Lean Einführung von Anwendern für Anwender
In dieser Folge des Lean Lernen Podcast habe ich Roman Ditzer von der RD Interlogue zu gast.
Profilbild Roman Ditzer
Roman ist ausgebildeter Japanologe und hat durch seine Tätigkeit als Übersetzer für japanische Kaizen-Berater deren Wissen aus erster Hand erlernt und gibt dieses nun mit seiner Firma RD Interlogue als Kaizen-Berater weiter.
Sein wichtigstes Angebot sind Learning Journeys nach Japan, in denen man im Ursprungsland Lean in Japan selber erleben kann. Wie ich von vielen gehört habe, muss man sich selbst mal ein Bild gemacht haben, um zu verstehen, was hinter Kaizen wirklich steht. Vor allem die Kaizen Führungskräfte in Japan würden Lean ganz anders und vor allem ganzheitlicher verstehen als wir.
Als Key Performace Indicator (KPI) werden häufig Kennzahlen verstanden, die Aussagen zur Erreichung des Soll-Zustandes eines Prozesses ermöglichen.
Die gebräuchlichsten KPI sind:
Je nach Prozess, müssen diese KPI nicht als Kennzahlen dargestellt werden. So kann die tägliche Erfüllung von Stückzahlen auch über eine Fläche gekennzeichnet werden, die am Ende des Tages gefüllt sein muss.
Der Beitrag LL026 – Lean in Japan – Roman Ditzer im Interview erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
Heute geht es um To-Do-Listen. Wozu du sie brauchen kannst und wie du ein erfolgreiches System rund um deine To-Do-Liste entwickelst.
Dies ist auch schon die erste wichtige Anmerkung in Bezug auf To-Do-Listen. Das Tool an sich bringt dir nichts. Wenn du kein System hast, das dir hilft deine Aufgaben zu strukturieren, wird dir eine To-Do-Liste nichts bringen.
Ich zeige dir in diesem Artikel wie du dir solch ein System aufbauen kannst. Doch zunächst möchte ich dir die spannende Geschichte der To-Do-Liste erzählen.
Die To-Do-Liste geht auf Forschungen der russischen Psychologin Bljuma Zeigarnik aus dem Jahr 1927 zurück. In einem Versuch ließ sie mehrere Probanden einige ganz einfach Aufgaben lösen. Teilweise konnten sie diese ganz ungestört lösen und teilweise wurden sie bei der Durchführung unterbrochen. Anschließend überprüfte sie, an wie viele der Aufgaben sich die Probanden erinnern konnten.
Überraschender Weise fand Zeigarnik heraus, dass die Aufgaben, die die Probanden nicht erledigen konnten, diejenigen waren, an die sie sich am besten erinnern konnten. Unabhängig von Persönlichkeitsmerkmalen der Probanden, konnten sich diese zu 90 % besser an die unerledigten Aufgaben erinnern.
Dieses Phänomen nahmen die beiden Psychologen Roy Baumeister und E.J. Masicampo von der Florida State University auf und entdeckten, dass Probanden Schwierigkeiten hatten, ein einfaches Brainstorming durchzuführen, wenn sie vorher eine Aufgabe nicht abschließen konnten. Es schien so, als ob sie durch die unerledigte Aufgabe blockiert wurden.
Sie beschlossen das Zeigarnik Experiment zu wiederholen, mit der Erweiterung, dass die Probanden die Aufgaben, die sie nicht abschließen konnten auf einer To-Do-Liste festhalten konnten. Sie fanden heraus, dass das Notieren der Aufgaben den gleichen Effekt hatte, als wären die Aufgaben erledigt worden. Die Freiwilligen hatten durch das Notieren der Aufgaben sprichwörtlich „den Kopf frei“ für neue Aufgaben.
Mit NLP die Mitarbeiter erreichen
Du kannst also sagen, dass To-Do-Listen wie eine externe Festplatte dienen und uns den Kopf freimachen für weitere Aufgaben, da uns nicht immer die unerledigten dinge im Kopf herumschwirren.
Eines meiner Lieblingszitate von Ivan Blatter lautet:
Die mit Abstand beste To-do-Liste ist diejenige, die für dich funktioniert!
Es geht nicht darum, das perfekte System rund um deine To-Do-Liste aufzubauen, sondern einfach mal anzufangen und das System langsam aber sicher aufzubauen. Wie du siehst rede ich hier über ein System. Die To-Do-Liste an sich ist nur ein Werkzeug, dass dir hilft, deine Aufgaben in Griff zu behalten, aber nur durch deine Liste werden sich die Aufgaben nicht von selbst erledigen.
Daher möchte ich dir hier ein paar Tipps geben, die du bei der Gestaltung deines Aufgaben-Erledigungs-Systems nutzen kannst.
Zunächst kannst du dir überlegen, welche Form deine To-Do-Liste haben soll. Generell hast du die Wahl zwischen digital und analog. Also eine To-Do-Liste im Computer bzw. Smartphone oder eine handschriftliche.Die Vorteile einer handschriftlichen Erfassung deiner Aufgaben sind:
+ Du kannst deine Notizen um Skizzen und andere Symbole erweitern
+ Das handschriftliche Aufschreiben ist sehr schnell
+ Wenn du etwas handschriftlich aufschreibst, dann ist die Merkfähigkeit höher
Nachteillig ist bei der handschriftlichen To-Do-Liste:
– Du verlierst bei größeren Projekten schnell den Überblick und es artet häufig in eine Zettelwirtschaft aus.
Für das Verwenden von digitalen To-Do-Listen spricht:
+ Häufig überall verfügbar
+ Gute Synchronisierungsmöglichkeiten mit Kalender und anderen Funktionen
+ Die meisten Tools haben eine gute Erinnerungsfunktion
+ Das (Um)Sortieren von Aufgaben ist einfacher
+ Das Gruppieren von Aufgaben ist einfacher
Nachteil ist die doch langsamere Erfassung von Aufgaben, da wir meistens handschriftlich schneller sind, als am Computer (auch mit 10 Finger-Tip-System).
Bei diesem Punkt geht es darum, wie deine To-Do-Listen aussehen sollten?
Das wichtigste ist: EINFACH!
Vermeide es zu viele Aufgaben in deine Liste einzutragen. Beschränke dich bei den Aufgaben nur auf die für den anstehenden bzw. folgenden Tag, damit es übersichtlich bleibt. Eine To-Do-Liste mit zu vielen Aufgaben kann schnell demotivierend wirken.
Generell habe ich die Faustformel: Wenn eine Aufgabe weniger als 5 Minuten zum Erledigen benötigt, mache ich sie sofort.
Größere Aufgaben Pakete, wie Projekte etc. steuere ich über eine zweite Liste bzw. nutze Trello hierfür. Dieses habe ich mit meiner To-Do-Listen App verknüpft und immer wenn ich eine Aufgabe in Trello erstelle und sie in meinen „Doing“ Stapel schiebe, wird sie in meine To-Do-Liste für den kommenden Tag eingetragen.
Um deine Aufgaben innerhalb der Liste noch zu kategorisieren gibt es die Möglichkeit mit Tags, Farben oder teilweise auch Projekten zu arbeiten. So kannst du zum Beispiel die Wichtigkeit und Dringlichkeit nach der Eisenhower-Methode die ich dir in Episode 05 vorgestellt habe mit Farben symbolisieren.
Wenn du weißt, wie deine Liste aufgebaut sein soll, ist das ein guter erster Schritt. Nun gilt es das ganze ans Leben zu bekommen. Hierfür habe ich folgende Tipps für dich.
Versuche deine To-Do-Liste regelmäßig abzuarbeiten. Wenn du meinen Vorschlag verwendest, immer nur einen Tagesvorrat an Aufgaben in der Liste zu haben, solltest du konsequenterweise deine Liste auch täglich abarbeiten und neu befüllen.
Notizbücher helfen
Ich persönlich habe Zeitpunkte am Tag für mich definiert, an denen ich mit der Liste arbeite.
Während meiner Abendroutine befülle ich die Liste mit neuen Aufgaben, die sich aus den Zielen für den kommenden Tag ableiten. Dies am Abend zu machen hat den Vorteil, dass dir der vergangene Tag noch frisch in Erinnerung ist und du weißt, was für Aufgabe für den morgigen Tag entstanden sind. Zudem schreibst du dir die Aufgaben sozusagen von der Seele (siehe oben) und kannst dadurch besser schlafen.
Am morgen schaue ich während meiner Morgenroutine auf meine Ziele und Aufgaben und überlege mir dabei schon, wann ich welche Aufgabe umsetzen kann.
Helmuth von Moltke hat einmal gesagt:
Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt.
Dennoch ist es extrem wichtig zu planen, was du ja mit deiner To-Do-Liste tust. Allerdings solltest du dich nicht grämen, wenn du die ein oder andere Aufgabe nicht erledigt bekommen hast an deinem Tag. Verschiebe die Aufgabe auf den nächsten.
Wo du natürlich vorsichtig sein musst, ist eine Aufgabe immer wieder zu verschieben. Dann solltest du dich fragen, warum du die Aufgabe immer wieder verschiebst. Willst du sie gar nicht machen? Hast du Angst davor?
Trage keine Termine in deine To-Do-List ein. Die gehören ganz klar in den Kalender. Die To-Do-Liste ist nur für Aufgaben da, die klar umrissen sind und die du TUN musst. Ein Termin ist keine Aufgabe, die du tun musst und an deren Ende ein „Produkt“ steht.
Andersherum kannst du gerne Aufgaben in deinen Kalender einfügen. Hierbei streiten sich die Geister, ob du jetzt wirklich jeder einzelnen Aufgabe einen Kalendereintrag geben solltest.
Ich persönlich habe einen Zeitblock am Tag für das Abarbeiten meiner To-Dos in meinen Kalender eingetragen, den ich mittels der Pomodore-Methode (vgl. Episode 10) strukturiert habe. Wenn eine Aufgabe zu einer anderen Zeit erledigt werden muss, dann trage ich sie mir als separaten Termin in meinen Kalender ein.
So viel zu meiner To-Do-Liste und warum ich glaube, dass auch du To-Do-Listen nutzen solltest.
Mich würde interessieren, wie du mit To-Do-Listen umgehst, was für Programme du dafür verwendest und ob du noch andere Tools für deine Produktivität nutzt. Schreib einfach einen Kommentar unterhalb dieses Beitrages.
Ich wünsche dir eine produktive Zeit!
Der Beitrag LL025 – Lean Lernen 25 – Warum du To-Do-Listen brauchst erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
Die Methode des Design Thinking wird in der breiten Öffentlichkeit immer stärker wahrgenommen. Zuletzt veröffentlichte das Manager Magazin in seiner Februar Ausgabe 2016 einen Artikel über die „neue“ Management-Methode. Nicht zuletzt Grund genug meinen guten Freund Ferdinand Grah zu diesem Thema zu interviewen.
Der PDCA Kreis beschreibt eine itterative Problemlösungsmethode, die der kontinuierlichen Verbesserung dient. Häufig wird der PDCA Kreis auch Deming-Kreis oder Deming-Rad, nach William Edwards Deming genannt. PDCA steht für die vier Stufen Plan-Do-Check-Act, auf deutsch Planen-Tun-Kontrollieren-Anpassen. Er bietet eine strukturierte Vorgehensweise im kontinuierlichen Verbesserung Prozess, bei dem zunächst eine Hypothese aufgestellt wird, diese Analysiert wird und mit Experimenten versucht wird eine Verbesserung zu erzielen. Wenn die Experimente erfolgreich waren, wird die Vorgehensweise als neuer Standard festgelegt und unternehmensweit ausgerollt.
Ferdinand Grah auf
e-mail: mail@ferdinandgrah.de
web: http://ferdinandgrah.de
facebook: https://www.facebook.com/ferdinandgrah
twitter: https://twitter.com/ferdinandgrah
Der Beitrag LL24 – Design Thinking – Interview mit Ferdinand Grah erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
Was können wir von Lean StartUps lernen?
In diesem Podcast habe ich Daniel Bartel zu gast. Er ist passionierter Gründer, Lean Thinker und berät große Firmen, wie sie mit Methoden der Lean StartUps ihre Geschäftsmodelle hinterfragen und an die Zukunft anpassen.
build measure learn cycle – Lean StartUps
genchi genbutso bedeutet „geh und siehe selbst.“ Es beschreibt die Einstellung von Lean Thinkern, dass man sich Probleme und Aufgaben vor Ort anschauen muss, um sie wirklich zu verstehen. Es geht darum, weg von seinem Schreibtisch zu kommen und sich die Dinge vor Ort (am gemba) anzusehen. Häufig verlassen sich Führungskräfte auf Reports und Aussagen ihrer Mitarbeiter ohne sich selbst ein Bild der Lage verschafft zu haben und treffen so oftmals falsche Entscheidungen, da sie nicht alle Details kennen, die durch Informationsketten häufig verloren gehen.
In der Vergangenheit gab es häufig Initiativen die da hießen: „Go to Gemba!“
Führungskräfte sollten raus aus den Büros hin zum gemba. Das Problem war, dass sie dies als Aufforderung nahmen, mal schnell durch die Werkshallen zu laufen und ab und zu ein Pläuschchen zu halten. Darum geht es aber nicht. Du musst mit der Absicht an den gemba gehen, etwas besser verstehen zu wollen. Sei es ein Prozess, der in letzter Zeit nicht mehr so gut läuft, ein Mitarbeiter, dessen Verhalten auffällig ist und du verstehen möchtest, was mit diesem Mitarbeiter ist, oder eine Aufgabe, die du erledigen musst und dafür besser verstehen willst, wie der IST-Zustand gerade ist. Habe also einen Grund, warum du an den gemba gehst und lauf nicht einfach „kopflos“ umher.
Der Beitrag LL23 – Was Lean von Lean StartUps lernen kann erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
Einfach Besser Arbeiten, so lautet der Name des Blogs von Jan Bieler. Das er sich zu diesem Thema mit Lean beschäftigt, kam eigentlich ganz automatisch.
In dem Interview mit Jan sprechen wir über folgende Themen:
Lean Lexikon – Six Sigma
Six Sigma ist in erster Linie eine statistische Problemlösungsmethode, die im Laufe der Zeit zu einem kompletten Managementsystem zur Prozessverbesserung weiterentwickelt wurde. Grundlage bildet der Regelkreis aus Beschreiben, Messen, Analisieren, Verbessern und Kontrollorien von Prozessen, der auch DMAIC-Kreis genannt wird (Define-Measure-Analyze-Improve-Control)
Den Ursprung hat Six Sigma bei Motorola in den 1980er Jahren, auch wenn die ersten Grundsteine bereits früher im japanischen Schiffsbau gelegt wurden. Besonders bekannt wurde Six Sigma bei General Electric.
Um Six Sigma Projekte durchführen zu können, werden Mitarbeiter extra ausgebildet und mit einem Rang versehen. Diese Ränge sind dem japanischen Kampfsport nachempfunden (Green Belt, Yellow Belt, Black Belt etc.).
Der Grundgedanke von Six Sigma ist, eine Prozessverbesserung durch Reduzierung der Variation im Prozess zu erreichen. Diese Variation wird mit Hilfe von statistischen Tools erfasst und ausgewertet, um daraus auf eine Ursache schließen zu können, die dann wiederum verbessert werden soll.
Der Beitrag LL22 – Lean = EINFACH BESSER ARBEITEN – Interview mit Jan Bieler erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
In dieser Epsiode von Lean Lernen geht es um Folgendes:
Lean Lernen
Letztes Jahr habe ich mit dem Lean Lernen Podcast begonnen und sehr gute Ressonanz hierfür erhalten. Mein Ziel mit dem Podcast ist es, dir immer wieder interessante Interviews und Einsichten in die Lean-Welt zu liefern. Primär richtet sich der Podcast an Menschen, die gerade erst neu mit der Materie Lean und Kaizen in Berühung gekommen sind. Daher möchte ich dir in Zukunft zu Beginn einer Episode immer einen Begriff erklären, der mit Lean in Verbindung steht. Den altgedienten Lean Fachleuten fällt häufig gar nicht auf, wie viele Fachtermini wir verwenden und ich möchte dir die Scheu vor diesen Begriffen nehmen.
Der Hauptteil wird weiterhin aus Interviews und Solo-Episoden bestehen, in denen ich versuche dir Lean vor allem mehr aus der Praxis heraus zu erklären. Mir ist bewusst, dass es in letzter Zeit vielleicht etwas zu dogmatisch geraten ist. Dies liegt daran, dass mir die Themen der fundamentalen Lean Denkweisen sehr wichtig sind. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass nur diese Denkweise hilft, wirklich Lean zu führen und das Methoden-Wissen hierfür nicht ausreicht.
Dennoch möchte ich mich im kommenden Jahr vor allem auf Interviews mit Menschen aus der deutschsprachigen Lean Community konzentrieren. Wenn du selbst meinst, wir könnten ein Gespräcch über deine Erfahrungen mit Lean führen, oder du kennst jemanden, den ich unbedingt interviewen sollte, dann melde dich einfach bei mir: [email protected] oder über Twitter oder Facebook.
Wie gewohnt, werde ich am Ende eines Artikels versuchen alle genannten Links und Inhalte zusammenzutragen. Hier werde ich in Zukunft auch versuchen noch mehr zu finden, als im eigentlichen Artikel genannt wurde.
Lean Health Titelbild
Vor zwei Wochen hatte ich das große Vergnügen Paul Akers von Fastcap bei metabo begrüßen zu dürfen. Ich folge Paul schon seit Jahren und finde, er ist eine der größten Inspirationen im Bereich Lean momentan. Was ihn so besonders macht, ist, dass er als Unternehmer selbst für die kontinuierliche Verbesserung seiner Firma verantwortlich ist und dabei auf zwei Dinge achtet:
Ich kann dir die Videos von Paul aus seiner Firma sehr empfehlen. Hier findest du auch das Video von Paul bei metabo.
Ich habe Paul persönlich erst kennen gelernt, als ich ihm geschrieben habe, dass mir sein Buch Lean Health, das er vor zwei Monaten veröffentlicht hat, sehr geholfen hat.
Wie du ja vielleicht weißt, hatte ich letzten Sommer mit einer heftigen Erkrankung zu kämpfen und bin danach in ein kleines Loch gefallen. In dieser Zeit habe ich über 10 kg zugenommen und habe mich immer schlapp und ausgelaugt gefühlt.
Im Dezember des letzten Jahres hatte ich dann auf dem Podcast der gemba academy das vollständige Hörbuch von Pauls Lean Health gehört und war sofort begeißtert. Das Buch war genau die Inspiration und Aufmunterung, die ich in dem Moment brauchte. Paul beschreibt hierin seine eigene Reise von einem übergewichtigen Amerikaner in einen absolut durchtrainierten Unternehmer.
Mittlerweile kenne ich auch noch weitere Menschen hier in Deutschland, die sich dieser Lean Health Philosophie verschrieben haben und alle von den gleichen Ergebnissen berichten. Neben dem Gewichtsverlust ist das Gewinnen von Energie und Lust aufs Leben ein Grund für uns so zu leben.
Paul beschreibt in seinem Buch, wie du deinen Körper als deinen Kunden ansehen solltest. Wie kannst du für diesen Kunden einen Mehrwert schaffen? Ganz einfach, du musst versuchen die 8 Verschwendungsarten zu reduzieren und nur Gutes in deinen Tank zu schütten.
Paul hat versucht die bekannten 8 Verschwendungsarten auf Essen und Gesundheit umzudeuten:
Besonders gut, gefällt mir die Analogie des Ferraris. Wenn du deinen Körper als deinen eigenen Ferrari sehen würdest, würdest du ja auch nicht Diesel einfüllen, sondern nur Super-Plus tanken und ihn hegen und pflegen. Warum tun wir nicht das gleiche mit unserem Körper? Immerhin ist dieser dafür gebaut uns die nächsten 80+ x Jahre in der Welt zu dienen.
Auf seinen Körper umgemünzt heißt das für Paul, dass er sich auf hauptsächlich Obst und Gemüse und ein wenig Fleisch konzentriert. Er versucht möglichst auf Kohlenhydrate zu verzichten. In seinem Video zeigt er uns hier, wie er seine Mahlzeiten für einen Tag zusammen stellt:
Paul beschreibt in seinem Buch sehr ausführlich, wie er zu seinen Ideen gekommen ist und wie sie ihn verändert haben. Seine wichtigsten Aussagen lauten:
Wie gesagt, hat mich das Buch absolut motiviert und ich fühle mich seitdem viel Besser, habe abgenommen, habe mehr Energie und Spaß. Ich kann dir das Buch nur empfehlen und das beste ist, dass Paul sein Buch und das Audiobook komplett kostenlos zur Verfügung stellt. Du findest es unter folgendem Link:
http://2secondlean.com/books/lean-health
Der Beitrag LL21 – Lean Health erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
Hallo und herzlich Willkommen zum Lean Lernen Podcast. Ich wünsche dir ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2016 und würde mich freuen dieses mit dir teilen zu können.
Der Jahreswechsel ist traditionell eine Zeit, in der man sich neue Ziele setzt. Auch ich mache das Regelmäßig, wobei ich meine Ziele nicht nur zum Jahresbeginn setze, sondern ein ganz eigenes Ziel-Entfaltungs-System habe.
Ziele planen!
So warte ich nicht unbedingt bis zum 01.01 eines Jahres, um mir Gedanken über meine Ziele zu machen. Ich nehme mir lieber eine Auszeit im Sommer und ziehe mich dann für ein paar Tage zurück, um mir Gedanken über meine langfristigen Ziele zu machen und breche diese dann auf Jahres, 3 Monats und Monatsziele herunter.
Ich fange mit meiner Grabrrede an. Ja genau, ich male mir aus, was die Leute über mich sagen würden, wenn ich eines hoffentlich fernen Tages begraben werde. Was möchte ich hinterlassen haben und wie sollen meine Familie, Freunde, Geschäftspartner, Mitarbeiter und Bekannte über mich sprechen. Dies gibt mir ein gutes Bild, welche Themen mir wichtig sind. So habe ich für mich festgestellt, dass mir wichtig ist, dass ich Leuten geholfen habe, sich selbst zu finden und sie in ihrer Entwicklung unterstützt habe. Dies ist auch der Grund warum ich diesen Podcast mache. Ich möchte dir Impulse und Hilfe zur Selbsthilfe geben, damit du deine Potentiale im Bereich Lean und Selbstmanagement ausschöpfen kannst.
Was heißt das jetzt für dich im Unternehmensumfeld? Da wirst du dir ja keine Grabrede wünschen. Aber was möchtest du, dass die Leute über dich sagen, wenn du aus dem Unternehmen ausscheidest, oder wenn dein Projekt zu Ende geht oder wenn einfach nur das Jahr rum ist.
Es ist wirklich keine schlechte Idee sich 3 Jahresziele zu setzen. Auch im Unternehmensumfeld. Dies ist natürlich schwierig, da sich das Umfeld auch immer mal wieder ändert. Aber die Ziele, die ich meine, sollten von deinen persönlichen Prinzipien und Werten her kommen und somit weniger anfällig für Veränderung sein. Wenn du zum Beispiel überzeugt davon bist, dass die Ausbildung der Mitarbeiter extrem wichtig ist, da diese die Prozesse im Unternehmen erlernen und dadurch besser verstehen, was ihr Beitrag im Unternehmen ist und wie sie diesen durch Verbesserungen steigern können, dann solltest du dir ein Ziel setzen, das mit der Weiterbildung deiner Mitarbeiter zu tun hat. Wie viele, auf welche Weise und wann geschult werden, ist dann abhängig von den Umständen, denen du ausgesetzt bist.
Bleiben wir jetzt aber bei den Jahreszielen für das kommende Jahr. Wenn du dir klar geworden bist, was für dich langfristig wichtig ist, dann kannst du dir Gedanken machen, was du in diesem Jahr umsetzen kannst.
Dabei gilt der Leitspruch: Wir überschätzen uns was in kurzer Zeit erreichen können, aber unterschätzen, was wir langfristig erreichen werden.
Wie sollten deine Ziele für dieses Jahr jetzt aussehen? Du kennst sicherlich die S.M.A.R.T. Methode, ich möchte es dir hier aber nochmals in Erinnerung rufen:
Das Akronym SMART (smart = englisch für intelligent, schlau) steht hierbei für folgende 5 Schritte:
S – spezifisch | Eindeutig definierte Ziele,
M – messbar | Das Ziel sollte messbar sein,
A – akzeptiert | Die Erreichbarkeit des Ziels sollte von den Beteiligten akzeptiert werden,
R – realistisch | Die Erreichbarkeit des Ziels im gesetzten Rahmen, sollte realistisch sein,
T – terminiert | Der Zeitpunkt der Zielerreichung ist klar definiert.
Die Geschichte zu dieser Methodik startet im Jahr 1981 als George T. Doran, Berater und ehemaliger Direktor Unternehmensplanung für die Washingtoner Water Power Company, einen Artikel mit dem Titel: “There’s a S.M.A.R.T. way to write management’s goals and objectives” veröffentlichte.
Doran stellte fest, dass die methodische Vorgehensweise Ziele zu definieren den Mitarbeitern half, Handlungen abzuleiten und dadurch ihre Erfolgschancen zu verbessern.
In vielen Ratgebern wird beschrieben, dass es wichtig sei, alle 5 Schritte durchzuführen, damit man ein Ziel am Ende auch erreicht. Doran schrieb allerdings schon damals:“…, es sollte klar sein, dass das vorgeschlagene Akronym nicht bedeutet, dass jedes Ziel alle fünf Kriterien beinhalten muss. Beispielsweise ist nicht jeder Wert messbar und ein Ziel, das man sich selbst gesetzt hat, muss nicht mit anderen vereinbart werden.”
Über die Zeit haben einige der Begriffe einen Wandel erfahren. So stand das A zu beginn für akzeptiert (engl. agreed upon). Dies rührt daher, dass Doran diese Zielformulierungsmethode hauptsächlich für Teams innerhalb eines Unternehmens erdacht hatte. In dieser Hinsicht war es wichtig, dass ein Ziel von allen Beteiligten akzeptiert wurde. Im laufe der Zeit wurde aus “agreed upon” häufig “achievable” oder “attainable” (erreichbar).
Nicht nur die Begriffe selbst haben sich verändert. Das Akronym an sich hat in letzter Zeit häufig eine Veränderung erfahren. Viele Authoren sind dazu übergegangen aus SMART – SMARTER (deutsch: Schlau – Schlauer) zu machen.
Das E steht hierbei für “evaluiert”
Das R steht für “rezensiert.”
Meiner Meinung rührt die Beliebtheit von SMARTEN Zielen aus der Einfachheit der Methode und aus der höheren Erfolgswahrscheinlichkeit. Warum diese höher sein soll? Nun die SMART Methode erfordert von der Person oder Abteilung, die sich die Ziele setzten eine gewisse Zeit und Fokussierung auf diese Ziele. Wenn man sich so intensiv mit der Zieldefinition beschäftigt, fallen einem Zwangsläufig schon Wege ein, wie das Ziel zu erreichen sein könnte. Des Weiteren hat man schon den ersten Schritt gemacht und ist nun motivierter die nächsten erforderlichen Schritte zu gehen.
Natürlich dürfen diese Schritte nicht fehlen. Aus den Zielen müssen Aktionspläne abgeleitet werden, deren Zielerreichungsgrad regelmäßig überprüft werden sollte. Wenn ich 10 kg bis Ende diesen Jahres (31.12) abnehmen will, dann tue ich mir schwer, wenn ich Ende November erst ein Kilogramm abgenommen habe. Das regelmäßige Überprüfen des Fortschritts ermöglicht es mir meine nächsten Aktionen auf die Zielerreichung hin abzustimmen.
Also wenn du es nicht noch nichgt getan hast, dann nimm dir Zeit und setze dir SMARTE Ziele.
Der Beitrag LL20 – Ziele setzen erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
Der Beitrag LL19 – Lean Lernen 019 – Lean Tagungen erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
In dieser Folge des Lean Lernen Podcast sprach ich mit André Kapust, dem Leiter des KVP Insituts, über den kommenden KVP Kongress, für den du dir hier 20% Rabatt auf den Eintrittspreis sichern kannst, über die Unterschiede zwischen Lean, Kaizen und KVP und warum nur wenige Firmen Lean mit Qualität verbinden.
Des Weiteren sprachen wir darüber, wie Industrie 4.0 und Lean zusammen passen und was für Möglichkeiten sich eventuell durch ein Zusammenspiel ergeben.
Der Beitrag LL018 – Interview mit André Kapust zum KVP-Kongress erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
Toyota definiert Kaizen als Verbesserung von jedem, jeden Tag, überall. Wozu also ein Kaizen Team haben?
Viele Unternehmen streben nach kontinuierlicher Verbesserung, die durch die Mitarbeiter getragen ist.
Was viele dabei vergessen ist, dass dies eine Vision ist, ein Fernziel.
Ich kann meine Organisation nicht jetzt schon danach aufbauen, was ich später mal erreichen will. Das wäre so, wie wenn ich meine Prozesse direkt von Produktion in großen Losen auf One-Piece-Flow umstelle. Was würde dann passieren? – Die ganze Produktion wird komplett still stehen, da die unterstützenden Prozesse, wie schnelle Rüstungen, gut gewartete Maschinen, schneller Materialtransport noch gar nicht vorhanden sind.
Was würde also passieren, wenn man einfach sagt: Wir wollen, dass alle Mitarbeiter jeden Tag Kaizen machen. Jeder soll jeden Tag eine verbesserung durchführen. Mal angenommen, jeder Mitarbeiter findet tatsächlich jeden Tag eine „Verbesserung“. Woher weiß er, dass die Verbesserung auch dem Kundennutzen entspricht? So schlagen mir meine Logistiker häufiger vor, doch einige Bestellungen zusammen zu fassen und sie auf einer Palette raus in die Montage zu fahren. Sie kennen aber die Abläufe in der Montage gar nicht und wissen nicht, warum diese das Material in Abständen von einer Stunde auf Bodenrollern benötigt.
Der zweite Punkt ist die Umsetzbarkeit. Unsere Umfrage „Quo Vadis Lean Management“ ergab, dass nur wenige der eingereichten KVP Vorschläge in einem klassischen BVW umgesetzt werden. Und bei solch einem BVW stellen nur ca. 10% der MA einen Vorschlag ein. Stell dir jetzt vor, jeder Mitarbeiter im Unternehmen reicht jeden Tag eine Verbesserung ein. Wie soll das Unternehmen die gnzen Vorschläge umsetzen?
Jetzt könntest du sagen, dass ja auch nicht das Unternehmen die Vorschläge umsetzen soll, sondern jeder Mitarbeiter jeden Tag eine Verbesserung an seinem eigenen Arbeitsplatz umsetzen soll. Aber mit was für Hilfsmitteln? Was steht ihm für die Umsetzung seiner Ideen zur Verfügung?
Diese beiden Probleme:
1) nicht wissen über Prozesse und Kundenanfprderung im Unternehmen,
2) nicht vorhandensein von Expertise und Ressourcen zur Umsetzung von Verbesserung,
lassen mich zu dem Entschluss kommen. DAss es absolut sinnvoll ist, ein Kaizen-Team im Unternehmen zu installieren.
Kaizen-Team Schreibtisch
Wenn ich dich jetzt davon überzeugen konnte, dass es sinnvoll sein kann, ein Kaizen-Team im Unternehmen zu verankern, interessiert dich jetzt vielleicht, wie genau du das machen solltest. Oder du bist bereits Teil eines KVP-Teams und fragst dich, ob ihr selber vielleicht noch was besser machen könnt.
Deswegen möchte ich dir hier einige Tipps mitgeben, die ein erfolgreiches Kaizen-Team ausmachen:
Ich hatte in letzter Zeit einige interessante Diskussionen zum dem Thema, wie man die Effektivität eines Kaizen Teams messen kann.
Mein erster Ansatz ist ganz klar, an den Ergebnissen der Bereiche, in denen das Team aktiv ist. Was sind dort die Produktivitäts- bzw. Qualitätssteigerungen?
Was für konkrete, messbare Verbesserungen in den Kennzahlen konnten durch Kaizen-Events erlangt werden?
Dies ist die direkte Art der Erfolgsmessung. Indirekt könnten folgende Punkte interessant sein:
– Anzahl an dezentralen Kaizen-Experten
– Etablierung des Produktionssystems innerhalb der Abteilungen.
Dies ist zum Beispiel messbar über ein Reifegradmodell. In diesem werden unterschiedliche Stufen beschrieben, die auf dem Weg zum perfekten Produktionssystem genommen werden müssen. Je nachdem welche Werkzeuge, Methoden et.c im betreffenden Bereich angewendet werden, erhält er bei einem Systemaudit eine dazugehörige Stufe.
Je mehr Abteilungen eine hohe Stufe erreicht haben, desto besser die Arbeit des Kaizen-Teams.
Ich empfehle als Orientierung immer die Stufen:
punktuell – team – fluss – strategie (- personell)
Du solltest Kennzahlen wie: Anzahl durchgeführter Kaizen-Events, oder Sachnummern umgestellt auf Kanban vermeiden, da sie dazu führen, dass blindlings Kaizen-Events gemacht werden, ohne deren Wirksamkeit zu prüfen und Teile auf Kanban umgestellt werden, die von ihrem Verbrauch her gar nicht für Kanban geeignet sind.
Wenn du ganz am Anfang stehst, solltest du dir überlegen, mit was für Personen kann ich mein Kaizen-Team bestücken und dann gemeinsam mit dem Team an einem ganzheitlichen Produktionssystem arbeiten. Hierfür kann es sein, dass ihr Hilfe benötigt, scheu dich nicht diese extern zu holen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Parallel dazu kannst du aber bereits anfangen die ersten Kaizen-Events durchzuführen. Vielleicht mal ein 5S Event, um die Kraft von Standards aufzuzeigen. Oder ein Event, in dem Ihre eine Zelle kreeirt, die nach dem Fluß-Prinzip gestaltet wurde.
Wichtig ist fang einfach an und baue parallel deine Organisation auf. Beide Beine sind wichtig.
Wenn du Fragen zu dem Thema hast, würde ich mich freuen, wenn du diese in den Kommentaren zu dieser Folge reinschreiben würdest.
Der Beitrag LL017 – Sinn und Zweck eines Kaizen-Team erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
In dieser Episode von Lean Lernen geht es um den gemba walk. Er dient dazu deine Fähigkeit zur Prozessbeobachtung und Erkennung von Problemen zu trainieren. Gemba steht im japanischen für “der Platz, an dem es tatsächlich passiert.” Das kann die Maschine in der Werkshalle, der Verkaufstresen oder die Transaktion im PC Programm sein. Wichtig ist […]
Der Beitrag LL016 – Lean Lernen 016 – Gemba Walk erschien zuerst auf Sehen Lernen - Lean, Produktivität und Selbstmanagement.
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