Tagesgespräch

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)

Tagesgespräch

  • 26 minutes 24 seconds
    Martine Ruggli: Rezept der obersten Apothekerin gegen Engpässe
    Mit der kalten Jahreszeit könnte es mehr Engpässe bei Medikamenten geben. Die Apotheken sind gefordert. Müssten sie mehr selbst produzieren? Welche Rolle haben Apotheken im künftigen Gesundheitswesen? Martine Ruggli ist Präsidentin von Pharmasuisse, dem Verband der Apothekerinnen und Apotheker. Seit drei Jahren steht Martine Ruggli als erste Frau an der Spitze von Pharmasuisse. Die oberste Apothekerin steht mit ihrer Branche vor grossen Herausforderungen und auch Veränderungen. Wie können Apotheken die Engpässe bei den Medikamenten überbrücken? Steigen sie in die Produktion ein? Welche Chancen haben die politischen Massnahmen, die Pharmasuisse in einer eben eingereichten Initiative fordert? Werden Apotheken zur ersten Anlaufstelle bei medizinischen Problemen, um Hausarztpraxen und Spitalnotfälle zu entlasten? Führt diese Entwicklung zu noch höheren Kosten? Die Zahl unabhängiger Apotheken nimmt schnell ab, viele schliessen sich in Ketten zusammen. Droht eine Monopolsituation? Konsumentinnen und Konsumenten ärgern sich über Pauschalen, welche für Beratungen fällig werden. Gelingt es, eine leistungsabhängige Vergütung einzuführen? Martine Ruggli, Präsidentin von Pharmasuisse, ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
    17 October 2024, 11:00 am
  • 26 minutes 38 seconds
    Alexander Ott:«Menschenhandel sehen wir in vielen Branchen»
    Menschenhandel in der Schweiz nimmt zu. Im vergangenen Jahr kam es zu 197 neuen Fällen. Alexander Ott ist als Leiter der Berner Fremdenpolizei in seinem Alltag mit diesem Problem konfrontiert. Er erzählt im Tagesgespräch, wie wir alle unseren Teil zur Lösung beitragen können. Menschenhandel sei ein Migrationsthema, ein toter Winkel der Globalisierung. Menschen werden unter falschen Versprechungen in die Schweiz geholt, geraten in eine Abhängigkeit und werden als Arbeitskraft oder sexuell ausgebeutet. Es passiere in unterschiedlichen Branchen, etwa in der Baubranche, im Gastgewerbe, in Care-Diensten, in der Landwirtschaft oder in der Prostitution. Wir als Konsumentinnen und Konsumenten müssten hinschauen und merken, dass es nicht sein kann, wenn Leistungen zu Dumpingpreisen angeboten werden. Menschenhandel sei ein «Holdelikt» für die Behörden, sie müssten das Vergehen aktiv suchen, da es sehr selten zu Anzeigen komme. Alexander Ott ist seit über 34 Jahre Co-Leiter des Berner Polizeiinspektorats und Leiter der Berner Fremdenpolizei.
    16 October 2024, 12:33 am
  • 24 minutes 57 seconds
    Matthias Remund: Rücktritt nach 19 Jahren als Baspo-Direktor
    Matthias Remund war 19 Jahr lang Direktor des Bundesamts für Sport in Magglingen. In seiner Amtszeit wurde die Sportförderung stark ausgebaut, sowohl im Breiten- wie im Spitzensport. Es gab aber auch die «Magglinger Protokolle», die psychische und physische Misshandlungen von Turnerinnen aufdeckten. Die Fördergelder für das Kinder und Jugendprogramm «Jugend und Sport» haben sich unter Matthias Remund fast verdoppelt. Auch im Spitzensport nahmen die Unterstützungsleistungen zu. Warum braucht der Sport eine staatliche Förderung? Und gibt es überhaupt einen «gesunden» Spitzensport? Matthias Remund erklärt, welche Lehren aus den «Magglinger Protokollen» gezogen wurden und dass er bereut, nicht selber früher auf die Pauke gehauen zu haben. Ende Oktober tritt er als Direktor des Baspo ab und wird Generalsekretär des Internationalen Hochschulsportverbands FISU.
    15 October 2024, 11:00 am
  • 26 minutes 28 seconds
    Roger de Weck: «Wenn Journalismus die sozialen Medien nachahmt»
    Der ehemalige Generaldirektor der SRG kritisiert die Medien in der Schweiz und in Europa. Er sagt, der Journalismus gleiche sich zunehmend den sozialen Medien an. Am Montag ist sein neues Buch erschienen. Die Gesetze des Journalismus und die des Medienbetriebs laufen auseinander. Der Publizist Roger de Weck sagt, die Kunst bestehe darin, Journalismus zu machen trotz der Medien: trotz Medienkrise, trotz Instagram, trotz der Boulevardisierung und trotz der postfaktischen Ära. «Das Prinzip Trotzdem – Warum wir den Journalismus vor den Medien retten müssen» (Suhrkamp-Verlag) heisst sein neues Buch. Roger de Weck war Generaldirektor der SRG, Chefredaktor der «Zeit» und des «Tages-Anzeigers».
    14 October 2024, 11:00 am
  • 28 minutes 53 seconds
    Samstagsrundschau: Wie weiter im Gesundheitswesen?
    Erneut stark steigende Krankenkassenprämien, eine heisse Debatte um die einheitliche Finanzierung der Leistungen – Bundesrätin Baume-Schneider ist im Gesundheitsdossier stark gefordert. Wie geht sie damit um und hat sie einen langfristigen Plan fürs Gesundheitswesen? Nach gut neun Monaten im Amt stehen für Elisabeth Baume-Schneider die ersten Bewährungsproben im Gesundheitswesen an. Mit der Vorlage zur einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (EFAS) will sie einen der grössten Fehlanreize im Gesundheitswesen beseitigen. Doch ausgerechnet aus ihrer eigenen politischen Heimat kommt Opposition. Wie will sie das Volk bis im November überzeugen? Was wenn sie scheitert? Welche anderen Hebel sieht sie, um die Kosten zu dämpfen? Und, wie will sie endlich mehr Ruhe ins Gesundheitswesen bringen? Als Innenministerin muss Elisabeth Baume-Schneider auch dafür sorgen, dass die vom Volk gewollte 13. AHV-Rente finanziert werden kann. Der Bundesrat setzt auf eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Was hält sie von alternativen Ideen wie der Finanztransaktionssteuer? Und, tut das EDI genug im Kampf gegen Rassismus in der Schweiz – ein Jahr nach dem Überfall der Hamas auf Israel? Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider ist Gast in der «Samstagsrundschau» bei Klaus Ammann. Ergänzend zum «Tagesgespräch» finden Sie jeden Samstag in unserem Kanal die aktuelle «Samstagsrundschau».
    12 October 2024, 10:29 am
  • 24 minutes 11 seconds
    Armin Nassehi: Gesellschaftliche Transformation neu denken
    Wir müssen aufhören zu fliegen! Wir dürfen kein Fleisch mehr essen! (Wir müssen mit der Technik mitgehen.) Die Forderung nach gesellschaftlicher Transformation ist ein Reizthema.Der führende deutsche Soziologe Armin Nassehi sagt, wie Veränderung funktionieren kann Die Welt verändert sich dank der Technik immer schneller. Das Tempo überfordert viele. Die Wissenschaft fordert ein Umdenken und eine andere Lebensweise. Es ist eine Art Belastungsprobe für die Gesellschaft. Die einen mögen nicht mehr mit. Das schlägt sich zum Beispiel politisch nieder, indem die Abgehängten und Veränderungsmüden konservativ wählen, also das Bestehende zu behalten versuchen. Andere möchten gerne Teil der Veränderung sein, aber scheitern immer wieder im Alltag. Mit dem Zug in die Ferien wäre besser fürs Klima, aber fliegen ist bequemer. Damit Veränderung gelingt, muss sie in kleinen Schritten vonstatten gehen, sagt einer der führenden Denker Deutschlands, Armin Nassehi. Der Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München stellt fest, dass Veränderungen in der Gesellschaft nicht plötzlich und umwälzend geschehen, sondern so, wie Evolution abläuft. Mit Zeit und Raum für Einsichten. Und nicht von oben herab und verordnet.
    11 October 2024, 11:00 am
  • 25 minutes 51 seconds
    Nicola Steiner: «Literatur braucht Aufmerksamkeit»
    Der Nobelpreis ist die wichtigste Auszeichnung in der Literatur. Schon oft hat die Akademie bei der Vergabe für Überraschungen gesorgt. Was sind Sinn und Unsinn solcher Preise? Die Leiterin des Literaturhauses ist zu Gast im Tagesgespräch. Wann ist Literatur nobelpreiswürdig? Ist es sinnvoll, Kunst in eine Rangliste zu presse? Nicola Steiner sass selber schon in Jurys, die Preise für ein Werk vergeben haben. Sie kennt die Herausforderungen und Fallstricke. Dennoch seien Preise in der Literatur wichtig. Mit den Verkäufen von Büchern alleine könne heute fast keine Schriftstellerinnen oder fast kein Schriftsteller leben. Sie seine auf Preisgelder und Lesungen angewiesen. Ausserdem seien solche Vergaben auch immer Momente, um auf Literatur aufmerksam zu machen. Um 1300h wird bekannt, wer den diesjährigen Nobelpreis für Literatur gewinnt. Literaturredaktor Michal Luisier ordnet für im Tagesgespräch den Entscheid ein.
    10 October 2024, 11:00 am
  • 24 minutes 46 seconds
    Petra Ramsauer: «In Israel entsteht etwas Neues»
    Die Familien der Geiseln nehmen eine besondere Rolle ein im Krieg. Sie zeigen einen Weg, auf dem auch Schwäche Sicherheit erzeugen kann, ist die Journalistin Petra Ramsauer überzeugt. Es ist nicht leicht, über Empathie nachzudenken, wenn über 1200 Menschen bestialisch gefoltert und ermordet worden sind, wenn Geiseln verschleppt wurden und noch nicht frei sind. Wenn über 40'000 Menschen unter Bomben und Raketen gestorben sind und eine unbekannte Anzahl unter Trümmern liegt, wenn keine Schutzräume vorhanden sind, kaum Wasser und Nahrungsmittel. Trotzdem macht sich die Nahostexpertin und Kriegsberichterstatterin Petra Ramsauer genau zu Empathie und Verständigung Gedanken. Ihr neues Buch «Nahost verstehen» will den Nahostkonflikt erklären. Das Buch widmet sich den Hintergründen dieser Eskalation, beschreibt zum Beispiel auch, wieso der Iran seit der Revolution von 1979 die Vernichtung Israels zum Ziel des neuen Systems der Islamischen Republik erklärte, wie ein Netzwerk von Terrorarmeen und Milizen im gesamten Nahen Osten vom Regime in Teheran etabliert worden ist. Im Tagesgespräch beschreibt sie auf persönliche Art wie sie den 7. Oktober und auch die Monate seither erlebt hat.
    9 October 2024, 11:00 am
  • 22 minutes 1 second
    «Putin fürchtet nichts mehr als die Freiheit der Menschen»
    Der Kreml versuche, mit einer ganzen Palette an Massnahmen Nachbarländer und westliche Demokratien zu destabilisieren. Dies zeigt Thomas Franke in seinem aktuellen Buch: «Putins Gift. Russlands Angriff auf Europas Freiheit». Die Schweiz will russische Städte bombardieren lassen. So stand es im Juni im russischen Staatsportal Russia Today. Im Umfeld der Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock rückte die Schweiz verstärkt ins Visier der russischen Propaganda und Desinformation. Das sei eine typische Zutat dieses «Gift» Putins, sagt Franke. Der Kreml schüre Angst und versuche, mit Lügen und Propaganda westliche Gesellschaften zu manipulieren. Als Ursprung dieser Strategie sieht Franke die Furcht Putins. Nichts mache ihm mehr Angst als freie Menschen. Thomas Franke berichtet seit Jahrzehnten als freier Autor aus und über Russland und Osteuropa. Zusammen mit der Journalistin Gesine Dornblüth hat er das Buch geschrieben: «Putins Gift». Russlands Angriff auf Europas Freiheit.
    8 October 2024, 11:00 am
  • 24 minutes 44 seconds
    Sarah Mersch: Tunesien - eine Wahl ohne echte Wahlmöglichkeit
    Der amtierende Präsident Kais Saied ist einer ersten Nachwahlbefragung zufolge wiedergewählt. Die freie Journalistin von Weltreporter in Tunis, Sarah Mersch, erstaunt das nicht. Wichtige Konkurrenten waren im Vorfeld von den Wahlen ausgeschlossen worden. Es war die Sensation vor 14 Jahren: in Tunesien erhob sich die Bevölkerung gegen die Regierung. Was folgte, war eine Protestwelle, die durch die arabischen Länder rollte. Der arabische Frühling versprach Demokratie, wo autoritäre Herrscher walteten. Heute ist auch in Tunesien wenig davon übrig geblieben. Die Repressionen nehmen zu, Verhaftungen von Oppositionellen und Kritikerinnen sind an der Tagesordnung. Am Sonntag fanden in Tunesien die Wahlen statt. Wie Beobachterinnen und Beobachter erwarteten, wird der bisherige Präsident im Amt bestätigt. Obwohl die offizielen Ergebnisse erst am Mittwoch zu erwarten sind.
    7 October 2024, 11:00 am
  • 28 minutes 54 seconds
    Samstagsrundschau: Weshalb die Angst vor der EU Herr Wietlisbach?
    Der Bundesrat setze die Unabhängigkeit der Schweiz aufs Spiel, warnen die Urheber der Kompass-Initiative und fordern, dass «weitreichende Staatsverträge» zwingend durch eine Volksabstimmung müssen. Investor und Partners Group-Gründer Urs Wietlisbach stellt sich kritischen Fragen. Die aktuellen Verhandlungen der Schweiz mit der EU würden darauf hinaus laufen, dass die Schweiz automatisch EU-Recht übernehmen und den Europäischen Gerichtshof als Instanz akzeptieren müsse. Das, so die Initianten der Kompass-Initiative, die diese Woche lanciert wurde, untergrabe die direkte Demokratie. Warum kommt der Vorschlag von Wirtschaftsvertretern, während der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse entschlossen für die sogenannten Bilateralen III kämpft? Kann sich die Schweizer Wirtschaft den vorgeschlagenen Alleingang leisten? Und warum kommt ein u.a. im europäischen Ausland erfolgreicher Investor dazu, gegen die EU Stimmung zu machen? Urs Wietlisbach nimmt Stellung als Gast in der «Samstagsrundschau» bei Klaus Ammann. Ergänzend zum «Tagesgespräch» finden Sie jeden Samstag in unserem Kanal die aktuelle «Samstagsrundschau».
    5 October 2024, 10:29 am
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