WDR 5 Das philosophische Radio

WDR Online Hörfunk

Um dem Bedürfnis nach Austausch mit anderen nachdenklichen Menschen zu entsprechen, hat WDR 5 mit der Sendung "Das philosophische Radio" ein einzigartiges, regelmäßiges Forum für die öffentliche philosophische Diskussion geschaffen.

  • 56 minutes 46 seconds
    Franz Josef Wetz: Über das Glück

    Wie erreicht man ein glückliches Leben? Das ist eine Kernfrage der Philosophie seit der Antike. Wie wir heute die richtigen Antworten finden können, darüber diskutiert Moderator Jürgen Wiebicke mit dem Philosophen Franz Josef Wetz.



    Franz Josef Wetz (*1958) ist Philosoph und hat eine Professur für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd inne. In seinen Schriften und Veröffentlichungen widmet er sich häufig den Themenkomplexen Selbstachtung, Trost, Staunen und Begehren in einer naturwissenschaftlich geprägten säkularen Kultur.

    • Definition des Glücks: Sorglosigkeit ohne Langeweile (02:50)
    • Positive Psychologie: Der Schlüssel zum Glück liegt in uns selbst (07:10)
    • Warum Rankings über die glücklichsten Länder fragwürdig sind (12:38)
    • Wie Aristoteles die Höchstform von Glück definierte (17:19)
    • Äußeres Wohlergehen versus subjektives Empfinden (23:34)
    • Plädoyer für Realismus: Mit Unglücksaspekten im Glück umgehen (30:44)
    • Zufriedenheit ist nicht das stärkste, wohl aber das solideste Glück (33:18)
    • These: Es ist nur möglich, vom eigenen Glück zu zehren, indem man die Krisen der Welt isoliert (42:09)
    • Warum das Glück den Keim des Unglücks bereits in sich trägt (46:12)
    • Die Krux der Gewöhnung: Warum es das vollkommene Glück nicht gibt (50:46)

    Literatur: Franz Josef Wetz: Das Glück. Ein Provisorium. Reclam Verlag (2024). 110 Seiten. 7 Euro. ISBN: 978-3-15-014496-1

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 19:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir über Geoengineering – über Methoden und Techniken, die zum Ziel haben, vorsätzlich das Klimasystem zu ändern, um die Folgen des Klimawandels zu mildern.

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    Unser Hörtipp: In "Quatsch & Weisheit" philosophieren sie in alle Richtungen und erklären ihre Sicht auf die Welt. Es geht um Freundschaft, den Tod, die Liebe, die Schule, ums Alleinsein, um Familie und vieles mehr. "Quatsch & Weisheit" hier in der ARD Audiothek: https://1.ard.de/quatsch_und_weisheit
    18 November 2024, 6:04 pm
  • 55 minutes 42 seconds
    Jean-Pierre Wils: Verzicht und Freiheit

    Einer der zentralen Konflikte in der Klimadiskussion ist der vermeintliche Gegensatz zwischen Freiheit und Verzicht. Welche Möglichkeiten es gibt, diesen Konflikt zu lösen, darüber diskutiert Moderator Jürgen Wiebicke mit dem Philosophen Jean-Pierre Wils.



    Jean-Pierre Wils (*1957) ist belgischer Hochschullehrer, Philosoph, Medizinethiker und Theologe. Bis 2024 war er Ordinarius für Philosophische Ethik und Kulturphilosophie an der Radboud Universiteit Nijmegen in den Niederlanden. Seine Forschungsschwerpunkte sind Anthropologie und Ethik, Religionstheorie und Kulturphilosophie.

    • Wirtschaft: Die Crux mit dem Zwang zum Wachstum (02:10)
    • These: Freiheitsambition der kapitalistischen Gesellschaft ist ein Stück weit aus dem Ruder gelaufen (05:36)
    • Liberale Tradition der negativen Freiheit – und die Notwendigkeit von Korrekturen (10:22)
    • Weshalb Freiheiten uns auch in Unfreiheiten katapultieren können (14:25)
    • Warum die Ökonomie des Überflusses die Basis unserer Existenz aushöhlt (16:25)
    • Plädoyer für eine Kultur des Verzichts (23:06)
    • Warum auch das Unterlassen zur Freiheit gehört (31:50)
    • Freiheitsstress und Selbstüberfordung durch Statussymbole und Konsum (35:48)
    • These: Auto ist Fetischobjekt schlechthin in unserer Gesellschaft (43:12)
    • Warum Verzicht eine Form der positiven Askese sein kann, die uns guttut (49:35)

    Literatur: Jean-Pierre Wils: Verzicht und Freiheit – Überlebensräume der Zukunft. Hirzel Verlag (2024). 280 Seiten. 26 Euro. ISBN: 978-3-7776-3496-8

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 19:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir über Glück.

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    Unser Podcast-Tipp: Freiheit Deluxe: Wer über Freiheit reden will, muss Freiräume schaffen. Jagoda Marinić trifft alle zwei Wochen Menschen, die mit ihren Worten und ihrem Wirken Debatten auslösen und sortieren.
    https://1.ard.de/freiheit-deluxe
    11 November 2024, 6:04 pm
  • 55 minutes 5 seconds
    Marlen Hobrack: Benachteiligung durch Klassenzugehörigkeit

    Die Herkunft hat in Deutschland immensen Einfluss darauf, welche Chancen sich im Lauf eines Lebens ergeben. Die Autorin Marlen Hobrack spricht mit Jürgen Wiebicke über die Ursachen von Klassismus, die Formen der Benachteiligung und die gesellschaftliche Verantwortung zum Umdenken.



    Marlen Hobrack (*1986) ist eine deutsche Literaturkritikerin und Schriftstellerin. In ihrem ersten Buch "Klassenbeste" hat sie am Beispiel ihrer Mutter untersucht, wie sich der soziale Status auf die Chancengleichheit in unserer Gesellschaft auswirkt. Klassismus bleibt eines ihrer Hauptinteressen. Sie fordert ein Umdenken und zeigt Wege zu einer gerechteren Gesellschaft auf.

    • Woher der Klassenbegriff kommt und wie er sich verändert hat (02:31)
    • Wie Zuordnung zu einer Klasse über Generationen hinweg funktioniert und sich in den Körpern einschreibt (06:50)
    • Klassismus, Rassismus, Sexismus: Was Diskriminierung und eine Ideologie der Überlegenheit bewirken (11:59)
    • Berechtigte Kritik am Begriff Klassismus – und warum er dennoch hilfreich ist (14:18)
    • Warum Klassismus eine ökonomische, aber heute vor allem auch eine soziale und kulturelle Dimension hat (18:01)
    • Identitätsbildung: Wie Menschen verschiedener Klassen sich unbewusst voneinander abgrenzen (28:08)
    • Der Teufelskreis von Armut und mangelnder Bildung: Wie die Klassengesellschaft sich selbst reproduziert (31:22)
    • Der Habitus-Begriff von Pierre Bourdieu am Beispiel Ernährung: Wir finden das Essen lecker, das ökonomisch zu uns passt (36:22)
    • Wie das Tattoo als Symbol der Zugehörigkeit funktioniert - in verschiedenen Klassen mit verschiedenen Motiven (43:10)
    • Klassenkampf: Warum es nicht reicht, Privilegien zu erkennen, sondern die Verhältnisse geändert werden müssen (46:17)

    Literatur
    • Marlen Hobrack (2024): Klassismus. Ditzingen: Reclam. 100 Seiten. 12 Euro. ISBN 978-3150207147.
    • Marlen Hobrack (2022): Klassenbeste: Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet. Berlin: Hanser. 224 Seiten. 22 Euro. ISBN 978-3446274778

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 19:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir mit Jean-Pierre Wils über Freiheit und Verzicht.

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    Unser Podcast-Tipp:
    Was passiert, wenn der Zufall unsere Pläne durchkreuzt? Glück entsteht oft gerade dann, wenn Unvorhergesehenes passiert. Menschen erzählen davon, wie sich ihr Leben in Sekunden verändert hat. "Zufälle gibt’s" - ein Deutschlandfunk-Podcast über Zufälle, Zumutungen und Mut.
    https://www.deutschlandfunk.de/zufaelle-gibts-102.html
    4 November 2024, 6:04 pm
  • 56 minutes 49 seconds
    Giovanni Maio: Die Grenzen der KI in der Medizin

    Künstliche Intelligenz wird auch in der Medizin immer häufiger eingesetzt. Was das für Ärzte und Patienten bedeutet, diskutiert Moderator Jürgen Wiebicke mit dem Medizinethiker Giovanni Maio.



    Giovanni Maio (*1964) ist Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die ethischen Grenzen der Ökonomisierung und Technisierung der Medizin.

    • ​Wo KI in der Medizin bereits erfolgreich eingesetzt wird (02:31)
    • Philosophische Fragen der KI in der Medizin (07:33)
    • Gefahr der Rückkehr des Positivismus: Das Problem mit der Addition von Daten (10:58)
    • Empathie, Intuition, Spiritualität: Woran die KI scheitert (16:52)
    • Zukunftsmusik: Empathie-Simulation der KI (21:47)
    • Über die suggestive Kraft des Begriffs "Künstliche Intelligenz" (30:55)
    • Kernproblem der KI in der Medizin: Lösungsvorschläge sind blind für Einzelfälle (35:48)
    • Wo es allein um objektivierbare Daten geht, ist die KI sehr sinnvoll (44:50)
    • Über die Gefahr der Hörigkeit der Ärzteschaft gegenüber der KI (49:00)

    Literatur:
    Giovanni Maio: Vertrauen in der Medizin – Annäherungen an ein Grundphänomen menschlicher Existenz. Verlag Herder (2023). 320 Seiten.

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 19:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir mit der Schriftstellerin Marlen Hobrack über Klassismus, der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres vermuteten oder wirklichen sozialen Status.

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    Unser Podcast-Tipp: Die Entwicklung von KI geht rasend schnell. "Der KI-Podcast" will dabei helfen, die Forschung und die Entwicklungen einzuordnen und aufzuklären. Jede Woche neu in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/der-ki-podcast/94632864/
    28 October 2024, 7:04 pm
  • 55 minutes 34 seconds
    Yascha Mounk: Die Debatte über Identität

    Die Frage der Identität wird zunehmend in Gesellschaft und Politik diskutiert. Welche Folgen hat das für die Demokratie? Darüber spricht Moderator Jürgen Wiebicke mit dem Politologen Yascha Mounk.



    Yascha Mounk (*1982) ist deutsch-amerikanischer Publizist und Politikwissenschaftler. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen der Zustand der liberalen Demokratien und die Identitätspolitik. 

    • ​Der Gruppenidentität einen gewissen Raum eingestehen (03:47)
    • Rechte und linke Identitätspolitik: Gegensätze und Gemeinsamkeiten (06:47)
    • Die Rolle der liberalen Demokratie in der Identitätspolitik (08:30)
    • Universalismus versus Identitätspolitik (14:30)
    • Die Rolle der sozialen Medien in der Identitätsfrage (21:45)
    • Identitätspolitik am Beispiel der queeren Bewegung (28:58)
    • Diversity: Die Wirtschaft und linke Identitätspolitik (35:35)
    • Über die Fehler in der Identitätspolitik (40:10)
    • Identitätssynthese: ideologische und theoretische Grundlagen (45:15)
    • These: Die Welt hat sich sehr wohl für Minderheiten gebessert (50:11)

    Literatur:
    Yascha Mounk: Im Zeitalter der Identität. Der Aufstieg einer gefährlichen Idee. Verlag Klett-Cotta, 2024. 512 Seiten. 28 Euro. ISBN: 978-3-608-98699-0

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 19:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir mit dem Philosophen Giovanni Maio über ethische Grenzen der künstlichen Intelligenz in der Medizin.

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    Unser Podcast-Tipp: Politikum – Der Meinungspodcast von WDR 5 täglich 20 Minuten mit klaren, provozierenden Einordnungen der aktuellen Politik. Sie können ihn jederzeit anhören in der App, der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt: https://1.ard.de/politikum-der-meinungspodcast
    21 October 2024, 5:04 pm
  • 54 minutes 26 seconds
    Philipp Blom: Warum Hoffnung sich lohnt

    Die Hoffnung ist so alt wie die Menschheit. Sie hat auch in den dunkelsten Zeiten ihre Kraft entfalten können. Heute aber scheinen viele Menschen ihre Hoffnung verloren zu haben. Der Philosoph Philipp Blom spricht mit Jürgen Wiebicke über die Ursachen und darüber, warum die Idee von einer besseren Zukunft hilft, die Realität zu verändern.



    Philipp Blom (*1970) ist ein deutscher Historiker, Philosoph und Schriftsteller. Seine Bücher verbinden historische Forschung, philosophische Erkundungen und gelegentlich Belletristik. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Umbrüche wie der Erderwärmung und der Digitalisierung wendet er sich verstärkt Gegenwarts- und Zukunftsthemen zu. Hoffnung ist für ihn der Motor, der Veränderungen zum Besseren möglich macht. 

    • Hoffnung: Verpönt bei den alten Griechen als Schleier vor der Realität, sinnstiftend im jüdisch-christlichen Glauben (02:07)
    • Warum Hoffnung in heutigen Zeiten eine Herausforderung ist (09:28)
    • Vom Unterschied zwischen Hoffnung, Zuversicht und Möglichkeitssinn – und warum Scheitern mitgedacht werden muss (13:15)
    • Hoffnung ist Arbeit und ein "Handwerk", das man lernen, ausüben und weitergeben kann  (21:34)
    • Wie die Verbannung der Religion zum Sinn- und Hoffnungsvakuum geführt hat – und wie die Bewältigung der Klimakrise kollektiven Sinn stiften könnte (25:28)
    • Wer hofft, geht ins Risiko: Wie sich auch gegen jede Statistik die Überzeugung durchsetzen kann, dass die Zukunft auch Gutes bringen wird (33:42)
    • Hoffnung ist keine moralische Forderung, sondern ein nützliches Instrument in verzweifelten Situationen (41:16)
    • Hoffen heißt, Zukunft gestalten – und Vergangenheit als unwiederbringlich akzeptieren (50:04)

    Literatur
    Philipp Blom (2024): Hoffnung. Über ein kluges Verhältnis zur Welt. München: Hanser Verlag. 184 Seiten. ISBN: 978-3446281356

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 19:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir mit Yascha Mounk über Identitätspolitik.

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    Unser Podcast-Tipp:
    Wenn Ereignisse wie Krankheit oder der Tod eines geliebten Menschen uns mit voller Wucht treffen, ist es nicht einfach, die Hoffnung zu behalten. In "Schicksal – der SR 1 Podcast über das Leben" lernen wir Menschen kennen, die einen dramatischen Einschnitt erleben mussten und wieder Fuß gefasst haben. https://kurz.sr.de/Schicksal
    14 October 2024, 5:04 pm
  • 55 minutes 2 seconds
    Kocku von Stuckrad: Die Trennung von Mensch und Natur überwinden

    Die Erde steckt in einem gewaltigen Transformationsprozess und in einer bedrohlichen ökologischen Krise. Kocku von Stuckrad spricht mit Jürgen Wiebicke darüber, welche Denkfehler dazu geführt haben und warum der Mensch sich wieder als Teil der Natur begreifen muss.



    Kocku von Stuckrad (*1966) ist ein deutscher Religionswissenschaftler, international bekannt durch Arbeiten zur Geschichte von Philosophie, Religion und Naturwissenschaft. Er ist überzeugt: Die ökologische Krise können wir nur überwinden, wenn der Mensch seine Verbundenheit mit der Natur erkennt, den Gedanken der Überlegenheit aufgibt und auf Kooperation statt Ausbeutung setzt.    
     

    • Trennung von Mensch und Natur, Subjekt und Objekt: Wie das Selbstbild des überlegenen Menschen entstanden ist (02:13)
    • Relationale Wende und stille Revolution: Das trennende Denken überwinden und durch Kooperation überlebensfähig bleiben (11:35)
    • Wie Wissenschaft die Natur zum Objekt macht (16:57)
    • Wie die religiöse Schöpfungsgeschichte den Menschen über die Natur erhebt und das Sich-Verbinden schwer macht (24:12)
    • Warum die Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften problematisch ist und Interdisziplinarität sich langsam durchsetzt (27:00)
    • Ein Umdenken und neues Empfinden ist möglich, hat schon begonnen – und erfordert Geduld (36:23)
    • Warum wir Bewunderung für die Natur wieder lernen müssen (43:00)
    • Die toxische Kraft von Ausbeutung und Kapitalismus sind schwer zu überwinden – aber es gibt Alternativen (49:48)

    Literatur
    Kocku von Stuckrad (2024): Nach der Ausbeutung. Wie unser Verhältnis zur Erde gelingen kann. München: Europa Verlag. 272 Seiten. 26 Euro. ISBN 978-3958906068

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir mit Philipp Blom über Hoffnung.

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    Unser Podcast-Tipp: Die Klimakrise ist da und zwar mit voller Wucht – aber es gibt auch viele Ideen für einen Ausweg. Mission Klima – Lösungen für die Krise von NDR Info zeigt Handlungsmöglichkeiten auf. Der Podcast nimmt uns mit zu Menschen, die sie bereits ausprobieren oder sie sogar längst erfolgreich umsetzen: https://1.ard.de/MissionKlima_Podcast
     

    7 October 2024, 5:04 pm
  • 53 minutes 47 seconds
    Svenja Flaßpöhler: Wann Streiten konstruktiv ist

    Zu vielen Themen unserer Zeit driften die Meinungen weit auseinander. Es wird viel gestritten, gesellschaftlich und persönlich. Die Philosophin Svenja Flaßpöhler diskutiert mit Jürgen Wiebicke darüber, unter welchen Bedingungen Streiten die Gesellschaft weiterbring und nicht zerreißt.



    Die Philosophin und Publizistin Svenja Flaßpöhler (*1975) ist Chefredakteurin des "Philosophie Magazins". Immer wieder bringt sie sich als Philosophin auch in öffentliche Debatten ein, teils sehr kontrovers. Denn sie ist überzeugt: Streiten ist wichtig: privat, gesellschaftlich und politisch. Dadurch bleiben wir miteinander in Kontakt

    • Warum Streit zu Unrecht einen schlechten Ruf hat und aggressive Energie unerlässlich ist (02:14)
    • Das Diskursmodell von Habermas: Der sachliche Austausch von Argumenten ohne Affekte ist verlockend – aber unrealistisch (06:56)
    • Streit in Gegnerschaft statt in Feindschaft: Leidenschaftlich kämpfen, ohne das Gegenüber vernichten zu wollen (17:29)
    • Warum ein gewisses Maß an Polarisierung wichtig ist, damit demokratischer Schlagabtausch stattfindet und Radikalisierung verhindert wird (23:16)
    • Erst eine tiefe emotionale Verbindung ermöglicht konstruktiven Streit (28:08)
    • Offenheit für den eigenen Irrtum: Im Affekt streiten und mit etwas Abstand eigene Fehler erkennen (38:45)
    • Unterschiedlichkeit anerkennen: Wie wir als Menschen mit verschiedenen Hintergründen und Erfahrungen unsere Affekte nutzen können, um uns beim Streiten weiterzuentwickeln (46:32)

    Literatur
    Svenja Flaßpöhler (2024): Streiten. Hanser Berlin. 128 Seiten. 20 Euro. ISBN 978-3446280045.

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir mit Kocku von Stuckrad über Ausbeutung und das Verhältnis von Mensch und Natur.

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    Unser Podcast-Tipp: Wie gewinne ich die Kraft der Zuversicht? Warum ist es gesund, dankbar zu sein? Der neue Psychologie Podcast von SWR2 Wissen und Bayern 2 radioWissen gibt Antworten. Wissenschaftlich fundiert und lebensnah nimmt Sie "Wie wir ticken" mit in die Welt der Psychologie. Konstruktiv und auf den Punkt. Immer mittwochs, exklusiv in der ARD Audiothek. https://www.ardaudiothek.de/sendung/wie-wir-ticken-euer-psychologie-podcast/94700346/
    30 September 2024, 5:04 pm
  • 55 minutes 59 seconds
    Susanne Boshammer: Ethik des Helfens

    Hilfe und Unterstützung spielen eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Jürgen Wiebicke diskutiert mit Philosophin Susanne Boshammer darüber, welche moralischen Aspekte damit verbunden sind.



    Susanne Boshammer (*1968) ist Professorin für Praktische Philosophie an der Universität Osnabrück. Sie forscht über Moralphilosophie und angewandte Ethik.

    • Das Helfen macht den Menschen zum Menschen (02:31)
    • Der positive Ruf des Helfens – und die Kritik daran (06:33)
    • Über das Eingeständnis eigener Hilfsbedürftigkeit (10:09)
    • Konfliktpotenzial: Die Pflegebedürftigkeit im Alter (21:25)
    • Über das Recht, sich nicht helfen zu lassen (24:00)
    • Grundlegende Frage der Ethik: Bin ich verpflichtet, zu helfen? (30:30)
    • Was Hilfsbeziehungen anstrengend machen kann (34:10)
    • Welche Rolle das gegenseitige Vertrauen spielt (43:10)
    • Über die Crux, ein Hilfegesuch abzulehnen (47:30)

    Literatur: Susanne Boshammer: Die zweite Chance. Rowohlt Verlag. 240 Seiten. 25 Euro. ISBN: 978-3-498-00681-5

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 19:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir mit der Philosophin und Journalistin Svenja Flaßpöhler über das Streiten.

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    Unser Podcast-Tipp: Im Mittelpunkt von "WDR Lebenszeichen" steht das Subjekt "Mensch": Sein Zusammenleben mit anderen in Familie, Partnerschaft oder im Berufsleben; sein Widerstand gegen Ideologien und Verhältnisse, die ihn zum Objekt degradieren wollen; sein Umgang mit Glück und Wohlstand, aber auch mit Krankheit und Trauer; seine Suche nach dem "aufrechten Gang". https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/lebenszeichen/index.html
    23 September 2024, 5:04 pm
  • 53 minutes 36 seconds
    Frauke Rostalski: Der Konflikt zwischen Verletzlichkeit und Freiheit

    Die vulnerable Gesellschaft: Die Verletzlichkeit des Menschen spielt eine immer größere Rolle. Personen, aber auch Gruppen sollen durch Gesetze geschützt werden. Die Philosophin Frauke Rostalski diskutiert mit Jürgen Wiebicke über notwendige Sensibilität und die Folgen von Überregulation.



    Frauke Rostalski (1985) ist deutsche Philosophin und Rechtswissenschaftlerin. Sie ist auch Mitglied im Deutschen Ethikrat. Mit ihrem Buch "Die vulnerable Gesellschaft" war sie 2024 für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Sie thematisiert darin die Frage, wie wir mit vermehrter Sensibilität für Verletzlichkeiten umgehen und welche Rolle der Staat und Sanktionen spielen sollten.

    • Wir sind sensibler geworden für Verletzlichkeiten und für den Schutz von Individuen (02:17)
    • Es ist gut, aufeinander achtzugeben – aber die Forderung nach Rechtsprechung muss verhältnismäßig sein (08:10)
    • Verletzlichkeit und Freiheit: Regulierung durch den Staat verringert die Möglichkeit, den Umgang mit verletzenden Situationen selbst zu gestalten (12:35)
    • Selbstwirksamkeit und Resilienz: Warum Konfrontation mit einem negativen Gefühl nicht vermieden, sondern geübt werden sollte (22:11)
    • Warum immer mehr Regeln den Staat an seine Grenzen bringen (28:36)
    • Warum offene Debatten für eine robuste Gesellschaft wichtig sind und man weder Personen noch Meinungen ausschließen darf (33:28)
    • Risikokompetenz entwickeln: Verletzlichkeit ist ein Wesenskern des Menschen – daher müssen Individuen und die Gesellschaft resilienter werden (42:58)

    Literatur:
    Frauke Rostalski (2024): Die vulnerable Gesellschaft. Die neue Verletzlichkeit als Herausforderung der Freiheit. Essen: Edition Mercator, München: C. H. Beck Verlag. 189 Seiten. 16 Euro. ISBN 978-3406814617.

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 20:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir mit Susanne Boshammer über das Helfen.

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    Unser Podcast-Tipp: Politikum – Der Meinungspodcast von WDR 5 täglich 20 Minuten mit klaren, provozierenden Einordnungen der aktuellen Politik. Sie können ihn jederzeit anhören in der App, der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt: https://1.ard.de/politikum-der-meinungspodcast
    16 September 2024, 6:04 pm
  • 55 minutes 15 seconds
    Barbara Bleisch: Wie wir die Lebensmitte erleben

    Hochebene der Blüte – oder Tal der Tränen? Die Jahre der Mitte des Lebens werden unterschiedlich wahrgenommen. Barbara Bleisch spricht mit Jürgen Wiebicke darüber, welche existenziellen Fragen sich in der Lebensmitte stellen und wie wir sie als bereichernd erleben können.



    Barbara Bleisch (1973) ist eine schweizerische Philosophin, Journalistin und Autorin. Sie begreift die Lebensmitte als positive Phase: Wir können in Ruhe das bisherige Leben bilanzieren und mit reifer Selbsterkenntnis nochmal neu aufbrechen.  

    • Die Lebensmitte als Hochplateau: Der Überblick über Vergangenes und der Ausblick auf Zukünftiges kann gleichzeitig wehmütig und positiv sein. (02:20)
    • Die besten Jahre: Über den Wert von Lebenserfahrung und Urteilskraft  (07:48)
    • Die Krise als Existenzerhellung: Wie eine Zwischenbilanz den Blick fürs Wesentliche schärft und warum weniger Zielorientierung uns guttut. (14:49)
    • Bedauern und Reue: Warum wir vieles nicht hätten besser machen können – und gewisse Erfahrungen  sich nicht weitergeben lassen (24:11)
    • Stagnation überwinden: Wann es guttut, den Sinn im eigenen Leben in größeren Zusammenhängen zu denken (31:51)
    • Vorbild Bertrand Russell: Wenn gegensätzliche Leidenschaften uns in verschiedene Richtungen drängen, doch am Ende alles gut ist, wie es war. (44:19)
    • Warum es hilfreich ist, Lebenspläne zu entwerfen – auch wenn sie nicht erfüllt werden (49:05)

    Literatur
    Barbara Bleisch (2024): Mitte des Lebens: Eine Philosophie der besten Jahre. München: Carl Hanser Verlag. 272 Seiten. ISBN 978-3446279681.

    Philosophieren Sie mit über die großen Themen unserer Zeit. Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken über KI und Klimawandel, über Einsamkeit und Zusammenhalt, über Glück und Glaube. Das philosophische Radio mit Jürgen Wiebicke immer montags um 19:04 Uhr live in WDR 5. https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/index.html

    Im nächsten Podcast sprechen wir mit Frauke Rostalski über die vulnerable Gesellschaft.

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    Unser Podcast-Tipp: Das wahre Leben – der Nachtcafé Podcast. Der Podcast-Tipp für alle, die noch weiter über die Lebensmitte nachdenken und philosophieren möchten. Michael Steinbrecher spricht mit seinen Gästen über Themen wie Leben mit Tourette, Liebesbeziehung zu dritt oder assistierter Suizid. Immer authentisch, ehrlich und mitten aus dem Leben: https://1.ard.de/nachtcafe_podcast_cp
    9 September 2024, 6:04 pm
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