 1876]
    • Proudhon, Pierre-Joseph: Was ist Eigentum? Übersetzt von Ludwig Feuerbach. Stuttgart 1984. [Orig. 1840]
    • Reckwitz, Andreas: Der Ort des Materiellen in den Kulturtheorien. In: Ders.: Unscharfe Grenzen. Perspektiven der Kultursoziologie. Bielefeld 2008. S. 131-156.
    • Stirner, Max: Der Einzige und sein Eigentum. Kommentierte Studienausgabe mit einer Einführung von Anselm Ruest. Berlin 2021. [Orig. 1844]
    • Woolf, Virginia: Ein Zimmer für sich allein. Stuttgart 2012. [Orig. 1929]
    8 March 2025, 3:10 pm
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