Sie reden!

Sie reden!

In “Sie reden! – der dreibeinige Podcast” reden wir über das, was unsere Kindheit und junges Erwachsenenleben am meisten geprägt hat. Und das hat in der Regel mit Computern und Science Fiction zu tun.

  • 2 hours 37 minutes
    Episode 088 – Der verrückteste Podcast der Welt – fully loaded

    Im Weltall hört Dich niemand hupen! Und eigentlich ist es verwunderlich, dass es ein Auto amerikanisch/südafrikanischer Bauart war, das als erstes ins All geschossen wurde und nicht eins aus Deutsch/Österreichischer Produktion. Denn das wäre nur der nächste logische Schritt in einer Filmreihe gewesen, der wir uns heute – wie versprochen – ein weiteres Mal widmen wollen. Jäh wurden wir von familiären Verpflichtungen unterbrochen, als wir zum letzten Mal beisammen saßen und über Kiffer…äh Käferfilme sprachen. Und viel stand noch auf unseren jeweiligen Listen. Aber während die Tinte noch kräftig aus dem Notizbuch strahlt, sind unsere Erinnerungen deutlich verblasst. Und wir versuchen uns einigermaßen logisch daran entlangzuhangeln. Eben so einigermaßen. Aber das passt ja auch irgendwie zumindest zum ersten DuDu-Film

    Sascha:
    “So wie Du jetzt guckst, SO ist diese Folge.”
    Sebastian:
    “Ich bin gleichzeitig verwirrt und gelangweilt muss ich sagen.”

    Doch wir wären nicht die dreibeinigen Podcaster, wenn wir das gemütliche Beisammensein in der Berliner Podcastküche nicht dazu nutzen würden, über Dies und Das zu plaudern. Hört, wie Sascha sich in Rage redet, wenn er faul zusammengeschmierte “Artikel” aus Lokalzeitungen serviert bekommt. Da rantet der Sascha und der Sebastian wundert sich – wie sowas ernsthaft gedruckt werden kann. Und natürlich darf auch ein Abstecher in virtuelle Welten nicht fehlen, hier erfahrt Ihr exklusiv, was Sebastian wieder tolles auf seinem Gaming-PC installiert hat.

    Für die influencende Zuhörerschaft bieten wir natürlich auch einen besonderen Service neben Pampasgrasverleih: Anregungen für tiefsinnige Wandtatoos:

    Sascha:
    “Der Schweizer ist gar nicht so böse…”
    Sebastian:
    “Nööö! Der ist nur Schweitzer.”

    Und findige DuDuperten ahnen schon: Junge, die haben sich sogar Teil 3 der DuDu Reihe gegeben. Sogar der vierte Teil wurde angerissen. Sascha stellt fest: JETZT wird DuDu endlich zu dem Käfer, den er in Erinnerung hatte: Das Kennzeichen! Die Aufziehmutter! Die Hubschrauberflügel! Das Seitwärtseinparken! Und Blacky Fuchsberger? Und Selbst Sebastian, der in der letzten Folge noch große Sympathien für Herbie hegte, muss zugeben: Das deutsch-österreichische Produkt hat eine *deutlich* größere Bandbreite an Fähigkeiten, als sein Disney-Pendant, das im wesentlichen nur niedlich gucken und quieken kann. DuDu ist Wertarbeit, universal einsetzbar UND bescheiden. Und es ist gar nicht sooo unwahrscheinlich, dass der Typ hier ohne DuDu nicht nach Freiheit gesucht hätte.

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    Und wir wissen alle: DER Song hat eigenhändig die Mauer eingerissen. Und das ist nur der Gipfel des Eisbergs:

    Sebastian:
    “Ich glaube, man kann eine direkte Linie ziehen von Herbie über DuDu bis zum Xwing.”

    So. Jetzt aber das Schimpfwort-ABC zurecht-, den Schwebegürtel angelegt und nicht vergesssen: DuDu macht das schon!

    Und darüber haben wir auch noch gesprochen:

    6 June 2023, 6:42 pm
  • 2 hours 2 minutes
    Episode 087 – Und jährlich murmelt das Grüßtier

    Ok, ihr Faulpelze, raus aus den Federn! Und bloß nicht die warmen Schühchen vergessen, es ist saukalt da draußen!

    Das Lied von Sony&ToshiCher müsst Ihr Euch aus Copyrightgründen jetzt selber denken. Aber wir geben Euch natürlich Beavis&Buttheadlike den Takt vor.

    YouTube Video

    Sony? Cher? Beavis? Butthead? Was hat das mit dem Jahr 1993 zu tun? Gut, dass Du fragst! 1993 kam nämlich eben jene Coverversion des großen Hits des Duos heraus. Fast zeitgleich erlebte das Original aber ein Revival in der künftigen Nerdkultur. Hat es sich nämlich in das kollektive Gedächtnis mindestens einer Generation gebrannt als leicht blecherne Version aus dem berühmten Radiowecker.

    Und als wenn der Titel dieser Episode und alles, was wir bisher geschrieben haben, noch nicht Hinweis genug war, wir reden natürlich über

    Und täglich grüßt das Murmeltier

    Einer – da sind sich beide Podcaster einig – besten Filme, die hier jemals in diesem Cast besprochen wurden.

    Sebastian:
    “Ich finde den Film nahezu perfekt. Außer, dass keine Raumschiffe drin vorkommen.”

    Es passt einfach alles: Der Hauptdarsteller, die Hauptdarstellerin, vermutlich viele Drogen hinter den Kulissen, Studiobosse, die sich zwar einmischen, aber ignoriert werden und ein Feiertag, der so bescheuert ist, dass er die perfekte Kulisse abgibt.

    Sebastian:
    “Laut Wikipedia gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass es irgendeinen Zusammenhang gibt zwischen Murmeltier und Schatten am 2. Februar und Wettervorhersage.”
    Sascha:
    “Wie viele Traditionen ist es eigentlich Nonsens, aber ein guter Grund sich zu treffen und sich zu besaufen.”

    Während der Aufnahme wird erstaunlich wenig getrunken, dennoch gibt es natürlich die obligatorische und von den Hörenden immer wieder eingeforderte Toilettenpause. Die übrigens auch gewerkschaftlich eingefordert wurde.

    Sebastian:
    “Ich bin ein großer Feind des 8,5 Stunden Tages”

    Aber zurück zum Phil(m): Der eine (Sebastian) würde sagen, dass wir hier einen ziemlich unsympathischen Hauptdarsteller auf seinem Weg zu seiner Läuterung begleiten, Sascha schließt sich dem zweiten Teil an, findet aber, dass Phil einfach exakt der Typ Mensch ist, der in den Medien arbeitet. Wie auch immer: Er landet in einem kleinen Kaff und wird durch den Barkeeper des Hotels dazu gezwungen, den gleichen Tag immer und immer wieder zu durchleben. Bis Phil am Ende zum Kwizatz Haderach geworden ist, durch die Zeit sehen kann und das Gleichgewicht der Macht wiederherstellen kann.

    Der Weg dahin ist allerdings das Ziel und sämtliche Weltreligionen haben den Film bereits zu Tode analysiert und sind zu dem Schluß gekommen, dass das Gesehene so ziemlich exakt ihrem Glauben entspricht. Deshalb wollen wir den Film nicht auch noch auf die Couch legen und sezieren, sondern vor allem unsere persönlichen Verbindungen zu diesem Film nach außen kehren. Denn das ein oder andere aus dem Streifen hat uns doch sehr beeinflußt.

    Sebastian:
    “Wir haben sehr oft auf den Weltfrieden angestoßen. Und es hat nix gebracht.”

    Und weil am Ende noch ein bißchen Zeit war, und wir anderthalb Stunden nicht über Raumschiffe sprechen konnten, holen wir das am Schluß noch schnell nach und Sebastian gibt uns einen Crash-Kurs in Sachen galaktischer Bergbau

    Sebastian:
    “Die coolste Variante ist…”
    Sascha:
    “SPRENGEN!”
    Sebastian:
    “Ja!”

    Und darüber haben wir auch noch geredet:

    Alle Versicherungen auf den aktuellsten Stand gebracht? Na dann: Steht schon auf ihr trüben Tassen und lauft los um dem Murmler da draußen was zu murmeln.”

    2 February 2023, 5:00 am
  • 1 hour 54 minutes
    Episode 086 – Drei Beine im Tee

    Das neue Jahr hat begonnen, Zeit die Vorsätze des alten zu brechen. Denn eigentlich hatten Sebastian und Sascha bereits in der Weihnachtszeit fernmündlich vereinbart, sich vor die Mikrophone zu begeben und ihre lieblichen Stimmen erklingen zu lassen, damit sich eine frische Folge liebevoll verpackt unter dem Baume unserer Liebsten Hörenden fände.
    Doch dann erreichte in einer stürmischen Nacht ein berittener Bote die Lausitz und überbrachte eine Depesche aus Berlin: Fast drei Jahre konnte Sebastian dem tückischen Virus entgehen (während Sascha ihn sich bereits zweimal eingefangen hat. Da merkt man, wer von beiden Schulpflichtige Kinder hat, obwohl die ja bekanntlich per Bildungsminiserkonferenz überhaupt keine Infektionsherde sein KÖNNEN) nun schlug er zu und sorgte nicht nur für Husten sondern auch verlangsamtes Reaktions- und Auffassungsvermögen, was selbst die Vorbereitung für unseren Cast unmöglich machte.
    Und auch, wenn bereits ein dickes “GENESEN” auf die Stirn von Sebastian gestempelt war, so liefen die Prozesse dahinter weiterhin deutlich langsamer als gewohnt. Kein wunder, dass sich der Film, über den wir heute sprechen, für ihn anfühlt, wie ein Fiebertraum, dabei begeben wir uns doch heute in die Berge, die im Jahr 1955 noch völlig ohne Kanonen schneebedeckt waren. Ein Glück, sonst wäre der Titel

    Drei Männer im Schnee

    so unglücklich gewählt, wie der Erscheinungstermin dieses Streifens anno 1955.

    Sascha:
    “Wie kommt man auf die Idee, einen Film mit dem Titel ‘Drei Männer im SCHNEE’ im Juli uraufzuführen?!?”
    Sebastian:
    “Das war in den 50ern. Da mussten sich Werbesprüche auch noch reimen.”
    Sascha:
    “Blüht draußen der Klee, schau drei Männer im Schnee!”
    Sebastian:
    “Ist draußen zu heiß, schaun Sie diesen Scheiß!”

    Sie merken bereits, liebe Hörenden, Sebastian hat seinen gewohnt scharfen Kritikerblick auf den Streifen geworfen, während Sascha (nicht nur) heute die rosarote Brille aufgesetzt hat. Und das hat seinen Grund: Videoleerkassetten waren teuer in den 80ern und so besaß die Famile E nur eine Handvoll davon. Neben “Vom Winde verweht” fanden sich neben der Immenhof-Trilogie eben auch die drei Männer im Schnee auf Band gebannt wieder. Logischerweise wurden die wenigen Kassetten rauf- und runtergeguckt, so dass dieser Film ein fester Bestandteil von Saschas Kindheit ist. Aber immerhin können sich die Herren auf eine Gemeinsamkeit in Sachen Medienkonsum einigen:

    Sascha:
    “Ich hatte ja damals in den 90ern einen kleinen Crush auf Heike Knispel.”
    Sebastian:
    “Jeder Radiohörer in NRW hatte das.”

    Nun die Wackelaugenbrille aufgesetzt, schnell noch depeschiert und die Skier in eine aufrechte Position gebracht, gleich geht es los. Doch vorher noch ein paar weiterführende Links zu Dingen, über die wir auch noch sprachen:

    Und hier noch ein paar Impressionen von Sebastians virtuellen Weltraumeskapaden:

    Nun aber frisch aufgemerkt! Und zwar slowly, Du Depp!

    31 January 2023, 7:46 pm
  • 1 hour 7 minutes
    Episode 085 – Ein Toller Podcast auf Extratour: Er säuft und er säuft und er säuft

    Dies ist die Geschichte von Herbert Steinmetz, der eigentlich Elsa Stumpfel ist..je nachdem, welcher Originstory man glauben mag. Aber von vorne. Es begab sich zu einer Zeit, dass ein kleinwüchsiger und größenwahnsinniger Österreicher zu einem sympathischen Auto-Konstrukteur fuhr, der daraufhin seinen jüdischen Miteigentümer aus der Firma warf und einen Wagen fürs Volk konstruierte.

    Sascha:
    “Das kann man eigentlich wie alles, was Ferdinand Porsche und Adolf Hitler gemacht haben, nur lieb haben.”

    Der eine war nach 1945 tot, der andere immer noch stinkereich und seine Vergangenheit…nunja, Vergangenheit und so erfreute sich der kleine Nazikäfer auch in der jungen Bundesrepublik großer Beliebtheit. Auch bei Sebastian zu Haus, wo gleich mehrere Käfer vor der Tür parkten (nicht parallel, sondern zeitlich versetzt). So richtig berühmt wurde der einstige KdF-Wagen aber erst, als er bei Walt Disney auf den Hof fuhr und zum neuen Helden eines Realfilms über ein Auto mit dem Herzen auf dem rechten Fleck (hehe) gekürt wurde.

    Ein Toller Käfer

    Ist der Auftakt einer ganzen Filmreihe, die sich – mit größeren Lücken – bis ins Jahr 2005 zog und auch noch eine TV-MiniSerie hervorbrachte. Klar guckte man in Deutschland und Österreich etwas neidisch auf den (Kassen)Erfolg “unseres” Wagens auf der anderen Seite des großen Teichs und so fuhr ein anderer Österreicher ins ehemalige Deutsch-Ostafrika, um dort aus alten Tierfilmen, einer Namenlosen Ralley-Dokumentation und ein paar krude gedrehten Szenen einen eigenen Käferfilm zu machen. Zwar nicht mit Blackjack und Nutten, aber mit dem Ernie-Synchronsprecher und sich selbst in der Hauptrolle.

    Ein Käfer geht aufs Ganze

    Sollte ebenfalls der Grundstein einer ganzen Filmreihe werden, in dem im Gegensatz zu einem beseelten Auto ein computergesteuertes Meisterwerk deutscher Ingeneurskunst im Mittelpunkt stehen sollte. Wobei davon im ersten DUDU Film nicht viel zu merken ist, selbst das ikonische DUDU Kennzeichen lässt bis auf Teil 3 der Reihe auf sich warten. Eine Art learning bei doing, das auf seine Art interessant zu beobachten ist.

    Sebastian:
    “Unterhaltung in Reinform: Du kriegst irgendwelche Bilder gezeigt, dazu kommt irgendwelche Musik. Da isser ganz gut.”

    Aber darauf werden wir an einer späteren Stelle eingehen. Denn die Zeit drängte, die beiden Podcaster hatten am Vorabend noch das Vergehen eines weiteren Lebensjährchens zelebriert

    Sebastian:
    “Man reflektiert jetzt etwas mehr im Hinterkopf.”
    Sascha:
    “Und AM Hinterkopf.”

    Und die Heimfahrt nach Berlin rückte näher. Aus der ursprünglichen Gegenüberstellung der Käfer-Reihen wurde also eher eine Besprechung von Herbie, mit einem klitzekleinen Ausblick auf DUDU, den wir in der kommenden Ausgabe vertiefen werden und ein und für alle Mal klären werden: Who did it better? Herbie vs DUDU. Spoiler: Die Meinungen werden weeeeeiiit auseinandergehen.

    Und darüber haben wir auch gesprochen

    Nun aber den irish Coffee in den Tank gekippt und den luftgekühlten Boxer angeschmissen, das Rennen beginnt. Aber DUDU macht das schon.

    11 October 2022, 11:02 am
  • 1 hour 51 minutes
    Episode 084 – Auf einen Drink im Rockstar Social club

    Das ist ein sehr exklusiver Club. In den nicht jeder hineinkommt. Vor allem niemand, der Linux benutzt. Aber wer tut das schon, ausser unseren beiden dreibeinigen Podcastern? Respect is everything!

    Denn heute wollen wir uns die nötige Straßenglaubwürdigkeit verschaffen und nebenbei ein paar Milliönschen einsacken.

    Aber bevor wir das tun eine kleine Warnung: Der ursprüngliche Plan war wie aus einem Heist-Movie entnommen: Von 9 bis 17 Uhr besucht Sascha eine Arbeits-Fortbildungsveranstaltung in Berlin, nimmt dann die S41, erkundet mit Sebastian die lokale Gastronomieszene, deckt sich im örtlichen Spätverkauf mit Kaltgetränken ein und anschließend wird gemütlich in der WG-Küche gepodcastet. So wie gesagt der ursprüngliche plan.
    Die Realität: In der WG-Küche stellen wir fest, dass Sascha sein Aufnahmegerät natürlich in der Arbeitstasche gelassen hat, die er nicht durch die halbe Stadt schleppen wollte und die daher genau eine halbe Ringbahnlänge entfernt im rbb Fernsehzentrum liegt. Nun passiert das, was passiert, wenn zwei Ingeneure zusammensitzen: Alternativen werden erdacht und durchgespielt. Die Idee, einfach jeweils ein Mikro an den Laptop anzuschließen scheitert daran, dass sich Saschas Laptop beharrlich weigert zu starten. Am Ende spricht Sebastian in Saschas mitgebrachtes Headset (Ach, DARAN hast Du also gedacht!) und Sascha in das klapprige billoheadset, das per USB-C Audioadapter an ein Chinasmartphone gestöpselt wurde. Was ungefähr so klingt, als wäre Sascha aus China über eine rauschende Telefonleitung zugeschaltet. Rauschfilter, Equilizer und Kompressor können leider keine Wunder verbringen.
    Natürlich kommt es immer wieder zum Übersprechen und NATÜRLICH mussten die Tonspuren im Schnitt alle 2 Minuten getrennt und verschoben werden, weil sie nicht mehr synchron waren. Was erklärt, warum die Nachbearbeitung über einen Monat in Anspruch genommen hat.
    Kurz: Diese Folge war ein produktionstechnischer Albtraum. Dafür waren wir als ausgleich auch so unvorbereitet wie nie.

    Sebastian:
    “Ich war selten so nüchtern in einem Podcast und habe unzusammenhängenden Blödsinn gelabert.”
    Sascha:
    “Sprich nur für Dich, ich habe während der Aufnahme mehrere alkoholische Getränke getrunken.”

    Trotzdem (oder gerade deswegen) ist eine doch recht unterhaltsame Episode entstanden. In der wir wie oben schon angedeutet heute wieder mal über ein altes Computerspiel sprechen. Oder besser: Über eine Computerspielreihe, in der beide ganz unterschiedliche Lieblingsteile haben.

    Die Rede ist natürlich von

    GTA (Grand Theft Auto)

    Das uns schon damals mit einer besonderen Mischung aus Story und freiem Spiel beeindruckt hat. Man kann die vorgegeben Missionen absolvieren oder auch einfach mal sein Geld mit Taxifahren oder Auftragsstehlereien verdienen. Oder einfach Leute auf der Straße verprügeln. Und dabei immer das Fahndungslevel im Auge behalten.

    Wenn Ihr einen wirklich fundierten Podcast zu GTA hören wollt, dann empfehlen wir den der Kollegen von stay forever

    Kommt mit uns auf die Straßen von San Andreas, Liberty City und Shutter Island. Aber natürlich (und das ist bei GTA tatsächlich gewollt) kommen wir das ein oder andere Mal von der Straße ab und überfahren ein paar andere Themen. Darüber haben wir noch gesprochen:

    Jetzt schnell einen Vauxhall geklaut, den richtigen Sender eingestellt und los!

    17 June 2022, 8:36 pm
  • 1 hour 56 minutes
    Episode 083 – Jahr 2022…die drüber reden wollen

    Hurrrra, sie überleben noch! Und reden dabei! Gerüche unseres vorzeitigen Ablebens sind stark übertrieben. Doch nicht in dem Jahr, in dem wir im August unser zehntes Jubiläum feiern. *winkwink* Es ist das Jahr 2022 das Jahr, in dem wir einfach überleben wollen, ja müssen. Denn auch wenn in diesem seltsamen Draußen alles drunter und drüber geht, hätte es doch tatsächlich NOCH schlimmer kommen können.

    Sebastian:
    “Ich guck mal grade meine Stichwortliste: Klimawandel, Umweltzerstörung, Überbevölkerung, Armut, Frauenrechte, Selbstmord.”

    Gut, einiges davon IST eingetroffen, allerdings (noch) nicht ganz so schlimm, wie man sich das im Jahr 1972 (oder war es 1973) vorgestellt hat. Denn damals(tm) war das Jahr 2022 noch mindestens….*rechne* 70 Jahre weit weg.

    Sebastian:
    “Das ist DIESES Jahr, Leute. Um nochmal drauf hinzuweisen: DIESES JAHR!”
    Sascha:
    “Man sieht FFP2-Masken.”

    Ihr wisst natürlich schon anhand des Episodentitels, über welchen Film wir heute reden wollen

    Solyent Green

    trägt den sinnigen deutschen Titel “… Jahr 2022 … die überleben wollen” und jaaaa, wir kennen inzwischen ALLE die Pointe des Films. Denn wie sangen weiland die beiden dreibeinigen Podcaster bei ihrer Wanderung durch weite tansanisches Zuckerrohrfelder: “Fileti sind aus Katzenfleisch, alle Kinder platzen gleisch.”

    Im filmischen Jahr äh..jetzt wäre man allerdings auch als NichtMelmacianer froh über ein saftiges Katzensteak, denn

    Sebastian:
    “So ne Klimakatastrophe die passiert ja auch nicht nur lokal.”

    Der Mensch hat quasi das konsequent umgesetzt, was er halt so macht und sich die Erde sowohl untertan als auch unbrauchbar gemacht. Wie Weiland auch auf dem Affenplaneten, allerdings gänzlich ohne Zuhilfenahme einer Atombombe. Allerdings hat man sich gleich mal den Hauptdarsteller geliehen. Eben ein Charaktergesicht.

    Sebastian:
    “Ist Dir aufgefallen, was das für ein bizarres Gruselkabinett an Visagen ist bei den männlichen Hauptrollen?”

    Die Damen in dieser Zukunft sind dagegen recht hübsch anzusehen, solange sie nicht tot vor Kirchentüren liegen, sondern ihr Dasein als lebendes Inventar von reichen weißen Männern in einer gatet Community fristen. Wie gesagt: Einfach die Entwicklung konsequent weitergedacht. Unser Held hat das große Glück, nicht auf der Straße zu leben, sondern eine eigenen kleine Wohnung mit eigenem kleinen Mitbewohner/Mitarbeiter zu haben. Zumindest solange er regelmäßig einen Fall und Häftling anschleppt. Sonst ist er schneller seinen Job los, als ein FDP-Anhänger “Das regelt der Markt” sagen kann. Denn der Markt regelt nicht nur, er regiert auch fleißig mit. Die Grenzen zwischen Guverneur (korrupt) und Megacompany (verbrecherisch) sind mehr als fließend. Denn nur dank Soylent kann die Überbevölkerung zumindest so halbwegs durch trockene Brötchen und Täfelchen ernährt werden, während die Firmenbosse sich auch mal ein Steak kommen lassen und ihr Möbelstück das erste Computerspiel in der Filmgeschichte zockt. Leider nutzt das dem Soylent-Vorstand nix, denn seine Kollegen (ich denke, hier kann man getrost auf das Gendern verzichten, da Frauen wie gesagt nur Inventar sind) bringen ihn um die Ecke. Durch einen äußert höflichen Attentöter. Auftritt Charlton Haston, der gerade noch vor einer Freiheitsstatue den Sand verprügelt hat und jetzt als ermittelnder Bulle gleich mal völlig selbstverständlich alles einsackt, was nicht niet- und nagelfest ist. Im Laufe der Ermittlungen kommen er und sein Mitbewohner allerdings der Wahrheit(tm) auf die Schliche. Lass es uns so formulieren:

    Sascha:
    “Kannibalismus ist die Lösung für Überbevölkerung UND Welthunger”

    Sascha ist da ganz prakmatisch und hat sich gleich noch ein paar Anregungen für seine eigene Beerdigung mitgenommen. Aber der “Leichenschmaus” wird dabei nicht wörtlich genommen, keine Angst!

    Sascha:
    “Da gibt es Hinrichtungszentren hier gibt es Einrichtungszentren. Das ist nur EIN Buchstabe Unterschied.”

    Stellt sich raus: Auch wenn die Pointe des Films unsterblich(höhö) in die Popkultur eingegangen ist: Dieser Film hat SO viel mehr zu bieten als “Soylent green ist (SPOILER)!” Eine Besetzung, die den Vorsatz “Star” tatsächlich verdient hat, grandiose Kameraführung, eine wirklich mehr als solide Krimihandlung und ein echt geniales Worldbuilding.

    Sebastian:
    “Es ist glaube ich eine der depremierensten Zukunftsvisionen, die es so gibt im Kino.”

    Sascha:
    “Wenn es ein gutes gibt in dieser Filmzukunft, dann das die Amerikaner endlich das metrische System verwenden.”

    Und noch etwas hat dieser Film: So viele Star Trek Querreferenzen, dass wir eine geschlagene Viertelstunde brauchen, um die alle aufzulisten. Von unseren dreibeinigen Podcastern gibt es eine klare Sehempfehlung und auf unser frisch entstaubten 11er-Wertungsskala eine dicke fette 10.

    Und das solltet Ihr Euch noch angucken:

    Nun aber entspannt zurücklehnen, das Glenn Miller Orchester auflegen und zusehen, wie die Bullen Hippies verprügeln!

    4 March 2022, 7:44 pm
  • 2 hours 2 minutes
    Episode 082 – Und jährlich murmelt das Grüßtier

    Ok, ihr Faulpelze, raus aus den Federn! Und bloß nicht die warmen Schühchen vergessen, es ist saukalt da draußen!

    Das Lied von Sony&ToshiCher müsst Ihr Euch aus Copyrightgründen jetzt selber denken. Aber wir geben Euch natürlich Beavis&Buttheadlike den Takt vor.

    YouTube Video

    Sony? Cher? Beavis? Butthead? Was hat das mit dem Jahr 1993 zu tun? Gut, dass Du fragst! 1993 kam nämlich eben jene Coverversion des großen Hits des Duos heraus. Fast zeitgleich erlebte das Original aber ein Revival in der künftigen Nerdkultur. Hat es sich nämlich in das kollektive Gedächtnis mindestens einer Generation gebrannt als leicht blecherne Version aus dem berühmten Radiowecker.

    Und als wenn der Titel dieser Episode und alles, was wir bisher geschrieben haben, noch nicht Hinweis genug war, wir reden natürlich über

    Und täglich grüßt das Murmeltier

    Einer – da sind sich beide Podcaster einig – besten Filme, die hier jemals in diesem Cast besprochen wurden.

    Sebastian:
    “Ich finde den Film nahezu perfekt. Außer, dass keine Raumschiffe drin vorkommen.”

    Es passt einfach alles: Der Hauptdarsteller, die Hauptdarstellerin, vermutlich viele Drogen hinter den Kulissen, Studiobosse, die sich zwar einmischen, aber ignoriert werden und ein Feiertag, der so bescheuert ist, dass er die perfekte Kulisse abgibt.

    Sebastian:
    “Laut Wikipedia gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass es irgendeinen Zusammenhang gibt zwischen Murmeltier und Schatten am 2. Februar und Wettervorhersage.”
    Sascha:
    “Wie viele Traditionen ist es eigentlich Nonsens, aber ein guter Grund sich zu treffen und sich zu besaufen.”

    Während der Aufnahme wird erstaunlich wenig getrunken, dennoch gibt es natürlich die obligatorische und von den Hörenden immer wieder eingeforderte Toilettenpause. Die übrigens auch gewerkschaftlich eingefordert wurde.

    Sebastian:
    “Ich bin ein großer Feind des 8,5 Stunden Tages”

    Aber zurück zum Phil(m): Der eine (Sebastian) würde sagen, dass wir hier einen ziemlich unsympathischen Hauptdarsteller auf seinem Weg zu seiner Läuterung begleiten, Sascha schließt sich dem zweiten Teil an, findet aber, dass Phil einfach exakt der Typ Mensch ist, der in den Medien arbeitet. Wie auch immer: Er landet in einem kleinen Kaff und wird durch den Barkeeper des Hotels dazu gezwungen, den gleichen Tag immer und immer wieder zu durchleben. Bis Phil am Ende zum Kwizatz Haderach geworden ist, durch die Zeit sehen kann und das Gleichgewicht der Macht wiederherstellen kann.

    Der Weg dahin ist allerdings das Ziel und sämtliche Weltreligionen haben den Film bereits zu Tode analysiert und sind zu dem Schluß gekommen, dass das Gesehene so ziemlich exakt ihrem Glauben entspricht. Deshalb wollen wir den Film nicht auch noch auf die Couch legen und sezieren, sondern vor allem unsere persönlichen Verbindungen zu diesem Film nach außen kehren. Denn das ein oder andere aus dem Streifen hat uns doch sehr beeinflußt.

    Sebastian:
    “Wir haben sehr oft auf den Weltfrieden angestoßen. Und es hat nix gebracht.”

    Und weil am Ende noch ein bißchen Zeit war, und wir anderthalb Stunden nicht über Raumschiffe sprechen konnten, holen wir das am Schluß noch schnell nach und Sebastian gibt uns einen Crash-Kurs in Sachen galaktischer Bergbau

    Sebastian:
    “Die coolste Variante ist…”
    Sascha:
    “SPRENGEN!”
    Sebastian:
    “Ja!”

    Und darüber haben wir auch noch geredet:

    Alle Versicherungen auf den aktuellsten Stand gebracht? Na dann: Steht schon auf ihr trüben Tassen und lauft los um dem Murmler da draußen was zu murmeln.”

    2 February 2022, 5:00 am
  • 1 hour 49 minutes
    Episode 081 – Der beste Booster unterm Baum

    Nach nicht mal einem halben Jahr melden wir uns zurück mit der inzwischen schon fast traditionellen Weihnachtsausgabe, in der wir auch schon traditionell einen Weihnachtsfilm besprechen. Und auch dieses Mal fliegt kein Hans Gruber vom Dach und kein pubertierendes Blag bringt Einbrecher mehrfach um. Nein, wir widmen und einer ganz besonderen Perle aus dem Genre Weihnachtsfilm.

    Sascha:
    “Der Film, in dem die meisten Kleinwüchsigen durch die Gegend geschmissen werden.”

    Wobei wir uns fragen (lassen) müssen, ob wir hier tatsächlich einen Weihnachtsfilm haben, oder einen Film, der zwar an Weihnachten spielt, aber eigentlich mit dem Fest nicht viel am Hut hat

    Sascha:
    “Ich glaube, Du musst Dich von dem Gedanken verabschieden, dass es sich hier um einen Weihnachtsfilm handelt.”
    Sebastian:
    “Das kann ich nicht, wenn ständig Weihnachtsmänner durchs Bild laufen!”

    Wovon reden wir denn hier eigentlich? Und worüber? Natürlich über den 1996er Klassiker

    Versprochen ist versprochen

    Der vierte Versuch von Arnold Schwarzenegger, seiner Action-Karriere zu entrinnen und im Comedy-Business Fuß zu fassen. Ein Film, der generell als negativer Meilenstein seiner Karriere gewertet wird. Und der dadurch besonders wird, dass damit gleich zwei große Kinderstars der 90er, die anschließend ihr Leben mehr oder weniger verpfuscht haben, an der Seite von Arnold Schwarzenegger gedreht haben. Zufall? Oder stecken die Jedi dahinter? Denn kein geringerer als der spätere Darth Vader persönlich schlüpft in die Rolle des Filmsohns.

    Sebastian:
    “Ich hab die Prequels genau einmal gesehen. Der war nur im ersten Film, oder?”
    Sascha:
    “Ja genau, dann haben sie ihn durch einen viel besseren Schauspieler erse…*verschluckt sich an eigenem Lachen*”

    Aber um was gehts denn eigentlich? Klein Anni wünscht sich von groß Arnie eine Turbomanfigur. Allerdings ist die schon seit Wochen ausverkauft und weil Arnie als Rabenvater nicht rechtzeitig ans Vorbestellen gedacht hat, stürzt er nun auf der Last-Minute-Suche in eine Situation nach der anderen. Und eigentlich endet fast jede Szene in einer zünftigen Prügelei.

    Sascha:
    “Es ist Weihnachten. Und da rechtfertigt ALLES körperliche Gewalt.”
    Sebastian:
    “Es ist nicht umsonst das Fest der Hiebe.”

    Nebenbei wird noch ein übergriffiger Nachbar bekämpft, ein Rentier erst niedergeschlagen, dann mit Bier abgefüllt, ein Radiomoderator mit einer Paketbombe bedroht, diverse Polizisten mit einer Paketbombe gesprengt und beim Kaffee mit Schuß über die miesen Zukunftsaussichten des Sohnemanns philosophiert.

    Sascha:
    “Das ist in der Retrospektive recht erschreckend, weil er TATSÄCHLICH die Zukunft von Jake LLoyd sieht.”

    Am Ende landet Arnie im lebensechten Turboman-Kostüm auf einer Parade und kann seinem Sohn nicht nur das Leben retten sondern auch seine Liebe wiedergewinnen. Und das völlig ohne Kommerz.

    Und noch weiter am Ende bleiben zwei Podcaster mit ziemlich entgegengesetzten Meinungen zurück. Was denkt Ihr? Schreibt uns?

    Wir wünschen jedenfalls erstmal frohe Weihnachten auch ohne Plastespielzeug! Bleibt gesund, rutscht gut ins kommende Jahr und freut Euch auf deutlich mehr Folgen von uns in 2022. Versprochen ist versprochen!

    Und darüber spruchen wir:

    Und nun das Rentier verprügelt und die Nachbarin befummelt, es geht los!

    24 December 2021, 1:00 pm
  • 1 hour 38 minutes
    Episode 080 – Freibeuterfunk ForceFrolic

    Heute geht es um Antworten auf die wichtigsten Fragen des Lebens.

    Sebastian:
    “Was passiert nach dem Tod? Warum sind wir alle so einsam? Wie kann man das ändern?”
    Sascha:
    “Warum liegt das Stroh rum?”

    Und dieser Dialog steht sinnbildlich für das Machwerk, das wir heute besprechen (wollen). Fällt es doch gegen Ende gewaltig ab und besteht generell eher aus Sprüchen, die Opa in den 80ern für Flapsig gehalten hat. Ganz abgesehen von den schlechten Vorbildern für die Adidasschuhtragende Jugend, die hier vermittelt werden.

    Sebastian:
    “Niemand ist angeschnallt jemals in diesem Film!”

    Damit ist schon mal klar: Es geht wieder ins Kino. Und zwar ins Kino der frühen 80er Jahre. Das Jahrzehnt der Schlaumeier-Spontisprüche aus dem TKKG- und Eumel-Schülerkalender. Diesen Kalender müssen wohl – trotz ihres schon damals fortgeschrittenen Alters – auch Mike Krüger und Thomas Gottschalk hervorgekramt haben, als ein Österreichischer Produzent eine Wagenladung Geld vor ihren Füßen abkippte und ein halbfertiges Drehbuch, dass sie dann nochmal ausgiebig überarbeiteten.

    Sebastian:
    “Die Dialoge sind alle so geschrieben, als ob der Autor nicht oft Kontakt zu menschlichen Wesen hätte.”

    Nicht nur das: Sämtliche Frauenrollen wurden drastisch gekürzt und dafür “lässige” Sprüche eingebaut. Da man im Eifer des Gefechts vergessen hat, den Protagonisten – außer Evelyn Hamann – so etwas wie eine Charakterisierung zu geben könnte das Machwerk auch

    Adelheid und ihre Deppen

    heißen.

    Tut es aber nicht und Ihr wisst schon längst, worüber wir reden:

    Piratensender Powerplay

    Ist quasi die Geburtsstunde der Supernasen-Quadrologie, die deutsche Antwort auf Bud Spencer&Terrence Hill. Und es trifft ja auch irgendwie den Zeitgeist. Das Privatradio war lediglich Leuten wie uns bekannt, die aus Belgien und Luxemburg mit Alternativen zum teilweise schnöden öffentlich-rechlichen Rundfunk bestrahlt wurden. Der zumindest in NRW gar nicht so schnöde war, wie vielleicht in Bayern, wo der Streifen spielt. Wie der Name schon sagt begleiten wir zwei mehr oder weniger sympathische Typen, die einen Piratensender betreiben. Hand aufs Herz: Wer von uns (die dem damals extrem heißen Hobby CB-Funk fröhnten) wäre nicht selber gerne auf Sendung gegangen auf der ständigen Flucht vor den Systemmedien, der Polizei und noch schlimmer, der Deutschen Bundespost?

    Eine Prämisse, die allerdings noch nicht mal einen kompletten Film trägt, denn selbiger gleitet im letzten Drittel in heute eigentlich unguckbare Niveau-Untiefen ab. Bevor wir auf Sendung gehen, aber wie gewohnt noch ein paar weiterführende Links:

    Sebastian spielt:

    Nun aber die nichtpostzugelassenen CB-Funk Brenner auf 11 gedreht und Sendung an. This ist the podcast of the nation with a special dedication.

     

    27 July 2021, 6:02 pm
  • 1 hour 48 minutes
    Episode 079 – Ron Sommers Rache: Stromschläge aus dem Klingeldraht

    Wer heute mit seinem Smartphone in Brandenburg oder der Eifel unterwegs ist, kann nachvollziehen, wie sich Sascha und Sebastian Anfang/Mitte der 90er gefühlt haben, als das Versenden von Nachrichten eine Angelegenheit von Stunden oder Tagen war, weil jede Null und jede Eins gefühlt noch per Brieftaube transportiert werden müssen. Wir begeben uns gemeinsam in eine Zeit, als Telefone noch gemietetes Staatseigentum waren, fest mit der Wand verdrahtet und ein Eingreifen in dieses System nahezu unter Todesstrafe stand. Da stand der Peilwagen der Post schneller vorm Haus als man gucken konnte und Postminister Christian Schwarz-Schilling kam persönlich vorbei, um einem mit einem Posthorn eins überzubraten. Da waren Briefträger nämlich noch uniformierte Respektspersonen, jawoll! Irgendwann Anfang der 90er fing das Monopol so langsam an zu bröckeln und selbst die Menschen in der Eifel wurden rebellischer und fingen an, nichtzugelassene Geräte in die Telekommunkikationsanschlusseinheiten (TAE) zu stecken. Darunter auch so verrückte Sachen wie wild analog strahlende Funktelefone oder seltsame Kästen, die mit den anderen Kästen verbunden waren, die in jedem Jugendzimmer standen. Selbst mit dem Schneider CPC wäre der Schritt in die vernetzte Wunderwelt schon damals möglich allerdings sehr teuer gewesen.

    Jedenfalls auf legalem Weg.  Aber unsere jugendlichen ichs handelten streng nach der Devise: Legal? Illegal? Scheißegal! Und gehörten damit zur digitalen Boheme der Nordeifel, die sich – inspiriert von Filmen wie dem bereits besprochenen wargames – immer ein wenig im legalen Graubereich wähnte, wenn man nachts (weil billiger) die Modems zum heulen brachte, um sich in der 25km entfernten Mailbox des Aachener Speckgürtels (und damit ist nicht der Bauchumfang des Sysops gemeint, lieber Flame 🙂 ) einzuwählen.

    Ein Bild, dass den jungen Sascha täglich mehrfach begrüsste und bei dem auch heute noch wohlige Erinnerungen hochkommen: DIe Faraday, Stolbergs nicht einzige aber beste Mailbox (nach Meinung des Autors 🙂 )

    Sebastian:
    “Mailboxen – Nicht das Einschlagen auf Briefpost.”

    Nein, vielmehr der Duft der großen weiten Welt. Wir sahen Raumschiffe vor dem Rest der Leute, kannten die Inhalte von Star Trek Folgen schon bevor sie in der Trekworld standen, wussten anhand von ausführlicher Textdateien, wie man Schlösser knackt, aus Haushaltsmitteln Bomben baut und sich bei Hausdurchsuchungen zu verhalten hat. Denn die standen ja gefühlt immer kurz bevor.

    Sebastian:
    “Warum haben wir das eigentlich gemacht? Wie sind wir auf die Idee gekommen ein Modem anzuschließen an unsere Rechner?!?”
    Sascha:
    “Weil wirs konnten.”

    Es war ein Abenteuer, ein Nervenkitzel, das Gefühl elitär zu sein. Besser als die gleichaltrigen Typen, die mit ihren Moffas durch die Dörfer tuckerten. Denn was war das dissonant klappernde Dröhnen einer frisierten Vespa gegen den lieblichen Klang eines 2400er Modems, wenn es sich in die St Olberger Mailbox einwählte?

    Sascha:
    “Man hat zweimal am Tag gepollt und seine Bretter aktualisiert.”

    Ja, so redet damals(tm) die mailboxafine Jugend (die selbst damals schon in weiten Teilen gar nicht mehr so jugendlich war). Und rasch wurden die Anrufe länger und häufiger und die Listen mit den Nummern verfügbarer BBS-Systeme immer verlockender

    Welche davon heute wohl noch funtkionieren? 🙂

    Was zwangsläufig zu Konflikten mit den telfonrechnungzahlenden Eltern führte. Aber durch das oben beschriebene Polling von Brettern war es ja möglich, weite Teile der Interaktion offline durchzuführen und das Ganze gelegentlich zu aktualisieren. Mit einem sogenannten Point-Programm. (Was macht Peter Madrella eigentlich heute?) Zwischen versenden einer email bis zum Eintreffen der Antwort konnten mitunter Tage vergehen (und das nicht, weil der Empfänger sich beim Beantworten Zeit gelassen hat) aber Hey! WIR haben 1994 schon emails geschrieben. Da war der analoge Briefträger zwar schon nicht mehr uniformiert, aber auch weitgehend uninformiert. Was “dieses Internet” betrifft. Also quasi auf dem heutigen Stand der meisten Unions-Poliker:innen. Von Dackelkrawattenträgern ganz zu schweigen. Dabei war “DAS INTERNET” bei weitem noch nicht “DAS INTERNET” sondern etwas herrlich deutsches: DFÜ.

    Sebastian:
    “Datenfernübertragung – Da fühlt man sich schon zu Hause. Es ist Deutsch, es ist ein zusammengesetztes Hauptwort, sogar aus drei Bestandteilen und…”
    Sascha:
    “..es ist sprechend. Man weiß sofort, was gemeint ist.”

    Die Modems wurden schneller, die Telefonanbieter deutlich mehr, aber es sollte noch sehr lange dauern, bis wir im DSL-Zeitalter angekommen waren. Aber das, Kinder, ist eine andere Geschichte.

    Korrektur:
    Das Usertreffen, das Sascha geschildert hat war nicht das Usertreffen der Aachener Mailbox sondern das User:innentreffen der Aachen irc-Chatgruppe.

    Bevor wir nun zwei alten Säcken lauschen, wie sie von früher(tm) erzählen legen wir Euch noch ein paar weiterführende Links ans Herz:

    Torsten Dewi widmet sich diversen Porno-Parodien in seinem Blog:

    Das Geräusch des deutschen Modems kommt dankenswerterweise gegen eine kleine Spende von der Hörspielbox.
    „www.hoerspielbox.de“.

    Und hier noch das versprochene Laufwerks-Rack für den Schneider

    Und der Schüler der 80er weint angesichts seiner leeren Brieftasche

    Für Sie ausgerechnet: Der Download dieser Episode hätte mit einem 56k-Modem schlappe 46 Stunden 13 Minuten und 20 Sekunden gedauert. Leben wir nicht in verrückten Zeiten?

    19 May 2021, 11:51 am
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