MDR KULTUR Features und Essays

Ausgewählte Features nehmen Sie mit in das riesige Themenspektrum der Kultur, vom Blick in die Geschichte bis zu hochaktuellen Fragen unserer Zeit, vom Wissenschafts- bis zum Lifestyle-Thema – lassen Sie sich inspirieren!

  • 29 minutes 22 seconds
    Beat und Propaganda – DT64

    Pfingsten 1964, Ostberlin: 500.000 FDJler treffen auf 10.000 Westdeutsche und West-Berliner. Das "Deutschlandtreffen der Jugend" wirbt für ein vereintes Deutschland und für den Sozialismus. Die SED bietet "Frohsinn und Lebensfreude auf 50 Bühnen und in 350 Veranstaltungen." Und erstmals sendet auch der Sondersender DT64. Aus dem temporären Programm entsteht ein reguläres Jugendradio, gemacht von Leuten mit Leidenschaft für den Beat. Doch bald schon funkt die Kulturbürokratie in den Sender hinein.Das Feature betrachtet die frühen Jahre des Jugendsenders, in denen der Dauerkonflikt zwischen Dynamik und Stillstand, zwischen Offenheit und Zensur angelegt wurde.Feature von Jürgen BalitzkiRegie: Wolfgang RindfleischKomposition: Michael HeubachProduktion: MDR 2014Online bis 19. April 2025

    11 May 2024, 7:00 am
  • 52 minutes 1 second
    Da lag Preßwitz schräg drinne

    Die idyllische Fjordlandschaft des Stausees Hohenwarte im Thüringer Schiefergebirge lässt sich kaum anmerken, dass der Bau der Talsperre ab 1938 einst 245 Menschen ihre Heimatorte kostete. Zugunsten des kriegsstrategischen Bauprojektes packten auch die Bewohnenden der Gemeinde Preßwitz ihre letzten Habseligkeiten. Sie sahen mit an, wie ihre Häuser, Höfe und Gärten zurückgebaut wurden, die Ruinen von der Wehrmacht beschossen und die Wüstung nach und nach unter der Wasseroberfläche verschwand. Eine innige Dorfgemeinschaft löste sich auf und mit ihr Traditionen und Bräuche. Vier Generationen später begibt sich die Autorin auf die Suche nach dem, worüber ihre Großmutter nie sprach. In einem Ruderboot sucht sie auf dem See die Koordinaten auf, an denen Preßwitz gelegen haben soll und wird dabei von Erinnerungen um das "Thüringer Atlantis" begleitet.Feature von Sandra RückerProduktion: Bauhaus-Universität Weimar 2022Mitwirkende: Johanna Geißler, Isabel Tetzner, Krunoslav ŠebrekOnline bis 18. April 2025

    18 April 2024, 2:00 am
  • 59 minutes 20 seconds
    "Die Theatermacher" - Die Kulturinsel Halle und Peter Sodann
    Das Neue Theater in Halle wurde 1981 eröffnet. Anne Osterloh erinnert anlässlich des 40. Geburtstages der Kulturinsel an das Theater und seinen Gründer Peter Sodann.
    10 April 2024, 9:43 am
  • 54 minutes 36 seconds
    Romane für drei Deutschlands: Ein Porträt über Christoph Hein

    Als seine Novelle "Der fremde Freund" 1982 in Ost-Berlin und bald darauf unter dem Titel "Drachenblut" in der Bundesrepublik erschien, war das Interesse auf beiden Seiten der Mauer groß. Der 1944 geborene Autor, dessen Familie aus Schlesien vertrieben und der als "Sohn des Pfaffen" in Bad Düben an der Mulde aufwachsen war, hatte immer nur Rauswürfe erlebt. In der DDR vom Abitur ausgeschlossen, war er 1958 an ein West-Berliner Gymnasium gegangen, von dem ihn 1961 die Mauer abschnitt. Das Studium an der Filmhochschule Babelsberg beendete ein Brief des stellvertretenden Kulturministers Horst Brasch, der schlechten Einfluss auf seinen Sohn Thomas fürchtete. Ein vom geteilten Deutschland perforierter, harscher Werdegang, auf dem es aber auch Helfer gab wie Benno Besson oder Peter Hacks.Feature von Steffen LüddemannProduktion: MDR 2004Online bis 6. April 2025

    6 April 2024, 2:00 am
  • 53 minutes 11 seconds
    Tödliches Schweigen – Doku über deutsches und französisches Versagen beim Völkermord in Ruanda

    Extremistische Hutu ermordeten 1994 innerhalb von nur 100 Tagen über 800.000 Menschen. Tutsi und gemäßigte Hutu wurden regelrecht abgeschlachtet. Dass dieser Völkermord akribisch geplant war, ist heute erwiesen. Auch die deutsche Botschaft in Kigali hatte Kenntnisse über Massaker. Das belegen Akten des Auswärtigen Amtes. Bislang gab es keine politische Aufarbeitung der deutschen Rolle vor dem Genozid in Ruanda. Die Autorin konnte Akten einsehen, die 30 Jahre lang gesperrt waren. Feature von Sabine WachsProduktion: SR 2024Online bis 4. April 2025

    2 April 2024, 2:00 am
  • 29 minutes 45 seconds
    O Haupt voll Blut und Wunden – An den Quellen von Paul Gerhardts Passionslied

    Wer die Moritzkirche im brandenburgischen Mittenwalde betritt, den zieht unwillkürlich ein kleines Bild am Altar in seinen Bann. Es zeigt das Schweißtuch der Veronika und – darauf abgebildet – das Antlitz des gemarterten Jesus: das Haupt voll Blut und Wunden. Von fast jedem Blickwinkel im Kirchenraum hat der Betrachter den Eindruck, dass Jesu Augen auf ihm ruhen.An diesem Ort hat Paul Gerhardt von 1651 bis 1657 gepredigt. Vor dem Altar feierte der lutherische Pfarrer und Liederdichter mit seiner Gemeinde das Abendmahl; zu einer Zeit, als das 'stedtlein' noch von den Verheerungen im 30-jährigen 'teutschen Krieg' gezeichnet war. Das Bild hat ihn zu seinem berühmten, überall auf der Welt gesungenen Passionslied inspiriert. Paul Gerhardts Passionslied gehört zum Weltkulturerbe. Johann Sebastian Bach hat es für seine Matthäus-Passion adaptiert.Feature von Ulrich GroberProduktion: RBB 2005Online bis 30. März 2025

    30 March 2024, 3:00 am
  • 54 minutes 17 seconds
    Ein Zipfel Unsterblichkeit – Das Leben des Mozartlibrettisten Lorenzo Da Ponte

    "Finch 'han dal vino/ Calda la testa/ Una gran festa..." Mozart hat für die Champagnerarie seines Don Giovanni ein derart mörderisches Tempo vorgeschrieben, dass selbst des Italienischen kundige Opernbesucher kaum etwas verstehen dürften. Aber die Worte seines Librettisten Lorenzo Da Ponte haben ihn zu dieser herrlichen Musik inspiriert, auch zu der Musik seiner drei schönsten Opern: "La nozze di Figaro", "Don Giovanni" und "Cosi fan tutte".Lorenzo Da Ponte war vieles: Abenteurer, Priester, Frauenheld, Professor, Streithahn, Dichter, Buchhändler, Sprachlehrer, Theaterdirektor, Branntweindestillateur, Apotheker, eitler Kotzbrocken, Charmeur – kurz eine der bizarrsten Gestalten des 18. Jahrhunderts.Feature von Michael SchulteProduktion: MDR 2006Online bis 28. März 2025

    28 March 2024, 3:00 am
  • 30 minutes 55 seconds
    Bebo-Sher und Stern-Radio – Über das Bewahren von Formen und Klängen des DDR-Alltags

    Der Mülleimer hieß "Servus", der Staubsauger "Omega", der Rasierer "Bebo Sher", die Nähmaschine "Veritas", "Kolibri" und "Erika" die Schreibmaschinen. Es gab nichts, das in der DDR keinen Namen hatte: die Schrankwand nicht, das Kaffeeservice nicht, der Füllfederhalter nicht. Doch vor zwanzig Jahren verschwanden nicht nur die Namen aus den Produktlisten der Betriebe, sondern auch die Betriebe und die Gegenstände selbst. Sie wurden verschrottet oder durch andere ersetzt. In der Berliner Wohnung von Günter Höhne hat ein Teil der Gegenstände aus dem Alltag der DDR den Zeitenwechsel überstanden. Höhne ist Experte für DDR-Design und als Herausgeber von Büchern über DDR-Design und Kurator für Museen weit über die Grenzen Deutschlands bekannt. Seine Wohnung und der Hausboden haben sich über die Jahre in ein Museum verwandelt. Mit Fotoapparat und Tonbandgerät dokumentiert er die vielfältigen Formen und Klänge der DDR-Industrie- und Kulturgeschichte.Feature von Conny KlaußProduktion: MDR 2010Online bis 27. März 2025

    25 March 2024, 3:00 am
  • 29 minutes 28 seconds
    Wunderwelt: Spinnentier – Dem Rätselwesen auf der Spur

    "Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen" – der Mensch hat viele Möglichkeiten ersonnen, um seiner Abscheu vor Spinnen Ausdruck zu verleihen. Oder ist es in Wahrheit Neid? Denn was die Spinne kann – daran scheitert der Mensch. Zum Beispiel: Einen Faden herzustellen, der fester ist als Stahl, elastischer als Kautschuk, wassersaugender als Wolle und unempfindlich gegen Kälte. Nur teuerste Sensoren registrieren Veränderungen im Nanometerbereich, das können Spinnenbeine allemal ... Das Feature spinnt einen Faden von den ersten Spinnenforschern bis zu den Technikern von heute, verknüpft Ärzte, die mit Spinnenseide operieren, mit Ingenieuren, die Spinnenbeine nachbauen. Auch Spinnenphobiker kommen zu Wort.Feature von Hartmut SchadeProduktion: MDR 2013Online bis 27. März 2025

    25 March 2024, 3:00 am
  • 27 minutes 35 seconds
    Vom Flüstern, Ächzen und Knacken der Bäume

    Bäume – und Pflanzen im Allgemeinen – riechen, schmecken, warnen sich untereinander vor Fressfeinden. Lange wurden Pflanzen unterschätzt, da sie scheinbar kein Gehirn haben. Doch mittlerweile gibt es den jungen Forschungszweig "Pflanzenneurobiologie". Wissenschaftler sprechen den Pflanzen eine ausgefeilte Intelligenz zu.In Birmensdorf bei Zürich gibt es einen Wald, in dem Mikrofone an Bäumen hängen. Der Schweizer Biologe Dr. Roman Zweifel zeichnet Ultraschall-Wellen der Bäume auf und verwandelt sie in hörbare Geräusche. Anhand der Aufnahmen möchte er herausfinden, wie es den Bäumen geht. Sind sie durstig, sind sie krank? Wir erleben sie das Wetter? Wie reagieren sie auf Klimaveränderung? Im gleichen Wald erkundet der Schweizer Klangkünstler Marcus Maeder die Physik der Bäume. Maeder sucht den akustischen Fingerabdruck eines Baumes und macht den Klimawandel hörbar.Feature von Susann KriegerProduktion MDR 2019Online bis 22. März 2025

    22 March 2024, 3:00 am
  • 54 minutes 21 seconds
    Der verbotene Regenbogen – Anders lieben in Russland

    Seit 2013 erzeugt in Russland das Gesetz gegen "homosexuelle Propaganda vor Minderjährigen" ein Klima des Schweigens, fördert Diskriminierung, Diffamierung, homophobe Gewalt. Und trifft die am härtesten, die es vorgibt, schützen zu wollen: Jugendliche und Kinder. Marina zum Beispiel, das Transgender-Mädchen. Die von zu Hause fortläuft, als ihr Vater einen Popen kommen lässt, um ihr den Teufel der Abartigkeit austreiben zu lassen. Oder der 14-jährige Nikita, der eher Russland verlassen, als sich vor den Eltern als schwul outen will.Das Feature erzählt von Menschen, die sich wehren gegen das Schweigen. Von Aktivisten des Petersburger LGBT-Netzwerkes "Vychod" ("Coming-Out") oder von der 70-jährigen Jelena, Mutter eines schwulen Sohnes. Die, auch wenn sie dabei immer wieder verhaftet wird, für die Rechte von LGBT auf die Straße geht. Doch Ende November 2023 hat Russland beschlossen, "die internationale öffentliche LGBTQ+-Bewegung als extremistische Organisation anzuerkennen und ihre Aktivitäten in Russland zu verbieten.Feature von Lorenz HoffmannProduktion: MDR 2017Online bis 15. März 2025

    16 March 2024, 3:00 am
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