Feuilletonistische Exkursionen ins innerste Bayern und radiophone Fernblicke über den Tellerrand: von der Geschichte der kleinen Leute bis zur großen Politik, vom Brauchtum bis zur Avantgarde. Wir nehmen Klischees aufs Korn und Witze ernst, pflegen die Kunst des Derbleckens und setzen auf Selbstironie statt auf Selbstbeweihräucherung. Es ist uns ein Vergnügen, Sie nicht unter Ihrem Niveau zu unterhalten!
Handelt es sich bei Bayerns erstem Picasso um NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut? Ein wahrer Krimi über Kunst als Wertanlage, nebulöse Museumsdeals und das Ringen um den richtigen Umgang mit der Vergangenheit.
ZUM LESEN:
Julius H. Schoeps, der seit Jahren um Restitution des Picasso-Gemäldes kämpft, hat 2022 ein Buch geschrieben:
Wem gehört Picassos „Madame Soler“? Der Umgang des Freistaates Bayern mit einem spektakulären NS-Raubkunstfall
Hentrich und Hentrich Verlag Berlin 2022
ZUM HÖREN:
Kunstexperte Stephan Koldehoff erzählt im Podcast TATORT KUNST die Geschichte eines NS-Kunstraubs. Im März 2023 soll ein Gemälde des berühmten Malers Oskar Kokoschka für 8,3 Millionen Euro versteigert werden. Beatrice Kretschmer ist sehr überrascht. Denn dieses teure Bild hat einmal ihrer Familie gehört.
NS-Raubkunst – Zwei Kisten in Prag (Doppelfolge)
https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:7db264a8f6076ecd/
https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:321dce319f78a81d/
Spektakuläre Literaturskandale und ein umstrittenes Leben zwischen Genie und Wahn. Oskar Panizza, Psychiater und Schriftsteller, schrieb an gegen Staat und Kirche, sexuelle Tabus und bürgerliche Moral. Eine Wiederentdeckung.
Zum Anhören:
Das Liebeskonzil – die damals skandalöse Satire von Oskar Panizza als Hörspiel:
https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:73aa87f4d6987711/
Der Fall: Liebeskonzil – Oskar Panizzas Verteidigung
https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:0705be38cb95b5e7
München war Mitte der 1970er Jahre ein Hotspot des Feminismus in Deutschland. Und im Zentrum - der Frauenbuchladen "Lillemors". Warum aber gab es in der ersten feministischen Buchhandlung Westdeutschlands eine Waschmaschine?
Bayerisches Feuilleton: Die Rückkehr der Hexen – Magie und Widerstand.
https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:76096b13a15e5afe/
Zum Anschauen:
Capriccio: Ein queerfeministischer Buchladen für München
https://www.ardmediathek.de/video/capriccio/ein-queerfeministischer-buchladen-fuer-muenchen/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2M0NDhmZWUzLTg4M2QtNDc2OC04NWI4LThkMTY4MzY4MTZjZQ
ARD Alpha – Respekt: Feminismus heute – Notwendig oder überflüssig?
https://www.ardmediathek.de/video/respekt/feminismus-heute-notwendig-oder-ueberfluessig/ard-alpha/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdC9GMjAyMVdPMDAwMTQwQTA
Viele seiner berühmtesten Stücke sind in finsteren Zeiten entstanden, zwischen 1933 und 45. Nicht nur Bert Brecht hat Karl Valentin verehrt, sondern auch Adolf Hitler. Wie unschuldig ist das Werk von Bayerns großem Komiker?
Zum Weiterhören in der ARD Audiothek rund um Karl Valentin:
Karl Valentin war ein enormer Hypochonder. Das Bayerische Feuilleton untersucht den Zusammenhang von Witz, Wahn und eingebildeter Krankheit: https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:621292f4eae081bd/
Die zweifelhafte Haltung des beliebten Volkssängers Weiß Ferdl in der Zeit des Nationalsozialismus hat Thomas Grasberger für das Bayerische Feuilleton recherchiert: Die Masken des bayerischen Volkssängers Weiß Ferdl
https://www.ardaudiothek.de/suche/wei%C3%9F%20ferdl/
Der achtteilige Pflicht-Podcast für alle Karl-Valentin-Fans und Liesl-Karlstadt-Liebhaber*innen und solche, die es werden wollen
https://www.ardaudiothek.de/sendung/karl-valentin-der-podcast-mit-der-komiker-legende/urn:ard:show:439faf899e1ea308/
23 Stunden pro Tag fahren Bayerns rund 8,2 Millionen PKWs nicht, sondern stehen einfach nutzlos herum - und verschandeln den Freistaat. Dagegen hilft nur eines: Schimpfen! Bekenntnisse eines Autohassers.
23 Stunden pro Tag fahren Bayerns rund 8,2 Millionen PKWs nicht, sondern stehen einfach nutzlos herum - und verschandeln den Freistaat. Dagegen hilft nur eines: Schimpfen! Bekenntnisse eines Autohassers.
Jean Paul war ein Star aus Franken! Ein gefeierter Erfolgsautor zwischen Klassik und Romantik. Er schrieb mit Sprachgewalt und Tiefgang. Und seine Fans, die Jean-Paulianer, feiern ihn dafür auch noch im 21. Jahrhundert.
200 Jahre nach seinem Tod hat Jean Paul nur mehr wenige Leser. Dabei war er ein Bestseller-Autor der Goethezeit. Doch seine wilde fantastische Literatur voll der wunderlichsten Abirrungen macht es dem Publikum heute schwer. Nur mehr die besten Leser, so scheint es, finden zu ihm.
Bernhard Setzwein, selbst Autor einer Jean-Paul-Monographie, hat einige besonders enthusiasmierte Leser besucht. So etwa das Ehepaar Schmidt, das im kleinen fränkischen Dorf Joditz ein privates Jean-Paul-Museum betreibt. Von hier aus startet auch ein über 200 Kilometer langer Jean-Paul-Wanderweg, der bis nach Bayreuth führt, jener Stadt, in der der Dichter seinen Lebensabend verbrachte und in der heute einige besonders rührige Jean-Paulianer leben. Frank Piontek zum Beispiel schreibt das ganze Jubiläumsjahr ein Blog über seinen Liebling: Jean Paul - angekommen in der Internet-Community!
Ob er sich das je hätte träumen lassen, in seiner Rollwenzelei? Das ehemalige Wirtshaus vor den Toren Bayreuths steht noch immer, die Stube, in der der Dichter schrieb, ist im Originalzustand erhalten, dank der idealistisch gestimmten Familie Sommer, die dort lebt. Der Münchner Künstler Hartmut Riederer hat nicht nur einen 165teiligen Zyklus von Radierungen zu Jean Paul geschaffen, sondern er versucht seit Jahren auch als Rezitator einem staunenden Publikum die ungeheuren Bandwurmsätze des gefährlichen Idyllikers nahezubringen. Aus diesen und noch weiteren Erzählungen bester Jean-Paul-Leser entsteht das Bild eines faszinierenden Autors, der - laut Rolf Vollmann – "das Tolle neben dem Schönen" zu bannen wusste wie kein zweiter.
Zum Anhören:
Deutschlandfunk:
Das Idyllische Leben – Jean Paul zum 200. Geburtstag
https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:e9387edd0f764781/
Jean Paul: Der „Lieblingsdichter der Deutschen“
https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Jean-Paul-Der-Lieblingsdichter-der-Deutschen,audio152817.html
Zum Anschauen:
BR-RETRO
Zum 200. Geburtstag des Dichters Jean Paul im Jahr 1963
https://www.ardmediathek.de/video/br-retro/zum-200-geburtstag-des-dichters-jean-paul-im-jahr-1963/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2ZiZWYzYzJhLTgzYjUtNDg4Mi1iMjVlLTA1YmFjYzg3MWFkNw
Ruhe in Frieden? Gott bewahre! Geht auch das mal anders, individueller? Die letzte Ruhe kann man heute im Wald, auf dem Meer, zum Diamanten gepresst oder sogar im Weltall finden! Autonomie der Trauer - oder das Ende unserer Erinnerungskultur?
Die Bücher von Thorsten Benkel und Matthias Meitzler:
„Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe. Ungewöhnliche Grabsteine - Eine Reise über die Friedhöfe von heute“, Kiepenheuer & Witsch 2014
„Game Over. Neue ungewöhnliche Grabsteine“, Kiepenheuer & Witsch 2016
Geschwister Well: "A Scheene Leich", CD Well Musik 2015.
Unser Autor Ulrich Zwack hat sich dem Kraftplatz Friedhof so genähert:
https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:ba2a50cab4014aff/
Gebaut mit dem, was die Fränkische Alb hergibt: Stein, Holz, Kalk und Lehm. Kein Haus hat eine solch unmittelbare Beziehung zur Heimat und dem Handwerk wie das Jura-Haus. Und trotzdem verfallen die steinernen, ortsprägenden Zeitzeugen oder werden abgerissen. Passen sie noch ins Heute?
Der Film „Jurahäuser im Altmühltal“ von Dieter Wieland aus dem Jahr 1995:
https://www.ardmediathek.de/video/unter-unserem-himmel/jurahaeuser-im-altmuehltal/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzg4MTBjMWM1LTk5YzYtNDdlMC04NmMzLTM4NjRkMDJjNzJiNA
In Eichstätt können Sie ein 350 Jahre altes Jurahaus besuchen, und in einem kleinen Museum seiner Geschichte nachspüren:
https://www.eichstaett.de/sehenswertes/museum_das_jurahaus-16040/