Ein idyllischer Urlaub sollte es werden. Eine Woche auf einer abgeschiedenen Insel vor der Küste von Maine hatten die drei Freunde gebucht. Angeln, Fotografieren und Inspiration für einen neuen Roman finden, das waren die Ziele. Nachdem das Boot die drei auf der Insel abgesetzt hatte und sie ihr Feriendomizil bezogen hatten, ging es auf eine Erkundungstour. Sie stießen hierbei nicht nur auf eine ungewöhnliche Ansammlung von Knochen, sondern verirrten sich auf den Schrecken hin und fanden erst mit einigen Blessuren und nach Einbruch der Dunkelheit zurück zur Hütte. Ein deftiges Abendmahl und ein paar Biere später fielen die Freunde dann in ihre Betten. Doch die Nachtruhe währte nicht allzu lang.

1974. Vor der Küste von Maine pflügt ein Fischerboot durch den Atlantik, genauer gesagt den Golf von Maine. Neben der dreiköpfigen Besatzung der Abigale, befinden sich heute auch drei junge Männer mit an Bord. Die drei kennen sich schon ewig und haben eine Tradition seit mehr als 10 Jahren aufrechterhalten: Einmal im Jahr wird gemeinsam Urlaub gemacht. Die einzige Regel: Es muss abseits von eingetretenen Pfaden sein, also kein 5-Sterne-Hotel, kein Souvenirladen mit Krimskrams in der Nähe und ganz besonders keine Touristenmassen mit ihren schreienden Blagen. In diesem Jahr ist die Wahl auf eine Hütte auf einer idyllischen, kleinen Insel, rund eine Meile vor der Küste gefallen. Die Annonce hat ein sommerliches Anglerparadies für Menschen, die vorwiegend Ruhe suchen, versprochen, also genau das, was die drei suchten.

Wieder einmal ist ein Abenteuer zu Ende und wieder einmal treffen wir uns zum Debriefing und unterhalten uns über das, war in den vier Spielsitzungen gelaufen ist. Es gibt also ein Bündel an Hintergründen und Erfahrungen aus dem Cthulhu Abenteuer das Icarus-Projekt - definitiv nicht spoilerfrei!

Das Mannschaftsmodul der Icarus war sehr aufschlussreich. Zwar ist den Mitgliedern der Ersatzmannschaft weiterhin nicht klar, was genau mit der Icarus geschehen ist, jedoch scheint es eine Havarie gegeben zu haben. Doch deutlich problematischer als die strukturellen Schäden, die durch das Schiff selbst wieder repariert wurden, sind wohl sogenannte Naniten – mikroskopisch kleine Nanobots. Mindestens ebenso verstörend scheint der Esper zu sein, der das Schiff kontrolliert – und dessen Sohn, ein merkwürdiges, auf allen Vieren hoppelndes Kind, das die Crew in der Panorama-Lounge mit Schokoriegeln angelockt hat und ihnen nun wie ein Hündchen folgt. Der Bordcomputer hatte verkündet, dass das Schiff in 20 Minuten einen Sprung machen würde. Doch wohin?

Die Icarus scheint schwer beschädigt zu sein. Zahlreiche Verbindungsgänge sind blockiert und so muss sich die Ersatzmannschaft mühsam durch alle Module arbeiten und bekommt nur langsam ein Bild davon, was während ihres Kälteschlafs mit dem Raumschiff passiert ist. Im Hangar konnten sie den offensichtlich wahnsinnigen und schwer verletzten Dr. Dr. Antonowitsch auffinden, der allerdings eher eine Last als eine Hilfe darstellte und in seinem Wahn von etwas Zerrissenem und der Zerstörung plapperte. Zwischenzeitlich haben die vier Besatzungsmitglieder das Modul 2 erreicht, das Mannschaftsmodul mit den Kabinen, der Messe, einem Labor und einem großen Freizeitareal mit großer Panorama-Lounge sowie einem weiteren Überlebenden in einer Cryokammer auf der medizinischen Station. Einige Bereiche des Moduls lassen sich ob massiver Beschädigungen nicht mehr betreten und an einigen Außenwänden hat sich eine dunkle, pelzige Schicht gebildet.

Auf der Icarus wurden die sieben Mitglieder der Ersatzmannschaft aus dem Kälteschlaf geholt. Doch wie kam es zu dieser ungeplante Erweckung? Der Bordcomputer teilte ihnen mit, dass sich ein anderes Raumschiff nähern würde und sie sich daher in der Offiziersmesse einfinden sollten. Doch der Weg dorthin gestaltet sich schwer, unabhängig davon, dass der Status der Primärmannschaft unklar, zwei ihrer Kameraden die Cryostasis auf teilweise merkwürdige Weise wohl nicht überlebt haben und sich ein Dritter bereits vor ihnen auf den Weg durch das Schiff gemacht hat. Überhaupt scheint es um die Icarus nicht gut bestellt zu sein, denn zahlreiche Verbindungen zwischen den fünf Modulen sind nach Beschädigung verriegelt worden und der Bordcomputer erweist sich auch nicht als sehr hilfreich. Aktuell versperren ein paar merkwürdige radioaktive Quallen oder Blasen den einzigen Gang, der wohl noch intakt sein soll.

Wir schreiben die 40er-Jahre … die 2640er-Jahre und die Menschheit hat das Solsystem mittlerweile bevölkert. Ein gutes Dutzend Herrschaftshäuser konkurrieren um ihre Macht, so auch die Häuser Phaidon und Nakamura. Das Licht flackert grell auf. Ein klinisch reiner Raum mit beigefarbenen Wänden. Im Halbrund an der Wand stehen senkrecht unzählige sargähnliche Behälter. Jedes weist ein kleines Sichtfenster im oberen und ein Display im unteren Bereich auf. Einer dieser Behälter ist in der Mitte des Raumes abgestellt und bereits geöffnet worden. Ein Roboterarm kreist an der Decke und verharrt über einem dieser Behälter. Zischend und dampfend lösen sich einige Schläuche. Der Arm ergreift den Behälter und legt ihn in der Mitte des Raumes ab. Insgesamt sechsmal wiederholt sich dieser Vorgang, bis im Zentrum der Kammer sieben dieser “Särge” aufgebahrt sind. Auf den Displays erscheinen in grünlicher Schrift Namen, Kennnummern und abwechselnd blinkend “Auftauprozess initiiert. Alle Funktionen normgerecht. Bitte warten.”

Nach dem Spiel haben wir uns noch ein paar Minuten unterhalten und zusammengetragen, was in Las Vegas passiert ist. Darüber hinaus gibt es auch ein paar Einblicke in die Entstehung dieses Abenteuers und Erfahrungen der Spieler.

Eigentlich wollten sie nur einen Junggesellenabschied in Vegas feiern, aber sie können sich immer noch nicht an die Ereignisse der letzten Nacht erinnern und Doug ist nach wie vor verschwunden. Dafür aber hat Stu seine frisch angetraute Frau, die Stripperin Jade, getroffen, und die Sache mit dem gestohlenen Streifenwagen ist auch vergleichsweise glimpflich ausgegangen. Nun stehen die vier Freunde neben ihrem Mercedes Cabrio, reiben sich die schmerzenden Stellen, die nach der Tracht Prügel durch den Asiaten aus ihrem Kofferraum verblieben sind und blicken auf die Seiten des alten Buchs mit den vermutlich chinesischen Schriftzeichen und der seltsamen Zeichnung.

Die fünf Freunde Doug, Phil, Stu, Todd und Alan haben sich für einen Junggesellenabschied in Las Vegas einquartiert – und es einmal richtig krachen lassen. Zu dumm nur, dass sie sich an die Ereignisse der vergangenen Nacht nicht im Mindesten mehr erinnern können und zu allem Überfluss auch noch der Bräutigam in Spe, Doug, verschwunden ist. Die wenigen Spuren, die sie in ihrer zerstörten Suite – mit einem Tiger im Badezimmer – gefunden haben, haben sie zunächst zum Bellagio Casino geführt. Dort haben die Freunde in der vergangenen Nacht offensichtlich Hausverbot bekommen. Einer anderen Spur zufolge, waren sie auch in einem Krankenhaus gewesen. Ein gestresster Arzt kann sich tatsächlich an die Gruppe erinnern und weiß auch noch von einer Frau zu berichten. Stus Frau – nur weiß Stu nichts von seinem Glück, denn seiner Freundin Melissa, will er ja erst in einigen Tagen – mit dem Ring seiner Großmutter, der zu allem Übel nun auch verschwunden ist – einen Antrag machen …

Wir schreiben das Jahr 2009 und sind in der Stadt der Sünde, des Lasters und des Glückspiels. Fünf Freunde haben sich hier eingefunden um Doug einen gebührenden Junggesellenabschied zu bereiten. Die Sonne steht schon hoch über dem Horizont und schickt ihre Strahlen unerbittlich durch die Panoramascheiben der Suite. Eine Zimmertür fällt ins Schloss und mit knurrendem Magen und gewaltigem Druck auf der Blase kommt Alan, lediglich mit einer Unterhose und einem verwaschenen T-Shirt bekleidet, einem Vollbart im Gesicht und einer Perlenkette um den Hals, zu sich.