Schließe die Augen und begleite mich auf meiner Reise in ferne Länder, andere Welten und meine Erinnerungen. Entdecke die Welt mit deinen Ohren und du wirst staunen, wie bunt sie ist!
Tatjana Bielke wurde schon in der Kindheit mit dem Reisevirus infiziert. So richtig brach das Reisefieber bei ihr aber mit Mitte 20 aus, als sie allein im Winter nach Nepal reiste. Seitdem hat sie zahlreiche Länder besucht, viel erlebt und unzählige Begegnungen gehabt – vor allem in Asien, Südamerika und in den letzten Jahren auch vermehrt in Osteuropa.
Ihre neuste Liebe heißt Albanien – ein Land, das sie vor fünf Jahren das erste Mal bereiste und das vom Tourismus gerade erst entdeckt wird. Neben der schönen Landschaft, den gastfreundlichen Menschen und der teilweise unberührten Natur hat sie vor allem – bedingt durch eine schicksalhafte Begegnung – die jüngere Geschichte Albaniens in ihren Bann gezogen: Die Hoxha-Diktatur hat im Land ihre Spuren hinterlassen, sowohl in der Landschaft als auch in den Köpfen und Seelen der Menschen.
Diesmal sind die mitgebrachten Ohrenblicke aus Albanien nur eine kleine Beigabe zu Tatjanas Geschichten, die uns mitnehmen auf ihre spannenden Reisen. Sie redet mit mir über die Ursprünge ihres Reisefiebers, erklärt, warum auch im Internetzeitalter Reiseführer und Kompass ihre besten Freunde sind und was im Reisegepäck außerdem nicht fehlen darf. Wir gucken mit ihr in fremde Töpfe und erfahren, wie man mit Krisen und Einsamkeit umgeht und wo der Google-Translator versagt.
Anschließend lauschen wir ihren Erzählungen über Albanien, erfahren, was es mit den 200.000 Bunkern auf sich hat, die im ganzen Land verteilt sind, begleiten sie in das Tunnelsystem unter der Stadt Kukës, reden über Diktatorenparanoia und die Nachwirkungen des kommunistischen Regimes, aber auch über die Schönheit und Gastfreundlichkeit Albaniens, über einsame Bergtouren und den Duft von Salbei und Kaffee.
Themen
0:00:00 Vorspann
0:04:00 Begrüßung
0:05:07 Erste Reisen, mit dem Käfer nach Spanien
0:06:08 Im Winter nach Nepal
0:08:07 Antriebsfeder zum Reisen
0:11:29 Welche Länder Tatjana schon bereist hat
0:13:11 Reisevorbereitungen
0:17:20 Reisen allein und zu zweit, Einsamkeit und Kontakteknüpfen
0:19:53 Verständigung
0:22:55 Sicherheit und Kriminalität
0:25:01 Komfortzone versus Abenteuerlust
0:26:37 Rucksackverlust und Wiederbeschaffung auf Bolivianisch
0:31:37 Vegetarisch reisen
0:34:25 Ausgespuckte Maden und andere Delikatessen
0:37:04 Unterkünfte
0:38:33 Reisen mit Kind
0:42:03 Erste Reise nach Albanien
0:44:57 Zweite Reise nach Albanien und eine prägende Begegnung
0:47:47 Jüngere Geschichte Albaniens, Hoxha-Diktatur und jede Menge Bunker
0:51:33 Tunnelsystem von Kukës und Diktatorenparanoia
0:55:01 Abenteuerliche Besichtigungstour unter Tage (Kukës)
1:04:04 Opfer und Täter – Umgang mit der eigenen Geschichte
1:13:20 „Albanische Alpen“ – die verwunschenen Berge
1:14:42 Tourismus in Albanien und Vorurteile
1:16:32 Drogen, Kriminalität, albanische Mafia
1:18:03 Sicherheit, Gastfreundschaft
1:20:47 Religion, Ohrenblick: Muezzin
1:23:52 Badeort Himara
1:24:38 Die albanische Sprache
1:25:56 Highlights, Essen, Unterkünfte, Preise
1:29:30 Ohrenblicke aus Tirana, Straßenmusik
1:32:25 Auditive Besonderheiten
1:33:44 Albanien mit allen Sinnen
1:39:35 Zukunft des Reisens und Klimawandel
1:41:11 Die letzte Frage
Foto: Thomas W (CC BY-NC-ND 2.0)Ohrenblicke, einmal verklungen, kehren nie mehr zurück. Das dachte ich mal. Jedoch scheinen sie, selbst wenn man sie in bunte Schachteln in seiner Schublade verstaut hat, ein Eigenleben zu führen: Irgendwann kommen sie wieder wie Zombies aus dem Grab. Und dann setzen sie ganz neue Energien frei: Vergangene Reisen und Reisen in die Vergangenheit vermischen sich zu einem Abenteuer, das die Grenzen der Physik durcheinanderbringt. Die Zeit ist reif für Ohrenblicke Zwei-Punkt-Null!
Auf der Flucht vor seiner alten Freundin Sabine und ihren Geldforderungen fliegt der Ohrenblicker in das Tunesien von 2001. Es gibt Schienenersatzverkehr in der Sahara, eine Reise mit dem Salonzug Lézard Rouge durch ein Dimensionsloch, das direkt nach Hongkong führt und dann war da ja auch noch diese Kirmes im Sauerland …
Eine reichlich audiotische Zeitreise mit allerlei binauralen Spielereien – setzt den Kopfhörer auf und reist mit!
Außerdem beantworte ich Hörerpost aus den letzten 5 Jahren und es gibt noch einmal den Podcastsong zu hören.
Links zu dieser Folge
Die Wendener Kirmes
Blindzeln.org
Podcast Irgendwasser
Dagmar Bittner
Die erste Ohrenblicke-Folge „Anruf von Wilson“ (2006)
Erklärtext „Was ist ein Podcast“
Der Podcastsong auf Soundcloud
Original-Ohrenblicke in dieser Folge
Wendener Kirmes (2001)
Ohrenblicke aus Tunesien (2001):
Muezzin in Tabarka, Wüstencamp in der Sahara bei Douz, Salonzug Lézard Rouge
U-Bahn in Hongkong (2002)
Am 10. September 2020 gab es einen bundesweiten Warntag. Um 11 Uhr sollte die Bevölkerung mittels Probealarm vor einer drohenden Katastrophe gewarnt werden – mit allen technischen Mitteln, die Deutschland zur Verfügung stehen. Eine gute Gelegenheit für den Ohrenblickfänger, außergewöhnliche Geräuschkulissen einzufangen.
Aber es kam ganz anders.
Ein unspektakulärer Ohrenblick mit
– etwas Wind
– vielen Kindern
– einer lauten Lehrerin
– vereinzelten Flugzeugen
und Gedanken über den Technologiestandort Deutschland sowie den Weltuntergang.
Der Ohrenblicker in Gefahr! Voller Todesverachtung setzt er sich Tausenden von gefährlichen Insekten aus, einzig mit dem Ziel, einen Ohrenblick einzufangen, mit dem er später prahlen kann. Dieser Ohrenblick ist der zweite Teil der Reihe „Bushwalking in Brandenburg“ und ein weiteres Beispiel für ein ungewöhnliches Naturkonzert.
Der Ohrenblick wurde mit einem binauralen Mikrofon aufgenommen, das Hören mit Kopfhörer für das optimale Klangerlebnis wird empfohlen.
(In diesem Fall kann auch ein Insektenschutzmittel nicht schaden.)
Ach ja: Schreibt mir Kommentare und preist mein Heldentum!
Urlaub in Corona-Zeiten … ein schwieriges Thema. Der Ohrenblicker hat seine ganz eigene Lösung gefunden, die Reisebeschränkungen zu umgehen: in der Fantasie ist alles möglich! Und in Brandenburg anscheinend auch.
Gedanken über das Reisen mit den Ohren, Brandenburg versus Australien sowie das Balzverhalten von Fröschen und Menschen – begleitet von einem gigantischen Froschkonzert.
Der Ohrenblick wurde mit einem binauralen Mikrofon aufgenommen, das Hören mit Kopfhörer für das optimale Klangerlebnis wird empfohlen.
Ach so, für alle unter 40: Gotthilf Fischer – Wikipedia-Artikel
Für die Welt nach der Corona-Krise: Dieser Ohrenblick entstand am 22. März 2020 um 18 Uhr, nachdem Musiker dazu aufriefen, Beethovens Komposition zu Schillers „Ode an die Freude“ von den Balkonen erklingen zu lassen. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten Konzerte und andere öffentliche Veranstaltungen abgesagt werden, was natürlich nicht nur für Musiker ein harter Einschnitt war.
Wen mein Gelaber stört und wer lieber nur die Musik hören und mir zuschauen will: Auf Facebook gibt es die Video-Aufzeichnung des Online-Streams dieser Aktion und natürlich findet man zahlreiche weitere Videos anderer Balkon-Musiker im Netz.
Der Frühling ist da und der Ohrenblicker ist sportlich. Und geht um ein geschlossenes Stadion herum. Dabei hört er Joggern, Säufern und Baumaschinen zu. Und macht sich so seine Gedanken.
Ein unspektakulärer Ohrenblick in spektakulären Zeiten.
Der Ohrenblick wurde mit einem binauralen Mikrofon aufgenommen, das Hören mit Kopfhörer für das optimale Klangerlebnis wird empfohlen.
Für ein größeres, leider bis heute nie umgesetztes Ohrenblicke-Projekt hatte ich mich vor einigen Jahren mit Blinden ausgetauscht. Einer davon war Shahram, ein Ohrenblicke-Hörer, der kurz nach seiner Geburt erblindete und 1989 als Kind mit seinen Eltern aus dem Iran nach Deutschland ausgewandert ist. Wir sprechen über das Leben als Blinder im Iran und in Deutschland, über Vorurteile gegenüber Muslimen, Blinden und blinden Muslimen, über die Verwendung des Begriffs „behindert“, über die Vorstellung von Farben, über die Dominanz des Begriffs „sehen“ in unserer Sprache und dass man auch als Blinder den „Durchblick“ haben kann, über Kinder- und Verkehrslärm und vieles mehr.
Das Gespräch wurde im Frühjahr 2010 am Nollendorfplatz in Berlin aufgezeichnet und es war mir zu schade, es einfach in der Schublade der vergessenen Ohrenblicke verschwinden zu lassen.
Am letzten Wochenende verstarb der großartige Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher Christian Rode im Alter von 81 Jahren. Ich hatte vor 7 Jahren bei einem Sprecherseminar eine prägende Begegnung mit diesem charismatischen Künstler, aus der ein wertvoller Ohrenblick hervorgegangen ist. Diesen Ohrenblick wollte ich in einer kleinen Sonderfolge vorstellen und ein wenig kommentieren, dabei ist dann wohl ein Nachruf auf Christian Rode daraus geworden!
Viele beginnen das neue Jahr mit guten Vorsätzen. Ich nicht. Das hält mich allerdings nicht davon ab, mir Gedanken darüber zu machen. Und Saxophon zu spielen.
Was haltet ihr von Neujahrsvorsätzen? Schreibt’s mir ins Kommentarfeld!
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